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Rollenspiele und Bühnenstücke Eigene Bühnenstücke, Rollenspiele und Dialoge. |
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01.06.2020, 11:42 | #1 |
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"Das Ufer" - Monolog vor dem Spiegel
Figur: Ehefrau.
Konflikt: Ehe und Kinder für eine neue Liebe aufgeben oder die Sicherheit wählen, Auseinandersetzung mit Pflichterfüllung und moralischem Gewissen. Prämisse: Eine neue Chance kommt nur einmal im Leben. Aktion: Sitzt im Schlafzimmer vor einem Frisierspiegel und betrachtet sich kritisch, streicht einige Male über das Gesicht. *-*-*-*-* „Wasser … Ich habe es immer gefürchtet, das kalte, tiefe, pechschwarze Wasser unseres Dorfteichs. Hab‘ mich geweigert, hineinzuspringen. Am Rand hab‘ ich gestanden und zugesehen, wie die anderen Kinder darin plantschten und sich gegenseitig die Köpfe untertauchten, und wie sie mit prustendem Lachen wieder nach oben kamen, um mit weit aufgerissenen Mündern nach Luft zu schnappen und abermals im Wasser zu verschwinden. Immer wieder neue Luft, soviel die Lunge aufnehmen konnte. Manche hielten lange unter Wasser aus und tauchten um die Wette, wer am längsten unten bleiben konnte. Dann fühlte ich, wie mir der Neid in die Brust stieg. Aber sobald mich das Verlangen überkam, in den Teich zu springen, wurde die Angst übermächtig und verdrängte den Neid … Schwimmen können, geht das noch? Oder muss man jung und mutig sein, um es zu lernen? Jetzt will ich es, aber was geschieht, wenn ich es nicht schaffe und unterzugehen drohe. Oder gar ertrinke? Niemand wird mir nachspringen, um mich zu retten. Geschieht ihr recht, werden sie alle sagen, sie hätte es wissen müssen. Sie hatte das ganze Ufer für sich, das sichere, grüne, von der Sonne beschienene Ufer. Sie hätte auf ihrer warmen Decke sitzen bleiben und ihren Kindern weiter dabei zusehen können, wie sie am Teichrand spielen, mit ihren Sandeimern Wasser schöpfen, Fischlein fangen und sie hineinsetzen, um ihnen beim Kreisen in ihrem nassen Gefängnis zuzuschauen. Die Hände würden sie sich reiben und sagen, Gott habe mich dafür gestraft, in schnöder Eigensucht meine Pflicht vergessen und Herzen gebrochen zu haben … Aber was würden sie sagen, wenn ich nicht unterginge? Wenn ich schwimmen könnte, ohne es zu wissen? Ich habe es nie gewagt, die Angst war zu stark. Doch jetzt will ich es wissen. Wenn ich nicht springe, werde ich es nie erfahren und für den Rest meines Lebens mit mir hadern, dass ich zu feige war. Alle können schwimmen, und viele sind an Ufer geschwommen, die ihnen verboten waren. Nicht jeder ist zurückgekehrt, und oft habe ich mich gefragt, ob es nur ein dummer Spruch ist, dass die Wiesen woanders nicht grüner seien als hier. Wer sollte also das Recht haben, über mich zu richten, wenn auch ich an ein anderes Ufer zu schwimmen trachte, um den saftigen Boden jenseits des Teichs unter meinen nackten Füßen zu spüren? Aber alle werden den Stab über mir brechen. Sie werden sagen, ich hätte die Wahl gehabt und falsch entschieden. Aber das stimmt nicht, es gibt keine Wahl. Der Mut hat seine Hände auf meine Schultern gelegt, und ich weiß, dass er es kein zweites Mal tun wird. Ich muss springen." |
02.06.2020, 15:04 | #2 |
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das hat was und erinnert mich daran als ich angstvoll vor dem dunklen Wasser eines kleinen Weihers am Rand eines Bauernhofes in der Steiermark stand. ich war damals 4 oder 5 jahre alt. und der Bauer war jener der den Bruder meiner Oma vor der SS einige zeit im Hühnerstall versteckt hatte, da er im 45er jähr als der Krieg schon zu ende war noch von den Schergen verfolgt wurde. ein super typ der bauer. all diese Anekdoten und die Geschichte die mir Omi damals erzählte und das schwarze ölige Wasser bilden eine starke Erinnerung.
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02.06.2020, 16:55 | #3 |
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Mann ... Ralfchen ...
Du hast mal wieder nix kapiert. Hier geht es nicht um einen mythenumwucherten Weiher, sondern darum, ob eine Ehefrau ausbricht oder nicht. Wie kann dich das an etwas erinnern? So als Mann ... Gibt es eigentlich einen Text, den du nicht für deine narzisstischen Ausflüge einspannen kannst? |
02.06.2020, 17:19 | #4 | |
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Zitat:
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02.06.2020, 17:22 | #5 |
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Ja. Du irrst auf ganzer Linie.
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02.06.2020, 17:25 | #6 |
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ok also bist du nicht glücklich und ausgewogen. diese Vermutung hat sich wie ich lese bestätigt.
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02.06.2020, 17:28 | #7 |
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Ich schrieb: ... auf ganzer Linie. Also total.
Stampfe deine Theorien einfach ein. Mit ihnen kannst du keinen Acker düngen. |
02.06.2020, 17:46 | #8 | |
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Zitat:
deine Theorie und Diagnosen sind, dass ich ein narzisstisches, geisteskrankes grenzdebiles Monster bin und du hast mir nun bestätigt - und ds war meine Vermutung und nicht Theorie - dass du auf allen ebenen unglücklich und unausgewogen bist. ich bemitleide dich nicht, weil du gesund und munter bist. dass das nicht immer mit glücklichsein etc. verbunden ist, wissen die meisten mitdenkenden. |
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02.06.2020, 17:51 | #9 | |
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Zitat:
Du darfst dir nicht so viel Sorgen machen, das ist ungesund. Bleib sauber. |
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02.06.2020, 19:31 | #10 |
Dabei seit: 09/2019
Beiträge: 633
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Gefällt mir gut, der Text. Die dunkle Stimmung des letzten Auswegs wirkt beim Lesen auf mich echt. Ich weiß nicht, warum ich automatisch an Dunkelheit denke; allein an dem Wort "pechschwarz" am Anfang liegt es wahrscheinlich nicht. Vielleicht liegt es am "Ausgangs"-Szenario; da ist es drinnen meist dunkel und der Ausgang ist hell (auch wenn der Teich "schwarz" ist, aber "irgendwo in der Tiefe gibt es ein Licht", hatte mal Kate Bush auf deutsch gesagt in der Rolle einer Ertrinkenden). -- Die Gedanken der Frau im Text sind klar formuliert; das deutet auf eine ausgereifte Fluchtvorbereitung hin, worauf die finale Umsetzung jetzt unmittelbar bevorstehen muss -- eben klar, ausgereift, entschlossen. Viele kurze Sätze lassen die dargestelle Gedankenwelt er Frau zusätzlich umschweiflos und entschlossen wirken.
Ahoy P. Zwei Winzigkeiten: • Der Text beginnt mit einem Anführungszeichen. Wo ist das zweite? • Warum kommt eine neue Chance nur einmal im Leben? Vielleicht ist in dieser Prämisse ein gewisses Lebensalter impliziert? Nach jeder verpassten Chance ist man älter, deshalb sollte man nicht zu lange warten? |
02.06.2020, 19:42 | #11 |
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Stimmt, es fehlt. Hab's hinzugefügt.
Das ist eine Gewissheit. Man spürt einfach, dass es dieses eine Mal stimmt. Zugegeben: Ich war beim Schreiben auch beeinflusst von dem Satz, den Clint Eastwood in "Die Brücken am Fluss spricht": "Such certainty comes but once in a lifetime". |
02.06.2020, 20:01 | #12 |
Die dunkle Stimmung des letzten Auswegs kann ich aber nicht sehen.
Ganz im Gegenteil! Es ist eher nur etwas Unsicherheit und eventuell Sorge davor, von der Außenwelt verurteilt zu werden. Sie hat die Chance in die Freiheit und in ihr Glück zu springen, und nur weil ihr das bewusst ist, hat sie keine andere Wahl. Auf mich wirkt das sehr authentisch! |
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02.06.2020, 21:16 | #13 |
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ja liebste mohrin -
du siehst das helle - aber bei deinem Jesus-morbidium wird es aber auch zeit, dass licht in deine Seele blinzelt. Pjotr ist als nachfahre von Katharina der großen ein besonderer fall. ich reflektiere eben das Kind-ralfchen, dessen Unschuld bis heute erhalten blieb. zum unterscheid von euch chronischen Erbsündern. |
02.06.2020, 21:27 | #14 | |
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Zitat:
Ralfchen, der Kindgott ... Zum Schlachten verurteilt. Rosa sei die Farbe, in die wir sein fleischiges Andenken tauchen. Der gekreuzigte Jesus war gewiss weniger hübsch, verdurstet und von der Sonne gegerbt. |
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02.06.2020, 22:47 | #15 |
Dabei seit: 09/2019
Beiträge: 633
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Ralfchen, man sollte Dich mal dringend karikieren ("satoonieren", in Deiner Sprache). Ralfchen beim Listenmachen oder so :-) Ich meine richtig karikieren, handgezeichnet, mit Kulisse etc. Keine Photoshop-3-Minuten-Montage.
Wenns keiner macht, probier ich es vielleicht mal ... |
02.06.2020, 22:48 | #16 | |
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Zitat:
hahahahahahahahaha....kööööstlicher kommentar Ilka ULF...jaaaaa so wie ich auf diesem erlöserfoto vor ein paar jahren... |
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02.06.2020, 22:57 | #17 | |
abgemeldet
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Zitat:
hahahahahahahahaha....kööööstlicher kommentar Ilka ULF...jaaaaa so wie ich auf diesem erlöserfoto vor ein paar jahren... https://up.picr.de/38690644ls.jpg |
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03.06.2020, 10:37 | #18 | |
Hallo Ilka,
Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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03.06.2020, 11:38 | #19 |
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Das war eine von drei Lösungsaufgaben innerhalb meines Autoren-Lehrgangs, Rubrik "Schreiben fürs Theater". Der Vorspann war Bestandteil dieser Aufgabe, sollte also ausdrücklich benannt werden.
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04.06.2020, 13:03 | #20 |
Also das bedeutet, der Vorspann war nicht vorgegeben, sondern den solltest du dir auch selbst ausdenken?
Ganz schön schwierig, mit solchen Aufgaben hätte ich Probleme. Wenn ich ein vorgegebenes Thema habe, finde ich es wesentlich einfacher, dazu etwas zu schreiben. Den hier geschilderten Monolog der Ehefrau finde ich überzeugend - also überzeugend für die Figur, sie spricht sich selbst Mut zu. |
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04.06.2020, 13:38 | #21 | |
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Zitat:
Egal, woran man schreibt, der Autor sollte immer die Prämisse seines Textes kennen, damit er bei seinem Stoff bleibt. Am Ende des Textes sollte die Prämisse eingelöst worden sein. Die Aufgabe selbst war, einen Monolog freier Wahl zu schreiben. Ich dachte mir, es sei nicht schlecht, den inneren Zustand meiner Protagonistin als eine Metapher zu präsentieren, und dabei bin ich auf das Bild mit dem Badesee gekommen. Beim Entwickeln von Ideen helfen halt auch immer Sprichwörter und Redewendungen, wie in diesem Fall "der Sprung ins kalte Wasser". |
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05.06.2020, 11:36 | #22 | |
Zitat:
Ich hatte die Prämisse in meinen letzten Geschichten eigentlich komplett vergessen. Schön, dass sie hier mal wieder so deutlich gemacht wird. LG DieSilbermöwe |
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