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20.05.2020, 11:52 | #1 |
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... äm ...
Der erfolgreichste Import aus den U.S.A. nach Coca-Cola und dem Deppen-"s":
"... äm ...". Richtig chic ist es geworden, nach jedem Satz oder sogar Halbsatz diesen Gedankenrülpser auszustoßen. Als Zuhörer wartete man direkt darauf, obwohl man davon schnell genervt ist. Erstmals fiel mir diese Angewohnheit vor über 30 Jahren beim Besuch meiner Tante in Amerika auf. Eine ihrer Töchter erzählte eine Story aus der Schule, in der mehr "äm" als Verben vorkamen. Schon damals nervte mich das. Mit diesem "Story Telling" wäre sie bei dem Märchen-Sultan aus "1001 Nacht" eines frühen Todes gestorben. Immerhin kann man froh darüber sein, dass es dieser verbale Unhold erst nach so langer Zeit über den Teich zu uns geschafft hat. Corona sei dank kommt man nicht mehr oft mit Leuten ins Gespräch, und die Talk Shows im Fernsehen braucht auch kein Mensch. |
20.05.2020, 18:04 | #2 |
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Mich nervt das auch. Ist mir erst gestern wieder aufgefallen in einer Gesprächsrunde im TV. Irgendwann dachte ich: "Wenn du noch einmal ähm machst, schalte ich um." -- Drei Sekunden später musste ich drücken.
Aber kommt das tatsächlich aus den USA? Ist das nicht ein Universal-Laut aus der interkontinentalen Urzeit? Ich denke, manche Menschen haben Schwierigkeiten, auf die Schnelle eine klare Gedankenkette zu knüpfen und fürchten gleichzeitig, wenn sie still sind, wird ihnen sofort keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt. Das "ähm", was ja so laut gesprochen wird wie der Restsatz, signalisiert dann: "Trööt, ich bin noch da, bitte nicht unterbrechen." Was für ein Genuss war das damals mit Helmut Schmidt. Diese langen Pausen zwischen den Wörtern! Man stelle sich vor, er hätte die mit "ähm" gefüllt. Haha. |
20.05.2020, 18:14 | #3 |
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tatsächlich tatsächlich tatsächlich
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20.05.2020, 18:36 | #4 |
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m-hm
m-hm m-hm |
20.05.2020, 19:13 | #5 |
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@ Pjotr
bezog sich nicht auf deinen Beitrag neuester Ohr - "Import" überall tatsächlich tatsächlich tatsächlich und .... halt Mode... |
20.05.2020, 19:24 | #6 |
Dabei seit: 05/2020
Alter: 27
Beiträge: 12
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20.05.2020, 19:29 | #7 |
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In einem englischen Ausdruck ist ein Apostroph aber kein Deppen-Apostroph. Da wäre es deppert, wenn man keinen setzte.
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20.05.2020, 19:39 | #8 | ||
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Zitat:
Zitat:
Wenn diese Leute erst nachdenken müssten, worüber sie reden, würden sie nicht zu Gesprächen eingeladen. Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist eine gewisse Aufgeregtheit, erstmals vor einem größeren Publikum zu sprechen, so dass sie gar nicht merken, wie sie reden. Nervosität macht sich auch durch Körpersprache kund, das habe ich z.B. bei den bemitleidenswerten Fußballern oft beobachtet, die nach einem Spiel zum Reporter geschickt werden. Die versuchen, sich mit Plattitüden rauszuwinden, die man schon tausendmal gehört hat, und zupfen sich dabei am Ohr, reiben sich die Nase und dergleichen. Passt mal darauf auf, wie oft bei manchen dieser Spieler während des Interviews die Hand zum Kopf geht und dort etwas tut. Die merken das gar nicht. Bei Leuten, die Gesprächsrunden oder Interviews gewöhnt sind, ist das aber nicht der Fall. Da sind die "äm" meiner Meinung nur nervige Angeberei. |
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20.05.2020, 19:41 | #9 |
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20.05.2020, 20:18 | #10 | |
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Zitat:
Ich meine, ein Apostroph in einem englischen Ausdruck ist nicht deppert, sondern korrekt. Deppert ist er in einem deutschen Ausdruck. |
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20.05.2020, 20:23 | #11 |
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20.05.2020, 20:30 | #12 |
Dabei seit: 09/2019
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Ja dann stimme mir doch zu :-)
Die Rede war die Rede von Leni, nicht die Rede von Pjotr. Du hättest Leni zitieren sollen, nicht mich. Damit man weiß, worauf sich das Wort "davon" bezieht, wenn Du schreibst: "Davon ist auch nicht die Rede". |
20.05.2020, 20:35 | #13 |
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Ist doch völlig wurst. Mein Statement wäre dasselbe gewesen. Es ging ja sowieso nur darum, dass das "Deppen-s" dasselbe ist wie das "Deppen-Apostroph".
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20.05.2020, 20:55 | #14 |
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Mir ist in letzter Zeit noch etwas aufgefallen. Manchmal -- nicht immer -- sagen Menschen "ähm" in Momenten, wenn etwas ungern Ausgesprochenes bevorsteht. In so einem Fall, denke ich, ist es keine Wichtigtuerei, sondern man wird während des Sprechens ertappt von seinem eigenen Unbehagen.
Beispiel: "Ja, aber wir könnten doch auch einfach mal wieder ähm früher ins Bett gehen." |
20.05.2020, 21:21 | #15 |
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Das gibt es natürlich auch, Pjotr - aber nicht fünfmal in einer Minute.
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20.05.2020, 21:42 | #16 |
Dabei seit: 09/2019
Beiträge: 633
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Bezüglich des speziellen "Unbehagen-Ähs" muss ich noch etwas präzisieren. In diesem Fall wird oftmals vor dem unbehaglichen Wort nicht nur "äh" gesagt, sondern das Unbehagliche kurz vorher noch angestottert. Es stottert, weil erst innerhalb des gesprochenen Wortes das Unbehagen aufblitzt.
Daran kann man diese spezielle Form erkennen. Beispiele: "Wir könnten doch auch mal wieder fr... äh früher ins Bett gehen." "Ich habe den Kuchen selb... äh selber gebacken." Soll kein Widerspruch sein, Ilka. Nur eine Ergänzung. Ein Beitrag zur Äh-Forschung. Ja, dieses Unbehagen-Äh kommt seltener vor als das Wichtigtuer-Äh. |
20.05.2020, 23:05 | #17 |
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Ich spreche aber von dem deutschen "äh", das wir von ungeübten Rednern kennen - oder auch von ertappten Menschen, die sich für einen Fauxpaus eine Erklärung oder Ausrede überlegen müssen.
Ich spreche von dem "äm", wie es typisch für die amerikanische Sprechweise ist. Das ist kein Verlegenheits-"äm" oder sonst etwas in dieser Art, sondern eine schlechte Angewohnheit. Es gibt auch andere "Füllwörter", die von manchen Leuten ständig wiederholt werden, wie z.B. "na ja, und ...". Das "äm" ist aber eine neue Art von "Gedankenrülpser", der von immer mehr Leuten übernommen wird und extrem häufig in die Rede einfließt, bei den meisten hinter jedem Satz. Das ist fürchterlich nervig. |