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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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03.04.2020, 08:29 | #1 |
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verloren
In diesen ersten Jahren hatten wir Kinder noch alles gemeinsam.
Wir teilten uns die Kinderstube, schliefen gemeinsam ein und saßen noch zusammen in der Badewanne. Dann trennten sich die Wege für die Buben und die Mädchen, für die Jahrgänge und die Schulklassen. Und am Ende waren wir uns fremd. "Wer zuerst einschläft, der klopft an die Wand", aber keiner von uns hat jemals gewonnen, und unser warmes dampfendes Badeglück wurde gurgelnd vom Ausguss verschluckt. Hätten wir es damals nur sehen können, durchs Wohnzimmer huschen in Mutters Schürze, das Christkind hätte sie festhalten können, unsere kurze gemeinsame Kindheit. Wann haben wir uns so sinnlos verloren? so sinnlos verloren? so verloren? verloren? |
03.04.2020, 23:39 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Hallo Gunde,
das hab ich mich auch schon oft gefragt. Wann verschwand die Unbeschwertheit der Kinderzeit? Du hast es hier gut verfasst. Schön, dass du hier her gefunden hast. Deine Gedanken kann ich gut teilen. Gruß Unar |
05.04.2020, 10:18 | #3 |
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Hallo Unar,
erstens freut es mich, dass du meine Gedanken teilst, und zweitens, dass du mich freundlich hier begrüßt. Wie viele Menschen neige ich dazu, meine Aufmerksamkeit auf die lauten (teils hässlichen) Stimmen zu richten. Das will ich aber nicht. Also sei herzlich gegrüßt, Gund. |
05.04.2020, 10:19 | #4 |
05.04.2020, 10:24 | #5 |
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Nachdem ich den Film nicht kenne - worum gehts beidem Elefanten ? ;-)
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05.04.2020, 11:33 | #6 |
Der Film heißt "Alles Steht Kopf"
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05.04.2020, 12:43 | #7 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo Gunde,
es gefällt mir, wie du die unbeschwerten Tage der Kindheit beschreibst. Es kommen spontan meine eigenen Erinnerungen hoch. Ob allerdings der Verlust der Kindheit sinnlos ist/war, vermag ich nicht zu beurteilen. "Die Armeen aus Gummibärchen Die Panzer aus Marzipan Kriege werden aufgegessen Einfacher Plan Kindlich genial" So beschreibt Herbert Grönemeyer in seinem Lied "Kinder an die Macht" die sorglosen und glücklichen Kindertage und vermittelt damit ähnliche Eindrücke. Fühle dich wohl hier und halte dich an die "Freundlichen". LG Nöck |
05.04.2020, 12:55 | #8 |
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Ich habe deine Pantuns gelesen- prima ;-)
Lass mich noch kurz mein Gefühl erklären: Ich betrauere nicht den Verlust der unbeschwerten Kindheitstage - das habe ich auch so gar nicht im Kopf, dass sie nur unbeschwert gewesen - ich betrauere den Verlust der Herzlichkeit und das Wachsen der Fremdheit. Das ist, soweit ich feststellen konnte, nicht in allen Familien so. |
05.04.2020, 13:09 | #9 |
Hallo Gunde,
auch mir gefällt dein Gedicht außerordentlich gut. Du hast es gut beschrieben, wie Geschwister (und auch Sandkastenfreunde, sobald sie in die Schule kommen) sich entfremden im Laufe der Zeit, einfach weil die Zeit sich immer weiterdreht und Veränderungen mit sich bringt. Es ist müßig, nach dem "Wann" zu suchen. Sehr gerne gelesen. LG DieSilbermöwe |
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07.04.2020, 16:53 | #10 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Hallo Gunde,
a.a.O. sagst Du von einem Gedicht, es sei so ein Ding zwischen Prosa und Poesie. Wie würdest Du, mit etwas Abstand und kritischem Blick, Dein "Gedicht" nennen? Durch Zeilenumbrüche und "grafische" Gestaltung der letzten Strophe wird aus einer nostalgischen Ultrakurzgeschichte noch kein Gedicht. Gruß, Heinz |
07.04.2020, 18:28 | #11 |
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Hallo Heinz,
erstmal wäre es schade, wenn die Anmerkung "zwischen Prosa und Lyrik" als Kritik verstanden würde. Viele meiner Texte sind so, und es wäre mir nicht wirklich wichtig, wo man sie einordnet. In diesem Fall ist ja der erste Absatz nur als Vorrede gedacht. Ich wusste nicht, wie man das in der Aufbereitung kenntlich machen soll. Der Rest ist absichtlich in Strophenform. Auch da hätte ich aber kein wirkliches Problem, wenn man es anders zuordnen würde. Wo möchtest du so etwas denn gerne stehen sehen? Ich selbst nenne das für mich "Sprechtext". Manche singe ich auch vor mich hin; dann sind es "Sprechgesänge". Schönen Abend dir, Gunde. |
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