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Literatur und Autoren Literatur allgemein sowie Rezensionen von Büchern, Stücken und Autoren. |
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10.07.2014, 00:30 | #232 |
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Ich und du
Wir träumten voneinander Und sind davon erwacht, Wir leben, um uns zu lieben, Und sinken zurück in die Nacht. Du tratst aus meinem Traume, Aus deinem trat ich hervor, Wir sterben, wenn sich eines Im andern ganz verlor. Auf einer Lilie zittern Zwei Tropfen, rein und rund, Zerfließen in eins und rollen Hinab in des Kelches Grund. Friedrich Hebbel |
10.07.2014, 01:21 | #233 |
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Wer glaubt noch...
Wer glaubt noch, daß uns drüben Korallenbäume erwarten, und Vögel, die das Geheimnis singen und ab und zu die beinernen Schnäbel ins rosa gefärbte Wasser tauchen, und daß man uns abholen wird zu Gerüchen nach aufgebrochenen Mandelkernen und den weißen Wurzeln seltener Pflanzen? Ach, der Tod wird nach Pfeffer und Majoran riechen, weil er vorher im Laden beim Krämer saß, der am silbrigen Schwanz eines Salzherings erstickte. Hertha Kräftner |
10.07.2014, 08:47 | #234 |
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Ein Liebeslied
Komm zu mir in der Nacht - wir schlafen engverschlungen. Müde bin ich sehr, vom Wachen einsam. Ein fremder Vogel hat in dunkler Frühe schon gesungen, Als noch mein Traum mit sich und mir gerungen. Es öffnen Blumen sich vor allen Quellen Und färben sich mit deiner Augen Immortellen ..... Komm zu mir in der Nacht auf Siebensternenschuhen Und Liebe eingehüllt spät in mein Zelt. Es steigen Monde aus verstaubten Himmelstruhen. Wir wollen wie zwei seltene Tiere liebesruhen Im hohen Rohre hinter dieser Welt. Else Lasker-Schüler |
17.07.2014, 23:58 | #235 |
Dabei seit: 03/2014
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Beiträge: 113
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Und die Hörner des Sommers verstummten …
Und die Hörner des Sommers verstummten im Tode der Fluren, In das Dunkel flog Wolke auf Wolke dahin. Aber am Rande schrumpften die Wälder verloren, Wie Gefolge der Särge in Trauer vermummt. Laut sang der Sturm im Schrecken der bleichenden Felder, Er fuhr in die Pappeln und bog einen weißen Turm. Und wie der Kehricht des Windes lag in der Leere Drunten ein Dorf, aus grauen Dächern gehäuft. Aber hinaus bis unten am Grauen des Himmels Waren aus Korn des Herbstes Zelte gebaut, Unzählige Städte, doch leer und vergessen. Und niemand ging in den Gassen herum. Und es sank der Schatten der Nacht. Nur die Raben noch irrten Unter den drückenden Wolken im Regen hin, Einsam im Wind, wie im Dunkel der Schläfen Schwarze Gedanken in trostloser Stunde fliehn. – Georg Heym – |
24.08.2014, 09:02 | #236 |
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Christian Morgenstern:
Die Schwestern Die Kanone sprach zur Glocke: "Immer locke, immer locke! Hast dein Reich, wo ich es habe, hart am Leben, hart am Grabe. Strebst umsonst, mein Reich zu schmälern, bist du ehern, bin ich stählern. Heute sind sie dein und beten, morgen sind sie mein und - töten. Klingt mein Ruf auch unwillkommen, keiner fehlt von deinen Frommen. Beste, statt uns zu verlästern, lass und einig sein wie Schwestern!" Drauf der Glocke dumpfe Kehle: "Ausgeburt der Teufelsseele, wird mich erst der Rechte läuten, wird es deinen Tod bedeuten." |
07.12.2015, 12:02 | #237 |
Abseits
In meinem Herzen liegt ein Ort, Der einer Insel gleicht, Wo mich kein Blick, kein Haß, kein Wort, Wo mich kein Mensch erreicht. Dort floh ich hin schon manchesmal, Wenn mich die Welt verließ; Es ist mein stilles Tränental Und doch mein Paradis. Otto Promber |
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04.06.2016, 10:19 | #238 |
Dabei seit: 04/2010
Beiträge: 1.026
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Josef Weinheber (1892 -1945)
Sonettenkranz Michelangelo an Vittoria Colonna (Ein Sonettenkranz (ital. und engl. corona) ist eine streng geregelte Form eines aus mehreren Sonetten geflochtenen Gedichtzyklus. Er besteht aus 14 + 1 Einzelsonetten, wobei die letzte Zeile des ersten Sonetts zugleich der ersten Zeile des zweiten Sonetts entspricht, die letzte Zeile des zweiten Sonetts zugleich der ersten Zeile des dritten und so weiter, bis zum 14. Sonett, dessen letzte Zeile wiederum der ersten Zeile des ersten Sonettes entspricht, so dass sich eine Kranzform ergibt. Das 15. Sonett, das sogenannte Meistersonett oder ital. Magistrale, besteht zusammenfassend und in unveränderter Reihenfolge aus allen Anfangs- bzw. Endzeilen der Einzelsonette. Die vollständige Form wurde erstmals im 18. Jahrhundert in Italien beschrieben und gelangte im 19. Jahrhundert als Modeerscheinung nach Deutschland. Ihr erster bedeutender Vertreter in deutscher Sprache war Josef Weinheber. Motiv Com´ esser, donna, puote, e pur se ´l vede La lunga esperienza, che più dura Immagin viva in pietra alpestre e dura, Che ´l suo fattor che morte in breve fiede? La cagione all´ effetto inferma cede, Ed è dall´ arte vinta la natura: Io ´l so ch´ amica ho si l´ alma scultura, E veggo il tempo omai rompermi fede. Forse ad ambedue noi dar lunga vita Posso, o vuoi nei colori o vuoi nei sassi, Rassembrando di noi l´ affetto e ´l volto; Sicchè mill´ anni dopo la partita Quanto tu bella fosti ed io t´ amassi Si veggia, e come a amarti io non fui stolto. (Michelangelo "An Vittoria Colonna") I Dies sehn wir, Herrin, zeit- und leiderfahren: Dein Reich ist furchtbar, dir zu dienen hart. Du nimmst das Herz, du formst es, seiner Art den Schmerz in großen Bildern zu bewahren. Ja, Künstler sein, heißt seine Gegenwart in eine ungekannte Ferne sparen und lernen, daß von allem Wunderbaren nur eins ihm zukommt: Die Gefahr der Fahrt. Erhabne! Kein Erbarmen, keine Schonung! Freiheit erahnt sich erst an Gitterstäben, und erst zerstörtes Herz ist deine Wohnung. Die Schwachen stehn. Uns Stärkere wirft das Leben in einen Abgrund stündlicher Entthronung. Es ist ein dauernderes Dasein eben. II Es ist ein dauernderes Dasein eben, gezahlt mit Blut. Mit bittrer Niederlage der seltne Sieg, und der Triumph mit Klage; A n g s t macht uns stark, vom Staube aufzuschweben. Den Tag verhöhnt die Nacht mit ihrer Frage: Was bleibt? Was stirbt? Was reicht? Was fällt daneben? Und nur ein Narr sagt: Dies mein Werk und Weben sei ewig, wie es meinen Namen trage. Was sind denn Namen? Schall. Und wenn sie alle vergingen: Leben nicht die großen Werke ihr eigen Leben über unserm Leben? Durch uns hindurch wirkt Gott in dem Krystalle, und alle Ehr sei, aller Ehrfurcht Stärke, dem Bildwerk v o r dem Bildenden gegeben! III Dem Bildwerk vor dem Bildenden gegeben ward eine Würde aus der andern Welt. Der Künstler doch, in d i e s e hier gestellt, muß immer wieder ihre Schmach erleben. Was flach ist, bricht in sein Bereich, ihn prellt zuletzt das Nichts, mit seinem frechen Streben, Gott gleich zu sein. Zuchtlose Hände heben die Wände ab von seinem Dunkelzelt. Ihn rettet nur, verzweifelt auszubrechen, in seine Nacht zurück: mit Stolz und Trauer zu heilen sich vom Zugriff der Barbaren ― allein zu sein, wenn sie ihn schuldig sprechen: Mann mit dem Dolch und kalter Weltbeschauer, der hingehn muß, in seinen weißen Haaren ... IV Der hingehn muß in seinen weißen Haaren, von deinem Dienste, Herrin, aufgezehrt, sieht spät: Nicht Raub der ewig Anfechtbaren, sein e i g n e r Überfluß hat ihn zerstört. O Glück, o Jammer! Zwischen Engelscharen und Teufelsspuk gemartert und betört! Zerrissne Brust, von Genien und Mahren benutzt zum Schlachtfeld, wild und unerhört: In Schreien letzter Lust und stumm vor Qualen, begierig nach dem reinen Gotteston, trieb er sich selbst, sein Gut und Bös zu Paaren. Und a l s o schwand sein Herz. Zu hundert Malen entzweit: versöhnt in jenem Sieg, davon der Schöpfer stirbt. Geschaffnes kommt zu Jahren. V Der Schöpfer stirbt ... Geschaffnes kommt zu Jahren und löst sich ab vom Tag, dem es entstiegen. Und anders als die ruhmreichen Fanfaren geschlagner Schlachten wird d i e s Gleichnis siegen. Das Dunkel Pindars, die erhaben klaren Gebärden Dantes, Platons Tiefe: wiegen sie nicht die Zeiten auf, die ihre waren, und reden uns, wenn selbst die Steine schwiegen? Altar den Späten, heilig fern und hoh, wie mir der Schmerz des Michelangelo, dem er die Herbheit seines Worts gegeben. Und da ich es, das bittere, abermal erfülle, stark von meiner eignen Qual, so siegt die Kunst - so unterliegt das Leben. VI So siegt die Kunst, so unterliegt das Leben: Der tiefen Angst, daß dieser Leib verweht, wehrt, Auferstehung hoffend, nur Gebet. Doch a l l e sterben, die am Diesseits kleben. Daß aber Gott der Geist nicht untergeht, ist uns das Sinnbild der Gestalt gegeben. Dies Zeichen schauend, dürfen wir erbeben und heilig ahnen: Er, der Traum, besteht. Nicht ewiges Leben (das des Leibes wäre) verbürgt die Kunst. Ihr ist gesetzt, die Flamme des Leids in die Unsterblichkeit zu heben. Da ich mir h i e r nichts Gültiges begehre, bin ich, zu dauern d o r t, woher ich stamme, mit ganzer Seele meinem Werk ergeben. VII Mit ganzer Seele meinem Werk ergeben, kein Zufall fängt mich mehr in lockrer Schlinge. Du strenge Bahn, mit Wort der ewigen Dinge befiehlst du mir - Und kurz ist dieses Leben. Gottebenbürtige Stirne du, durchdringe mir diese Nacht! Werkhände ihr, im Streben erprobt, dem Ungewillten Form zu geben, jetzt bleibt mir treu, daß ich die Welt bezwinge! Ich preise euch, vom Schöpferdrang besessen, als Werkzeug mein, wie ich mich Werkzeug sehe in Händen jenes Unenträtselbaren. Wer bin ich? - Ich? - Dies habe ich vergessen. Weckt mich, Gewalten, daß - o Sturz und Wehe - ich weiß, wie Zeit und Tod mit mir verfahren. VIII Ich weiß, wie Zeit und Tod mit mir verfahren. Verlassen war ich, jetzt bin ich verkannt. In trägen, lahmen, lauen Kommentaren zerbröseln sie den Sturm, den Kampf, den Brand. Erschütternd kann ein Volk sich offenbaren, das seinem Schicksal letzte Worte fand. Ich wollte meinem Land die Sprache wahren und bin ein düstrer Niemand diesem Land. Nicht ich ging fort, ich wurde fortgestoßen. Nicht Trotz mehr, G r a m ist meine Einsamkeit. Und bin ich schuldig, bin ich es im Leiden. Ich sterbe an der Zeit! An meinem großen Zugrundegehn hinwieder stirbt die Zeit. Doch könnt ich E w i g k e i t verleihn uns b e i d e n ! IX Doch könnt ich Ewigkeit verleihn uns beiden: Mir und dem Volke, dem ich mich verdanke. Wer darf den Früchtetrieb vom Baume schneiden wie krankes Blattwerk oder dürre Ranke? Nie werd ich Kind die Näh der Mutter meiden, ob auch die Mutter mich zu lieben schwanke. Leicht wie im Traum gelingts, mich zu entscheiden, denn zwischen ihr und mir ist keine Schranke. Ich, Künstler, beuge mich dem weitern Kreise: All, was mir wurde, Gnade, Maß und Kraft, es wurde mir im vorbestimmten Gleise. D e i n Antlitz, Volk, dies immer wieder m e i n e, formt ich nach deiner Macht und Leidenschaft; fügt ich nach deinem Wink. In Farb ...im Steine ... X Fügt ich nach deinem Wink, in Farb, im Steine, in Wort und Tönen heilig die Gestalt, so war der Rausch mein Lohn und Licht. Die Eine benommne Stille machte mich bezahlt. Was bliebe sonst mein Mühen? Nacht und kleine Hinüberschau in Fremde mannigfalt. Und noch die letzte Liebe wäre keine. Das kleinste Du erwiese mir Gewalt. Dort aber, im Geheimnis, bin ich Alle, und in den Tausenden vertausendfacht, erst ganz bei mir, im Guten wie im Bösen; und gebe, ob ich schwebe oder falle, traumwandelnd sicher in der g r ö ß e r n Nacht ein Bild von uns, getreu und formerlesen. XI Ein Bild von uns, getreu und formerlesen, ist mehr als Spiegel, sich darin zu deuten. Es ist das W o r t, das wir zu sagen scheuten: Im Kreis die Mitte, in der Flucht das Wesen. Stein! Starrer Stein! Durch Mächte nicht noch Thesen erschütterbar; beredt und stumm den Zeiten. Nach ihrer Art, ein Ding mit zweien Seiten: daran zu kranken oder zu genesen. Beruhend in sich selbst, gelöst vom Leiden, entrückt der Schuld, nicht mehr erreicht vom Spotte: So steht es da. So bleib es aufgerichtet! Stein! Starrer Stein! Dem Einen Sinn verpflichtet: Von ihm in uns, dem ewig gleichen Gotte zu zeugen. Tausend Jahr nach unserm Scheiden. XII Zu zeugen tausend Jahr nach unserm Scheiden, gib, Herrin, dem gefährdeten Gedicht bei jenen Guten in der Zeit Gewicht, die mir des Lorbeers dunkle Last nicht neiden. Den Rauch des Ruhms, ihn will ich gerne meiden. Doch die B e w a h r e n d e n entzieh mir nicht! Damit der Nachfahr, wenn der Blick mir bricht, berufen sei, mein Ewiges zu beeiden. Wer spricht von Ruhm? Und was ist seine Gunst, wenn er den Starken flieht, den Schwächling krönt – entgottend Gott, vergötzend das Gemeine? Ihn nicht! Gib mir die D e m u t, hohe Kunst, daß meine Seele sich daran gewöhnt, wie deine Züge schön, wie elend meine. XIII Wie deine Züge schön! Wie elend meine! ich finstre Erde, und du Flamme ganz! Mein war die Träne um die Gräbersteine, dein ist der Freudentag mit Rausch und Tanz. Mein war die Sünde, dein die Herzensreine. Mein war die Schande, dein ist Ruhm und Kranz. Mein war die Schlackenglut mit irrem Scheine, dein ist der adelig vollkommne Glanz. Nur meine brennende und bittre Liebe ist schön wie du. Mag e i n m a l noch an ihr die Menschennacht hinan zur Kunst genesen! Wenn sie ermißt in ihrer Leidenstrübe, w a s du gewärtest, da ich mit dir rang, und wie dich lieben mir Gesetz gewesen. XIV Und wie dich lieben mir Gesetz gewesen, warst du Gesetz. Und im Gesetz sein heißt ermächtigt sein, den Fesselgurt zu lösen des Schicksals, das uns an die Erde schweißt. Freiheit ist innen, Freiheit ist im Geist! Am nächsten aber steht dem Götterwesen, wer sich gebändigt hat. Kein Frevel reißt ihn aus dem Ring, in den er sich erlesen. Und eine große Heimat wird ihm dort, wenn ihn kein Ort mehr nimmt, kein Vaterwort mehr bindet an das Haus, an Herd und Laren. Der Tod ist stark. Und beugt sich doch zuletzt. Denn auch dem Tod ist sein Gesetz gesetzt. Dies sehn wir, Herrin, zeit- und leiderfahren. XV Dies sehn wir, Herrin, zeit- und leiderfahren: Es ist ein dauernderes Dasein eben dem Bildwerk vor dem Bildenden gegeben, der hingehn muß in seinen weißen Haaren. Der Schöpfer stirbt, Geschaffnes kommt zu Jahren. So siegt die Kunst, so unterliegt das Leben. Mit ganzer Seele meinem Werk ergeben ― Ich weiß, wie Zeit und Tod mit mir verfahren. Doch könnt ich Ewigkeit verleihn uns beiden, fügt ich nach deinem Wink in Farb, im Steine ein Bild von uns, getreu und formerlesen, zu zeugen tausend Jahr nach unserm Scheiden, wie diese Züge schön, wie elend meine, und wie dich lieben mir Gesetz gewesen. |
04.06.2016, 11:01 | #239 |
R.I.P.
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O, lieber Fridolin -
Weinheber, der mich lehrte, Enjambements nicht zu scheuen; der mich lehrte, Metaphern ebenso wild wie ungestüm zu nutzen; der mich als erster Poet aus den lyrischen Fesseln riß - ich werde ihn bis zu meinem letzten Atemzug bewundern! Danke, daß Du ihn hervorgehoben hast! |
04.06.2016, 11:17 | #240 |
Dabei seit: 04/2010
Beiträge: 1.026
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Ja, liebe Thing,
Weinheber ist mir schon seit meiner Schulzeit vertraut. Du weißt ja, dass ich gern Gedichte rezitiere, das hat seine Wurzeln in jener Zeit, als ich in Heidelberg bei einer Jahresabschlussfeier meiner Schule vor über 1000 Zuhörern von Weinheber das Gedicht "Dem kommenden Menschen" vortragen durfte. LG und alles Liebe Fridolin |
29.10.2017, 20:12 | #241 |
Paul Verlaine
Übersetzungen: Wolf von Kalckreuth Wundersame Dämmerung Erinnerung in Dämmerlicht verglühend Zittert und loht am fernen Himmelsrand Der Hoffnung, die geheimnisvoll bald fliehend Bald wachsend flammt, wie eine Scheidewand. Wie mancher Blume farbenbunt Gewand, Wie Dalie, Tulpe, Lilie erblühend, Ein Gitter rings umrankend und umziehend Mit gift'gem Hauch, der all mein Wesen bannt; Voll schweren Wohlgeruchs, der zu mir fand, Aus Dalie, Tulpe, Lilie erblühend, Ertränkend Seele, Sinne und Verstand, Bis mich mit schwerer Ohnmacht übermannt Erinnerung in Dämmerlicht verglühend. Abendsonnen Blass giesst im Verrinnen Auf Felder und Rain Schwermütiges Sinnen Der scheidende Schein. Schwermütiges Sinnen Wiegt flüsternd mich ein, Mein Herz zu umspinnen Im scheidenden Schein. Und fremde Träume Ziehn sonnengleich Über Heiden und Bäume, Rotflimmernd und weich, Endlos durch die Räume Ziehn sonnengleich Sie über das Reich Der Heiden und Bäume. Herbstlied Den Herbst durchzieht Das Sehnsuchtslied Der Geigen Und zwingt mein Herz In bangem Schmerz Zu schweigen. Bleich und voll Leid, Dass die letzte Zeit Erscheine, Gedenk' ich zurück An fernes Glück, Und ich weine. Und so muss ich gehn Im Herbsteswehn Und Wetter, Bald hier, bald dort, Verweht und verdorrt Wie die Blätter. Vom Mondenschein ist Der Wald so blass. Im ganzen Hain ist Ein Flüstern, das Vom Laubdach tönte: *****O Vielersehnte! Im tiefen Teiche Bespiegeln lind Sich schwarze Sträuche, Es weint der Wind In Weidenbäumen ... *****Zeit ist zu träumen. Ein zartes Schweigen Scheint sanft und rein Herabzusteigen Vom Dämmerschein Der Sternenrunde ... *****Das ist die Stunde. Weinlese Die Dinge, die in uns singen, Wann unser Bewusstsein ruhte, Sie tönen in unserem Blute, O fernes, verschwiegenes Klingen! Horcht! Unser Blut ist's, das leidet, Wann unsere Seele entflohn ist, Wie so fremd und seltsam sein Ton ist, Der bald im Schweigen verscheidet. O Blut der rosigen Traube, O Wein der schwärzlichen Venen, Wein und Blut, verklärender Glaube. Singt! Löst unsre Seele in Tränen, Und bis in die Tiefen hernieder Durchbebt unsre armen Glieder. Dies sind wirklich die besten Verlaineübersetzungen in Versform und kommen dem musikalischen Ton des Original am nächsten. |
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03.08.2018, 22:53 | #242 |
Hakodate
Leb wohl denn, Murasaki! Dein Blick ist tränenschwer, nun teilen Bett und Saki wir zwei nicht mehr. Der Kaiser läßt marschieren, die Sonnen leuchten klar: nun gilt es zu verlieren, was lieb uns war. Mach's kurz, das ist am besten - es bleibt des Glücks Beschluß, daß ich im fernen Westen mich schlagen muß. Und jede, die sich frei sah, die freute es wie dich... du kriegst 'nen tapfren Taisa als Tausch für mich. Ihr reizenden Geschöpfe, uns allen Schmuck und Zier, wir schneiden Russenköpfe und Rosen ihr. Drum schaut nicht nach der See aus und nicht den Strand hinab, die Geisha kommt ins Teehaus - der Mann ins Grab. Stuttgart, März 1905. [Die Gedichte sind aus der Zeit des Russisch-Japanischen Krieges, den Kalckreuth sehr interessiert über die damaligen Medien verfolgte und in etlichen lyrischen Stücken habhaft wurde.] Abschied Der Fuji glimmt im ganzen Kreis vom roten Abendstrahle, im Dämmerwinde wogt der Reis im grüngestuften Tale. Des Tages letzte Feuer fliehn, rings hüllen graue Schleier ihn, ein fernes Rauschen hör ich im Röhricht. Da ist im Wehn des kühlen Winds ein Funkeln aufgeglommen. Es sind die Truppen der Provinz, die dort vom Berghang kommen. - Sie ziehen durch den Abendtau, Gamaschen weiß und Röcke blau, zu finstren Heerkolossen geschlossen. In weitem Bogen rollt das Meer um Yamatos Gefilde. Vom Höhenkamme staunt das Heer vor dem gewalt'gen Bilde. Vom abenddunklen Flutenschwall hebt sich der rote Sonnenball, und Feuergluten weht er zum Äther. Die weite Fläche liegt besonnt, und Well und Eiland blinken, bis in den düstren Horizont die Flammen jäh versinken. Und über der verglommnen Pracht hebt sacht sich die Azurne Nacht, und deckt in blauem Bogen die Wogen. Da ringt ein Stahlgeklirr sich los aus der Kolonnen Tiefe, als ob die Seele Yamatos zu seinen Kriegern riefe: Mein Flammengruß ist im Verglühn, die Schwerter fest – und tretet kühn den Weg zu Tod und Grab an für Japan! Stuttgart, 5. April 1905. |
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04.08.2018, 15:24 | #243 |
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Immer wieder beeindruckend
Herbst
Die Faune treten aus den Wäldern alle, Des Herbstes Chor. Ein ungeheurer Kranz. Die Hände haltend, springen sie zum Schalle Der Widderhörner froh zu Tal im Tanz. Der Lenden Felle schüttern von dem Sturze, Die weiß und schwarz wie Ziegenvlies gefleckt. Der starke Nacken stößt empor das kurze Gehörn, das sich aus rotem Weinlaub streckt. Die Hufe schallen, die vom Horne starken. Den Thyrsus haun sie auf die Felsen laut. Der Paian tönt in die besonnten Marken, Der Brustkorb bläht mit zottig schwarzer Haut. Des Waldes Tiere fliehen vor dem Lärme In Scharen flüchtig her und langem Sprung. Um ihre Stirne fliegen Falterschwärme, Berauscht von ihrer Kränze Duft und Trunk. Sie nahn dem Bache, der von Schilf umzogen Durch Wiesen rauscht. Das Röhricht läßt sie ein. Sie springen mit den Hufen in die Wogen Und baden sich vom Schlamm der Wälder rein. Das Schilfrohr tönt vom Munde der Dryaden, Die auf den Weiden wohnen im Geäst. Sie schaun herauf. Ihr Rücken glänzt vom Baden Wie Leder braun und wie von Öl genäßt. (Georg Heym 1887 - 1912) |
20.09.2018, 23:52 | #244 |
Verlangen in die Ferne.
Kind und Schwester mein, Könnten dort wir sein, Wo das Leben süß und reich ist! Nichts als Liebe sehn, Lieben und Vergehn Im Lande, das dir gleich ist! Trüber Sonnen Licht, Das durch Schleier bricht, Gleicht meinem zärtlichen Sehnen, Wann wunderbar Dein Augenpaar Verräterisch leuchtet durch Tränen. Dort schaust nur Lust und Schönheit du, Anmut, Pracht und tiefe Ruh. Leuchtend Hausgerät Uns im Saale steht, Verschönt von entschwundenen Jahren. Seltner Blumen Duft Will der süßen Luft Der Ambrawolken sich paaren. Der Gewölbe Pracht, Tiefer Spiegel Nacht, Des Ostens reiches Gepränge, Alles spräche dort In flüsterndem Wort Seiner Heimat liebliche Klänge. Dort schaust nur Lust und Schönheit du, Anmut, Pracht und tiefe Ruh. Sieh, wie auf der Flut Schiff an Schiff dort ruht, Die rastlos fernher geschwommen. Zu erfüllen dir Jegliche Begier, Sind vom Ende der Welt sie gekommen. Des Abendlichts Glut Ergießt auf die Flut, Auf die Stadt in dem Flurenkranze, Hyazinthenen Schein; Die Welt schläft ein In warmem goldenem Glanze. Dort schaust nur Lust und Schönheit du, Anmut, Pracht und tiefe Ruh. Charles Baudelaire Übersetzung: Kalckreuth |
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21.09.2018, 11:39 | #245 |
R.I.P.
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Hab Dank dafür!!!
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18.11.2019, 12:24 | #246 |
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SELMA MEERBAUM EISINGER war erst 17 Jahre alt, als sie dieses Gedicht schrieb:
Die Tage lasten schwül und schwer, voll wildem, bangem Weh. Es ist in mir so kalt und leer, dass ich vor Angst vergeh’. Die Vögel ziehn gen Mittag hin, sie sind schon lange fort. Schon seh’ ich keine Aster blühn, und auch die letzten Falter fliehn, die Berge sind mit Herbst umflort. Ich bin in Sehnsucht eingehüllt, ich sehne mich nach dir. Mein heißes Sehnsuchtslied erfüllt die Welt und mich mit ihr. Der Regen, der eintönig rauscht, begleitet mei- nen Sang. Und wer dem Regenliede lauscht und wer sich an dem Weh berauscht, der hört auch meines Liedes Klang. Nur du allein, du hörst es nicht - ach, weiß ich denn, warum? Und wenn mein Lied einst gell zerbricht, du bleibst auch kalt und stumm. Dir macht es nichts, wenn jeder Baum mitleidig fleht: so hör! Du gehst vorbei und siehst mich kaum, als wüßtest du nicht meinen Traum, und ‘s fällt dir nicht mal schwer. Und doch bist du so bleich bedrückt, wie einer der versteht, der seine Seufzer schwer erstickt und schwer beladen geht. Und doch ist Weh in deinem Blick, um deine Lippen Leid. Verloren hast du wohl das Glück, es kommt wohl nimmermehr zurück, und du - du bist »befreit«. Nun ja, das Glück war dir zu schwer, du hast es hastig-wild verstreut, und nun sind deine Hände leer, es füllt sie nur noch Einsamkeit. So stehst du da und wirfst den Kopf mit starrem Trotz zurück, und sagst, was du ja selbst nicht glaubst - »Ich pfeife auf das Glück!« Und dann, wenn es schon längst vorbei, stehst du noch da und starrst ihm nach, dann sehnst du es so heiß herbei, es ist dir nicht mehr einerlei - dann bist du plötzlich wach. Zurück jedoch kommt es nie mehr - denn rufen willst du nicht, und wäre die Leere so unend- lich schwer, dass dein Rücken darunter bricht. So tragen wie beide dasselbe Leid, ein jeder für sich allein. Mich krönt aus Tränen ein schwe- res Geschmeid’ und dich ein Sehnsuchtsedel- stein. Und der Wind singt uns beiden den ewigen Sang von Sehnen und Verzicht, doch auch wenn es dir zum Sterben bang - du rufst mich trotzdem nicht. |
18.11.2019, 12:47 | #247 |
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Ich habe das Gedicht der Meerbaum-Eisinger von Small Talk hierher verschoben, bitte aber zu bedenken, dass die Frist des Urheberrechts noch nicht abgelaufen ist.
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18.11.2019, 12:53 | #248 |
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Man muss heutzutage aufpassen wie ein Schießhund!
Aber was soll schon passieren, im Endeffekt handelt es sich in den Fall um das Aufbringen von Respekt und um Anerkennung. Ich stehle ihr Werk nicht und vermerke ihren Namen. Wird schon nichts passieren. Hoffe ich... |
18.11.2019, 13:01 | #249 |
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Na gut, habe nachgesehen, die Autorin ist knapp über 70 Jahre tot. Aber es könnten noch Erben über den Nachlass verfügen, die das Urheberrecht weiter in Anspruch nehmen.
Ganz so einfach ist das Thema nicht, siehe hier einen Bericht über den Rechtsstreit Fischer Verlag v. Projekt Gutenberg: https://irights.info/artikel/s-fisch...erlierer/29005 Die deutsche Plattform wurde vom Betreiber vorsorglich komplett stillgelegt. "Respekt" gilt in bei einer Verletzung des Urheberrechts nicht, sondern allein geltendes Recht. Dies nur zur allgemeinen Kenntnisnahme. |
18.11.2019, 15:50 | #250 |
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Naja... Nimm es halt raus, will ja auch nicht, dass du Ärger bekommst.
Ich meinte es nur gut... :-) Lyrik soll man ja teilen. |
18.11.2019, 19:31 | #251 |
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Weiß ich, deshalb lasse ich es drin. Ärger kann ich aushalten, falls jemand wirklich meckern sollte. Dann kann man das Gedicht immer noch löschen.
Ich will mich auch gar nicht wichtig machen, sondern nur daran erinnern, dass man beim Einstellen von Werken bekannter Autoren ein bisschen auf das Problem achtet. |
20.01.2020, 23:34 | #252 |
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Ich bin derselbe noch - Rainer Maria Rilke
Ich bin derselbe noch, der kniete vor dir in mönchischem Gewand: der tiefe, dienende Levite, den du erfüllt, der dich erfand. Die Stimme einer stillen Zelle, an der die Welt vorüberweht, - und du bist immer noch die Welle die über alle Dinge geht. Es ist nichts andres. Nur ein Meer, aus dem die Länder manchmal steigen. Es ist nichts andres denn ein Schweigen von schönen Engeln und von Geigen, und der Verschwiegene ist der, zu dem sich alle Dinge neigen, von seiner Stärke Strahlen schwer. Bist du denn Alles, - ich der Eine, der sich ergiebt und sich empört? Bin ich denn nicht das Allgemeine, bin ich nicht Alles, wenn ich weine, und du der Eine, der es hört? Hörst du denn etwas neben mir? Sind da noch Stimmen außer meiner? Ist da ein Sturm? Auch ich bin einer, und meine Wälder winken dir. Ist da ein Lied, ein krankes, kleines, das dich am Micherhören stört, - auch ich bin eines, höre meines, das einsam ist und unerhört. Ich bin derselbe noch, der bange dich manchmal fragte, wer du seist. Nach jedem Sonnenuntergange bin ich verwundet und verwaist, ein blasser Allem Abgelöster und ein Verschmähter jeder Schar, und alle Dinge stehn wie Klöster, in denen ich gefangen war. Dann brauch ich dich, du Eingeweihter, du sanfter Nachbar jeder Not, du meines Leidens leiser Zweiter, du Gott, dann brauch ich dich wie Brot. Du weißt vielleicht nicht, wie die Nächte für Menschen, die nicht schlafen, sind: da sind sie alle Ungerechte, der Greis, die Jungfrau und das Kind. Sie fahren auf wie totgesagt, von schwarzen Dingen nah umgeben, und ihre weißen Hände beben, verwoben in ein wildes Leben wie Hunde in ein Bild der Jagd. Vergangenes steht noch bevor, und in der Zukunft liegen Leichen, ein Mann im Mantel pocht am Tor, und mit dem Auge und dem Ohr ist noch kein erstes Morgenzeichen, kein Hahnruf ist noch zu erreichen. Die Nacht ist wie ein großes Haus. Und mit der Angst der wunden Hände reißen sie Türen in die Wände, - dann kommen Gänge ohne Ende, und nirgends ist ein Tor hinaus. Und so, mein Gott, ist jede Nacht; immer sind welche aufgewacht, die gehn und gehn und dich nicht finden. Hörst du sie mit dem Schritt von Blinden das Dunkel treten? Auf Treppen, die sich niederwinden, hörst du sie beten? Hörst du sie fallen auf den schwarzen Steinen? Du musst sie weinen hören; denn sie weinen. Ich suche dich, weil sie vorübergehn an meiner Tür. Ich kann sie beinah sehn. Wen soll ich rufen, wenn nicht den, der dunkel ist und nächtiger als Nacht. Den Einzigen, der ohne Lampe wacht und doch nicht bangt; den Tiefen, den das Licht noch nicht verwöhnt hat und von dem ich weiß, weil er mit Bäumen aus der Erde bricht und weil er leis als Duft in mein gesenktes Angesicht aus Erde steigt. |
21.01.2020, 00:23 | #253 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (17.Jhdt. - die hatten es auch schon erkannt)
Die Wollust Die Wollust bleibet doch der Zucker dieser Zeit, Was kan uns mehr, denn sie, den Lebenslauf versüssen? Sie lässet trinckbar Gold in unsre Kehle fliessen, Und öffnet uns den Schatz beperlter Liebligkeit, In Tuberosen kan sie Schnee und Eiß verkehren, Und durch das gantze Jahr die Frühlings-Zeit gewehren. 2. Es schaut uns die Natur als rechte Kinder an, Sie schenckt uns ungespart den Reichthum ihrer Brüste, Sie öffnet einen Saal voll zimmetreicher Lüste, Wo aus des Menschen Wunsch Erfüllung quellen kan. Sie legt als Mutter uns die Wollust in die Armen, Und läßt durch Lieb und Wein den kalten Geist erwarmen. 3. Nur das Gesetze wil allzu Tyrannisch seyn, Es zeiget iederzeit ein widriges Gesichte, Es macht des Menschen Lust und Freyheit gantz zunichte, Und flöst für süssen Most uns Wermuthtropffen ein; Es untersteht sich uns die Augen zu verbinden, Und alle Liebligkeit aus unser Hand zu winden. 4. Die Ros' entblösset nicht vergebens ihre Pracht, Jeßmin will nicht umsonst uns in die Augen lachen, Sie wollen unser Lust sich dienst- und zinsbar machen, Der ist sein eigen Feind, der sich zu Plagen tracht; Wer vor die Schwanenbrust ihm Dornen will erwehlen, Dem muß es an Verstand und reinen Sinnen fehlen. 5. Was nutzet endlich uns doch Jugend, Krafft und Muth, Wenn man den Kern der Welt nicht reichlich will genüssen, Und dessen Zucker-Strom läßt unbeschifft verschüssen, Die Wollust bleibet doch der Menschen höchstes Gut, Wer hier zu Seegel geht, dem wehet das Gelücke, Und ist verschwenderisch mit seinem Liebesblicke. 6. Wer Epicuren nicht für seinen Lehrer hält, Der hat den Welt-Geschmack und allen Witz verlohren, Es hat ihr die Natur als Stiefsohn ihn erkohren, Er mus ein Unmensch seyn und Scheusaal dieser Welt; Der meisten Lehrer Wahn erregte Zwang und Schmertzen, Was Epicur gelehrt, das kitzelt noch die Hertzen. |
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