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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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11.12.2019, 15:19 | #1 |
Fragen an das Christkind
Warum bist du gekommen
in unsere Vorläufigkeit? In die Halbherzigkeit unserer Wünsche, die Kleinlichkeit unserer Vollzüge? In den Tod bist Du gekommen um uns nahe zu sein? Was hat Dich angezogen? Ich wäre nicht gegangen an Deiner statt mitten unter die Wölfe, um die Würde der Schafe zu verkünden. Du hast Dich gegeben, ganz und gar wehrlos, unter die Raubgierigen. Was hat Dich angezogen? |
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11.12.2019, 16:25 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Liebe AlteLyrikerin,
Fragen über Fragen - vielleicht findet sich eine Antwort in der Ausdeutung der Bibeltexte? Ist das Christuskind nicht angekündigt im Alten Testament als Spross aus dem Hause Davids und erfüllt er somit nicht (ich glaube mich zu erinnern) Jesaias Prophezeihung, die andeutungsweise in dem Weihnachtslied "Es ist ein Ros entsprungen/aus einer Wurzel zart/wie uns die Alten sungen/von Jesse kam die Art" (Jesse = Jesaias?) geschrieben steht. (Dumm nur, dass vor Jesus der Mann Marias - Josef - aus der Wurzel Davids entspross). Fragen über Fragen! Liebe Grüße, Heinz Geändert von Heinz (11.12.2019 um 22:28 Uhr) |
11.12.2019, 18:30 | #3 |
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hm scheine da falsch zu liegen dachte immer das x-kind ist ne süsse mieze mit langen beinen etc.
na unsere wunderbare AL überschlägt sich mal wieder in frontal-heiligkeit. denk mal an die hunderttausenden die auch unter die wölfe fielen. vlg r |
11.12.2019, 21:35 | #4 |
Shalom Lyrikerin
Es war die Liebe, die Allmacht, die Gnade.
Der Herr der Herren kam und machte die Weisheit der Menschen zu nichte. Nein, wir wären sicher nicht gekommen. Hätten die Herrlichkeit nicht verlassen, um sich zu erniedrigen. Herrliche Fragen Lyrikerin und wunderbare Antworten. Drücke dich |
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11.12.2019, 22:02 | #5 | |
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Zitat:
Die Fragen, die das Gedicht stellt, sind berechtigt. Auch wenn Jesus als einer unter vielen Wanderpredigern bezeichnet wird, muss er doch eine herausragende Stellung gehabt haben. Entweder war er gebildet, oder er war ein Philosoph kraft Begabung. Immer vorausgesetzt, er hatte so gewirkt, wie es seine Anhänger später übertrugen. Angenommen, die Bergpredit hatte wirklich stattgefunden, war er seiner Zeit voraus. Ihm ging es um mehr als um die Befreiung von der römischen Verwaltung. Seine Lehre trug humanistische Inhalte, die bis dahin in dieser Klarheit nicht formuliert wurden und die alle Epochen nach ihm, von der griechischen Antike bis zur Aufklärung, beeinflussten. Wir wären heute nicht da, wo wir sind, ohne diese Lehre. Jetzt könnte man natürlich einwenden: die Kreuzzüge, die Hexenverfolgung, die Scheiterhaufen, die Hugenottenkriege, die Ausrottung der Waldenser, die Verfolgung der Puritaner, den Abwurf zweier Atombomben durch einen protestantischen Staat ... Diese Auswüchse ändern aber nichts daran, dass der Kern der christlichen Lehre gut ist. Es obliegt dem Menschen, ob er nach ihr lebt, sie missachtet oder sie für niedere Zwecke instrumentalisiert. Wer die Lehre missbraucht, kann das nicht an Jesus festmachen, sondern muss auf sich selbst zeigen. Um keine Missverständnisse aufkommn zu lassen: Ich bin weder konfessionell, auch nicht agnostisch, sondern absolut atheistisch. Ich verteidige die christliche Lehre nicht als Gläubige, sondern weil ich sie als Grundlage jedes ethischen Verhaltens gut finde. Ich habe jedenfalls keinen besseren Maßstab für ethisches und moralisches Verhalten außerhalb der weltlichen Gesetze gefunden. |
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11.12.2019, 22:30 | #6 |
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@Ilka
Ich finde Max Ehrmanns Desiderata sehr gut und versuche danach zu leben. Und ich scheitere oft... http://www.wolfram-zucker.de/sprueche/desiderata.htm Stehe der Religion aber sehr kritisch gegenüber und will damit auch nichts zu schaffen haben. |
11.12.2019, 22:56 | #7 | |
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Zitat:
Wer nach Ehrmanns Katalog lebt, ist ein armer Wicht, denn er läuft in einem Korsett herum. Ein Mensch muss den Mut zu Fehlleistungen haben, nur dann ist er frei. Wenn er dann für seine Fehler einsteht, muss er sich vor nichts mehr fürchten, weil er weiß, dass er diese Klippe schafft und das Leben weitergeht. Jeder macht Fehler, und nur wenige Menschen bleiben frei vom Erleben des Scheiterns. Da gilt nur: aufstehen und weitermarschieren. |
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11.12.2019, 23:24 | #8 | |
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Zitat:
was der hl. blady hier wieder sermonisiert hat ist leider zum kozzzen...wie kann jemand so derart im sumpf der wirrnis versinken. mach mir sorgen um die alte gummibären-figur. irgendwann werden sie ihn kasernieren. glücklicherweise findet er meinen komm gut. vielleicht ist der arme noch ins andere lager zu retten. |
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11.12.2019, 23:31 | #9 |
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Ralfchen, dir ist nicht zu helfen. Du bist in einem derartigen Mus verquirlt, dass du Äpfel, Birnen, Quitten und die ganze übrige Pflückarbeit nicht mehr auseinanderhalten kannst.
Back mal Eierpfannkuchen und schmiere den Mus drauf. Das deckt sich ungefähr mit deinen Kommentaren. Guten Appetit. Ich esse die Früchte lieber weiterhin einzeln. |
12.12.2019, 00:17 | #10 |
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Ach nö Ilka, als armer Wicht habe ich aber ein doch recht reichhaltiges und vor allem mündiges Innenleben.
vlg EV |
12.12.2019, 00:21 | #11 | |
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Zitat:
*)Heidelbeeren-mango-apfel-banane-melone-papaia-pineapple |
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12.12.2019, 00:26 | #12 | |
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Zitat:
was meinst du mit a.)b..)c.) das ist blanker schwirrsinn. weil eine vorläufigkeit gibt es nur wenn etwas vor einem anderen zustand ist. der rest ist schwerer mummenpitz. hab erst jetzt gesehen wie du hier mit historischen fake-news klammerst. leider nur um interessant zu klingen wirkt bei mir zero,zero-zero bussi r |
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12.12.2019, 01:30 | #13 |
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Du warst nicht gemeint. Nur kann ich dieses Pseudo-Vaterunser nicht kritiklos annehmen. Das passt nicht zur Realität menschlichen Erlebens. Nobody is perfect.
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12.12.2019, 02:06 | #14 | |
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Zitat:
der text unserer geliebten AL ist leider eine surmiger quargel, der einen mit verzweiflung zurückläßt - namentlich darüber wie die evakuierung des normalen denkens in ein dummes religionat absinken konnte. und AL zeigt uns das ungebrochen immer wieder. eigentlich zum heulen. |
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12.12.2019, 04:22 | #15 |
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12.12.2019, 08:24 | #16 |
Hallo AlteLyrikerin,
die Überschrift hat mich etwas irritiert, denn das Christkind ist für mich eine Symbolfigur des Weihnachtsfestes, das den Kindern Geschenke bringt, ohne gesehen zu werden. Deine Fragen richten sich aber an Jesus. Ich setze Jesus nicht mit Christkind gleich, das ist für mich nicht dasselbe. Deine Fragen an sich aber finde ich interessant. LG DieSilbermöwe |
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12.12.2019, 08:32 | #17 | |
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Zitat:
Du kannst es drehen und wenden und so viel wettern, wie du willst: Unser geschätztes Abendland steht in der Tradition des Christentums, das ist und bleibt historisch und kann nicht mehr geändert werden. |
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12.12.2019, 13:33 | #18 | |
Dankeschön an alle Leser und Kritiker
Lieber Heinz,
ich denke, du hast da andere Fragen als ich (ist völlig ok). Mir geht es nicht um die historische Stichhaltigkeit der biblischen Texte. Einerseits möchte ich dem Geklingel und Gesingel in den "weihnachtlichen" Märkten einen anderen Ton entgegensetzen, andererseits wirklich Fragen stellen, die den Kern des Festes der Geburt Christi berühren. Lieber Ralfchen, dass du dich durch den Text provozieren lässt, war ja abzusehen. Zitat:
Zu deinen Fragen: "vorläufig" laut Duden: vorübergehend, nicht endgültig, provisorisch. Da Menschen sterblich sind, ist diese Beschreibung für ihr Sein durchaus zutreffend. "Halbherzigkeit unserer Wünsche" wer etliche der menschlichen Wünsche (Frieden, Gerechtigkeit, …) mit dem Einsatz zu ihrer Erfüllung vergleicht, kann der Meinung sein, wir wollten das alles nicht wirklich so ernsthaft um alles dafür zu geben. Unsere "Vollzüge" (laut Duden "das Vollziehen, das Ausführen") sind dem gegenüber sehr bescheiden, eben kleinlich. Lieber BladeRuner, vielen Dank für Deinen Kommentar. Zwar habe ich die Fragen bewusst nicht beantwortet, um jedem selbst das Nachdenken zu ermöglichen, aber ich stimme mit Deiner Interpretation überein. Liebe Ilka-Maria, herzlichen Dank dafür, dass du die Fragen des Gedichte als "berechtigt" einstufst. Einer Meinung bin ich mit Dir über die Würdigung des christlichen Einflusses auf unsere Kultur. Trotz aller berechtigten Kritik an Verbrechen und Verfehlungen bleibt ein positiver Rest, der gerne übersehen bzw. geleugnet wird. Lieber Eisenvorhang, Danke für Deinen Besuch; deine Haltung gegenüber Kirche bzw. Religion respektiere ich selbstverständlich. Über Max Ehrmanns Desiderata werde ich mich informieren; das ist ein für mich neues Thema. Liebe Silbemöwe, herzlichen Dank für Dein Interesse an den Fragen, die der Text stellt. Das Christkind stammt definitiv aus einem Brauchtum, das sich im Zusammenhang mit der Feier der Christusgeburt entwickelt hat. Euch allen herzliche Grüße und eine schöne Adventszeit, AlteLyrikerin. |
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