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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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10.10.2019, 12:31 | #1 |
Trunk sucht
Die Leere gierig füllen
den Schrei hinunter schlucken die Hoffnung stumm ertränken Im Zerrspiegel des Fließenden die Sehnsucht verspottend dem lächelnden Tod begegnen |
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10.10.2019, 16:19 | #2 |
knapp und gut
Hallo Alte Lyrikerin,
mehr brauchts nicht. :-) Gefällt mir. Salea |
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10.10.2019, 16:35 | #3 |
Freut mich, Salea,
und hab Dank für Deinen Kommentar. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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10.10.2019, 16:46 | #4 |
Forumsleitung
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Mir ist es zu düster. Ist Alkoholismus wirklich ein Todesurteil - quasi der unausweichliche Suizid?
Die Zahl der Alkoholiker, die trocken geworden sind und sich auf das besonnen haben, was ihnen wertvoller ist, könnte höher sein, als uns bewusst ist. Spontan fallen mir Dieter Hildebrandt und Johnny Cash ein. Andere machten immer wieder Therapien, so dass es eine Weile weiterging (Liz Taylor, Richard Burton). Dann gibt es die Hartgesottenen, die eine Menge vertragen und sich nie als Alkoholiker sehen würden. Goethe trank bekanntlich jeden Tag einige Liter Wein, ohne dass es ihn von den Füßen riss (Christiane übrigens auch). Und diejenigen, die am Alkohol kaputt gingen, waren deshalb nicht zwangsläufig hoffnungslos. Edith Piaf genoss ihr Leben in vollen Zügen und war bereit, dafür den Preis zu zahlen. Was Alkoholismus wirklich bewirkt, geht für mich aus deinen Versen deshalb nicht klar hervor. Aber vielleicht sind sie ja eine Momentaufnahme, die sich auf einen speziellen Fall bezieht. |
10.10.2019, 17:08 | #5 | |
Liebe Ilka-Maria,
ja, mein Blick auf Alkoholismus ist geprägt von persönlichen Erlebnissen. Meine Mutter, ein Bruder und eine nahe Freundin starben daran. Ihr Leben unter der Sucht verlief nicht so, wie du es darstellst: Zitat:
Vielleicht haben wir beide eine Außensicht mit einseitiger Gewichtung - ich zu dramatisch und Du zu euphemistisch? Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen und Deinen Kommentar, AlteLyrikerin. |
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10.10.2019, 17:18 | #6 |
Forumsleitung
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Nun, meine Katze hatte Epilepsie, aber nie einen Tropfen Alkohol getrunken - soweit ich das mit Sicherheit behaupten kann.
Kleiner Witz am Rande. Mit Medikamenten haben wir das in den Griff bekommen, und im Alter war sie von Anfällen frei. Tut mir leid für deinen Bruder, aber vor allem für dich. Es muss weh tun, einer solchen Situation ohnmächtig gegenüberzustehen. Mich interessiert besonders das Thema "Delirium", falls ich dich danach fragen darf. Ich habe gelernt, Delirien träten im Zustand des Entzugs auf. So wie du darauf Bezug nimmst, scheint es mir aber, dass die Betroffenen auch sonst davon heimgesucht werden können. Kannst du dazu etwas sagen? |
10.10.2019, 17:29 | #7 |
In den letzten Jahren seines Lebens versuchte mein Bruder gar nicht mehr seinen Alkoholkonsum zu verringern, litt aber doch ab einer sehr hohen Trunkenheitsstufe unter Delirien. Das waren sehr Angst besetzte Szenarien, in denen er sich sah, ohne dass in der Realität auch nur ein Anlass dafür gegeben wäre. Die berühmten weißen Mäuse waren ein Idyll dagegen.
Herzliche grüße, AlteLyrikerin. |
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10.10.2019, 18:24 | #8 |
Forumsleitung
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Danke, das war mir wichtig. Wir hatten nämlich mal einen Alkoholiker im Forum, der uns zurechtstutzte, wir wüssten gar nicht, worum es sich handele, denn Delirien seien nur typisch für das Stadium des Entzugs. Zu denken, es könne während des Trinkens auftreten, sei ein Irrtum.
Das war mir damals neu und widersprach dem, was ich bis dahin mitbekommen hatte. |
17.10.2019, 21:43 | #9 |
Liebe AL,
ich denke Du hast diese Stimmung, oder besser diese Situation oder noch besser, diesen Lebenszustand gut eingefangen. Es ist ein sehr schwieriges Thema. Ich habe selbst vor geraumer Zeit mal versucht mich dem Problemkreis etwas anzunähren, siehe "Tage eines Trinkers". War damals von einem Gedicht von Heinz inspiriert, der ein kleines Loblied auf den Trinker verfasst hatte. (Hab den Titel nicht mehr parat) Da wollte ich quasi als Pendant was entgegen setzen. Du liebe AL hast es ja hautnah miterlebt wie Du schreibst und kannst es deshalb auch so artikulieren. Viele wissen um die Probleme und trotzdem wird es immer wieder verharmlost. Ich bin weit davon entfernt hier den Moralapostel zu spielen, aber so schön die Erlebnisse dabei auch sind, sie können eben genau dort enden. Und der Witz ist, die meisten sagen: "Mir kann das nicht passieren!" Viele merken es garnicht und sind plötzlich genau an dem Punkt und die Umkehr ist dann verdammt schwer. Das schaffen nur wirklich wenige. Und wenn, dann über einen großen Zeitraum und mit viele Mühe. Peter Wawerzinek hat das in seinem Roman "Schluckspecht" ganz gut beschrieben. Insofern gehe ich da mit Ilka-Maria nicht ganz mit. Die Rückfallrate ist sehr hoch und die, die der Meinung sind dass sie das nicht betrifft, eben gerade weil sie viel vertragen, das sind glaub ich nicht immer die glücklichsten Menschen. Aber genug davon. Es ging ja um AL´s Gedicht und das hat mich sehr angesprochen. Beste Grüße St. |
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17.10.2019, 22:14 | #10 | |
abgemeldet
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Zitat:
wer war das? oder schleicht er noch herum? vielleicht staffanius? |
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17.10.2019, 22:31 | #11 |
Forumsleitung
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17.10.2019, 22:38 | #12 |
abgemeldet
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ah ok
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18.10.2019, 11:36 | #13 |
Lieber stephanius,
herzlichen Dank für Deinen Besuch und den ausführlichen Kommentar. Ja, die Folgen des Alkoholmissbrauchs werden oft unterschätzt. Alkoholismus ist eine tödliche Krankheit zudem mit verstörenden Persönlichkeitsveränderungen einhergehend. Die Menschen, die mit einem solchen Kranken zusammenleben, stehen in der Gefahr Co-Alkoholiker zu werden und müssen die Ohnmacht aushalten nichts tun zu können. Ich wünsche Dir noch ein schönes Wochenende, AlteLyrikerin. |
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