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13.09.2019, 12:49 | #1 |
Forumsleitung
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Welchen Anspruch sollte ein Literaturforum haben?
Aus aktuellem Anlass möchte ich hier eine Diskussion starten:
Welchen Anspruch sollte ein Literaturforum haben? Die meisten Antworten brächten es vielleicht auf den Punkt: Liebe zur deutschen Sprache, Pflege der deutschen Sprache, Beherrschung der deutschen Sprache. Die Praxis zeigt allerdings ein anderes Bild: Respektlosigkeit vor der deutschen Sprache, schlampiger Umgang mit der deutschen Sprache, Vernachlässigung von Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck. Da wird oft irgend ein Text ins Forum gehämmert, der an Wünschen, was unsere Sprache betrifft, alles offen lässt. Geneigte Leser, die dem Autor nicht wehtun wollen, greifen auf den Euphemismus "... mit Luft nach oben ..." zurück. Das ist manchem Autor schon zu diskriminierend, so dass er sich beleidigt zurückzieht. Kein Problem, das kenne ich seit über zehn Jahren. Jetzt habe ich es aber mit einer neuen Erfahrung zu tun. Eine unlängst registrierte Userin machte sich Gedanken, was sie leisten müsse, um in Poetry mitmachen zu dürfen, und bombardierte mich mit E-Mails. Es sei ihr sehr wichtig, mitmachen zu dürfen, aber sie habe kein Geld. Meine Versicherung, dass die Mitgliedschaft in Poetry kostenlos sei, schien sie nicht überzeugt zu haben, denn immer wieder kamen neue Anfragen, gezeichnet von der Sorge, vom Forum nicht angenommen zu werden. Ihr schien gar nicht in den Sinn gekommen zu sein, dass es Plattformen gibt, in denen kostenlos Literatur betrieben werden kann. Für andere Mitglieder ist das jedoch dermaßen selbstverständlich, dass sie glauben, alles, was ihnen im Kopf herumschwirrt, in schlecht geschriebener Sprache rausposaunen zu müssen. Selbstdarstellung ist ihnen wichtiger als die Liebe zur Sprache. Über derart unterschiedliche Perspektiven sollte einmal nachgedacht werden. |
13.09.2019, 13:38 | #2 | |||
Zitat:
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Vor längerer Zeit war ich mal in einem anderen Forum mit Geschichten aktiv. Eine Userin, die noch nie einen Text gepostet hatte, stellte dann mal eine (ihre erste! und nicht besonders gute) Geschichte ein, die von ihren Fans gleich hochgelobt wurde. In ihren nächsten Kommentaren bezeichnete sie sich selbst als „Schriftstellerin" und erwähnte, dass sie ständig Texte schreiben würde, als täte sie dies seit 50 Jahren. Auf die Idee, dass jemand ihr Geschreibsel laienhaft und eben nicht gut finden könnte, kam sie gar nicht erst. Ich fand das so komplett lächerlich, dass ich keine Lust mehr hatte, dort etwas einzustellen. Aber es ist nun halt so: etwas Selbstgemachtes steigt den meisten zu Kopf... Sodass sie für Kritik vollkommen resistent werden. Geändert von DieSilbermöwe (13.09.2019 um 15:49 Uhr) |
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13.09.2019, 15:15 | #3 | |
Dabei seit: 09/2019
Beiträge: 633
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Zitat:
Ist Lyrik Literatur? Besteht die deutsche Sprache nur aus Grammatik und Rechtschreibung? |
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13.09.2019, 19:20 | #4 |
Die Zeit wird's richten
Ein Lyrikforum sollte eine Gelegenheit zum Ausprobieren und Lernen sein, auch offen für einen Gedankenaustausch zu Fragen der lyrischen Stilmittel. Es muss möglich sein, auch Versuche einzustellen.
Das Problem ist, was betrachten Autoren als einen vorzeigbaren Versuch? Offenbar werden ja viele Texte gepostet, die nicht einmal ein korrektes Deutsch aufweisen, geschweige denn lyrisch stimmige Stilmittel. Oft sind es irgendwie spontan formulierte Gefühle, ein schnell herunter geschriebener Text, bei dem Authentizität für ein ausreichendes Qualitätskriterium gehalten wird. In der Schweiz gab es vor vielen Jahren ein Literaturforum, bei dem die Texte vorher eingereicht werden mussten. Es wurde dann von einem Redaktionsteam entschieden, ob die Texte veröffentlich werden. Das sichert eine gewisse Qualität, führt aber zu Problemen bei abgelehnten Texten (Kunstfreiheit, Vorlieben der Jury für bestimmte Lyrikrichtungen). Poetry schenkt den Usern einen freien Zugang für Texte. Den Lesern ist es überlassen zu reagieren, zu kritisieren und auch zu ignorieren. Wer nicht genug Bestätigung findet, wird über kurz oder lang aufgeben, denke ich. Wer wirklich lernen will, wird sich verbessern. Ein freies Forum muss mit einer großen Zahl an Texten leben, die in jeder kritischen Edition durchfallen würden. |
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13.09.2019, 19:45 | #5 | |
abgemeldet
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Zitat:
Serdarî rchen |
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14.09.2019, 01:44 | #6 |
abgemeldet
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aber schaut man in das eine oder zweite forum wie ged.com dann kann man gar nicht erst mit dem lesen schnell genug aufhören weil man im schwachsinn und dummen texten untergeht. da ist poetry noch immer eine insel.
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14.09.2019, 07:10 | #7 |
Hauptsächlich sind es die Benutzer eines Forums,
die Ansprüche setzen und erfüllen, da sie die meisten Beiträge verfassen, doch letztendlich entscheiden die Hausherren über die geltenden Spielregeln. Das kann man im gesamten Internet verfolgen. Es ist breitgefächert, so wie im wahren Leben. Gruß |
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