|
|
Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
11.07.2019, 13:49 | #1 |
Das monströse Kontinuum
irgendwie ist noch eins,
prozessen unterworfen. Kaum noch erinnert, kaum noch erinnernd. das äußerste verinnerlicht, das innerste veräußert. ein eifriges getue zum wohlgefallen des monströsen kontinuums. hört die monstren, wie sie hungrig grunzen, hört sie, wie sie hungrig aus den glotzen lunzen. sie fraßen es längst auf. sie schieden es dann aus. da liegt es nun und strampelt. im monströsen kontinuum, prozessen unterworfen. ruhe sanft, kleines alien. wie kann man allgegenwärtiges verlassen? wie ankommen wenn man nicht weiß wo? wann losgehen, wenn man nicht weiß, ob man längst unterwegs ist? abfahrt und ankunft verwechseln sich, oder sind es nicht, oder doch. oder wir erkennen sie nicht, oder sie verbergen sich, oder sie verkleiden sich. egal also. wir sind überall. eine beruhigende orientierungslosigkeit, die keine verirrung hervorruft, die nicht schon längst in ziellosigkeit endete. „Lean back and watch the fireworks.“ kein schlupfloch, das nicht auch hineinführt. wer will wissen wo er ist, wenn alle sich über den ort ihres aufenthaltes einig sind. wer kann wissen wo es hingeht, wenn alle meinen sie wären gleich da? eine beruhigende einförmigkeit, die der ratlosigkeit selbstgewissheit angedeiht. solange sie sich dabei wohlfühlen, gehen sie folgsam in ihren untergang. wenn alle darüber lügen, sagst du die wahrheit. wenn alle dabei schweigen, redest du. wenn alle wegsehen, siehst du hin. wenn alle verharren, handelst du, behauptest du. wenn alle alle sind, gehörst du aber dazu. wie kann ich die tür sehen, wenn es keine wand gibt? wie vergeht die zeit, wenn ich mit ihr gehe? vielleicht verstopfe ich die verbindungswege mit mir selbst? vielleicht muss ich es überlagern, nicht verlassen? wie kann ich davon erfahren, wenn ich nicht zuhöre und nicht sehe? und niemand sonst etwas bemerkt? du solltest aufstehen und weggehen. oder dort wo du hinkommst die verhältnisse verändern. doch das belässt dich ebenfalls im monströsen kontinuum. es gibt kein leben außerhalb diesem. jedes verlassen ist eine illusion. du kommst nirgendwo an, weil du nicht vorankommst. egal wie schnell du bist und wie geschickt in allerlei wendungen und dem auffinden von ausgängen. du bist nicht verloren, sondern gefunden. du bist nicht anonym, sondern identifiziert. gehe hin und sündige fortan nicht mehr. du bist geknackt. da liegst du nun und strampelst. im monströsen kontinuum, prozessen unterworfen. ruhe sanft, kleines alien. wie tapfer du dich wehrtest, dein ganzes leben lang. wie stark du doch bist. das ist deine freiheit - der wille zu ihr. mehr ist es nicht, mehr kann es nicht sein. ankommen wirst du nie, denn du bist schon da. mehr ist es einfach nicht. |
|
Lesezeichen für Das monströse Kontinuum |
Stichworte |
basis brechts radwechsel |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Kontinuum | timeplanet | Philosophisches und Nachdenkliches | 0 | 01.10.2012 21:20 |