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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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01.05.2010, 10:12 | #1 |
Erinnerung an Christine
Hallo,
ich bin ganz neu hier und weiß auch nicht so recht, ob ich in diesen erlauchten Kreis passe. Ich bin nämlich nicht mehr so ganz neu, sondern ein schon älterer Herr, der sich vor allem mit Lyrik und Musik beschäftigt. Hier also meine erste Reimerei, ein Liebesgedicht. Ob weitere folgen, will ich noch offenlassen. Erinnerung an Christine Ich denke oft an dich, Christine, wir hatten eine schöne Zeit. Du warst wie eine Arbeitsbiene Tag und Nacht für mich bereit. Ganz anders als zuvor Sabine, mit der ich schon nach Wochen brach. Ich weinte dieser lahmen Trine nicht die kleinste Träne nach. Denn ich fand dich! Das war, Christine, wie das Ende eines Staus. Nach dem Ärger mit Sabine kam mit dir das Glück ins Haus. Ich hatte mich in dich, Christine, beim ersten Anblick schon verliebt und stellte fest mit Kennermiene, dass es für mich nichts Bess’res gibt. Doch als daheim du vor mir standest, erfasste mich auf einmal Scheu. Ein Gefühl, das du nie kanntest… Es ging, zum Glück, schon bald vorbei. Ich hab dich erst noch scheu betastet. Ich wusste nicht recht, was ich darf. Dann ging es schnell, fast überhastet, ich war auf dich so richtig scharf. Ich hab’s mit dir dann wild getrieben, bei Tag und noch mehr in der Nacht. Ach, wär uns doch mehr Zeit geblieben, was hätten wir zuweg gebracht! Du warst mir eine treue Seele, bis du für immer mich verließt. Es schnürte mir fast zu die Kehle, ich fühlte mich wie Effi Briest. Experten, die ich konsultierte, machten schonungslos mir klar, dass, was immer ich probierte, dir leider nicht zu helfen war. Die Zeit mit dir war schön, Christine, die Trennung tut mir heut noch weh. Dann trat, geliebte Schreibmaschine, an deine Stelle ein PC. LG Fridolin |
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01.05.2010, 11:16 | #2 | |
Forumsleitung
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Willkommen, Fridolin, und hey ... das kommt unprätensiös, aber flüssig daher. Und dann das Umschlagen von fröhlicher Verliebtheit in Trauer! Man könnte dem Gedicht den Untertitel geben: "Kurzbiografie einer starken Liebe".
Übrigens: Du bist hier nicht das einzige "ältere Semester". Zitat:
LG Ilka-M. |
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01.05.2010, 12:32 | #3 |
Hallo Fridolin,
das habe ich aber gerne gelesen, erinnerte mich an meine Gabriele |
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01.05.2010, 14:07 | #4 | |
Lieber Fridolin,
das Gedicht ist so schön, bis plötzlich die Stimmung total umschlägt. Gefällt mir aber. Das mit der Wiederholung von „scheu“ ist mir auch aufgefallen. Zitat:
Ist aber nur eine Überlegung. Ansonsten habe ich dein Gedicht gerne gelesen. Liebe Grüße Tiffy |
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02.05.2010, 11:05 | #5 |
Erinnerung an Christine
Hi!
Ich danke für die freundliche Aufnahme und die Kommentare. Mit dem "Boy" kann ich mich in der Tat nicht anfreunden. Nach meinem Sprachgefühl drückt scheu am besten aus, was ich meine. Ich habe bei Vorträgen aber auch schon sanft verwendet. LG Fridolin |
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25.02.2019, 20:06 | #6 |
Ein sehr originelles Gedicht über einen der heutigen Jugend leider kaum noch bekannten Gegenstand. Meine Eltern hatten noch eine...
Lg Schreibfan |
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26.02.2019, 00:27 | #7 |
abgemeldet
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hhhhhhhhhhhhhh....ja der text ist echt gut. auch wenn er 9 jahre verstaubt ist. was wurde aus dem fridolin? weiß man das? na er hatte immerhin 300 arbeiten hier eingestellt. ja hatte sich im jänner 19 mal gemeldet...und den letzten beitrag im märz 2017.
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26.02.2019, 02:01 | #8 |
Ovids Texte sind ein paar tausend Jahre alt. Und da regt sich auch keiner auf...
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26.02.2019, 02:13 | #9 |
abgemeldet
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na ja nur der vergleich ist eher im grenzdebilen urteils-bereich und ohne luft im abdomen. frage mich was in dir vorgeht wenn du so etwas verzapfst? der text ist gut, lustig aber ebenso bedeutungslos holprig - wenn man ihn genau unter die lupe nimmt...etc. wie der rest der tausenden texte die in literaturforen geschrieben werden. statt altes textgerümpel auszugraben solltest du wieder mal selbst einen text schreiben aber offenbar ist dir dazu auch die luft ausgegeangen. oder du machst dir bei dem gedanken in die tangas, dass man den zerlegen könnte. schade weil in dir steckt vlll sogar das genie, dass ich nicht bin. vll müsstest du mal kopfüber aus dem gitterbettchen fallen dass sich da etwas explosives ergibt.
guten morgen r |
26.02.2019, 07:42 | #10 |
Gefällt mir sehr gut, kreativ gedichtet mit humorvollem Schluss.
Schön, dass du es hochgeholt hast, Schreibfan. LG DieSilbermöwe |
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26.02.2019, 08:17 | #11 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Wenn mich nicht alles täuscht, ist Fridolin noch aktiv als Friedhelm bei Gedichte.com - und er ist DER WAHRE SCHÜTTLER.
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26.02.2019, 09:59 | #12 |
Du liegst gar nicht so falsch, R. : meine verhältnismäßig geringe Produktivität hat tatsächlich mit einem Gitterbett zu tun. Allerdings bin ich da nicht selber drin, sondern helfe täglich bis zu zehn Stunden Kleinkindern raus und rein. Ich wickel sie, füttere sie, mache mit ihnen Ausflüge, spiele und singe mit ihnen. Abends treffe ich mich dann mit den Eltern oder neuen Interessenten. Man möge mir also verzeihen, dass ich nicht jeden Tag zum dichten komme.
Zu Ovid: Ich mag Dichtung nicht ausschließlich deshalb, weil sie bekannt ist. Mit Ovid konnte ich nie viel anfangen. Ich bin großer Fan von Goethe und Schiller. Und will aber auch da bei einigen unbekannteren Texten von ihnen gar nicht wissen wie du, lieber R. diese verreissen wuerdest, wenn sie hier unter anderem Namen veröffentlicht waeren. Man bedenke, dass Goethe später von Werther Abstand genommen hat und Schiller schämte sich gar für die Ode an die Freude (die er übrigens geschrieben hat, als er gerade wg Koksens in einer Art Entziehungskur war). |
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26.02.2019, 10:09 | #13 |
Forumsleitung
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Ich auch. Aber mehr Schiller als Goethe. Der Balladen und seiner Leidenschaft wegen. Seine Balladen sind sprachgewaltig und enthalten Botschaften. "Die Kraniche des Ibykus", einfach genial. "Die Bürgschaft" wurde sogar verfilmt, hatte den Film in meiner Jugendzeit im Kino gesehen.
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26.02.2019, 13:34 | #14 |
Hi!
Schreibfan, da hast du ja einen Beitrag aus meinen Anfangszeiten hier aufgestöbert. Freut mich, dass er dir gefällt. Warum ich hier nur noch sporadisch aktiv bin, hat vor allem gesundheitliche Gründe. Ich bin schwerbehindert und kann wegen einer Nervenfunktionsstörung nur noch eingeschränkt schreiben und leide seit einer Gürtelrose im Gesicht zusätzlich an heftigen neuralgischen Schmerzen. Ich muss meine Aktivitäten beschänken. Außerdem schreibe ich fast ausschließlich Schüttelreime und bin da auf Facebook mit Schüttelfreunden zusammen. Hin und wieder veröffentliche ich welche in der Leselupe oder bei Gedichte.com. LG Fridolin |
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26.02.2019, 16:00 | #15 |
Hallo Fridolin,
ich habe auch die Angewohnheit Dinge, die ich als zu meinem Alltag zugehörig empfinde, zu benennen. Meine Waschmaschine heißt z.B. Paula. Würde sie das Zeitliche segnen, könnte ich ihr allerdings die Treue nicht halten, sofort müsste eine neue her. Dein Gedicht ist sehr humorvoll und auch metrisch sehr gut gemacht. Sehr gerne gelesen, AlteLyrikerin. |
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16.06.2019, 11:37 | #16 |
Hallo Fridolin!
Auf gedichte.com hast zu am 22.04.19 das letzte Mal etwas geschrieben, so daß ich befürchte, dir gehts (mit deinen inzwischen 80 Jahren) grad nicht so gut. Nichtsdestotrotz wollte ich hier dein großes Talent loben, zumal ich über das Ende deines Gedichtes überrascht war. VG Pitti |
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