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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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09.05.2019, 13:54 | #1 |
Ungewollte Sicherheit
Der kalte Hauch des Abschieds weht mich an.
Ich weiß, es wird des Todes Atem frei schon mit dem ersten Schrei nach der Geburt. Bis heute aber haben wir ihn stets erwärmt. Durch Spiel und Lust, Nähe und Zärtlichkeit empfing er einen Duft nach Leben und hat uns über lange Zeit getäuscht. In meiner Welt steht alles auf dem Kopf. Doch Du sagst, lass uns so wie immer leben. |
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09.05.2019, 15:48 | #2 | |
abgemeldet
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Zitat:
extrem starker stoff. nur eine erste frage zu ST1: ist der kalte hauch des abschieds identisch mit des todes atem? wenn ja, dann stimmt der aufbau nicht, denn wenn dich etwas BEREITS anweht, dann ist es bereits FREI. und wenn man kurz nach der geburt bzw nach dem ersten schrei den KHDA bzw den HDT spürt kann was nicht stimmen. frag mal frisch geworfenen säuglinge, die werden dich fragend anstieren. vlg r vlg r |
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09.05.2019, 16:07 | #3 |
Lieber Ralfchen,
gerne beantworte ich Deine Frage. Beide Metaphern ("kalter Hauch des Abschieds" sowie "Atem des Todes") meinen hier fast dasselbe, aber aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln. Zeile 1: LyrI erfährt von der sicheren Diagnose einer tödlichen Erkrankung des geliebten Lebenspartners. Zeile 2: Jeder Mensch weiß um seine Sterblichkeit, die mit der Geburt beginnt. Aber es ist abstraktes Wissen. Bleibt blass und weit weg, vor allem in der Jugend. Den Tod gibt es, aber es sterben immer die anderen. Durch die Diagnose wird plötzlich real und extrem nah, was vorher nur eine weit entfernte Möglichkeit war. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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09.05.2019, 17:10 | #4 |
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ja nur du sprichst vom säugling und da kann ich diese todesahnung nicht akzeptieren. dass es sich um todkranke Li handelt habe ich da auch nicht herausgelesen. und dass der atem d.T. schon nach dem ausschlüpfen frei wird ist zweifellos philosophisch gesehen richtig nur finde ich das sehr gewagt. ich stand mit dem tod meiner geliebetn FRAU sehr lange in einem nahverhältnis, kenne also die gefühle in diesem zusammenhang sehr genau.
vlg r |
09.05.2019, 17:31 | #5 |
Lieber Ralfchen,
da liegt ein Missverständnis vor. Ich behaupte nirgendwo, dass ein Säugling eine Todesahnung hätte. Sondern dass der Tod des Menschen mit seiner Geburt beginnt. Daß Szenario, dass ich angeboten habe, wird in der Tat nicht deutlich gezeigt. Es ist nur eine von mehreren Lesarten, um dir die Konzeption des Textes deutlicher zu machen. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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09.05.2019, 18:06 | #6 | |
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Zitat:
der tod des menschen beginnt NICHT MIT SEINER GEBURT. sondern es beginnt das leben mit der bildung des winzigen wesens im mutterleib. bitte nicht böse sein das ist philosophisch NICHT akeptabel. bedauerlicher weise verrenst du dich hier in deinem eigen text und wieder einmal einer unhaltbaren metapher. der TdM beginnt wenn das leben der person aus bestimmten gründen (Krankheit, Alter, suizid) zu ende geht. der mensch lebt nach dem tod noch mehrere minuten bewusst. in diesen enstehen die fiktionen vom LICHT AM ENDE, etc.etc. vlg r r |
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09.05.2019, 18:18 | #7 |
Lieber Ralfchen,
warum sollte ich "böse" sein? Wir diskutieren einen Text, und dabei können wir extrem auseinaderliegende Standpunkte vertreten. Warum nicht bzw. wo ist das Problem?. In meinem Gedicht ist auch der Tod eine Metapher. Es ist nicht nur der klinische Tod gemeint. In uns sterben täglich Potentiale, Möglichkeiten, Hoffnungen und das von Kindheit an. Selbstverständlich kannst Du das anders sehen. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin |
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09.05.2019, 18:23 | #8 |
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das ist schon klar dass wir manchmal versch. blickpunkte haben. meine habe ich nun präzise dargelegt. ST1 ist für mich n.w.v. ein problem...und baybalter mit nahtod zu verketten mag ich nicht...
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12.05.2019, 06:01 | #9 |
Der Tod gehört zum Leben.
Die Traurigkeit ist gut in Worte gefasst, das Unmögliche zu fassen Und wie schön es ist, wenn es angenommen werden kann. Sehr schlimm. Alles Liebe Gruß |
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13.05.2019, 09:51 | #10 |
Hallo Trembalo,
herzlichen Dank für Deine feinfühlige Antwort. Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag, AlteLyrikerin. |
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17.05.2019, 12:47 | #11 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Aschbach-Markt, wo alle Säufer der Welt einst geboren wurden und wohin sie auch wieder zurückkehren.
Alter: 28
Beiträge: 351
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Hallo AL,
Der erste Absatz gefällt mir ausgesprochen gut. Unkompliziert aber schön ausgedrückt. Der Tod kann eintreten, sobald ein Lebewesen enstanden ist. Täuschung aber ist das Leben selbst, wir basteln uns die Welt mit unseren Sinnen zusammen, die bei manchen mehr, bei manchen weniger empfindlich sind, träumen einen Traum, fühlen uns sicher solange wir nicht an unseren Sinnen zweifeln müssen. Eine "verzerrte" Wahrnehmung mit einhergehender Furcht beruht meistens auf Sinnesverwirrung, Täuschung. Es ist wohl ein Fehler überhaupt davon auszugehen, unsere Wahrnehmung sei stabil, sie ist flüssig und wenn man das im Vorhinein weiß, hat man womöglich weniger Angst, wenn es wirklich zu Sinnestäuschung kommt. Es braucht wirklich sehr wenig, um einen Menschen verrückt zu machen, das geht sogar ohne Substanzen, reicht schon Schlafentzug, oder einfach Dauerstress, ein traumatisches Ereignis. Aber ich weiß, die Täuschung, die Du im Text meinst ist wohl mehr von der Art, wie ein langewährender, alltagstauglicher, fast schon einlullender Lebenszyklus endet, oder eine Beziehung. |
17.05.2019, 12:52 | #12 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Aschbach-Markt, wo alle Säufer der Welt einst geboren wurden und wohin sie auch wieder zurückkehren.
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Beiträge: 351
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Ein festes Lebenskonzept, das Sicherheit bietet, aber jegliche Weiterentwicklung hemmt. Sicherheit ist immer auch ein Gefängnis.
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17.05.2019, 13:18 | #13 |
Hallo andaristan,
herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar, in dem Du Deine Lesart mit mir teilst. Ja, das eingeübte Lebenskonzept, das Sicherheit verspricht, ist nicht nur eine Illusion sondern auch ein Gefängnis. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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18.05.2019, 08:59 | #14 |
Liebe Lyrikerin
Habe deine Zeilen schon mehrfach gelesen und lasse jetzt endlich meinen Kommentar hier.
Es sind, fernab von allen Erklärungen, wunderschöne, traurige, nachdenkliche Bilder, die viele Interpretationen zulassen. Was viel wichtiger ist, als logische, rationale Deutung, ist das Gefühl, die Beklemmung, oder Freude, aber auch Ratlosigkeit, die Stimmung die beim Lesen entsteht. Dies auszuhalten und nicht nach dem Halt, der Krücke rationalem Verständnis zu rufen, ist die Herausforderung beim Lesen von Lyrik. Dies aber gelingt nur wenigen und auch ich ertappe mich immer wieder dabei, dem Gefühl entfliehend, Ratio als Ausweg zu bemühen, wo sprachloses Fühlen angesagt ist. Dann funktioniert Lyrik, wenn, und das ist dir gelungen, die Bilder durch Sprache entstehen und Deutungsvielfalt durch Verdichtung berührt oder gar bedrückt. Gruß vom Herzen Blade |
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18.05.2019, 14:27 | #15 |
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na bitte AL - eine bessere kritik kann dein herz nicht mehr durchbohren. blady stilletiert (=neo by ralfchen) normalerwie nur replikanten - zu denen er auch mich zählt. mag sein er hat neue herzklappen, darum diese herzfrische.
dass der text hervorragend trotz seiner ungedachten denkungen ist, bleibt und geht ausser frage (siehe meine komms). nur ich trage niemals ein mottenkostüm...bestenfalls eine mottenbluse...hier blady rechts im bild...noch aus besseren zeiten.. https://up.picr.de/35781773fc.jpg vlg r |
18.05.2019, 16:51 | #16 | |
Zitat:
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18.05.2019, 20:30 | #17 |
Lieber BladeRuner, lieber Ralfchen,
herzlichen Dank für Deinen schönen Kommentar, BladeRuner, und Dir Ralfchen für das erheiternde Bild. Euch beiden wünsche ich noch einen schönen Abend, AlteLyrikerin. |
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18.05.2019, 22:16 | #18 |
abgemeldet
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ich dir auch - du bist eines der liebsten menschenwesen hier...abr auch blady ist voll super
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