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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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18.03.2019, 22:46 | #1 |
Du besuchst mich nie
Lieber Junge
Ich habe dich Monatelang am Herzen getragen und wäre bei den Wehen fast gestorben ich habe für dich gebetet an so vielen Tagen bist du endlich warst geboren Doch du besuchst mich nie Ich habe dich am Busen groß gezogen und nahm dir in der Nacht die Ängste ich habe mein Leben für dich zurechtgebogen meine Arme waren dir stets eine Sänfte Doch du besuchst mich nie Ich habe dir so viel mit auf den Weg gegeben und auch bei so vielem für dich entsagt ich habe gespart um dir nichts wegzunehmen und das bis zum heutigen Tag Doch du besuchst mich nie Was habe ich nur falsch gemacht Liebe Mutter Es kommt der Tag dann lasse ich dich pflegen und von da an werde ich dir alles zurück geben doch lasse mich bitte mein Leben leben Dein dich liebender Sohn |
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19.03.2019, 00:09 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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An die unbekannte Mutter:
Du hast ihn geboren. Festival |
19.03.2019, 01:08 | #3 |
abgemeldet
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19.03.2019, 11:52 | #4 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Lieber Gylon,
schwerer Tobak, ob überhaupt - und wenn ja, was - die Mutter falsch gemacht haben könnte, darüber ließe sich lange diskutieren. Zitat:
LG Nöck |
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19.03.2019, 12:29 | #5 |
Lieber Gylon,
die Verse der Mutter, selbst wenn sie ein großes Stück Wahrheit enthalten, wirken einfach wie eine Epressung. Sie fordern massiv eine Pflicht ein, die nur liebend gegeben werden kann. Die Antwort des Sohnes ist zynisch. In dieser familiären Beziehung muss einiges daneben gelaufen sein. Aber gerade so drängen die Verse zum Nachdenken. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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19.03.2019, 18:58 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe AlteLyrikerin,
ich denke mal, dass Gylon hier einen mütterlichen, inneren Monolog zu Papier gebracht hat, denn so direkt wird eine Mutter ihrem Kind so etwas nicht sagen oder schreiben. Erpresserisch wäre es in der Tat, würde eine Mutter so mit ihrem Sohn reden. Was eine Mutter, so sie eine "gute" Mutter ist, alles für ihr Kind getan hat, ist sowieso nicht durch häufigere Besuche abzugelten. Und so etwas verlangt oder erwartet eine Mutter auch nicht. Er wird, wenn er nicht zu denen gehört, die auch noch mit vierzig Jahren im "Hotel Mama" wohnen, zu gegebener Zeit Vater und Mutter verlassen, ein eigenes Leben gestalten und - Mama wird stolz auf ihn sein und ihn lieben. Liebe Grüße, Heinz |
23.03.2019, 11:02 | #7 |
Liebe Mitzeiler,
einen herzlichen Dank für eure Gedanken zu dem Text! Ich habe den Text über die Zeit mehrfach geändert und eigentlich nie gewusst wo ich wirklich hin will. Ich war also gespannt, ob jemand etwas damit anfangen kann. Es gab auch eine Fassung, in der ich nur ein einziges Wort geändert habe und der Text hatte für mich dadurch ein versöhnliches Ende bekommen. Ich habe mich aber dann dazu entschlossen die etwas provokantere Version einzustellen. Es kommt der Tag dann werde ich dich pflegen Dankeschön! Liebe Grüße Gylon |
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