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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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18.03.2019, 16:57 | #1 |
Sie
Sie hat den Ruf der Ewigkeit:
Unendlich soll sie sein in ihrer Tiefe. Und wie der Ozean so weit. Bewegend sei sie, dass die Seele bebt. Als ob der Himmel dich zu ihr beriefe. Und es ist, als hast du nie zuvor gelebt. Sie webt für dich ein samtenes Nest: Schimmernd, zart, die Maschen weit. Wiegt dich in sanfter Sicherheit, Bis sie dich fallen lässt. Der Abgrund rast vorbei, kannst es nicht glauben. Du ahntest nie, wie hoch du oben warst. Sie verbarg geschickt die Tiefe vor den Augen. Der Fall erst macht die Blindheit offenbar. Du hängst am seid‘nen Faden ab von ihr, Verfluchst sie noch im selben Atemzug. Du schlägst nach ihr, als könnt‘ sie was dafür. Und wirfst ihr vor, sie wäre Lug und Trug. Sie lässt nicht los: so schwebst du in der Schwärze. Und du siehst ein, dein Zappeln ist vergebens. Von Kopf bis Fuß bedeckt vom Blut des Herzens Betrauerst stumm die Scherben deines Lebens. Es bleibt dir nichts als wieder steil nach oben. Bezwingst du einst das faserdünne Seil, So findest du, ganz unversehrt verwoben, Das Netz erneut, dein Faden nur ein Teil. Noch immer verwickelt, nie richtig entkommen. Erkennst du nicht ihr zartes Gespinst? Sie beendet stets, was sie einmal begonnen. Glaubtest du etwa, dass du ihr entrinnst? Wut oder Freude? Kannst du dich entscheiden? Begibst du dich willig ins harrende Netz? Wartet am Ende geduldig das Leiden? Und hast du eine Chance, wenn du dich widersetzt? Voll Hoffnung und zaghaft tastest du dich voran. Die Angst kauert bebend im Herzen. Ob dich der zarte Faden tragen kann? Dein Herz pocht in Erwartung ihrer Schmerzen. Oh Wunder! Diesmal trägt’s und ist bequem. Welch Unterschied zum ersten freien Fall! Das Nest ist weich, die Wärme angenehm. Und sanftes Licht und Klänge überall. Erst zweifelst du, dann nennst du es gemütlich. Ergibst dich träg und faul der Völlerei. Doch später wird die Ruhe unerträglich. Du windest dich – ach, wärst du wieder frei! Stets unbemerkt von deinen müden Augen Hat sie dich ganz benetzt, umgarnt Erstickend ist sie nun, freiheitsberaubend. Gefangen im Gespinst, Kokon genannt. Du regst dich, prüfst, die Enge übelkeiterregend, Noch während deine Hand die Lücke sucht. Du zupfst, du reißt und endlich stürzt du bebend, Wie einst, bis fast zum Grunde ihrer Schlucht. Dass Fluchen unnütz ist, das weißt du längst. Ergibst dich gleich der Reue, deiner Trauer. Und während du in ihren Seilen hängst, Weißt du es schon: der Schmerz ist nicht von Dauer. Dem nächsten Netz willst du gekonnt entfliehen. So wendest du dich ab, gehorchst der Angst. Die Beine schwach, Entschlusskraft nur geliehen. Sie flüstert in dein Ohr: Lauf, wenn du kannst! In welche Richtung du dich nun auch wendest, An allen Orten wuchert ihr Geflecht. Und wenn du nicht an Ort und Stell‘ verendest, Wirst du gefangen, bald ergeht’s dir schlecht. Und lernst du nicht, ihr freundlich zu begegnen, Trotz allem, was sie dir einst angetan, So wirst du niemals wieder richtig leben, Ein Schatten deiner selbst ein Leben lang. Wie ein Artist fliegst du von Seil zu Faden, Hast deinen Weg gefunden durch das Netz. Und ganz egal, was alle andern sagen: Dein Leben gehört dir, so leb es – jetzt! Es ist so vieles wahr, was man von ihr berichtet: Selbst die Unendlichkeit, das Beben in der Seele. Und manches hat man ihr auch angedichtet. Sie lässt dich frei, schenkt sich dir ohne Angst, Denn nichts und niemand kann sie jemals stehlen. Sie trägt dich, wenn du sie auch tragen kannst. |
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18.03.2019, 21:29 | #2 |
Ich lebe stets, mein bübchenkind aus dem was Meere lange schon gewesen sind
so zeuselt es ja auch in dir, mein herzgewordnes amibier verdirb es nicht mit dieser schlange, wußtest du daß ich bange? ich reibe die liebe in deine hiebe und frage mich was ich erlange es ist ja auch so ein gerücht daß dein buschschiff ist nicht so dicht da wundert sich dann selbst die zeit daß du genießt die ewigkeit! so göttlich bist du auch, die indische theologie im armen bauch schmeckt gut ein kleiner atheist was man als schnittlauchgott vermißt so scharf schmeckte all dein gemesser, und ich bin ein mitesser er entsteht von selbst und donnert wie dein grashalmfresser medizin für millionen, in der vergangenheit gabs yes sir bohnen sie werden dich doch auch einmal für mexiko belohnen! stets trottelt um die welt ein zeitungsfritz und in seinem auto, gott ists klar, gibt es einen poetensitz sieh an, ich kletter auf die alte bergesspitz und ertrage gar die nächtlich sommerhitz und deinen witz.. |
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19.03.2019, 10:36 | #3 |
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HALLO IHR LIEBEN -
konnte diesen langen schlauch nicht fertig lesen, weil ich nach st4 eine schwere disorientations-wallung bekam. um wen und was gehts im text sisceal???? vlg r |
19.03.2019, 11:22 | #4 |
Desorientiert ist das "du" im Text an dieser Stelle sicher auch. Insofern bin ich mit der Reaktion nicht völlig unglücklich.
Das "du" kennt am Anfang die Liebe ("sie") noch nicht aus eigener Erfahrung (daher "sie hat den Ruf..." usw.). Die Erfahrungen, die es macht, sind bitter enttäuschend (freier Fall) bzw. im zweiten Teil einengend (Kokon)... Es gibt kein richtiges Entkommen, aber am Ende findet es seinen eigenen Weg zu lieben - wenn auch nicht unbedingt in völliger Übereinstimmung mit der allgemeinen Wahrnehmung von Liebe. Naja, ich bitte um Nachsicht - es war der erste Versuch |
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19.03.2019, 12:15 | #5 |
Ich konnte mich beim Lesen prima orientieren.
Schöne Bilder malst Du da; eine schöne Geschichte sogar mit happy-end hast Du mir erzählt! |
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19.03.2019, 14:17 | #6 |
Ich weiß um geheime Heiner
Sie blieben so gerne alleiner Als Paulaner und Büroleute Und ihre erotische Beute Schick fort und heran eine Taube In die Kleinheinerlaube So weiß es das Gericht Und belohnt die Pflicht Aber nicht die Kür Er konnte nichts dafür! |
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19.03.2019, 15:05 | #7 |
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ok GH -
wie immer ein glasklare antwort. die texterin wird sich freuen wenn ihr beim nachdenken über die bedeutung der schaum vor den mund kommt. vlg rchen |
26.03.2019, 16:14 | #8 |
Die Muse muskulös und männlich,
wir waren niemals unzertrennlich, und kannten sonst auch kein Tabu. Ein langer Schlauch, spontan gedichtet, hier elektronisch angerichtet: das fiel mir schwer, ich geb es zu. Vermutet hab ich, hier zu lesen: Das Gedicht ist nix gewesen! Krumm gereimt und schlicht dazu. Das Handwerkszeug bleibt unverstanden, ist rostig oder nicht vorhanden. Wer Schuster ist, der mache Schuh‘! Doch die Kritik war gleich zunichte, denn den Schock in der Geschichte erlitt nicht nur das Lyr‘sche Du. Das Dunkel wenig nur erhellend gesteht ein and‘rer sich laut bellend die dichterische Freiheit zu. Zähl ich nun zu den geistig Armen? Bestimmt hast du mit mir Erbarmen. Versteh‘ nur Bahnhof hier – und du? Bevor ich spät zur Ruhe geh', noch einmal in mein Postfach seh', hab ich gewiss auch Schaum vorm Mund – denn Zähne putzen ist gesund. |
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02.05.2019, 01:39 | #9 |
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hhhhhhhhhhhhh....köstliche poetische antwort auch ADIPOSIE (=neolog by ralfchen) genannt, (ADI steht für adeé)
Ich putz den Zahn mit Teebaumöl,*) damit ich nicht beim Schlafen gröl. Vorher bet ich zum Schnittlauchgott, als Grashalmfresser ohne Not. *) Debodont |