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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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07.03.2019, 00:28 | #1 |
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Über das Nichts
Über das Nichts
Wie kann ich dich nur angemessen fassen? Du Nichts, denn schliesslich gibt es dich ja nicht. Und dennoch kann ich es partout nicht lassen, ich widme dir nun hiermit ein Gedicht. Ach Nichts, so rufe ich beherzt ins Leere, komm aus der Dunkelheit hervor, ich mach dir Licht, für mich wärs eine unerhörte Ehre, wenn du aus Nichts entsprängest - einfach Schicht um Schicht. Doch die Natur verwehrt, was ich so sehr begehre. Kämst du aus dir hervor, wärst du nicht Nichts. Und so begreif ich nur etwas vom Sein, und schreib es auf, im Schweisse meines Angesichts, und trinke darauf eine Kanne Wein! Das Sein ist unentstanden, ewiglich! In Banden liegt es, immer schon - allEin. |
07.03.2019, 00:45 | #2 |
Hallo Serpentina,
wie Gut und Böse, hat auch das Nichts einen Gegenpart im Sein.
Gerade weil wir es nicht sehen, vermutlich auch fürchten, hat es eine magische Anziehungskraft auf uns. Bin deiner Wortspur gern gefolgt, vielleicht erfahren wir einst im Nichts Alles. LG Perry |
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07.03.2019, 00:57 | #3 |
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Lieber Perry,
beim "Nichts" bin ich wirklich pingelig und so dränge ich darauf, dass das Nichts kein Gegenpart zum Sein sein kann, denn sonst wäre es etwas und nicht Nichts. Aber deinem Gedanken, dass wir vielleicht als "Nichts", alles erfahren, kann ich gut folgen. Vielen Dank für deinen Besuch. LG, Serpentina |
07.03.2019, 01:10 | #4 |
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Liebe Serpentina,
das sind höchst gefährliche Gedichte! Zartbesaitete Gemüter geraten an den Rand des Wahnsinns und treffen dabei auf die Leute, die sich tiefschürfende Gedanken über das Loch als solches machen. Ich hab Dein Ding mit mit einem Grinsen gelesen. Liebe Grüße, Heinz |
07.03.2019, 08:51 | #5 |
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Lieber Heinz,
es freut mich, dass dir die notwendige Gelassenheit nicht zu fehlen scheint und du bei solch gefährlich Gedichten noch grinsen kannst. Ich habe es, weil ich mit dem Rhythmus hadere, nochmal geändert. Über das Nichts Wie kann ich dich nur angemessen fassen? Du Nichts, denn schliesslich gibt es dich ja nicht. Und dennoch kann ich es partout nicht lassen, ich widme dir nun hiermit dies Gedicht. Ach Nichts, so rufe ich beherzt ins Leere, komm aus der Dunkelheit hervor, ich mach dir Licht, für mich wärs eine unerhörte Ehre, wenn du aus Nichts entsprängest - einfach Schicht um Schicht. Doch die Natur verwehrt, was ich so sehr begehre. Kämst du aus dir hervor, dann wärest du nicht Nichts. Ich fasse also immer nur das Sein, und schreib es auf, im Schweisse meines Angesichts, und trinke darauf eine Kanne Wein! Das Sein ist unentstanden - es bestehet ewiglich, in Banden liegt es immer schon - AllEin |
07.03.2019, 12:53 | #6 | |||
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Hallo Gegenbauer,
Zitat:
Zitat:
meint. Sagt jemand, Hexen gibt es nicht, also müssen wir auch keine verbrennen, dann ist das ja nicht doof. Zitat:
Aber nochmal zum "Nichts". Tatsächlich kann es das "Nichts" nicht geben. Und wie du schon sagtest, etwas was abwesend/anwesend ist, ist ja nicht Nichts. Auch wenn es etwas wirklich nur in der Vorstellung gibt, ist es auch etwas. Das Nichts ist schlicht undenkbar. Freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt. LG, Serpentina |
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07.03.2019, 13:47 | #7 |
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Liebe Serpentina,
ich widerspreche nur ungern, weil (wie ich schon anmerkte) die Diskussion über nichts zu nichts führen kann. Die Verschiebung der Diskussion zum Zwecke der Klärung und des Verständnisses von der philosophischen auf (hier nur ein Beispiel) eine andere Ebene kann sehr hilfreich sein. Ich nehme mal die Ebene der Chirurgie. Neulich war ein Mann, der hier im Forum sehr bekannt ist, dessen Namen ich aber nicht nenne, bei einem befreundeten, großartigen Studienkollegen, der sich auf Medizin verlegt hatte. Er klagte über seltsame Geräusche im Kopf und bat um eine gründliche Untersuchung. So geschah es. Aus der Narkose erwacht, fragte er den Arzt: "Und was haben sie in meinem Kopf ....." - ich denke, ich muss nicht weiterschreiben. Fest stand nur: Im Kopf war nichts. Wo andere ein Hirn haben, war hier ein Nichts. So etwas gibt es. Liebe Grüße, Heinz |
07.03.2019, 14:07 | #8 |
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hallo alle -
ich kann mit dem text leider wenig anfangen weil er konret immer wieder ein nichts anzettelt und somit in sich selbst nichstend wird. und ja angst können die eine oder andere mit nichts im hirn schon mal beim lesen wegtragen, weil sie eben nichts gelesen haben. aber ein nicht ganz uninteressante schizogramm der autorin die uns damit nichts erklärt. r |
07.03.2019, 14:11 | #9 |
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Hallo Heinz,
du untlerliegst dem Trugschluss , dass ein Kopf ohne Gehirn und nur mir Hirnwasser gefüllt, "Nichts" beinhaltet. Was das Debattieren betrifft, sind wir uns einig. Das können wir uns gerne sparen. LG, S. |
07.03.2019, 14:26 | #10 |
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ich hab mir die MRT-Bilder angesehen -
da war kein Land, kein Wasser, nicht Bäume, kein Gras, kein lebendes Getier, nicht Sonne schien und Dunkelheit lag auf der Erde, Chaos herrschte und sonst war nichts. Und wo nichts ist, um einen Abschwenker in die Jurespudenz zu machen, wo nichts ist, da hat der Kaiser sein recht verloren. Ich bleib dabei: Eine Bergmannsweisheit spricht: Von nix kütt nix. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende! Heinz |
07.03.2019, 14:30 | #11 | |
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Zitat:
Von Nix kommt nix. |
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07.03.2019, 19:20 | #12 |
Liebe Serpentina,
für ein Nichts ist das eine ganze Menge Text , den ich sehr gerne gelesen habe! Irgendwie bin ich von meinem Lesegefühl mehr bei der ersten Fassung. Liebe Grüße Gylon |
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08.03.2019, 13:26 | #13 |
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Lieber Gylon,
schön, dass du hier warst und Gefallen gefunden hast. Wenn ich zwischen den Texten hin und her switche gefällt mir (heute) die erste Version auch besser. Vielleicht wage ich noch eine dritte Version vieler Worte um Nichts. Die Kurzversion.... Ein Nichts was es gibt ist nicht Nichts .... ist irgenwie Nichts. Liebe Grüsse, Serpentina |
09.03.2019, 01:53 | #14 |
Liebe Serpentina,
ich war seit Monaten nicht mehr bei poetry.de Gerade hatte ich einen Text in die Internationalen Gedichte gestellt. Titel: Nothing Jetzt blättere ich durch das Forum und sehe, wie anziehend das Thema ist. Im Buddhismus ist das Nichts ein Teil der Philosophie. Für mich ist es eine intellektuelle Konstante. Eine Übersetzung ins Deutsche habe ich nach Lust und Laune vielleicht nächste Woche. Danke für die Anregungen. |
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09.03.2019, 04:09 | #15 |
»Ex nihilo«
Meister Hegel philosophierte folgendes über das Nichts.
»[83] Das reine Sein und das reine Nichts ist also dasselbe. Was die Wahrheit ist, ist weder das Sein noch das Nichts, sondern daß das Sein in Nichts und das Nichts in Sein – nicht übergeht, sondern übergegangen ist.« http://www.zeno.org/nid/20009177272 D.h. Alles ist Nichts und Nichts ist Alles. |
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09.03.2019, 09:26 | #16 |
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Guten Morgen Udo Frentzen und Vers - Auen,
ja, die Überlegungen zum Nichts ist eine philosophische Konstante und wurde von vielen denkerisch erkundet. Vielen Dank euch, für die Hinweise auf den Buddhismus und Hegel. Mein Gedicht und sein Grundgedanke lehnt sich entfernt an Parmenides an, dessen Gedanken in seinem beeindruckenden Fragment "Über die Natur" zu finden sind. http://www.zeno.org/Philosophie/M/Pa...Cber+die+Natur Liebe Grüsse, Serpentina |
09.03.2019, 11:36 | #17 |
Nicht aus dem Nichts erschienen
Guten Morgen, Serpentina!
Das ist ja wirklich ein Thema, bei dem ich auch schon einmal dachte: Geh langsam daran. Sachte, sachte! Nein, im Ernst. Ich war auf der Suche nach einem Forum, um mich über Gedichte und der gleichen auszutauschen. Und wie der Zufall es so will, stieß ich dabei auf dein Gedicht vom "Nichts". Nun, soviel Nichts kann ja da nicht dringewesen sein, wenn daraus mehr als nur nichtssagendes entsteht. Punktum, ich bin im Forum! Konkret sagen mir die ersten Zeilen zu. Bis etwa zur Hälfte. Dann holpern Zunge und Verständnis. Wenn ich mal zitieren darf? "... wenn du aus Nichts entsprängest - einfach Schicht um Schicht. Doch die Natur verwehrt, was ich so sehr begehre." Das einfach hätte ich weggelassen und dann das Gedicht beendet. Denn für mich ist es abgeschlossen und bedarf keiner weiteren Erläuterung. Und zur Diskussion, was es alles nicht nicht gibt, fällt mir da einfach die Null ein. Es ist halt die Perspektive. Null steht für viele und für vieles als eine Art "Nichts". Doch 0°C ist bei weitem mehr als keine Temperatur. Ich freue mich nun auf weitere anregende Dialoge und viel Geben und Nehmen hier. Heiko |
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10.03.2019, 00:12 | #18 |
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Ein herzliches willkommen im Forum, Heiko.
Dein Vorschlag , das "einfach" wegzulassen gefällt mir gut. Über die Möglichkeit des Streichens hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Danke für die Anregung. Das ergibt sich gerade gut, denn passend dazu las ich gerade in dem Buch "Gedichte schreiben" von Thomas Wieke etwas über die Kunst des Streichens und komme so, mit deiner Anregung, zu der bereits angedrohten Version Nr. 3: Über das Nichts Wie kann ich dich nur angemessen fassen? Du Nichts, denn schliesslich gibt es dich ja nicht. Und dennoch kann ich es partout nicht lassen, ich widme dir nun hiermit ein Gedicht. Ach Nichts, so rufe ich beherzt ins Leere, komm aus der Dunkelheit hervor, ich mach dir Licht, für mich wärs eine unerhörte Ehre, wenn du aus Nichts entsprängest - Schicht um Schicht. Doch die Natur verwehrt, was ich so sehr begehre. Mit Kürzung liest es sich klarer. Andererseits fehlen mir die ewigen Banden der Natur. Ich werde es mal sacken lassen. Besten Dank! Lg, Serpentina |
10.03.2019, 01:04 | #19 |
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hallo ihr lieben -
es erstaunt mich immer wieder was für ein geschwurbel an kommis auf diesen text kommt. die einzige frage die der text frägt: = Nichts und die einzige antwort die der text gibt: = nichts. jemand der nichts gegessen hat der nichts zum anziehen hat u.v.a. sind eindeutige NICHTSE. und lasst mal alle philo beiseite. ein nichts im sinne von nichts gibt es im gesamten known universe nicht. der text ist m.m.n. ein völlig misslungenes spiel mit ziellosen gedanken. auch wenn die wendungen aufs erste interessant klingen. aber das genügt mir z.b. nicht. da lese ich lieber etwas worüber ich herzlich lachen wie texte von Heinz, Klatoo, Vers-Auen. gute nacht r |
10.03.2019, 09:51 | #20 |
Hallo Serpentina
Gedanken und Gedicht gefallen mir gut.
Texte die Gefühle und Gedanken anregen und nicht Klamauk sind, mag ich. Die Frage nach dem Nichts und dessen Gehalt beschäftigt seit Jahrtausenden und es scheint viele Schlussfolgerungen zu geben. Interessanter Weise ist dies auch eine mathematische Problemstellung. Ist 0 mehr als nichts? Gruß Blade |
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10.03.2019, 14:34 | #21 |
Forumsleitung
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Vielleicht sind das Nichts und das Alles ein und dasselbe. So wie Hass und Liebe, Gut und Böse usw. eins sind; den beides ist in jedem dieser vermeintlich konträren Begriffe angelegt. Wir kennen das eine nicht ohne das andere, und beides kann in sein Gegenteil kippen. Ohne das Alles wären wir nicht imstande, nach dem Nichts zu fragen.
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11.03.2019, 08:10 | #22 |
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Danke, für euer Feedback.
Auch die Null ist nicht Nichts. Nichts kann auch als das Unbeschreibliche der Formlosigkeit und Leerheit verstanden werden oder fliessende Veränderung. Aber nie ist es Nichtsein. Möchte man dafür Worte finden, wird es auch gerne mal paradox. Da es überall ist, kann es nicht gefunden werden. Alles und Nichts. Neti, neti... "nicht dieses, nicht dieses". Das Tao was benannt werde kann, ist nicht das ewige Tao....Ohne Anfang, ohne Ende. Formlosikeit, Leere, Fülle, Nullwerden ist weder eine Frage, noch eine Antwort. Weder Nichts noch alles. Weder entsteht es, noch vergeht es. Sein, in ewigen Banden. LG, Serpentina |
11.03.2019, 08:50 | #23 |
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Liebe Serpentina,
du hast sie alle am Haken, ich gratuliere. Über das Nichts nachzudenken und zu diskutieren ist eine Unendliche Geschichte. Das Nichts existiert, nicht nur in Phantásien. Was z.B. kam denn aus dem Nichts, das Huhn oder das Ei? Und BladeRuner hat einen bemerkenswerten Satz gesagt: "Texte die Gefühle und Gedanken anregen und nicht Klamauk sind, mag ich." Ist das NICHTS vielleicht nur ein Platzhalter für ETWAS, das wir nicht beschreiben können, weil wir davon keine Ahnung haben? Liebe Serpentina, du bist hier im Forum das Salz in der Suppe, mach weiter so! Liebe Grüße Nöck |
11.03.2019, 15:15 | #24 |
Nichtigkeiten zum Nichts
Hallo Serpentina,
Was ist hier die Frage – Sein oder Nichtsein. Das Fehlen eines Seins führt demnach geradewegs ins transzendentale Nichts.
Gruß -ganter- |
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11.03.2019, 15:39 | #25 |
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Hallo Nöck und ganter,
besten Dank für euren Besuch und eure Gedanken. Lg, S. |
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