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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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08.07.2017, 15:34 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
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Triumph des Todes
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Tr...mphofdeath.jpg
Verderben und Tod überall in den Landen, Armeen von Gerippen schlagen zuschanden was Menschen erschufen, es gibt kein Entrinnen, sie wüten und morden, sie sind wie von Sinnen. Sie fluten in Scharen, erhoben die Speere, sie kennen kein Mitleid, ihr Blick geht ins Leere. Andere reiten auf knochigen Pferden, pferchen die Menschen zusammen zu Herden. Sie wurden geschickt, die Menschheit zu quälen, zu hängen, zu rädern, zu schänden, zu pfählen. Kein Sterblicher wird seinem Schicksal entfliehen, man sieht ohne Ende die Knochenschar ziehen. Rauchschwarze Wolken, blutrote Wände streben zum Himmel, künden vom Ende. Dörfer verbrennen, Schiffe versinken, viele verbluten, viele ertrinken. Wo man auch hinsieht, wütet das Grauen, Könige sterben und hilflose Frauen. Die Glocken läuten vom Ende der Welt, Der Tod hat die Weichen zur Hölle gestellt. |
08.07.2017, 19:01 | #2 |
Lieber Nöck,
ein schaurig-schönes Wortgemälde. Deine Apokalypse kennt keine Erlösung. Sehr gern gelesen. LG gummibaum |
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09.07.2017, 07:12 | #3 | ||
Dabei seit: 12/2009
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Zitat:
Zitat:
Ich danke euch und schicke freundliche Grüße Nöck |
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01.02.2019, 11:07 | #4 |
Dabei seit: 12/2009
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Hallo,
ich finde es sehr schade, dass dieses Gedicht so sang und klanglos abgesoffen ist. Nur der gute gummibaum (ich grüße dich) hatte sich damals erbarmt. Ein Bild zu bedichten, ist doch mal etwas anderes und hat einen gewissen Reiz! Ich überlege nämlich, ob es sich lohnt, demnächt ein Gedicht über ein Gemälde von Gustav Klimt einzustellen. Liebe Grüße Nöck |
01.02.2019, 13:14 | #5 |
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Hallo Nöck,
gut, dass du dein Gedicht in den Betrachtungsfokus geholt hast. Das bringt mich dazu, mich mit dem Bild und den uralten Thema Mensch, Leid und Tod zu beschäftigen. Dieses komplexe Bild zu bedichten ist eine ganz schön schwierige Aufgabe. Puh. Hut ab! Mir gefällt das Gedicht, obwohl die reine Bildbeschreibung für mich erstmal gewöhnungsbedürftig ist. Gerne mehr davon, Serpentina |
02.02.2019, 10:15 | #6 | |
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Liebe Serpentina,
Leid und Tod begleiten uns Menschen seit Anbeginn der Zeit. Der Maler hat sich richtig ins Zeug gelegt, um diese Apokalypse auf die Leinwand zu bannen. Zitat:
Liebe Grüße Nöck |
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02.02.2019, 11:35 | #7 |
Lieber Nöck,
du hast hier das Visuelle gekonnt ins Verbale übersetzt. Mit beiden Ausdrucksmitteln entsteht für mich das gleiche "Bild". LG Schnulle |
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02.02.2019, 12:01 | #8 |
Hallo Nöck,
ich finde die Idee ein Bild zu bedichten auch klasse! Ist dir gelungen. Ich frage mich ob, auch wenn die Schlachten heute anders aussehen, es am Ende nicht auch zu viele Verletzte gibt. Und man es erst sieht, wenn es zu spät ist. Es ist ja nicht so offensichtlich wie früher... Wenn Menschlichkeit den Menschen ausmacht, was bleibt dann da übrig wo die Menschlichkeit versagt hat? Irregute Wochenendgrüße WuI |
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02.02.2019, 12:51 | #9 | ||
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Lieber Nöck,
Zitat:
Zum 450 Todestag von Bruegel kommt dein Gedicht zu diesem Bild übrigens wie gerufen. Ich hoffe es geht in Ordung, wenn ich deinen Faden einen Tip für einen sehenswerten Beitrag zu diesem Bild da lasse. https://youtu.be/e0IAufFGrys Zitat:
LG, S. |
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02.02.2019, 13:30 | #10 |
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Nachdem ich tiefer in den Kontext getaucht bin und das Gedicht noch einmal gelesen habe:
Wow! Verneigende Grüsse, S. |
02.02.2019, 14:19 | #11 |
Danke Nöck und Serpentina (für den Link), dass ihr mir dieses beeindruckende Bild nahegebracht habt.
Gern mehr von dieser Art Kunstbetrachtung |
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02.02.2019, 16:46 | #12 | ||
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Liebe Kunstinteressierte,
versucht es doch auch einmal, ein Bild das euch gefällt, zu beschreiben oder eure Gedanken und Empfindungen dazu in Verse zu fassen. Es wird euch bestimmt gefallen. Wenn heutzutage Tote und Verletzte zu beklagen sind, präsentiert man uns diese nicht so wie der Maler auf dem Bild. Obwohl es manchmal z.B. bei Verkehrsunfällen) bestimmt eine abschreckende Wirkung hätte. Dass mit dem 450.Todestag ist vielleicht ein Ding! Und danke liebe Serpentina, für den interessanten und informativen Link. Zitat:
Zitat:
Liebe Grüße Nöck |
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02.02.2019, 17:49 | #13 |
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Asche auf mein Haupt. Da habe ich mich wohl verschrieben. Ich meinte 450. Todesjahr. Wenn die Angaben stimmen, dann ist am 9.9. 2019 sein Todestag.
Das wäre eine prima Gelegenheit, dein Gedicht, lieber Nöck, aus den Tiefen des Forums zu holen, falls es bis dahin wieder versunken ist. Kunstwerke zu bedichten, finde ich eine gute Idee. Ich fürchte allerdings, dass ich dazu nicht fit genug bin. Wer weiss, ich stecke mir auf jeden Fall mal ein Erinnerungsfähnchen für diese Möglichkeit. Lg, S. |
04.02.2019, 16:58 | #14 | |
Dabei seit: 12/2009
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Zitat:
Wenn man sich das Bild vergrößert ansieht, tauchen noch interessante Details auf. In der unteren rechten Ecke ist z.B. ein Liebespärchen zu sehen, das von dem Geschehen drumherum völlig unbeeindruckt zu sein scheint. LG Nöck |
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04.02.2019, 17:42 | #15 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Oder habe ich etwas in deinem Gedicht übersehen? |
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04.02.2019, 18:49 | #16 | |
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Zitat:
Mir ist wohl bekannt, dass Bruegel als Katholik offenbar humanistische, kritische Ansichten hatte und das Symbol des Kreuzes vielleicht gezielt eingesetzt hat. |
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04.02.2019, 23:27 | #17 |
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Liebe Serpentina,
Dein Satz: "Kunstwerke zu bedichten, finde ich eine gute Idee" fordert meinen Widerspruch heraus. Ich denke, der Künstler hat für sein Kunstwerk die ihm passenste Form der Umsetzung gesucht, seine Idee - wenn es ein geniales Werk ist - in der einzig adäquaten Verwirklichung geschaffen. Zwei der (für mich) größten Bildhauerwerke sind die Laokoon-Gruppe und die Hermes Statue mit dem Dionysos-Knaben auf dem Arm, die dem Bildhauer Praxiteles zugeschrieben wird. Wie sollte man die "bedichten" und - warum? Natürlich kann man ein Gemälde, nehmen wir ein allseits bekanntes, wie die Sixtinische Madonna oder die Monalisa auch als Vorlage für einen geknüpften Teppich nehmen oder eine Verdi-Oper in einer Fotosession zeigen. Sicher kann man auch die Goethe-Stanzen in Kupfer hämmern. Aber alles würde neben dem Kunstwerk des Genies, das den Marmor, die Ölfarbe, die Knüpftechnik oder das geschriebene/gesprochene Wort gewählt hat, um seine Idee in vollendeter Form zu schaffen/zu präsentieren, immer nur ein Abklatsch, schlimmstenfalls Kitsch sein. Lieber Nöck, das ist keine Kritik an Deinem beeindruckenden Gedicht. Das hat seinen Verdienst hauptsächlich darin, dass der eine oder die andere sich mal das Original ansieht und genauer interpretiert. Ich muss nicht sagen, wie verdienstvoll die Beschreibung der Laokoon-Gruppe (ich glaube) durch Lessing ist. Aber bei aller Mühe, die man in die poetische Arbeit steckt - es bleibt bei dem unvollkommenen Versuch, ein Kunstwerk in Öl oder Marmor zu einem adäquaten Kunstwerk in einer anderen als der vom Künstler gewählten Form zu machen. Liebe Grüße, Heinz |
05.02.2019, 02:50 | #18 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Dazu gehören Bildbeschreibungen in literarischer Form (was leider auch während meiner schulischen Ausbildung auf dem Lehrplan stand) und auch das Stecken fester literarischer Gattungen - ich spreche hier konkret von Märchen - in lyrische Zwangsjacken. Das ist, gelinde geurteilt, Frevel und Verlust des Respekts gegenüber dem Original. Auf jeden Fall ist es ein Verlust, weil nie mehr als ein Abklatsch dabei herauskommen kann. Ich läse gerne ein Gedicht über den Mensch, der van Gogh war, aber nicht über seine Monde, Pinien, Raben, Getreidefelder, Ziehbrücken oder Sonnenblumen. Genausowenig möchte ich das Märchen vom Bärenhäuter in Gedichtform präsentiert bekommen. Ich will die Bilder in ihrer Form- und Farbgebung sehen, und die Märchen möchte ich in ihrer Posa genießen. Für Lyrik gibt es andere Instanzen. Und Schillers Balladen muss ich nicht gemalt sehen, um mal den umgekehrten Weg in Betracht zu ziehen. Dafür reicht mir mein Kopfkino völlig aus. |
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05.02.2019, 02:54 | #19 |
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Liebe Ilka-Maria,
kreuz das Datum in Deinem Kalender an: Noch nie war ich mit Dir so einer Meinung wie bei diesem Thema. Liebe Grüße, Heinz |
05.02.2019, 07:00 | #20 |
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Auszug aus Wikipedia zum Thema "Gemäldegedicht":
Das Gemäldegedicht ist eine spezielle Form des Dinggedichts, dessen Gegenstand allgemein ein Werk der bildenden Kunst ist, also ein Gemälde, eine Graphik oder eine Skulptur. Es kann sich dabei um eine (verherrlichende) Beschreibung oder eine Ausführung des Inhalts in dichterischer Form handeln oder es kann die Wirkung des Kunstwerks auf den Betrachter thematisieren bzw. vom Kunstwerk ausgehend weitergehende Betrachtungen anstellen. Beispiele finden sich bereits in der antiken Dichtung, etwa der Schild des Aeneas bei Vergil und im antiken Bildepigramm, dann in mittelalterlichen Gemälde-Tituli, ergänzend zu Holzschnitten und Stichen und im barocken Emblem. Vertreter sind im Barock Joost van den Vondel, Georg Philipp Harsdörffer und Sigmund von Birken. Bedeutend war die Form dann vor allem in Romantik und Neuromantik: August Wilhelm Schlegel (Gemäldesonette), Eduard Mörike, Conrad Ferdinand Meyer, Detlev von Liliencron (Böcklins Hirtenknabe), Stefan George (Böcklin), Richard Dehmel, Max Dauthendey, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke (Neue Gedichte) und Josef Weinheber sind hier zu nennen. |
05.02.2019, 13:56 | #21 | |
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Hallo Nöck,
Zitat:
Ein spannendes Bild. Für Buddhisten sicher eine kunstvolle Darstellung von Samsara. Für Nietzsche wäre es die ewige Wiederkehr des Gleichen. Gedicht und Bild regen mich sehr zum Nachdenken an, vor allen darüber, was das Bewusswerden des Todes für eine Bedeutung hat oder haben kann. Hallo Ilka-Maria und Heinz, ob man Kunstwerke als Inspirationsquelle sieht, ist sicherlich Geschmackssache. Wenn sie es für jemanden sein können, ist das eine gute Gelegenheit, mit einem Bild, Skulptur oder auch einen alltäglichen Gegenstand, siehe den Hinweis Nöcks auf Dinggedichte, in den Dialog zu treten. Zudem erfordert das nicht nur eine dichterische Handwerkspalette, sondern sie erweitert diese auch. Ich kann eure Vorbehalte in Bezug auf besondere Kunstwerke also nur bedingt nachvollziehen. LG, Serpentina |
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05.02.2019, 16:19 | #22 |
Forumsleitung
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Verstehe ich, denn dazu müsste man sich erst mit den Medien eingehend beschäftigen, die man für die Entstehung eines Kunstwerks nutzt. Insofern haben Heinz und ich keine Vorbehalte geäußert, sondern eine Binsenweisheit. Beim der Bearbeitung eines Kunstobjekts durch andere Medien geht vom Original immer etwas verloren, andererseits kann aber wieder etwas Neues hinzukommen, das mit dem ursprünglichen Medium nicht möglich war.
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06.02.2019, 07:22 | #23 | |
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Zitat:
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06.02.2019, 17:16 | #24 |
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hallo ihr lieben -
das was Ilka hier zitierte ist ganz besonders in der verfilmung von romanen zu bemerken. es findet ein handlungs-schrumpfung statt. es wird also n ur in den story-outlines skizziert. das von Nöck bedichtete BRUEGEL GEMÄLDE trifft es so gut es lyrik eben gegenüber einem derart detailreichem gemälde machen kann. a.u.f.s. ist es ziemlich kompliziert - zumindestens in meinen augen - ein gemälde dieser provenience zu betexten. einfacher wären etwa ein gemälde von MAGRITTE zu bedichten, wie etwa jenes das unser freund und leidensgenosse KLAATU hier als seinen avatar verwendet. zusammenfassen: ein dramatischer gelungener text, der einen in einen zustand dämmernder gruselage versetzen kann. vlg r |
07.02.2019, 15:38 | #25 |
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Hallo R,
danke für den Hinweis auf MAGRITTE, da sticht mir schon ein Bild ins Auge. Um dich, den Meister des Morbiden und der ausgefeimtesten Greueltaten (z.B. Sechs finstere Momente) in einen Zustand dämmernder Gruselage zu versetzen, bedarf es schon einiger Klimmzüge, es scheint mir gelungen zu sein. Mit deiner Erlaubnis stelle ich demnächst mein Pendant zu den 6 finsteren Momenten (sie haben mich inspiriert) ein. LG Nöck |
07.02.2019, 23:40 | #26 |
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servus Nöck -
na klar kannst du die FINSTEREN MOMENTE zerbröseln. und ich denke dass MAGRITTE sich tatsächlich anbietet. auch würde ich dir - wenn es um rätselhaft und verdeckt grausames geht FRANCIS BACON (Maler) gute nacht rchen |
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