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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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20.12.2018, 01:57 | #1 |
Verzeih mir nicht!
Vertrauen wollt ich dir.
Ich hatte Angst jedoch und fürchte immer noch besonders mich vor mir. Aus Feigheit habe ich dir meine Angst verschwiegen und unbedachte Lügen umbilden daher mich. Verzeih mir nicht! Denn du kennst mich nicht. |
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20.12.2018, 10:53 | #2 |
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Liebes Schmuddlkind - |
20.12.2018, 11:41 | #3 | |
Danke Einsamkeit,
für deinen ehrlichen Kommentar. Zitat:
Ich habe mit v.a. kurzsilbigen Worten und kurzen Versen einen Klang erzeugen wollen, der kalt und distanziert wirkt, der dem Leser unangenehm ist. Auch die Syntax ist ungewöhnlich und soll Unbehagen bereiten. Ich wollte den Leser dieses Gefühl spüren lassen, nicht hier sein zu wollen, nicht man selbst sein zu wollen, die Angst des LI vor sich selbst, die Selbstverachtung, die Abscheu vor der eigenen Amoralität. LG |
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20.12.2018, 12:17 | #4 |
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Ich weiß nicht... ob das funktioniert... Wirklich nicht. |
20.12.2018, 12:58 | #5 |
Hallo Schmuddelkind,
im Gegensatz zu Einsamkeit finde ich die 1. Strophe sehr gelungen. Beim lauten Lesen klingt sie metrisch gut. Den Inhhalt finde ich auch sehr gelungen: Das lyrische Ich möchte eine Beziehung zu einem Du, die von Vertrauen geprägt ist (Vertrauen wollt ich dir.) Das das lyrische Ich aber jemand ist, der sich selbst nicht traut, mit den eigenen Schatten nicht zurecht kommt, sie vor dem Du verbergen zu müssen meint, entsteht Angst statt Vertrauen. Die 2. Strophe fällt metrisch ab, vor allem die letzte Zeile (unverständlich finde ich im Kontext das Verb "umbilden"). Hier könnte ein Nacharbeiten das Gedicht m.E. sehr verbessern. Die 3. Strophe finde ich überflüssig. Die beiden ersten beschreiben das Dilemma ausreichend. Sehr gern gelesen, AlteLyrikerin. |
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20.12.2018, 13:09 | #6 |
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Du findest diesen Satz ausgeschrieben ok? |
20.12.2018, 15:48 | #7 | |||||||
Zitat:
Na ja, mal sehen, wie sonst noch so die Resonanz ist. Wenn es tatsächlich nicht funktioniert, war es einen Versuch wert. Aber dann bleibt es auch bei dem einen Versuch. Interessant aber auch, eine andere Sicht auf das Gedicht kennenzulernen... und damit danke AlteLyrikerin für deine intensive Beschäftigung mit dem kleinen Gedichtchen! Zitat:
Inhaltlich sehe ich mit Freude, dass es so rüberkam, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich denke, dass oft der Mangel an Vertrauen, den man einem anderen Menschen entgegenbringt, in einem mangelnden Selbstvertrauen begründet ist. Das soll natürlich nicht darüber hinweg täuschen, dass ein gesundes Maß an Misstrauen manchmal notwendig ist. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Manchmal probiert man was aus und es ist geil und manchmal probiert man was aus und es ist Mist. Aber das gehört irgendwie zum kreativen Prozess dazu; daher bin ich froh sowohl um meine paar guten Gedichte, als auch um die schlechten. LG und nochmal vielen Dank für eure gründliche Beschäftigung damit! |
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20.12.2018, 18:10 | #8 |
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liebster SCHMUDDI -
wie gut kann ich deine zeilen nachvollziehen. ich hatte mein ganzes leben lang in erotischen belangen gelogen..gelogen...und noch mehr gelogen. einerseits um der geliebten frau nicht weh zu und andererseits um weiter meiner hungrigen sexualisation nachgeben zu können. leider - oder auch nicht - wie man es nimmt, war ich ein junger gotte der alles bekam. so wurde ich zu einem demigott-der-lüge. ich nenne diesen charakter einfach de Lier und dein text verlangt direkt eine kleine lyrik aus meinem reichen episodeum zusammenzukleben und hier vorzulegen. |
20.12.2018, 18:17 | #9 | |
Zitat:
Jedenfalls danke Ralfchen, dass du deine Erfahrungen dazu mit uns teilst. Ob es um die Libido geht oder um was auch sonst, es ist eben immer die Verlockung da, dass man die Menschen, die man am meisten liebt, belügt, paradoxerweise weil sie einem so viel bedeuten. Es erfordert eben sehr viel mehr Mut, als es den meisten beschieden ist, zu seinen Fehlern zu stehen. Das Gute daran ist aber: diesen Mut kann man vielleicht eher finden, wenn man über die Gründe seiner Liebe nachdenkt. LG |
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20.12.2018, 18:22 | #10 |
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stimmt SCHMUDDI...
ja LEIDER DER LEIDER (=der ewig leidende lügner) und die immer gleichen alten LIEDER (=es sind immer die gleichen alten LIEDER mit dir) sind anagramme und DER LÜGNER ein mix aus french-english das andere. |
20.12.2018, 18:24 | #11 |
Aha, ganz so komplex habe ich nicht gedacht.
OK, mit dem hinzugefügten "r" ist es auch besser ersichtlich. |
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20.12.2018, 18:27 | #12 |
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ja habs ein wenig mehr erläutert da mein post unvollständig war...also
DE LIER (=der Lügner) LIEDER (= immer die gleichen alten lieder) LEIDER (=leider lügt er immer) LEIDER (=als der leidende) |
20.12.2018, 18:50 | #13 | |
Zitat:
tja, so kann's gehen im Forum: Der eine findet's schrecklich, dem anderen gefällt's. Mir geht es wie Ralfchen (Grüße!), der Text erinnert mich an eine vergangene Zeit, in der man sich selbst noch nicht gefunden hatte. Insofern finde ich auch die etwas konstruierte Wortwahl angemessen, irgendwie passt sie zur schonungslosen Selbstanalyse. Einzig das Wort "umbilden" finde ich etwas gewagt im Zusammenhang mit dem Wort "Lügen". Aber da alles ein Konstrukt ist, kann ich mich durchaus auch damit anfreunden. Fazit: Es ist ungewöhnlich, es ist kreativ. Da darf es ruhig auch Ecken und Kanten haben. Viele Grüße, Georg |
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20.12.2018, 19:19 | #14 | |
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STIMMT GEORG -
das umbilden erinnert mich ein klein wenig an einen der eher infamousen text-fabulierer, einem meisetr der völligen umbildung der deutschen sprache. was SCHMUDDI sagen will ist VERÄNDERN MICH...denke ich mal... Zitat:
ob das so besser ausgedrückt wäre kann ich nicht sagen. überlasse ich den anderen lesern. ich habe meine problem mit inversiven formulierungen. SCHMUDDI macht sowas eigentlich nie... In Feigheit hab ich mehr und mehr dir meine Angst verschwiegen und unbedacht Lügen umgeben leider mich daher. die frage der unbedachten lügen stellt mich auch vor ein kleines dilemma. lügen sind meist geplant ausser man muss schnell lügen. erinnert mich an eine geschichte die sich vor ca 20 jahren zutrug als ich für mich und meine langjährige geliebte ein zimmer im HILTON am stadtpark buchte und wir das dann verschoben. meine frau entdeckte zuhause durch zufall die reservationskarte in meiner ledermappe und konfrontierte mich in unserem italienischen stammrestaurant DA CONTE damit. mir wurde echt heiß-und-kalt wie bei einer psychologischen kneipp-behandlung. meine schnelle lüge war: "Ja schatz D. und ich wollten heute nachmittag eine affäre beginnen, haben uns dann aber dagegen entschieden und es ist alles vorbei!" |
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20.12.2018, 20:02 | #15 |
Liebes Schmuddelkind,
bis Vers 6 finde ich es ganz gut. Ab Vers 7 würde ich es anders, z.B. so, formulieren: In unbedachte Lügen verwickelte ich mich. Vertrau mir nicht. Ich wechsle mein Gesicht... Gern gelesen. LG g |
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20.12.2018, 20:43 | #16 |
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Liebes Schmuddlkind - |
20.12.2018, 21:14 | #17 |
Liebes Schmuddelkind, lieber Einsamkeit,
der ersten Strophe tut es vielleicht gut, wenn die Ursachen der Angst/Furcht spezifiziert werden, z.B.: Vertrauen wollt ich dir. Mich ängstigte jedoch das Glück und schlimmer noch der Haderer in mir. |
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20.12.2018, 21:46 | #18 |
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Das ist absolut korrekt! Sehr schön gummibaum! Künftig werde auch ich meine Kommentare mit Vorschlägen spicken. |
20.12.2018, 23:58 | #19 |
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super die weiterentwicklung einer schönen lyrik.
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21.12.2018, 21:14 | #20 |
Verzeih...
gefallen mir sehr Deine hintergründigen und ehrlichen Zeilen- einen Abendgruß Jo-W.
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02.01.2019, 10:57 | #21 |
Hallo Leute,
vielen Dank für die zahlreichen Gedanken zu dem Gedicht. Will mich gerne auch bei Gelegenheit mal ausführlich dazu melden; muss dazu aber erst einmal die Zeit finden und die ganzen Kommentare mal sacken lassen. Dieser Post nur, damit ihr nicht denkt, ich hätte euch vergessen. LG und frohes neues Jahr! |
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Stichworte |
angst, reue, selbstleugnung |
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