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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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30.10.2018, 11:53 | #1 |
Gast
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Ich Glücklicher! Wir Glücklichen!
Ich Glücklicher! Wir Glücklichen! In unserer Region siebzig Jahre Freundschaften gepflegt! In unserer Region siebzig Jahre Verwandtschaftsfreude gehabt! In unserer Region siebzig Jahre Familienglück erlebt! In unserer Region siebzig Jahre Wohlstand erfahren! In unserer Region siebzig Jahre Frieden und kein Krieg! Ich Glücklicher! Wir Glücklichen! ©Hans Hartmut Karg 2018 * |
30.10.2018, 11:55 | #2 |
abgemeldet
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Hallo Herr Dr.Karg,
ja, danke sollte man sagen. Mach ich jeden Tag und es tut immer wieder gut. In Deutschland ohne Krieg zu leben. Dankbarkeit ist wichtig! vlg ev |
01.11.2018, 10:22 | #3 |
Gast
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Ich Glücklicher! Wir Glücklichen!
Eisenvorhang,
wir vergessen zu leicht, wie gut es uns geht! VlG H. H. Karg |
01.11.2018, 11:18 | #4 |
"In unsere Region 70 Jahre Wohlstand erfahren"
Ich war in unserer Region über zehn Jahre lang Alleinerziehende und hatte mit zwei Kindern (für die ich zwar Unterhalt bekam, der dann aber für Miete, Strom, Telefon draufging) trotz äußerster Sparsamkeit und 400,- Euro-Job (ich konnte anfangs nicht ganztags arbeiten, da die Kinder damals noch zu klein waren, um sie den ganzen Tag alleine zu lassen) manchmal für eine Woche buchstäblich keinen Cent. Mein seit einigen Jahren verstorbener Lebensgefährte hatte alleinerziehend (und krank) drei Kinder zu versorgen (bekam von seiner Ex überhaupt nix), bekam Hartz IV und als er einmal für ziemlich lange Zeit ins Krankenhaus musste, bekam er von Hartz IV noch "Verpflegungsgeld" abgezogen, weil er ja im Krankenhaus Essen bekam während dieser Zeit lt. Erklärung vom Arbeitsamt. Deswegen musste er aber nicht weniger Miete zahlen und seine Kinder auch nicht weniger essen... Schließlich bekam er Rente von sage und schreibe 580 Euro. Das Land, in dem wir gut und gerne leben.... Als er seine knappe Rente aufstocken wollte und beim Amt vorstellig war, wurde er darauf hingewiesen, man müsse erst prüfen, ob seine Lebensgefährtin nicht für ihn aufkommen könne. Yeah, wie gut ging es uns. Danke, Dr. Karg, da es mir heute tatsächlich gut geht, aber auch nur, weil ich privat und beruflich Glück hatte, hatte ich diese Zeit des Wohlstands schon fast vergessen. *Ironie off* |
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01.11.2018, 12:24 | #5 |
Forumsleitung
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Es dürfte inzwischen bekannt sein, dass zwar immer mehr Menschen wieder "in Lohn und Brot" stehen. Dann sollte aber auch erwähnt werden, dass immer mehr dieser Menschen im Niedriglohnsektor arbeiten, nur noch Zeitverträge bekommen und inzwischen kaum noch die steigenden Mieten und Nebenkosten bezahlen können. Ja, es geht "uns" gut, wenn wir damit Deutschland meinen, denn die Steuereinnahmn sprudeln. Bei den Einzelfällen der Bevölkerung sieht es jedoch ganz anders aus, und mancher Mitbürger fragt sich inzwischen, ob es sich überhaupt noch für ihn lohnt, arbeiten zu wollen. Es geht an die Substanz, was Energie und Psyche betrifft, wenn man auch nach der fünfzigsten Bewerbung nicht mal ein Einladungsgespräch angeboten bekommt, und wenn, dann allenfalls einen Hungerlohn. Bevor die Älteren und "Satten", die bessere Zeiten erlebt haben und eine entsprechend dicke Rente bekommen (mit jährlichen Erhöhungen, denn diese Wählergruppe wird immer größer und muss von der Politik umworben werden), sollte man erst einmal über eine so steile These, "uns gehe es gut in Deutschland", gründlicher nachdenken und vor allem mit den jüngeren Menschen sprechen. Da ist nichts mehr mit Vorsorge für das Alter, und da die Zeit nicht stehen bleibt und diese Menschen auch alt werden, wird dieses Problem früher oder später allen Politikern und Bundsbürgern schmerzhaft auf die Füße fallen.
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02.11.2018, 05:42 | #6 |
Lieber Dr.Karg,
wie recht Du hast. Gruß |
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02.11.2018, 09:21 | #7 |
Zu Ilkas Beitrag möchte ich noch etwas über Löhne anmerken:
Der Mindestlohn (den es bei uns noch nicht allzu lange gibt) soll auf 9,19 Euro "steigen", Langzeitarbeitslose haben aber in den ersten 6 Monaten keinen Anspruch darauf. Wieso eigentlich nicht? Wieso wird da ein Unterschied gemacht? https://www.tagesschau.de/inland/min...inett-101.html |
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02.11.2018, 09:52 | #8 |
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Aufschlussreich auch diese Analyse:
https://www.youtube.com/watch?v=fR4KXILpYUQ Und das hier: https://www.youtube.com/watch?v=MKynE_C5_Ag |
02.11.2018, 10:48 | #9 |
Gast
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Ich Glücklicher! Wir Glücklichen!
Liebe Mitdichterinnen, liebe Mitdichter,
ja, manches liegt schon im Argen, das möchte ich nicht leugnen. Das war aber nicht Thema meines Gedichts. Die Glückserfahrung meiner/unserer Generation, mehr als siebzig Jahre in unserer Region keinen Krieg erlebt und erlitten haben zu müssen, ist etwas WUNDERBARES! Mein Vater und mein Großvater wie auch mein Urgroßvater mussten noch in - wie immer! -vollkommen sinnlose Kriege ziehen und hatten nur das Glück, nicht gefallen zu sein. Man denke bei meinem Gedicht auch an den Dreißigjährigen Krieg und an die wenigen Generationen, die von sich sagen konnten: In unserer Region gab es zu unserer Lebenszeit keinen Krieg. LG H. H. Karg |
02.11.2018, 11:13 | #10 | |
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Zitat:
Aber leider hast du bei deinem Text wieder einmal den Fehler gemacht, dich eben nicht auf diese Kernaussage zu konzentrieren. Sondern du hast dich im Allgemeinen verloren, und zunächst Verwandtschaft, Familie und Wohlstand genannt, natürlich im positiven Sinne gemeint, ehe du als letzten Punkt deine Freude über den bisher langanhaltenden Frieden erwähnt hast. Das Gück, in harmonischen Beziehungen zu leben und zu den Wohlstandsbürgern zu gehören, haben jedoch heute viele unserer Mitmenschen in Deutschland nicht mehr. Die politischen und wirtschaftlichen Gründe sind bekannt. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass dein Text Widerrede bei den Lesern auslöst. Ein weiterer Kritikpunkt: Wenn deine Erfahrung in jeder Hinsicht positiv ist, dann wäre es wünschenswert, wenn du beim ICH bliebest, statt per WIR für alle Menschen in Deutschland sprechen zu wollen. Dann hätten wir dich alle beglückwünschen können, statt deinem Text - wieder einmal - widersprechen zu müssen. Das sind reine Formfehler - also nimm meine Kritik nicht persönlich. LG Ilka |
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02.11.2018, 11:22 | #11 |
Gast
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Re: Ich Glücklicher! Wir Glücklichen!
Liebe Ilka-Maria,
Deine Kritik nehme ich nicht persönlich. Aber es ist wirklich so: In meinem Umfeld haben fast alle meine Freunde, Bekannten und Verwandten mir ein ähnliches Empfinden signalisiert. Das wollte ich ausdrücken - mit meinem Gedicht! LG HHK Geändert von Ex-DrKarg (02.11.2018 um 11:23 Uhr) Grund: Textergänzung |
02.11.2018, 11:40 | #12 |
abgemeldet
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Es ist aber auch die Zeit des Individualismus. Noch nie war es derart möglich so einfach übers Internet Geld zu verdienen wie heute.
Betrachten wir die neuen Streaming-Dienste wie youtube, twitch.tv etc. Davon ab, gibt es erfolgreiche Blogger etc. Wer geistig und körperlich "funktioniert" kann in Deutschland alles erreichen was er möchte. Darunter zählt auch, einen Job zu lernen oder zu suchen, der einem Spaß macht und nicht irgendwas zu nehmen, nur weil man Kohle verdienen muss. Am Ende bleibt noch die Möglichkeit der Selbstständigkeit - wer sich gut verkaufen kann und Marketing versteht, der kann es durchaus zu gutem Geld schaffen. Dann ist eine kaputte Gesundheit vorprogrammiert Wer für das Geld in Höhe der Grundsicherung arbeiten geht, dem ist nicht zu helfen. Und ich finde schon, dass wir in Deutschland Glückliche sind.Ob man Kinder bekommen kann und diese auch finanzierbar sind, lässt sich vorher auch abwägen. Das ist Jammern auf extrem hohen Niveau. Ich stimme zu, dass H4 beschissen ist und ich persönliche wünsche mir das bedingungslose Grundeinkommen. Das ist aber Utopie und wird in DE voraussichtlich nie Realität werden. Deswegen sollte man sich auch anpassen. Im Moment bin ich selbst arbeitssuchend, trotz Studium, und ich überlebe soweit und kann alle Rechnungen bezahlen. Das hängt aber damit zusammen, dass ich damit klar komme mit sehr wenig zu leben. Das System fing mich in einer sehr schweren Zeit auf, alles lief reibungslos und ich erhielt sehr viel Unterstützung. In einem anderen Land wäre ich vor die Hunde gegangen. vlg EV |
02.11.2018, 12:21 | #13 |
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Danach hört sich Silbermöwes Beitrag aber gar nicht an. Der ist sogar von A bis Z realistisch.
Und von wegen Kinder ... Ich kenne "junge" Männer, die niemals eine Familie gründen werden. Erstens finden sie nicht die passende Frau (die schauen erst einmal, wie etabliert ein Mann im Beruf und wie hoch sein Einkommen ist, da hat ein Arbeitsloser mit niedrigem Lebensstil und vor allem keinem Auto keine Chance). Zweitens muss ein Mann damit rechnen, dass seine Frau ihm nach wenigen Jahren mit einer besseren Partie davonläuft, die Scheidung einreicht und dafür sorgt, dass der Ex keinen Zugang mehr zum gemeinsamen Kind bekommt. Aber zahlen "darf" er. Ich kenne genügend solcher Fälle. Anders herum kann eine alleinerziehende Frau es in vielen Fällen vergessen, nochmal einen Mann zu finden - zu unattraktiv, als Mann die Altlasten einer gescheiterten Ehe zu übernehmen. Und darauf soll sich ein junger Mann - und damit meine ich Männer bis mindestens 40 Jahre - einlassen? Was glaubst du, weshalb die Singles in Deutschland immer mehr werden? Zum Wohle der online-Partnervermittlungen, die daran kräftig verdienen. Richtig ist schon, dass in Deutschland auf hohem Niveau gejammert wird - fragt sich bloß, von wem. Da muss man genau hinschauen, wie dieses Jammern bei wem aussieht. Da sind z.B. jede Menge Renter dabei, die noch auf altem Niveau versorgt werden, also eine gute Rente haben. Oder die ganze Woche Zeit zum Einkaufen haben, sich aber samstags darüber aufregen, dass sie an der Kasse in der Schlange warten müssen, weil ihrer Ansicht nach zu wenige geöffnet sind. Tja, dazu ist Personal nötig, das bezahlt werden muss, aber teurer darf die Ware auch nicht werden. Ich könnte endlos Beispiele bringen. |
02.11.2018, 13:31 | #14 |
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Ich meinte DieSilbermöwe nicht im Speziellen.
Du hast schon recht, Ilka. Ich stimme Dir zu! Nur frage ich mich, was das mit "Liebe" zu tun hat. Ach weißt Du was? So richtig an die Liebe glaube ich nicht mehr. Die Fakten der Wissenschaft sind im Grunde unumstößlich und selbst andere Tierarten aus der Natur leben es uns vor, wie es mit Weibchen-Männchen Bindung/Werben aussieht. Da ist es nämlich nicht anders. Die Menschen wollen aber auch keine Beziehungen mehr - das Dasein als Single wird immer begehrter. Man hat die Freiheit. Ist nicht gebunden und kann machen was man will (Bishin zu sexuellen Eskapaden) - Wenn ich mir so Pornos anschau und Dokus über sich fortpflanzende Affen, sehe ich kaum Unterschiede. Dann frage ich mich immer, wie es der Mensch überhaupt soweit schaffen konnte. Der Mensch soll sich mal entscheiden wie er leben möchte: als trieb gesteuertes Tier oder als Pinguin. Vielleicht ist die Ursache aber auch: ein verletztes Herz und daraus resultierende Angst. Wer weiß! vlg EV |
02.11.2018, 13:51 | #15 |
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Nichts. Die romantische Liebe ist ein Kunstprodukt, das erst in den letzten Jahrhunderten aufkam. Früher gab es das ganz selten von selbst, sondern man tat sich aus Ratio zusammen - oder blieb im schlimmsten Fall über eine nicht realisierbare Liebe unglücklich. Auch die höfische Minne hatte nichts mit Liebe zu tun. Gefördert wird dieser Lernprozess, nach dem "richtigen" Partner zu suchen und an die Illusion einer lebenslangen Liebe zu glauben, durch das Aufkommen des Romans und des Kinofilms. Dazu kam die Auflösung der Großfamilien, die manches Drama - Trennung, Scheidung, Unfalltod des Geldverdieners oder frühes Sterben der zu Hause sorgenden Ehefrau - auffangen konnten. Je größer die lange Abhängigkeit von einem einzelnen Menschen in unserer modernen Zeit wurde, desto mehr wollte man an die lebenslange, romantische Liebe glauben. Es dauert eben sehr lange, bis die Kinder erwachsen sind und ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Vielleicht glauben moderne Ehepaare schon deshalb, nämlich aus einem pragmatischen Instinkt heraus, an die Illusion, dass ihre Liebe ewig halten muss.
Ich habe das Problem ganz anders gelöst: Ich muss nicht besitzen, was bzw. wen ich liebe. Derjenige muss es nicht einmal wissen. Ich habe dieses Gefühl - das ist schön und kann mir niemand nehmen. Vielleicht muss man den Status der totalen Unabhängigkeit erreichen, um so denken zu können. Aber ich war noch nie so glücklich wie heute. |
03.11.2018, 11:32 | #16 |
Gast
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Re: Ich Glücklicher! Wir Glücklichen!
Liebe Ilka-Maria,
der jüngste Kommentar - wunderbar! LG HHK |
03.11.2018, 12:32 | #17 | |
abgemeldet
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Zitat:
Ich besitze noch nicht die Reife des Alters, um damit so souverän umgehen zu können. Vielleicht irgendwann! Danke für deine Gedanken. vlg EV |
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03.11.2018, 12:44 | #18 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Das Positive an einer unerreichbaren Liebe, die man für einen Menschen still in sich trägt, ist, dass niemand sie zerstören kann. Natürlich ist sie idealisiert, aber gerade deswegen bleibt sie für immer, denn sie ist keinen Belastungsproben ausgesetzt. |
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03.11.2018, 12:53 | #19 |
Gast
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Ich Glücklicher! Wir Glücklichen!
Eisenvorhang,
ja, es ist ein riesiges Schicksalsgeschenk, Liebe als etwas Dauerhaftes und Aufbauendes erfahren zu dürfen. LG HHK |
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glück, schicksal |
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