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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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22.09.2018, 11:58 | #1 |
Deine Tränen sah ich nicht
Ich hörte dich singen,
ich sah dich lachen, ich sah dich tanzen. Ich war der Zuschauer. Ich applaudierte, doch deine Tränen sah ich nicht. Du warst der Clown, du warst 'ne Marke. Du hast gesungen. Du hast gelacht. Du hast getanzt, für mich, den Zuschauer. Doch deine Tränen sah ich nicht. Du wähltest deinen Weg. Niemand sollte deine Tränen sehen. Für Daniel K. |
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22.09.2018, 13:03 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Hallo Silbermöwe.
Wirklich gut, dass hier nochmal an ihn gedacht wird. Kürzlich las ich ja noch ein Gedicht.
Ich weiß nicht viel über Daniel. Das ist nicht so mein Genre gewesen. Ich finde es aber generell schön, dass man ihm die Ehre erweißt. Ich habe nun auch zwangsläufig mitbekommen, was da passiert ist. Und gestern sah ich ein Interview mit den Kabinennachbarn der Aida. Ich war geschockt, wie sie sich äußerten. Da wurde ihm Geisteskrankheit und Gewaltpotential unterstellt. Die gehen nun, von Sender zu Sender, mit Handyvideos haussieren. Ich frage mich, was die davon haben. Der Mann ist tot, da ists doch nunmal gut. Geschmacklos finde ich sowas. Selbst wenn die Recht haben sollten und er sich wirklich so verhalten hat. Was nützt diese Information jetzt noch. Mein Gott, was Menschen alles preisgeben, nur um ins Fernseh zu kommen. Unar |
22.09.2018, 13:37 | #3 |
Das finde ich auch geschmacklos, aber das lese ich dann gar nicht bzw. schaue mir so etwas nicht an. Was können Leute, die ihn nur ein paar Tage auf einer Kreuzfahrt gesehen haben, denn schon über seinen Gemütszustand wissen? Das sind Wichtigtuer.
Ich habe ihn damals bei DSDS gesehen und später immer mal wieder im Fernsehen. Auf seine Art hat er mir imponiert. Und es tut mir leid, dass er so gestorben ist. Das wollte ich mit dem Gedicht ausdrücken. Auch wenn ich ihn natürlich nicht persönlich kannte. |
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22.09.2018, 14:44 | #4 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Ich habe auch vernommen, dass er sich öfter in Damenkleidung zeigte. Das finde ich mutig.
Schade, dass er sich scheinbar nicht im Stande sah, dies auch zu leben. In Zeiten von Conchita Wurst, wäre er garnicht mal so aufgefallen damit. Da gibts ja echt Schlimmeres. Immerhin tut das keinem weh, wenn jemand sein Ich auslebt. Nur denke ich, war das vielleicht ja gar nicht sein Problem.Sondern etwas, was nichts mit den jetzigen zweifelhaften Erkenntnissen zu tun hat. Ist ja eh alles Spekulation. Wir werden es nie erfahren. Zu Zeiten von DSDS kenne ich ihn so gut wie nicht. Später sah ich mal einen Bericht über ihn. Da war er ein ernstzunehmender Küstler/Sänger und mir gefiel, was er vortrug und wie er sich gab. Das ging in die Swing-Richtung und stand ihm ausserordentlich gut zu Gesicht. |
22.09.2018, 15:14 | #5 |
Ich habe mehrere Transen im Bekanntenkreis und finde das gar nicht so ungewöhnlich, wenn sie sich als Frau kleiden (sozusagen einfach eine Gewöhnungssache), eine sah ich mal "normal" zufällig auf der Straße und habe sie als Mann gar nicht erkannt - wenn er mich nicht angesprochen hätte, wäre ich vorbeigegangen. Deswegen dachte ich bis jetzt auch gar nicht daran, dass für jemand, der sich in dieser Richtung neu bewegt, schon doch eine Menge Mut dazu gehört, in der Öffentlichkeit so aufzutreten.
Ich glaube aber auch nicht, dass das Daniels vordergründiges Problem war, das lag sicher tiefer. Irgendwo las ich, dass er quasi immer nur gemobbt wurde ...aber ich will jetzt auch nicht in Spekulationen verfallen. |
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22.09.2018, 15:22 | #6 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Anzuprangern sind die Fernsehsender, die sich damit die Sensationsgaffer regelrecht heranziehen. Es liegt an uns Zuschauern, dem Einhalt zu gebieten, indem wir solche Sender links liegen lassen. Wo die Werbung nicht mehr an Zuschauer herankommt, wird ein Sender für die Werbeagenturen wertlos. Keine Werbung, keine Finanzierung ... so einfach ließe sich das regeln. |
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22.09.2018, 15:26 | #7 |
Dabei seit: 10/2016
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Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Geld....
Genau. Du hast recht, Ilka. Die bekommen sicher eine gute Summe, wenn die ihre "Beweis-Videos" rausrücken. Und dann wird das aufgebauscht. Furchtbar ist das! Einfach widerlich, sich auf Kosten Anderer interessant zu machen. |
06.10.2018, 18:37 | #8 |
Ein gut ausgeführtes Gedicht, dass ans Herz geht.
Die genaueren Umstände kenn ich nicht. Aber sehr gern gelesen. LG wolfmozart |
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07.10.2018, 11:28 | #9 |
Vielen Dank, lieber wolfmozart.
LG DieSilbermöwe |
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13.10.2018, 22:50 | #10 |
abgemeldet
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Liebe Silbermöwe,
dein Gedicht finde ich traurig und sehr gelungen. Lieben Gruß Letreo |
13.10.2018, 22:56 | #11 |
abgemeldet
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das gedicht ist sehr einfühlsam und schön
grüße in deine herbstnacht schickt ein lichtsohn |
14.10.2018, 00:02 | #12 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
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Ist das Elend endlich Tot?
Warum können sich nicht alle von diesen Sendern einen Strick nehmen? |
14.10.2018, 00:16 | #13 |
Schönes Gedicht, liebe Silbermöwe.
Ich kannte Daniel Küblböck nur als Namen. Nun habe ich mir gerade mal ein Interview mit ihm angeschaut. Ich sehe, dass er eine sehr aufgesetzte Rolle spielt, die wohl beim Publikum ankommt. Ich spüre auch, dass er seine dahinter liegende Persönlichkeit fast gar nicht kennt, die als sensibel und talentiert durchschimmert. Das tragische Problem ist, dass so ein Mensch nichts mehr in der Hand hat, sobald diese Rolle an Wert verliert. Es tut sich ein gigantisches Loch auf, dessen Sog er kaum widerstehen kann. Daher wundert mich das Ende nicht. LG gummibaum |
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14.10.2018, 11:31 | #14 |
Liebe Letreo,
Lieber Lichtsohn, danke für eure Kommentare. So wollte ich das Gedicht haben: traurig und einfühlsam, was recht schwer ist, wenn man jemanden nicht persönlich gekannt hat, deswegen berührt es mich, dass es genau so bei euch angekommen ist. Lieber gummibaum,. dass du das Gedicht schön findest, ehrt mich sehr. Ich habe Daniel öfters im Fernsehen gesehen, einer der letzten Auftritte, die ich gesehen habe, war bei "Let's dance" und da kam er mir glücklich vor ('Du hast getanzt, du hast gelacht"). Wenn ich jetzt über deine Worte nachdenke, könnte man die nächste Zeile als Frage stellen: "War das nur für mich, den Zuschauer?" Mir tut es einfach leid, dass es so enden musste. Ich habe mich mit dem Gedicht auch nicht sehr nah an die Person gewagt, wollte die Distanz zum Publikum herausarbeiten, für das er wohl eigentlich lebte. Ich denke, ich weiß, was du meinst. Wenn so jemand dann das Gefühl hat, nicht mehr beim Publikum anzukommen, ist das sehr tragisch. LG DieSilbermöwe |
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