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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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21.09.2018, 17:10 | #1 |
Triebtäter
Finde mich selbst widerlich
Dein Stück Fleisch von letzter Nacht Gleich einer Puppe schüttelst Du mich Brichst meinen Willen mit Übermacht Bin jetzt ein markiertes Revier Dein Geruch betäubt jeden Sinn Und auch der Ekel haftet an mir Blau und Lila leuchtet mein Kinn Spüre noch jene kalte Gier Den Schraubstock an meinen Armen Hast mich behandelt wie ein Tier Nicht eine Sekunde Erbarmen Habe Bilder in meinem Kopf Die Hure auf ihren Knien Vieh ins Bett gezerrt am Zopf Als Objekt von Gewaltfantasien Wünsche mir nur Vergessen Scham als meine Wäsche zerreißt Hast meinen Körper völlig besessen Nun vergewaltigst Du mich im Geist |
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21.09.2018, 22:21 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Liebe Sushan,
verzeih meine Wortwahl, ich meine nicht die Qualität deines Gedichtes, an der es nichts zu mäkeln gibt. Das Geschriebene trieft, trieft vor Widerlichkeit. Das Lyrdu ist abartig, das Lyrich bedauernswert. Ein schamlos mutiges Gedicht. Hut ab! Unargruß |
22.09.2018, 06:50 | #3 |
Liebe Sushan,
das Gedicht zeigt beklemmend die Situation des Opfers während der Tat und besonders danach: den fortgesetzten Ekel vor dem beschmutzten Körper und entwürdigten Ich, das ständige Wiedererleben des Vorgangs. Sehr gut geschrieben. LG gummibaum |
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22.09.2018, 10:44 | #4 |
abgemeldet
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Hallo Sushan,
für das Gedicht gibt es ein großes Kompliment! Mehr habe ich nicht zu sagen. vlg EV |
22.09.2018, 12:07 | #5 |
Hallo zusammen
Ich bin froh über eure Reaktionen, denn tatsächlich hatte ich davor ein wenig Angst. Es kann auf so viele Arten falsch verstanden werden und außerdem hatte ich mir Sorgen über die Antworten gemacht. Und zwar die ich dann auf die Kommentare geben muss. "Widerlich" schreibt Unar und das stimmt. Schamlos sowieso. Diese Sachen färben ab und haften dann auch dem Opfer an, ob selbst empfunden, oder von der Außenwelt. Das ist das Schlimmste. Und später verkommen sie dann zu Zweizeilern, am Ende der News Spalten. Wenn sie es überhaupt jemanden anvertrauen und nicht als Dunkelziffer enden. Vielen Dank an euch drei. Vor allem für das "nicht missverstehen". |
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22.09.2018, 15:20 | #6 |
Da kann ich auch nur sagen: Hut ab vor diesem Gedicht.
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23.09.2018, 20:19 | #7 |
Auch Dir vielen Dank, liebe Silbermöve.
Und einen schönen Sonntag Abend. |
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25.09.2018, 23:34 | #8 |
Hammerhart
Dieser Text beunruhigt mich und berührt mich so unangenehm, wie es wahrscheinlich gewollt ist.
Alle Lust verstummt hinter diesen Zeilen und lässt mich wortlos zurück. Es ist wahnsinnig gut, aber es ist auch schwer erträglich. Gruß vom Herzen Blade |
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26.09.2018, 09:12 | #9 |
Liebe Sushan,
dein Gedicht handelt vom Thema Vergewaltigung. Es ist für mein Empfinden noch viel zu sanft [Edit: und zu kurz!, denn eine lange Schilderung entspricht dem Empfinden] für die Thematik. Diese Wunden sind besonderer Natur und hinterlassen besondere Narben, die mitunter wie neue Gegen-Organe sind und fressen ein Leben lang am Körper der Geschundenen, nur, damit der sich dagegen wehrt, ebenso wie die Seele, ein ganzes Leben lang dann mit Depressionen kämpfen wird, für immer geschädigt ist. Dass du das Thema Vergewaltigung aufgreifst erfreut mich, da dieses Thema besprochen werden muss und nicht ignoriert werden darf. Das Opfer ist nicht daran schuld und muss sich für nichts schämen! Liebe Grüße, M |
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26.09.2018, 10:10 | #10 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Liebe Sushan,
erschreckend eindrucksvoll beschreibst du nüchtern, geradezu schmerzlich emotionslos und paralysiert, das furchtbare Ereignis einer brutalen Vergewaltigung. Auch wenn die körperliche Demütigung vorbei ist, gibt diese Schandtat Geist und Seele wohl niemals frei. Ich finde es bewundernswert, wie du dieses Thema "verdichtet" hast. Liebe Grüße Nöck |
26.09.2018, 12:04 | #11 | |
Auch bei euch möchte ich mich fürs Mitfühlen bedanken!
Zitat:
Es gab ursprünglich noch 2 weitere Strophen, die ich aber raus genommen habe. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es ist mehr Kontext als ich geben wollte, oder konnte. Am Ende ist das Ganze im Prinzip feige, da ich sowohl beim Titel schon zurückgezogen habe, als auch was die Schärfe angeht, von der ich einiges ebenfalls abgemildert habe. Auch aus Angst vor Zensur, aber das war nicht der Hauptgrund. Der eigentlich Text ist schon 3 oder 4 Jahre alt und entstand als eine Art Brief, den man aber niemanden hätte anbieten könnte. Im Prinzip waren es nur Hass und Rachefantasien, womit man auch nicht besser ist. Später werde ich sicherlich noch etwas damit machen, denn liegen lassen kann ich es nicht. Im Moment habe ich nur wenig Zeit, aber da ich eure Kommentare per Mail gesehen habe, wollte ich mich nur kurz für eure Ansichten bedanken. Wir lesen uns sicher bald wieder! LG Sushan |
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26.09.2018, 12:55 | #12 |
R.I.P.
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26.09.2018, 12:59 | #13 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Das LI fühlt sich wie ein Stück Vieh behandelt, ich finde die gewählte Formulierung mehr als passend.
LG Nöck |
26.09.2018, 13:02 | #14 | |
Zitat:
"Wie" Vieh war sicher hier gemeint, aus Sicht des Opfers in der Retroperspektive. Ich würde es als direkte Assoziation ohne Artikel hinnehmen ... Gedankenschlag sozusagen? Lg |
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26.09.2018, 13:09 | #15 |
R.I.P.
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Das "wie" ließe sich ohne Schwierigkeiten davorsetzen - der Rhytmus wäre nicht gefährdet.
LG von Thing |
27.09.2018, 10:06 | #16 |
Es stand zuerst ein "Wie" davor und es klingt auch.
Ich habe es aber absichtlich weggenommen, weil ich fand, es bringt Schärfe rein. Außerdem passt es auf beide Seiten. Die Frau die so fühlt und der Täter ebenfalls. |
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18.11.2018, 19:41 | #17 |
abgemeldet
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schrecklich verstörend.
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19.11.2018, 02:15 | #18 |
Hütchen ziehend und verbeugend.
Muss nicht mehr Biss oder Härte rein, soll ja nen Gedicht sein und kein Beamten-Tatsachen-Polizeibericht mit allen "blutigen" Details. Fehlt noch der Ärztliche Bericht wa....jaja von wegen und komm was solls, gleich noch den psychologischen Bericht mit drauf....önk. Nene liebe Sushan, bitte so lassen, Favorisiert und beste Grüße. Denis |
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