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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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20.02.2018, 12:15 | #1 |
Klippe
Klippe
Du stehst am Rande einer Klippe, drehst dich um und winkst mir zu. Du lächelst nur mit halber Lippe, neben dir: einsam ein Schuh. Die Kleidung hängt in Fetzen runter, Haut ist blutig aufgekratzt. Dein Angesicht, einst froh und munter, Traum und Wunsch sind längst zerplatzt. Warum ich dir den Schubs dann gebe? Sind verbunden, alle Zeit! Wenn ich schon nicht alleine lebe, sterben wir heut' Nacht zu Zweit! |
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21.02.2018, 10:08 | #2 |
Hallo Dyspoesie,
das ist ein sehr interessantes Ende, das du, vielleicht leicht schelmisch, im Offensichtlichen verborgen hast. "Verbunden, alle Zeit" verleitet zunächst dazu, es metaphorisch zu lesen, aber auch eine wörtliche Interpretation bringt einen hier weiter: physisch verbunden durch ein Seil oder Ähnliches, schubst das LI das LD, um selbst in den Tod zu stürzen. Auch technisch und von der Wortwahl her hat mich das Gedicht überzeugt, nur leider in der wichtigen letzten Strophe nicht mehr ganz so sehr. Da ist dir vielleicht ein wenig die Puste ausgegangen, aber das passiert den Besten. Im ersten Vers der letzten Strophe riecht das "dann" doch sehr nach Füllwort. Hier wäre es eine Überlegung wert, ob sich nicht eine ganz andere Formulierung finden lässt. "Sind verbunden, alle Zeit!" - Ich weiß nicht, ob ich wirklich etwas dagegen habe, aber irgendwas fühlt sich für mich nicht stimmig an. Vielleicht, dass auf die Frage des ersten Verses, so unvermittelt die Antwort kommt, dass sogar das Subjekt gestrichen wird. Vielleicht ist es das, aber ich kann es auch nicht ganz klar benennen. Aber trotz dieser Schönheitsfehler habe ich das Gedicht sehr gerne gelesen. LG |
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21.02.2018, 21:33 | #3 |
Vielen lieben Dank für die freundlichen Worte =)
Wir wäre es mit "uns verbindet Ewigkeit"? Auch sonst werde ich deine Kritik berücksichtigen! Liebe Grüße Dyspoesie |
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22.02.2018, 10:45 | #4 | |
Zitat:
Vielleicht erübrigt sich auch meine "Kritik" am zweiten Vers schon, wenn du den ersten Vers überarbeitet hast. An diesen würde ich mich zuerst machen... Vielleicht: "Warum ich dich zu schubsen strebe?" Eventuell auch über "stoßen" statt "schubsen" nachdenken. |
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23.02.2018, 11:26 | #5 | |
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583
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.... weil alles Liebe ist?
hier scheint mir der Protagonist keine Verbindung zur Liebe zu haben. Denn das, was sich hier spiegelt, ist zwar die Sehnsucht danach, jedoch so wie agiert wird, gibt es keinen Weg dorthin... egal wie oft geschubst würde .... der Weg für eine Verbindung ist verschlossen. Auch und erst recht über den Tod hinaus. Starkes Gedicht, das viele Fragen aufwirft. Ich verweise an dieser Stelle noch einmal auf Erich Fromm: Zitat:
Zaubersee |
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Lesezeichen für Klippe |
Stichworte |
dyspoesie, klippe, liebe |
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