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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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13.02.2018, 00:51 | #1 |
Alte Briefe
Nun sitz ich über deinen alten Briefen.
Ich bin schon längst nicht mehr, wem sie einst galten. Und doch entsteigt ein Zittern jenen Tiefen. Wer mag derartig Aufgewühltes halten? In deinen Worten - deinem Meer - dort schliefen Gezeiten, die urewigen Gewalten, die mich dereinst aus meinem Schlummer riefen und wohl noch immer in den Träumen walten. Wärst du jetzt hier, ich wüsst dir nichts zu sagen. Gingst du dann fort, so fiel's mir wieder ein. Wer soll die Unzulänglichkeit ertragen? Wie einen Brief aus beinah fremden Tagen - der könnte auch an mich geschrieben sein - so schließ ich dich in mein Erinnern ein. |
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13.02.2018, 00:58 | #2 |
Sehr schön geschrieben
Ob irgendwann die alten SMSn dies noch toppen können weiß kein Orakel |
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13.02.2018, 09:08 | #3 |
Hi Schmuddelkind,
ein hübsches Sonett. Thematisch meine ich: joa, so ist das, wir alle verändern uns ja und wir sind nicht wer wir früher waren und auch nicht wer wir werden! Wir sind nur was wir sind. Und so sind alle Briefe nur an den Menschen vom Jetzt gerichtet, der er eben grade ist. Joa, so ist das, wenn man die alten Briefe durchschaut. Trotzdem, es sind doch auch schöne Erinnerungen! |
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13.02.2018, 09:20 | #4 |
Forumsleitung
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Lieber Schmuddel,
du hast bewegend die Gefühle beschrieben, die manche Menschen überwältigen, wenn sie sich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert sehen. Unweigerlich tauchen sie in die Atmosphäre von damals ein und wissen doch, dass es nur noch eine Phantomerfahrung ist, weil sie sich im Laufe einer langen Zeit verändert haben. Vielleicht erklärt diese oft unerträgliche oder zumindest melancholische Ambivalenz die Einstellung vieler Menschen, ihre Vergangenheit abzuhaken und nicht mehr zurückzublicken. Schönes Sonett. LG Ilka |
13.02.2018, 10:11 | #5 |
Traurig schön, lieber Schmuddelkind.
Dein wunderbares Sonett berührt mich. Und mehr kann ich auch gar nicht sagen. Gruß, Tiger |
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13.02.2018, 12:26 | #6 |
Oh, vielen Dank für die vielen lieben Worte!
Ja, ich denke, da ist eine ungeheure Ambivalenz, gerade auch indem man erkennt, dass man nicht mehr derselbe wie früher ist. Aber wer ist man denn jetzt eigentlich und wie kam es dazu und wieso rühren die Erinnerung doch noch? LG |
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13.02.2018, 12:41 | #7 |
abgemeldet
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Hallo Schmuddl,
ich schließe mich allen anderen an. Lob! Kritik habe ich keine. Sehr sehr gern gelesen! vlg EV |
13.02.2018, 23:29 | #8 |
Danke Eisenvorhang!
LG |
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14.02.2018, 00:18 | #9 |
Tolles Sonett, liebes Schmuddelkind.
Chapeau und LG gummibaum |
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14.02.2018, 04:25 | #10 |
Forumsleitung
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Weil jeder Mensch sein eigenes Universum mit seiner eigenen Lebensgeschichte ist, die er nie wieder los wird. Deshalb scheintern so viele Menschen, die glauben, wenn sie ihre Lebensgeschichte ausblenden und völlig blanko ein neues Leben beginnen, hätten sie noch einmal die Chance, das Paradies zu erfinden und glücklicher zu werden. Dieses Paralleluniversum existiert in einem Menschen nicht.
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14.02.2018, 13:39 | #11 |
Danke auch dir, gummibaum für dein Lob!
@Ilka: Da hast du recht. Ich denke, es ist wichtig, sich seiner Vergangenheit bewusst zu sein und allen Gefühlen zu stellen, die in der Beschäftigung mit dem Vergangenen aufkommen, sonst verschleppt man es wie eine Krankheit, die irgendwann mit doppelter Wucht wieder ausbricht. LG |
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Lesezeichen für Alte Briefe |
Stichworte |
brief, erinnerung, wehmut |
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