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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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05.10.2011, 19:47 | #1 |
Nachtvisionen
Heut ballt des Himmels wolkener Saum
wie aufbegehrend die grauen Hände, als schlüge sein Wogen bemerkbar kaum ans Ragen der glühenden Abendwände. Darunter verfangen im leeren Geäste des Waldes sich Dunkel und Schattenfall. Sie ängsten des Tages verbleichende Reste und jagen sie westwärts von Tal zu Tal. Hoch finstern die Bäume! Darunter her entweicht schon die Nacht ihrer Erde und schwillt wie ein flutendes Wattenmeer bis hin an das Flackern der Herde. Dort hören die Seelen im Feuerschein die dröhnenden Nachtwinde rauschen und lassen ihr flatterndes Furchtsamsein dem Herzschlag der Dunkelheit lauschen. Doch manchmal ist einer, der zieht hinaus, die Nacht und sich selbst zu erleben! Er wirft seine Sinne ins schwarze Gebraus und erntet ihr trotziges Beben. Da wächst ihm ein einsames Anderssein im düsteren Fauchen und Singen! Von nun an weiß er: Der Mensch ist klein, und groß nur sein ewiges Ringen. |
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05.10.2011, 19:54 | #2 |
Ich bin platt!
Wahnsinn. Welch wunderschöne Worte und Bilder. Ein Meisterwerk! |
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05.10.2011, 20:43 | #3 |
Vielen Dank!
Hi, Lux! Als ich jung war, trieb es mich hinaus in diese Sturmnächte, um auf dem nahen Hügel in die blinden Himmel zu schreien! Kaum je fühlte ich mich so lebendig - und so klein - wie in jenen Momenten, da mir der heulende Wind, in dem ich lehnte, das trotzige Aufbegehren von den Lippen riss... ah... Jugend: Trotz, Kraftvergeudung und Unvernunft - und doch, ach wieviel LEBEN!!! LG, eKy |
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05.10.2011, 22:57 | #4 | |
Zitat:
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05.10.2011, 23:16 | #5 |
War damals bei meinen Vollmondspaziergängen nicht anders.
Ich redete mir immer ein: Du bist das größte Tier hier! Alles sollte Angst vor DIR haben! Dann ging's... (Das war auf dem Lande, wo bestenfalls ein Fuchs im Wald schnürte. Geräuschen in Großstädten sollte man nachhaltigere Gedanken widmen...) |
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05.10.2011, 23:29 | #6 | |
Zitat:
Ich komme ja auch vom Land und früher waren wir (Kumpels, Freundinnen) ganz oft Nachts im Wald unterwegs. Heute seh ich solche Nachtwanderungen etwas kritischer. Beispiel: Letzten Winter war ich um ca 2.00 Uhr Nachts mit meinem Mann im verschneiten Wald unterwegs. Wir wollten zu einer Grillhütte tief im Forst und ein kleines Lagerfeuer entzünden. Als ich die Hütte schon sehen konnte, war mir so, als bewege sich dort etwas. Sofort klammerte ich mich an meinen Schatz und wir blieben stehen. Gerade als er anfangen wollte mich zu beruhigen, schälte sich ein alter Mann aus der Dunkeltheit der Hütte und starrte zu uns hinüber. Wir drehten sofort auf dem Absatz um. Erst später wurde mir klar, dass es wohl ein Obdachloser samt Schlafsack gewesen sein muss, den wir da gestört hatten. Trotzdem hatte ich ne Scheiß-Angst und alleine wäre ich ungern in der Situation gewesen. Aber jetzt bin ich voll vom Thema abgekommen und habe deinen Faden zugemüllt. Bitte verzeih! Lux |
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05.10.2011, 23:49 | #7 |
Von "zermüllen" kann keine Rede sein! Ich fasse es als Kompliment an meine Dichtkunst auf, wenn dadurch soviel im Leser aufgewirbelt wird...
LG, eKy |
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07.10.2011, 15:40 | #8 |
Toll, Erich, dein Gedicht konnte mich packen.
Wirklich gut erzeugte Bilder, gut geschaffene Atmosphäre. Ich selber liebe es auch durch die Nacht zu wandern und zu spazieren. |
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07.10.2011, 18:58 | #9 |
Hi, Martin!
Lautmalerei - so könnte man deine Gedichte (und Bilder, falls vorhanden) wohl nennen...kleine Wortspielerei. Vielleicht als Buchtitel geeignet, solltest du mal was drucken lassen... Vielen Dank für das Lob. Muss gestehen, ich war schon seit über 25 Jahren nicht mehr nachts draußen - das machte ich gern als junger Mensch, erst als Mutprobe, dann wegen der Stimmung in Wald und Wiese, Hügel und Tal. Geräusche beispielsweise erhalten in der Stille und Menschenleere der Dunkelheit eine ganz neue, faszinierende Qualität, und sie tragen in der kalten Luft auch viel weiter. Am schönsten war es bei Vollmond - ich stellte mir dann den Mond gern als verlöschende Sonne vor, als sei ich durch die Zeit ans Ende des Sonnensystems gereist, und die Nacht wäre in Wahrheit hellichter Tag! Die Sinne schärfen sich, man nimmt Nuancen wahr, die man nie für möglich gehalten hätte...ach, so lange her, und doch wie gestern erst... LG, eKy |
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15.03.2017, 20:13 | #10 |
R.I.P.
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Lieber Erich,
mir fehlen wirklich die Worte.
Hineingetaucht und nach Stunden noch hingerissen: Thing (dem solche Nächte nicht fremd waren) |
15.03.2017, 20:21 | #11 |
Gast
Beiträge: n/a
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ja, wenn ich sowas lese habe ich überhaupt keine lust mehr eigene gedichte zu schreiben.
weil so sinnlos im vergleich zu. lg |
15.03.2017, 21:51 | #12 |
abgemeldet
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ja der mann ist wirklich einer der besten. aber leider rundum ein mieser charakter...zum. mir gegenüber.
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19.03.2017, 23:26 | #13 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Thing,
was spielst Du für ein seltsames Spiel? Du schreibst, das Fettgedruckte stammt von mir: "mir fehlen wirklich die Worte. Hineingetaucht und nach Stunden noch hingerissen: Thing (dem solche Nächte nicht fremd waren)" Wäre es nicht korrekter zu sagen: "Hinein getaucht und auch nach fast sechs Jahren wieder hingerissen!" ??? Zum zweiten Mal baggerst Du ein Kykal-Gedicht aus dem Jahre 2011 hervor. Warum tust Du das nicht da, wo Eky die meisten seiner Gedichte (Gedichte-Eiland) einstellt? Du bist da doch nicht etwa gesperrt? Heinz |
19.03.2017, 23:50 | #14 | |
R.I.P.
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Zitat:
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20.03.2017, 13:48 | #15 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Es "kümmert" mich nicht, es erheitert zu sehen, wie ein Admin seinen Schützling hochpusht.
H. |
20.03.2017, 13:57 | #16 |
Forumsleitung
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Hier ist es wohl an der Zeit, einen Punkt zu machen.
Erich ist immer noch in Poetry angemeldet, und es steht jedem User frei, seine Gedichte zu kommentieren, egal wie alt sie sind. Es hat nichts mit "pushen" zu tun, wenn ein Leser ein Gedicht erstmals liest und kommentiert, weil er es vielleicht erst jetzt entdeckt hat. Es ist auch etwas völlig anderes, wie es manche anderen User draufhaben, ihre eigenen Gedichte nach Jahr und Tag aus der Versenkung zu holen. In dieser Hinsicht scheint ohnehin mit zweierlei Maß gemessen zu werden, denn bei entsprechender Sympathie geht das offensichtlich völlig in Ordnung. Alles schon dagewesen. Und damit mache ich hier dicht. |
26.10.2017, 12:45 | #17 |
Hi Thing!
Vielen Dank für die Honneurs, obgleich dies ein älteres Werk ist - mit entsprechenden kleinen Schwächen. Letztlich bleibt es aber ein wichtiger Teil meiner Erinnerung an meine Jugend. Hi Ilka! Ich mache mich hiermit schuldig im Sinne deiner Anklage (ich weiß, sie war nicht auf mich gemünzt ) und nutze einen Trick, um ein EIGENES Gedicht aus der Versenkung zu holen - böser Egomane ich! Nein, ich hab nur immer gern das letzte Wort in meinen Fäden! LG, eKy |
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26.10.2017, 13:01 | #18 |
R.I.P.
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Hei, Erich -
das hat gut getan und war gut getan. Jeder Leser mags sich aussuchen. Es schwirren so oder ao viele Bewunderer Deiner Gedichte nicht nur in der virtuellen Atmosphäre um Dich herum. Grüße von Thing |
02.12.2017, 21:26 | #19 |
Hi Thing!
Wie meinst du das? Wer liest schon noch außerhalb des Internet meine Gedichte? die paar verkauften Bücher sind nicht "viele". Und selbst hier im Netz halten sich die Begeisterten in Grenzen, nicht wahr? Poesie ist aus der Welt gefallen ... LG, eKy |
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03.12.2017, 01:11 | #20 |
abgemeldet
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03.12.2017, 12:45 | #21 |
Hi Gursky!
Ich gestehe, zuweilen Neid zu empfinden, wenn ein Gedicht so gut ist, dass ich es gern selbst geschrieben hätte. Aber mir fiele niemals ein, den Autor dafür mies zu behandeln - im Gegenteil: Ich gestehe meinen Neid offen ein und mache ihn so zu einem Kompliment. In unseren Foren sollte es immer um Lyrik gehen, nicht um Egos. LG, eKy |
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