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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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20.10.2017, 15:45 | #1 |
Durchgetanzt
Was der Wind zu Boden trug,
war ein Blatt im letzten Flug, war ein Blättchen, süß und klein, wollt nich mehr am Baume sein. Wollte sich zum Schlafen legen, wollte vorher nochmal schweben, wollte hin zu seinen Freunden, um mit ihnen Tagzuträumen. Und es schwebte, schwebte tief und es hörte, wie wer rief: "Fall noch nicht du schönes Laub, weil ich dich hier oben brauch!" Doch es fiel, fiel hin zu Boden und der Wind, der wehte Wogen voller Wirbel um die Bäume, weckte Blätter, störte Träume. Mit dem Wind klang auch ein Flehn: „Hey du kannst nicht einfach gehn, sollst nicht schlafen, schönes Laub, weil ich dich hier oben brauch!" Da erwachte neues Leben in dem Blatt und all sein Streben richtete sich auf nach oben und es wurd zum Baum gesogen. Dort zur Krone, hoch im Ast, war ein fremdes Blatt zu Gast, war verkanntet, festgeklemmt, konnt nicht fallen, war gehemmt, so alleine, völlig fremd, suchte einfach Freunde. Wie der Wind es nun mal wollte, kam es alles, wie es sollte und das Blatt kam hin zum Blatte, so, damit es Freunde hatte, denn zum Blatt das hochgesogen setzten Zwölfe sich zum Toben und sie tobten bis zum Schluss, fortgedrängt vom Knospenkuss. |
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