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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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18.02.2017, 19:22 | #1 |
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Gegenwart / Vergangenheit
Gegenwart
Ich lauf zur Nacht, am Horizont ich bin den Anblick schon gewohnt heute wird sie mein Schicksalsschlag und hinter mir beginnend - Tag So gleit ins Dunkel ich hinein der Wind zieht am Laternenschein seh nicht die Hoffnung, die da lag und hinter mir beginnend - Tag Durch Dämmerung schreit ich voran und stets den steilen Pfad hinan was nur Entschlossenheit vermag und hinter mir beginnend - Tag Auf das die Schwärze mich liebkost sie schenkt mir ihren letzten Trost lass ab die Sorge, die mich plagt und hinter mir beginnend - Tag Bis das mich Dunkelheit umfängt und mich zum tiefsten Abgrund lenkt wo ich den letzten Schritt heut wag und hinter mir beginnend - Tag Vergangenheit Ich lief zur Nacht, am Horizont war ihren Anblick schon gewohnt sie wurde mir der Schicksalsschlag und hinter mir begann der Tag So glitt ins Dunkel ich hinein der Wind zog am Laternenschein sah nicht die Hoffnung, die da lag und hinter mir begann der Tag Durch Dämmerung schritt ich voran und stets den steilen Pfad hinan was die Entschlossenheit vermag und hinter mir begann der Tag Die Schwärze hatte mich liebkost sie schenkte mir den letzten Trost lies ab die Sorge, die geplagt und hinter mir begann der Tag Bis das mich Dunkelheit umfing sie lenkte mich zum Abgrund hin ich hab den letzten Schritt gewagt und hinter mir begann der Tag |
18.02.2017, 21:11 | #2 |
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Liebe Unar,
nach meiner Rumalberei bei Poetry in den letzten 24 Stunden brauchte ich mal ein Werk, was mich runterholt. Deins hat es geschafft. Und jetzt bin ich bedrückt durch den Textinhalt. Naja. Aber warum die Wiederholung in der Vergangenheit? Ich hab eine Vermutung, weiß aber nicht, ob es stimmt. Lieben Gruß Richmodis |
18.02.2017, 21:53 | #3 |
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Liebe Richi,
natürlich soll dieses Werk zum Denken anregen, dennoch ist es nicht meine Absicht, dass es niederdrückend wirkt.
Lieber sollst du rumalbern. Das braucht es in der Welt. Ich habe eure Wortspiele verfolgt und mußte oft schmunzeln. Das hat mich erheitert. Bitte, teile mir deine Vermutungen mit. Ich bedanke mich herzlich für deinen Kommentar. Unar |
18.02.2017, 22:18 | #4 |
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Na, dann wage ich es mal:
Es handelt sich um einen suizidalen Menschen. Solange er in der Gegenwart erzählt, besteht noch die Chance, dass er umkehrt, die Hoffnung wieder aufnimmt und zurückkehrt zum beginnenden Tag, um weiter zu kämpfen. Als er in der Vergangenheit erzählt, besteht diese Chance nicht mehr. Wobei ich mich gefragt habe, aus welcher Daseins-Form erzählt er, wenn er sein Vorhaben umgesetzt hat. Das waren meine Gedanken. |
18.02.2017, 22:31 | #5 |
Dabei seit: 10/2016
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Du hast meine Gedanken wohl gelesen.
Der beginnende Tag, in der Gegenwart, möchte das LI tatsächlich zurückholen. Der Tag, von dem in der Vergangenheitsform die Rede ist, ist symbolisch dafür, dass es für die Welt weitergeht wie bisher. Als fehle nichts. Der Kreislauf geht weiter. Bedrückend für denjenigen, wenn einen niemand vermisst. Über die Daseinsform des LI nach seinem Tod, kann man nur spekulieren. Manchmal können sie erzählen, manchmal hören wir zu. Nur ist es hier wohl zu spät. Ich habe die Zeilen heute Nacht als Eingebung bekommen. Auch mich haben sie erst erschreckt. |
18.02.2017, 22:45 | #6 |
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Danke, Unar, für deine Erklärung.
Da lag ich ja nicht daneben. Und jetzt möchte ich gern wieder albern sein. Husch husch ins Körbchen, schwere Gedanken!!! Gute Nacht wünsche ich dir. LG |
18.02.2017, 22:49 | #7 |
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Ich wünsche dir auch eine geruhsame Nacht und schicke dir leuchtende Träume.
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19.02.2017, 03:07 | #8 |
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Es bedarf ja nicht des selbstmordes hinter mir beginnt Tag zu sein. Töte das Morgen.
Wenn du es zb. Aus der Sicht einer Katze oder ein Reh. Die schlafen ja am Tag. Und der Schicksal schlag das Auto. Aber identisch ist gesehen. |
19.02.2017, 11:47 | #9 |
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Lieber Frankie.
Das stimmt wohl, ob Tag ob Nacht.
Aber, Reh oder Anderes rennt nicht unbedingt freiwillig ins Auto. Liebe Grüße, Unar. |
19.02.2017, 12:02 | #10 | |
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Zitat:
Den hat das Reh auch, den Tunnelblick. |
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19.02.2017, 12:11 | #11 |
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Ein wirklich interessanter Link.
Ja, das Reh hat schon den Tunnelblick. Trotzdem glaube ich nicht, dass es sich heute mal so denkt:" Ich lauf ins Auto, dann ist Ruh! " Aber, wer weiss das schon so genau. Das arme Reh, vielleicht kann man es doch noch aufhalten. Ich empfehle Gruppengespräche. Rettet Bambi! |
19.02.2017, 16:46 | #12 |
Hallo Unar,
dein Gedicht habe ich sehr gerne gelesen. Auf die Idee mit den beiden Zeitformen wäre ich nie gekommen, finde ich aber bei diesem Gedicht äußerst gut. Gruß F. |
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19.02.2017, 16:58 | #13 |
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Lieber Fsami,
ich möchte mich für dein Lob bedanken.
Jede Zeitform hat eine andere Wirkung auf den Leser, wie ich beim Schreiben selber feststellen konnte. Erst wollte ich mich für eine entscheiden, aber das ging nicht, beide waren gleich bedeutsam. schönen Sonntagnachmittag, wünscht Unar |
22.02.2017, 13:41 | #14 |
Liebe Unar
das kam jetzt direkt bei mir an,
Dein Gedicht, Solarplexus, Richtung Herz - (nein, ich hab's nicht mit dem Magen...) mehr so ein Gespuer, das sich bestaetigte, als Du von Eingebung sprachst - Pass gut auf Dich auf in Deinem sagenhaften Haus! Marly |
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22.02.2017, 17:19 | #15 |
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Danke liebe Marly, für deinen herzlichen Kommentar.
Lass du dich auch von guten Mächten leiten und begleiten. Ich schicke dir mal per PN die Sagen über unser altes Haus. Gruß aus der Mitte, Unar. |
03.03.2017, 04:38 | #16 |
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Hallo Unar,
mir gefällt dieses Gedicht sehr gut. Und ich wollte es auch nicht versäumen zu sagen, dass ich nicht zuletzt auch darin eine Inspiration sah, zu versuchen, einen Satz mehrfach zu wiederholen, ohne dass es zu verkrampft wirken soll, was dir hier sehr gut gelungen ist. Danke auch dafür. Liebste Nachgrüße Sinclair II. |
03.03.2017, 20:30 | #17 |
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Lieber Sinclair,
Herzlichen Dank, für dein großes Lob.
Ich freue mich sehr darüber. Und heiße dich herzlich willkommen, in unserer Mitte. Früher las ich gerne die Hefte von John Sinclair, deshalb gefällt mir dein Nickname. Gruß, Unar. |
03.03.2017, 21:37 | #18 |
Gast
Beiträge: n/a
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Der Tod gehört genauso zum Leben wie Tag und Nacht, wie Präteritum und Präsenz. Jeder der sich dafür entschlossen hat leben zu wollen besitzt das gleiche Recht wie jemand, der beschlossen hat es sich nehmen zu wollen.
Ich persönlich glaube nicht daran, dass der Tod was Schlimmes ist, viel mehr respektiere ich den Abgang, also das Sterben an sich als Solches. Oh mein Gott, ich will gar nicht dran denken, es uns alle irgendwann ereilen. Der Eine fällt spontan beim Spazierengehen um und ein anderer stirbt mit Qualen über einen langen Zeitraum. Dennoch: es gibt etwas sehr Weiches zu verlieren und der Schritt nach dem Sprung offenbart eine schreckliche Wahrheit des Bewusstseins. Während man fällt, kann man nicht mehr zurück. Dort gibt es keine Reue und kein Zurück mehr. An dem Punkt wurzelt für mich das Gedicht. Aber auch kann der Sprung ins Leben für Manche zum Selbstmord werden. Hier darf man gern das Präteritum mit dem Präsenz vertauschen! Ach Mist, ne umgekehrt - das Präsenz mit dem Präteritum vertauschen. tütütü Liebes Unarchen, ich wünschte, ich hätte solche Eingebungen! |
03.03.2017, 23:24 | #19 |
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Hallo Mimimi,
Danke, das du dich so ausführlich mit meinem Gedicht beschäftigt hast.
Die Gedanken, die du dazu hegst sind interessant. Ich teile die Meinung, das Leben und Sterben zusammengehören. Auch, ist es jedem selbst überlassen, wie er mit sich und dem jeweiligen umgeht. Liebes Unarchen, ich wünschte, ich hätte solche Eingebungen! Zitat von Dir - Bitte, wünsche dir das nicht! Manche Botschaften kann ich schlecht verarbeiten und leide dann. Das meiste zieht auch nur Energie und ist wenig inspirierend. Nachtgruß, Unar. |
04.03.2017, 03:48 | #20 |
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Liebe Unar,
vielen Dank für die Willkommensworte. Aber ich hatte eher Hermann Hesse im Sinn als ich mir den Nickname wählte. Schön, dass er dir gefällt. Liebe Grüße Sinclair |
05.03.2017, 22:14 | #21 |
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Lieber Sinclair,
Naja, Herrmann Hesse habe ich nicht gelesen.
Trotzdem gut gewählt. Nachtgruß, Unar. |
12.10.2017, 17:39 | #22 |
Hallo Unar
Grüß Gott Ich mag Deinen Text sehr. Ist so lebendig mit märchenhaften Anfängen. So frei-dabei doch fordernd. lg Bernd |
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12.10.2017, 19:55 | #23 |
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Lieber Berndus,
Ich freue mich über deinen Kommentar.
Am meisten ehrt es mich, dass du etwas märchenhaftes finden konntest. herzlicher Gruß Unar |
20.10.2017, 14:25 | #24 |
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Liebe Unar,
ich finde dein Gedicht sehr interessant und inspirierend und es zeigt eine ganz andere Unar und das beeindruckt mich. Erstaunten Gruß Letreo |
20.10.2017, 14:36 | #25 |
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Erstaunlichen Dank, liebe Letreo,
diese Seite gehört eben auch zu mir.
Nur sind es nicht meine Gedanken, ich "bastle" nur aus Gefühlen/Gedankenfetzen "anderer". So kann ich sie besser verstehen und verarbeiten. Unar |
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