|
|
Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
01.06.2013, 15:03 | #1 |
Dabei seit: 04/2011
Ort: Die leere Fernbedienung
Alter: 37
Beiträge: 234
|
Das Licht der Sonne auf den Silberweiden
Das Licht der Sonne auf den Silberweiden,
wo Ruhm in Untergang verwoben war, beginnt nun leiderprobt von uns zu scheiden, als folgte es dem angebrochnen Jahr. Es ruht Kristall auf grünenden Geschmeiden die eifernd uns das Morgengold gebar, das demutsvoll, fragil und unter Leiden erstürmt, was den Gescheiterten so rar. Wenn Reif und Tau, die blitzgeflammt sich kleiden im Schwingenschlage gleich dem hehren Aar, die Strahlen in Opalfontänen schneiden, entschwebt der Geist im Traum, befreit und klar. Den Himmel tränkt ein Rot, so jung und seiden, zu eigen und beinahe nicht mehr wahr. Was übrig bleibt vom Epos und uns beiden ist Schatten dessen, was einst unsichtbar. 05.05.2013 Geändert von Briefmarke (01.06.2013 um 16:20 Uhr) |
27.09.2017, 09:58 | #2 |
Hi Briefmarke!
Wieder staune ich darüber, ein Werk solch lyrischer Qualität unkommentiert zu finden! Eine Schande für jedes Forum! Die Peanuts: S1Z4 - Der korrekte Konjunktiv Präsens hier wäre eigentlich "folge". Aber auch ich würde "folgte" setzen, korrekt oder nicht. Warum? Keine Ahnung. S2Z1 - Komma ans Zeilenende. S2Z4 (wie auch S4Z4) - Unvollständige Sätze mögen in der Lyrik erlaubt sein, scheinen einst sogar den lyrischen Geschmack getroffen zu haben - auf mich wirken sie heute eher verkrüppelt, erscheinen als gedrechselte, geschraubte Ausdrucksweise. Ich habe immer das Gefühl, da fehle noch was! S3Z2 - Kein Komma ans Zeilenende. S4Z2 - "zu eigen" - WEM? Hieße es in Z1 "Dem Himmel ist ein Rot, ...", dann würde Z2 so passen wie von dir verfasst. Ich vermute mal, du hast es ursprünglich auch so geschrieben, später aber das "ist" durch das sprachlich schönere "tränkt" ersetzt, an das "zu eigen" darunter aber nicht mehr gedacht. Derlei ist auch mir schon passiert ... Wunderschöne Satzkonstrukte, hypnotisch lyrische Sprachhabung, Wortfindung vom Allerfeinsten: Du bist ein großer Dichter! (Im klassischen Sinne, einem Stil, den auch ich zutiefst präferiere!) Beglückt gelesen! LG, eKy |
|
27.09.2017, 11:56 | #3 |
R.I.P.
|
Lieber Briefmarke -
Ich bin baff! Diese schwierige Reimform wie darübergehaucht zu sehen -
Chapeau und Stern! Ich fühle mich wie verzaubert von Deinem wundervollen Gedicht. Erich sei Dank, daß er diesen Juwel an die Oberfläche geholt hat! Freundlichen Gruß von Thing |
27.09.2017, 12:35 | #4 |
Hi Briefmarke,
das kann man wirklich nur genießen. Wunderbar gedichtet! Einen Dank an eKy, der nicht nur dieses Gedicht von dir ans Tageslicht geholt hat. Gruß, Tiger |
|
29.09.2017, 16:03 | #5 |
Dabei seit: 04/2011
Ort: Die leere Fernbedienung
Alter: 37
Beiträge: 234
|
Hi Erich...
Danke für deine Aufmerksamkeit. Gott, seit nach so langer Zeit eines seiner eigenen lang vergessenen Gedichte zu lesen - das schlägt einen wieder zurück und lässt das eigne Werden betrachten, die Entwicklung. Man sieht, man ist gewachsen, ein Stück, ein kleines. Mit deinen Ideen gehe ich mit und tue gut daran. In meinem blinden Frust nach Fortschritt begriff ich zu gering, dass auch Altes seinen Wert hat und nicht nur das Neue dem sphärischen Ideal gilt. Doch weiß ich auch, dass die Seele, die nur nach Frischem giert, eben solches Schaffen ihren Durst zu stillen weiß, auf nimmer endenden Wegen. Will heißen - Nur neu ist gut! Thing... Ach das mit den Reimen... Es gab Zeiten, da war es mir ein Spiel die gleichen Reime ewig auszutragen und eine Qual ständig neue suchen zu müssen, so das ich lieber immer das selbe Schema weiter trug, bis keine gleichen Reime mehr blieben. Das hat sich aber schon weithin gebessert. Danke Tiger, für deine Worte. ich weiß, du bist ein talentierter Bursche. Ich beobachte dein Tun schon eine Weile; und ich genieße die Momente deiner Lyrik, da ich sie mir wie Blicke aus dem Fenster in die Jahreszeiten hinein bewahre. So weiß ich deine Worte um diese alte Tinte sehr zu schätzen. Ihr habt mir gut getan. Danke. Hier ein bisschen in Überarbeitung... Das Licht der Sonne auf den Silberweiden, wo Ruhm und Untergang verwoben war, beginnt nun leiderprobt von uns zu scheiden, als folgte es dem angebrochnen Jahr. Es ruht Kristall auf grünenden Geschmeiden, die eifernd uns das Morgengold gebar, das demutsvoll, fragil und unter Leiden erstürmt, was fremd ist und doch immerdar Wenn Reif und Tau, die glutgeflammt sich kleiden im Schwingenschlage gleich dem stolzen Aar, die Strahlen in Opalfontänen schneiden, entschwebt der Geist im Traum, befreit und klar. Dem Himmel ist ein Rot, so jung und seiden, zu eigen und beinahe nicht mehr wahr - in seiner kühnen Pracht bringt er bescheiden die schlichte Schönheit der Natur uns dar. |
Lesezeichen für Das Licht der Sonne auf den Silberweiden |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Sonne | Ex-Peace | Sprüche und Kurzgedanken | 5 | 16.03.2012 00:43 |
Sonne, liebe Sonne | Ria Roos | Lebensalltag, Natur und Universum | 10 | 31.08.2011 15:30 |
Die Sonne | nurdean | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 0 | 05.02.2011 17:07 |
Sonne | moshe.c | Lebensalltag, Natur und Universum | 2 | 09.05.2006 17:56 |