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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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04.09.2017, 08:21 | #1 |
Rosendornenritt
Streif mich zart mit schwarzen Rosen,
lass sie stechend mich liebkosen, Welke meine Seele hauchen, Dunkelheit mich kalt umkrauchen, lass mir Schmerz durch Adern fließen, Folter mich als Lust genießen, töte mich mit Dornenküssen, Doch! – erst will ich leben müssen. Dornenstochen, lüstern leidend, will ich, dunkelrot mich kleidend, blutend durch die Welt spazieren, mich den Rosen präsentieren, ihnen Striemen, Stränge zeigen, Lusttrophäen meiner Leiden, das sie sehen meine Liebe hin zu jedem ihrer Triebe. Rosenstriemen will ich tragen, nackt mich durch die Dornen wagen, jeden Stich als Kuss verspüren, mich in Richtung Lust verführen und die Zunge blutend strecken, sie, die Dornenfrau erwecken, sie, die ihre Ranken richtet um mich drum und mich vernichtet. Ring mir Rosen um den Rücken, Bauch und Beine zum Zerstücken meines Fleisches! Oh Begierde! Welch ein Marter, welche Zierde, durch und durch, durch meine Seele, Oh welch Lust in dem Befehle Dein zu sein, in deinen Armen, da zu sterben, blutenfarben! |
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04.09.2017, 11:37 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Lieber Miaukuh,
das ist ja mal eine stachlige Angelegenheit.
In der zweiten Strophe Dornenstochen, ist das so gewollt? Und in der letzten Zerstücken und blutenfarben? Mit den Begriffen tue ich mich schwer. Ansonsten habe ich die Marter des "Rosenkavaliers" gern verfolgt. Ein wenig masochistisch, der Gute. Naja, wenn sichs für die Rosenkönigin lohnt. töte mich mit Dornenküssen, Doch! – erst will ich leben müssen. -> diese beiden Zeilen gefallen mir am besten. Ein herzlicher Unargruß. |
04.09.2017, 12:24 | #3 |
Hallo MiauKuh,
schöner Gedanke, zum Teil auch sprachlich gut umgesetzt. Gern gelesen. LG gummibaum |
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04.09.2017, 12:27 | #4 | |
Zitat:
Dornenstochen ist ein Kunstwort (gestochen durch Dornen), ich verstehe deinen Punkt, genau wie bei "zerstücken" und "blutenfarben". Du kennst es bestimmt wenn dich Leidenschaft vollkommen umgeistert und genau die willst du zu Papier bringen. Sie zu bändigen ist so verteufelt schwer! Ich suche dann nach Wörtern aber es gibt keine und die Fäden die da herumfliegen greife und verknote sie zusammen. Sonst ist ja das Gefühl bald weg. Zerstücken heißt hier zerhackt werden, zerfletscht, zerfleddert, zerrissen, auseinandergerissen werden und blutenfarben musste ein Wort sein um die gesamte Form zu wahren, und: es verbindet für mich "blut" und "farbe" und es soll symbolisieren das sie ihn vollkommen fertig macht, auseinander in Blut zerreißt und er so in ihren Dornenarmen stirbt. Ja, knallhart. Extrem heftig. Aber genau so ist dieses Gefühl und es muss darum auch genauso aussehen, so lange bis ich bessere oder andere noch besser passende Worte finde Er will durch sie sterben und trotzdem von ihr gezwungen werden, vorher in Qual durch sie zu leben. Wie ... er es halt braucht, weil er so ist, der Rosenkavalier |
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04.09.2017, 12:33 | #5 | |
Zitat:
Ich frage mich seit geraumer Zeit, welche lyrische Form gut zu solchen leidenschaftlichen Gedichten passt. Das hier ist ja paargereimt und in ziemlich langen Sätzen geschrieben, irgendwie nach Luft japsend, vollkommen hingebungsvoll (zumindest finde ich es so, weil es ja auch so empfunden-geschrieben ist), wie ein Verlangen. Ich hoffe das es trotz andauernder Paarreimerei nicht langweilt oder eintönig wird. Denn grade emotionale Gedichte dürfen ja nicht geleiert klingen, Emotion leiert sich ja auch nicht aus, ausser die "Langeweile", sie bräuchte die eintönigste aller Gedichtformen (welche das nur ist?). Aber sowas überlege ich mir auch nicht vorher. |
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