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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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22.06.2017, 08:10 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Der Baum
Eine Neufassung
Zum blauen Himmel ragen seine Äste, der dunkle Stamm ist knorrig und bemoost. In seinem Leben gab es viele Gäste, sie kamen um zu ruhen, suchten Trost. Er war auch Zuflucht für zwei kleine Kinder, die früher jeden Tag um ihn getobt. Sie wuchsen auf, ihr Toben wurd gelinder, bis sie sich eines Tages hier verlobt. In seiner Obhut schworen sie sich Treue und gaben sich so manchen zarten Kuss. Die Liebe war so tief und ohne Reue, als ob nie kommen könnt, was kommen muss. Den ganzen Sommer warn sie nicht zu blicken, im nächsten Frühling kamen sie mit Kind, um sich in seinem Schatten zu erquicken. Wie schnell die Jahre doch vergangen sind. Auch später hielten sie sich fest umschlungen, selbst als ihr Haar längst grau geworden war. Zuletzt da haben sie zu ihm gesungen, vergangen ist seitdem kein halbes Jahr. Vor ein paar Tagen kam nur sie alleine, sie küsste sanft, was er einst in den Stamm geschnitzt. Zwei letzte Tränen tropften auf die Steine und traurig hat sie sich bei ihm gestützt. So steht der Baum als Zeuge ihres Lebens noch immer fest verwurzelt an dem Ort. Die schöne Zeit mit ihm war nicht vergebens, sie hält nie an - sie schreitet eisern fort. |
22.06.2017, 10:03 | #2 |
abgemeldet
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Schöne Worte. Gern gelesen.
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22.06.2017, 11:04 | #3 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Lieber Nöck,
Das ist wirklich wunderschön.
Du hast den Baum in seiner Symbolik und Bedeutung, als Lebensbaum, gut eingebunden. Da ich diesen beeindruckenden Lebewesen restlos verfallen bin, verfalle ich auch deinen Zeilen. Würdig als Favorit. Du hast ein Händchen für bäumsche Lyrik. Unar |
22.06.2017, 13:20 | #4 |
Tolles Gedicht, lieber Nöck.
Mit Freude gelesen. LG gummibaum |
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22.06.2017, 15:32 | #5 |
Gefällt mir wieder sehr gut.
LG Schnulle |
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26.06.2017, 17:04 | #6 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo miteinander,
ich freue mich sehr über eure Kommentare. Dieses Baumgedicht ist eins meiner Babies. Danke und liebe Grüße Nöck |
26.06.2017, 19:18 | #7 |
Sehr oft gelesen und hat mich immer wieder sehr berührt.
Ich mag es sehr. Liebste Grüße Singvogel. |
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01.07.2017, 08:00 | #8 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Das freut mich sehr, lieber Singvogel.
Danke und liebe Grüße Nöck |
10.07.2017, 22:51 | #9 |
abgemeldet
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Lieber Nöck,
ich entdecke es erst jetzt und freue mich riesig, es entdeckt zu haben. Ich bin ja auch so ein Baumfan... Sehr gern gelesen. LG Letreo |
11.07.2017, 09:28 | #10 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Danke liebe Baumfee Letreo,
du hast also den Baum vor lauter Gedichtewäldern doch noch entdeckt. Liebe Grüße Nöck |
11.07.2017, 19:40 | #11 |
abgemeldet
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12.07.2017, 08:31 | #12 |
Ein wunderschönes Gedicht, beim Lesen bekam ich Gänsehaut.
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12.07.2017, 14:50 | #13 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Nöck,
lass Dich loben - auch mir gefällt diese Beinahe-Ballade. Nur die "kleinen Kinder" scheinen mir doppelt gemoppelt, vielleicht fällt Dir da noch was ein. Liebe Grüße, Heinz |
12.07.2017, 16:51 | #14 | ||
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Danke, liebe Silbermöwe. Es freut mich, dass dich mein Gedicht "berühren" konnte.
Liebe Grüße Nöck Hallo Heinz, ein Lob aus deinem berufenem Munde, das freut mich ganz besonders. Zitat:
Zitat:
Danke für deine Anregung. Liebe Grüße Nöck |
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12.07.2017, 18:49 | #15 |
gesperrt
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Es ist schön und traurig auch stimmig. Unschön finde ich teilweise das erzwungene Reimschema.
Sie wuchsen auf, ihr Toben wurd gelinder, bis sie sich eines Tages hier verlobt. Sie wuchsen auf, ihr Toben wurd gelinder, verlobten sich auch eines Tages dort Verliebten Sie sich, Sie kamen mit Kind, Sie, die Gäste, Sie, die, der He du, das ist sehr unschön Schönen Gruß Gem |
12.07.2017, 21:08 | #16 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Nöck,
Ehre, wem Ehre gebührt! Zu Deinem Einwand: "Das muss ich mir erst einmal gründlich durch den Kopf gehen lassen, denn als sie noch um den Baum getobt hatten, waren sie ja noch klein." Als die beiden Protagonisten (abgesehen vom Baum als dritten "Protagonist) um den Baum tobten, waren sie noch Kinder, also junge Menschen, dem Babyalter entwachsen, als Teenager noch zu jung, eben - Kinder. Und Kinder sind klein. Das war mein zarter Hinweis aufs "doppelt gemoppelte". Kein "Fehler", aber ich hüte mich (auch nicht immer erfolgreich) vor überflüssigen Adjektiven. Ich mag keine "ausgewachsenen Männer", keine "alten Greise". Dieser Minieinwand ändert nichts an der Qualität Deines nochmals gelesenen Gedichts. Gruß, Heinz |
23.07.2017, 14:28 | #17 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo Gem,
das mit dem erzwungenen Reimschema ist so eine Sache, ich mag das auch nicht. Also habe ich ein wenig gefeilt und gehobelt. Und das ist dabei herausgekommen: Er war auch Zuflucht für zwei Nachbarskinder, sie haben jeden Tag um ihn getobt. Auch Jahre später tobten sie nicht minder, sie haben sich geliebt und dann verlobt. Aber leider kommt das Wort "haben" doppelt vor. Dafür habe ich die Anregung von Heinz, wie ich finde, zufriedenstellend umgesetzt. Zitat:
Liebe Grüße Nöck Hallo Heinz, überflüssige Adjektive, wem sagst du das. Wenn ich doch nicht immer zuviel in die Verse hineinpacken würde! Doch nun sind es "Nachbarkinder", die um den Baum toben. Danke für den Hinweis und deine geschätzte Anerkennung. Liebe Grüße Nöck |
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23.07.2017, 19:18 | #18 |
Wenn es dir wirklich unter den Nägeln brennt, kannst du natürlich an dem einen Bein raspeln und am anderen hobeln. Nur finde ich, dass der Stuhl von Anfang an gerade stand.
Es ist wie die Sucht nach Schönheits-OPs - das Ergebnis wird nicht besser. Ich finde es schön - so wie es ist! P.S.: worauf bezieht sich die Aussage: als ob nie kommen könnt, was kommen muss? |
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23.07.2017, 19:25 | #19 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo liebe muse,
ich danke dir für deinen Beistand. Du hast es originell und witzig auf den Punkt gebracht. Zitat:
LG Nöck |
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23.07.2017, 19:44 | #20 |
Erst dachte ich, die Zeile wirkt so willkürlich, ohne jeglichen Kontext zur Gesamtstrophe, aber du erwähnst ja die Treue.
Vielen Dank fürs Augen öffnen! |
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26.07.2017, 15:51 | #21 |
Lieber Nöck,
schön! Liebe Grüße Gylon |
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27.07.2017, 06:27 | #22 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Liebe muse,
Zitat:
Lieber Gylon, Danke. Liebe Grüße euch beiden Nöck |
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28.07.2017, 09:07 | #23 |
abgemeldet
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eine wunderschöne, berührende Lebensballade für einen Freund, den Baum, Nöck.
Ja, sie überleben uns, manchmal fragt man sich, ob sie all das , was sie sehen, wohl in sich abspeichern? Wir haben einen uralten Walnussbaum im Garten. Er steht unter Denkmalsschutz. Vier Generationen hat er schon gesehen und alle suchten bei ihm Stärke, Trost, Heimeligkeit. Sehr sehr gerne gelesen mit lG von Koko |
03.08.2017, 09:15 | #24 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
Danke für deine persönlichen Gedanken Liebe Grüße Nöck |
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