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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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26.03.2017, 13:13 | #1 |
Monster
Da ist ein Monster unterm Bett
Da ist ein Monster unterm Bett Da ist ein Monster unterm Bett Da ist ein Monster unterm Bett! Doch sieht die Mutter keine Monster Und so schließt sie sacht die Tür Doch weiß die Kleine, Monster finden Immer einen Weg zu ihr! Schweigend bricht die Nacht herein Legt sich auf sie wie ein Tuch Plötzlich öffnet sich die Tür Nun kommt das Monster zu Besuch! Die Hand, sie legt sich um den Hals Und drückt ihr streng die Kehle zu „Liebes Mäuschen“, wird er flüstern Schuld allein daran bist du! Und Kinderträume werden brechen Wenn er sich gierig auf ihr wälzt „Liebes Kind, du muss versprechen Dass du keinem was erzählst!“ Heute steht sie vor dem Spiegel Kann den Anblick kaum ertragen Bis heute hört sie seine Stimme Furchtbar böse Dinge sagen! Und sie zuckt noch immer angstvoll Wenn ein Mann sie heut berührt Weil sie auch nach all den Jahren Noch die Hand des Vaters spürt! Tränenreich war jede Nacht Und ungesehen blieb dieses Treiben Aus diesem Alptraum nie erwacht Und am Ende bleibt nur Schweigen! Da war ein Monster in meinem Bett... |
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26.03.2017, 16:13 | #2 |
abgemeldet
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Lieber pascacom,
du hast mit sehr deutlichen Worten den Kindesmissbrauch beschrieben und was - leider - oft damit einhergeht: das Nicht- oder Wegsehen der anderen, auch der eigenen Familienmitglieder. Gott sei Dank ist die heutige Gesellschaft sensibler für diesem Thema geworden, so dass vielleicht mehr Kindern als noch vor etlichen Jahren geholfen werden kann. Aber auch heute kommt es bestimmt nicht selten vor, dass dem Kind nicht geglaubt wird, oder dass Verantwortliche nicht richtig hinhören, wenn ein Kind - im übertragenen Sinn - von einem Monster erzählt. Mit den ersten 4 Zeilen machst du das schön deutlich. Das Kind kann noch so oft drauf hinweisen, es hilft nicht. Bewegt von deinem Text. LG RM |
26.03.2017, 16:47 | #3 |
Hallo Richmodis,
Danke dir für deine Rückmeldung! Du hast sicherlich Recht, das Bewusstsein für dieses Leid ist heutzutage sicherlich schon weitaus größer, als es noch vor Jahren der Fall war, und mittlerweile gibt es ja auch immer mehr Hilfsorganisationen, die sich dem annehmen. Dennoch, man sollte nicht aufhören, darüber zu reden, denn das Schweigen (sowohl von der Gesellschaft als auch des betroffenen Kindes) hilft allein den Tätern. Viele Grüße, pascagom |
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26.03.2017, 22:01 | #4 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Hallo Pascagom.
Auch hier sprichst du gekonnt und direkt über ein sensibles Thema.
Ich danke dir für diese mutigen Zeilen. Man sollte nicht aufhören darüber zu reden. - Dies greife ich gern von dir auf. Unar |
26.03.2017, 22:06 | #5 |
Unar die Weise: Danke dir!
Viele Grüße, pascagom |
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26.03.2017, 23:17 | #6 | |
abgemeldet
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Hallo pascacom,
ich stelle mir diese Situation aus der Sicht des Mädchens ganz furchtbar und schrecklich vor. Zitat:
Ich finde, dass Du die Dramatik in Deinem Gedicht gut beschrieben hast. Der Text geht unter die Haut. Liebe Grüße Dabschi |
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26.03.2017, 23:27 | #7 |
Dabschi: Hallo, Dabschi!
Ich danke dir für dein Feedback! Die Schuldgefühle des Mädchens, die du ansprichst, sind wahrscheinlich mit einer der größten Probleme, die Missbrauch mit sich bringt. Schrecklich vor allem, wenn man bedenkt, wie perfide das ist. Dass es die Täter schaffen, dem Opfer Schuldgefühle zu bereiten, die sie letztlich oft auch zum Schweigen bringen. Ich denke, diese Schuldgefühle zu überwinden, stellt für viele die größte Herausforderung dar. Ganz viele Grüße, pascagom |
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27.03.2017, 11:33 | #8 |
R.I.P.
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Hallo, pascagom -
(ein neugierig machender Nickname!)
Du hast dieses schreckliche Erleben des Kindes ausgezeichnet in Worte gefaßt. Die erste Strophe nimmt mich als Leser sofort mit in die Überleitung zur Realität, die schrecklicher nicht sein kann. Das Wegsehen der Mütter ist besonders schlimm, denn sie können sich nicht darauf herausreden, nichts gemerkt zu haben. An der Bettwäsche sind immer Spuren zu sehen: Blut und Samenflecken. Auch kann mir keine Mutter erzählen, daß sie es nicht merkt, wenn Papa aus dem Bett schlüpft. Gut, daß wieder einmal die Rede darauf kommt! Freundlichen Gruß von Thing (Warum fehlt die Interpunktion?) |
27.03.2017, 13:52 | #9 |
Thing: Hallo Thing.
Ich danke dir für dein Feedback! Tatsächlich ist es nur schwer zu glauben, dass die Mütter oder andere in unmittelbarer Nähe wohnenden Menschen davon nichts mitbekommen. Die Frage, die in diesem Kontext immer gestellt werden sollte, ist: War es ihr egal, oder hat sie aus Angst nichts dagegen getan? Auch das kann schließlich ein Grund sein. Zu der fehlenden Interpunktionen: Ich habe mir im Laufe der Jahre angewöhnt, diese in Gedichten normalerweise wegzulassen (bis auf Kommas und die Ausrufezeichen am Ende.) Frag mich nicht warum, aber in Gedichten empfinde ich sie irgendwie als etwas störend für den Lesefluss. Viele Grüße, pascagom |
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Lesezeichen für Monster |
Stichworte |
häusliche gewalt, kindesmissbrauch |
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