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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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18.03.2017, 21:58 | #1 |
o mein swiata
sie trugen dich nach odessa
vorbei an den schaukeln, auf den hocker so ein bub, so ein geist, so ein wille odessa hatte ein kind, es spielte im himmel mit den vögeln, barfuß und händeringend wie viele wetter am fenster, kalenderblicke in moskau schmolz ihnen der schnee dahin ein tor flog auf, dahinter spieltest du dieser grauen welt alle farben ins schwarzweiße o mein swiata, wir tragen dich im herzen alle toten vögel wollen wir dir zuwerfen auf dass die sonne aufspiele, auf dass wir leben ("Swiata": Spitzname von Swjatoslaw Teofilowitsch Richter) |
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19.03.2017, 01:20 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo!
Darf ich Dich fragen warum du bei deinen Gedichten die Metrik außen vorlässt? Also klar! Künstlerische Freiheit und jeder wie er es will! Aber ich bin neugierig, vielleicht gibt es auch andere Gründe? Verzichtest du bewusst darauf? Oder kannst du es nicht (Was nicht schlimm wäre!) Falls du darauf verzichtest wieso? Ist der Grund extremst banal, weil du es halt so willst? Und Punkt? Ich finde es echt schwer richtig gute Zeilen zu schreiben, die auch ohne Metrik schwingen, was bei Dir ja der Fall ist und was es für mich so interessant macht. Wenn ich das ganze Metrik Gedöhnse gelernt habe, will ich vermutlich auch frei schreiben, deswegen interessiert mich das so. lg! mi |
19.03.2017, 09:06 | #3 |
Hallo mimimi,
die Regeln der sog. Dichtkunst waren noch nie etwas für mich, ich empfinde sie als einschränkend. Mich interessiert eher die Gefühls- und Sprachebene als die technische. Nichts gegen die Techniker, aber sehr viele Gedichte erscheinen mir einfach zu statisch. Die Lyrik bietet ein breites Spektrum und in der Tradition der freien Prosalyrik - oder auch Vers libre im weitesten Sinne -, fühle ich mich am wohlsten. Damit gehöre ich eher einer Minderheit an, Schreiber wie ich werden oft als Nichtskönner usw. bezeichnet, das ist mir hier auch schon widerfahren. Du siehst ja, wie sich hier selbst die wahren Poeten untereinander wegen einer Endung usw. an die Gurgel springen. Ich hoffe Deine Fragen weitestgehend beantwortet zu haben und wünsche einen schönen Sonntag. LG, Richard |
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19.03.2017, 13:56 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Richard!
Ich finde überhaupt nicht das Menschen, die sich der Prosalyric bedienen nichts können. Im Gegenteil! Wenn du metrikgebunden schreibst, hast du theoretische Indikatoren für Qualität, also kannst du einschätzen was gut ist und was nicht so gut ist. Der Rahmen und die Kriterien sind also vorgegeben. Metrikgebunden meint daher primär: "Übung macht den Meister". Wenn man frei von Metrik schreibt ist das anders. Ich finde es viel viel schwieriger gelungene Prosalyrik zu schreiben, weil es eben die Kriterien nicht gibt, was dir automatisch mehr Verantwortung über Worte und Inhalt gibt, was es automatisch viel schwieriger macht etwas zu schreiben was durchträgt und bewegen kann! Danke für Deine Antwort! Dir sei das Gleiche gewünscht. lg |
19.03.2017, 18:37 | #5 |
Hörbeispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=8hOKcdZJJFU |
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