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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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12.03.2017, 11:47 | #1 |
Gast
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Sonntagsgebet
Sonntagsgebet ©Hans Hartmut Karg 2017 Herr, lass die Sonne wieder leuchten Und schütze uns die Friedenstaube, Damit die Augen sich nicht feuchten Und wir nicht fallen tot zum Staube. Wir wollen keine Kriege mehr, Wir wollen nicht Weltbrand und Streit. Der Frieden hatt' es immer schwer, Mach' uns endlich friedensbereit! Schwäche mit Deiner Kraft Despoten, Die überall Weltmacht anstreben. Sie treiben uns nur zu den Toten, Gefährden unser aller Leben! Stärke weltweit die Toleranz, Erbaue tiefe Nächstenliebe, Damit der Erde schönen Glanz Nicht ruinieren Friedensdiebe. * |
12.03.2017, 12:07 | #2 |
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Lieber Hans,
ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass nicht Krieg und Vernichtung, sondern Friede und Wohlstand die Erde ruinieren. Was im Augenblick stattfindet, nämlich das Artensterben, die Vernichtung der Insekten- und der Vogelwelt, geht nicht auf das Konto von Krieg. Wir Menschen nehmen allen anderen Lebewesen die Grundlagen: das Land, das Wasser, die Luft und die Nahrung. Was zwei fürchterliche Weltkriege und der Abwurf der Atombomben nicht bewirken konnten, bekommen wir Menschen locker und leicht auch ohne derartig krasse Einsatzmittel hin: Das Ausbluten der Erde. Es ist nur eine Frage der Zeit. Waffen spielen in diesem Prozess eine untergeordnete Rolle. Alle Kriege, die in der Geschichte der Menschheit stattfanden, konnten nicht verhindern, dass sie sich hoch vier vermehrt hat und die Ressourcen dieser Erde immer schneller verbraucht. Um die Erde müssen wir uns allerdings die wenigsten Sorgen machen, denn sie wird auf jeden Fall siegen. Lieben Gruß und einen schönen Sonntag, Ilka |
12.03.2017, 12:12 | #3 | |
R.I.P.
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Zitat:
Wer das erst jetzt merkt, hat lange geschlafen. "Zuerst sterben die Bienen, drei Jahre später die Menschen" (Albert Einstein) |
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12.03.2017, 12:20 | #4 | |
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Zitat:
Ich bin kein Gegner des Kapitalismus, aber ich bin ein Gegner seiner Auswüchse. Es kann nicht sein, dass immer nur im Sinne von "Wachstum" gewirtschaftet wird. Wo soll denn Wachstum herkommen, wenn die Meere leergefischt sind? Oder ist das sogar gewollt? Weil Verknappung die Produkte teurer macht? Ich weiß, dass der Gedanke pervers ist, aber trotzdem: Was wäre, wenn durch einen Krieg die Nahrungsmittel wieder so knapp würden, dass man den Geschmack einer Möhre und einer Kartoffel wieder schätzen lernte im Gegensatz zu den billigen Fleischbergen, die wir uns täglich gönnen, die aber nach nix schmecken? Diese Frage stelle ich nicht als Vegetarier. Ich esse gerne Fleisch. Aber zugegeben: Es schmeckt nicht mehr. |
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12.03.2017, 13:13 | #5 |
R.I.P.
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Das sind Fragen, die auch mich täglich umtreiben.
Das Angebot ist zumindest bei uns viel zu groß, vielzuviel wandert in die Mülltonne, viel zu viel Proteine (Fleisch) werden uns förmlich nachgeworfen. Meine Meinung: Drastisch hoch mit den Fleisch- und Fischpreisen! Mit Verknappung arbeiten! Fische müßten schon lang von den Gesundkeitsämtern verboten sein. Bio-Fisch ist eine fette Lüge. Weniger Futteranbau sorgt automatisch für weniger Monsanato-Gifte. Z.Zt. ist der Raps so genmanipuliert, daß bestäubende Insekten, v.a. Bienen daran sterben. https://www.poetry.de/showthread.php...highlight=Raps |
12.03.2017, 13:45 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Hallo Ilka-Maria,
Du schreibst: "Ich bin kein Gegner des Kapitalismus, aber ich bin ein Gegner seiner Auswüchse." Warum fiel mir der Spruch ein: "Ein bisschen schwanger geht nicht!" ? Ich lass mir ja hin und wieder (Du bist jetzt nicht gemeint) Sand in die Augen streuen, esse brav vermehrt Gemüse und verzichte öfter auf Fleisch und falle beinahe auf die Argumente der Vegetarier rein. Soviel Müll und Gift, Abgase und andere schädliche Mittel kann ich aber selbst bei Nullkonsum von Eiern, Fisch und Fleisch nicht kompensieren. Eine Lösung habe ich auch nicht, aber ich gebe Dir Recht: Die Erde als solche wird den Schädlingsbefall, genannt Mensch, überleben. Gruß, Heinz |
12.03.2017, 13:49 | #7 |
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12.03.2017, 14:01 | #8 | |
R.I.P.
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Zitat:
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12.03.2017, 14:01 | #9 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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und doch gebiert er Kriege, Neid und was dergleichen Kapitalverbrechen sind, sozusagen durch uterusfreie Existenz.
H. |
12.03.2017, 14:10 | #10 | |
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Zitat:
Das liegst du völlig falsch. Die schlimmsten Gräuel und die meisten Todesopfer gehen auf das Konto des Sozialismus und des Kommunismus. Dafür brauchten die Regime, die unter dieser Ideologie standen, nicht einen einzigen Krieg. |
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12.03.2017, 14:30 | #11 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Holla!
Ich wusste gar nicht, dass Hitler Kommunist war und die Atombomben auf Japan von Sozialisten geworfen wurden, ganz zu schweigen von den Gräueltaten im Nahen Osten. Heinz |
12.03.2017, 14:32 | #12 |
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Du brauchst nur die Jahreszahlen auseinanderzuhalten und Ordnung hineinzubringen. Dann weißt du, was womit zu tun hat.
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12.03.2017, 14:48 | #13 |
abgemeldet
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Ich finde das ‚Gedicht‘ zwar fürchterlich, aber umso interessanter finde ich die Diskussion. Ich habe irgendwo mal einen Spruch gelesen, der sehr passend dazu ist:
‚Zeiten des Wohlstands sind Zeiten der Stammtische‘ Jeder scheint zu wissen, wie es nicht funktioniert; aber niemand hat eine Lösung zur Verbesserung parat. Ich zum Beispiel versuche mich von jeglichem unnötigen Besitz zu trennen, was mir bis jetzt auch ganz gut gelungen ist. Für meinen letzten Umzug in eine WG beispielsweise reichte bereits ein kleiner PKW, um meine Sachen zu transportieren. Das Problem ist allerdings, dass man ziemlich alleine damit steht und sich letztendlich fragen muss, was der Verzicht überhaupt für einen Sinn ergibt, wenn doch die allermeisten Mitmenschen noch bequem an der Brust des Wohlstands saugen. Angeblich reichen bloß 10% der Masse aus, um eine Revolution zu starten. So langsam müssten doch die 10% erreicht sein, oder nicht? Ich stimme Ilka vollkommen zu, dass nicht Kriege per se für die größte Zerstörung sorgen, sondern das irrationale Festhalten am Wohlstand und Konsum. Was also bleibt übrig, außer zuzusehen und abzuwarten, bis das Wirtschaftssystem zusammenbricht durch Schulden und noch mehr Schulden? |
13.03.2017, 10:43 | #14 |
Gast
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Re: Sonntagsgebet
Sinclair II.,
na, dann hat ja mein "fürchterliches" Gedicht etwas gebracht.... Allerdings scheinen die heutigen Gefahren immer noch nicht auszureichen, um zu beten... HHK |
13.03.2017, 10:55 | #15 | ||
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Zitat:
Zitat:
Der Zweite Weltkrieg war von Deutschland aus nicht aus einem kapitalistischen Wohlstand heraus entstanden, sondern hatte zunächst Wohlstand gebracht: Arbeit, Brot und Butter für alle. Dieser Krieg basierte vielmehr auf Ideologien. |
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13.03.2017, 17:48 | #16 |
abgemeldet
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Lieber Hans,
natürlich hat dein Gedicht etwas gebracht, und das ist im Endeffekt das Entscheidende; und ob ich es nun fürchterlich finde oder nicht, auf jeden Fall hat es etwas angeregt und nicht nur in mir, wie man hier sieht. S. |
13.03.2017, 17:51 | #17 |
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Liebe Ilka Maria,
dass wir Umdenken müssen, liegt wohl klar auf der Hand. Ich habe nur die Befürchtung, dass, wie es schon so oft in der menschlichen Geschichte war, große gesellschaftliche Veränderungen mit dem Hammerschlag stattfinden, also als unausweichliches Phänomen, und nicht als Resultat von langen und rationalen Überlegungen. Der lange Prozess der Veränderung danach ist nur der konsequente Wiederhall des Hammerschlages. Und ich sehe es nicht so, dass die westliche Welt von Kriegen abgerückt ist. Im Gegenteil: Sie finden nur nicht mehr vor der eigenen Haustür statt. Es mag sein, dass meine Sicht noch zu eingeschränkt ist, aber seit der Goldstandart abgeschafft wurde, erhielt auch das Geld einen anderen Wert. Kriege sind sehr lukrativ, und am meisten profitieren die Banken davon, durch dir Kredite, die aufgenommen werden müssen, da Kriege, wie du schon sagtest, teuer sind. Also ist es auch mehr als lukrativ, neue Kriege anzufachen und alte bestehen zu lassen. Im Übrigen erschafft man heutzutage neues Geld durch neue Schulden. Würden alle Schulden auf der Welt getilgt, so gäbe es kein Geld mehr! Womit wir wieder beim Wohlstand wären. Uns Menschen in der westlichen Welt wird suggeriert, dass Wohlstand der Besitz und der Verbrauch von Dingen ist, die wir uns so bequem leisten können. Wir brauchen dafür bloß Schulden zu machen. Also sind wir es letztlich, die dieses perverse System mit allen Kräften aufrecht erhalten. |
13.03.2017, 19:10 | #18 | |
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Zitat:
Was die letzten ca. 60 Jahre betrifft, hatten Bürgerkriege den höchsten Anteil an allen Kriegen. Der Höhepunkt lag in den Jahren zwischen 1988 und 1992/93, fiel kontinuierlich bis zum Jahr 2003 und stieg bis zum Jahr 2008 wieder an, ohne jedoch annähernd den ehemaligen Spitzenwert zu erreichen. Internationalisierte Kriege lagen in diesem Zeitraum weit niedriger und hielten eine vergleichsweise flache Kurve. Die Spitzenwerte liegen in den Jahren von 1967 bis 1973 und 1982 bis 1988. Im Jahr 2009 lagen sie demgegenüber um ein Drittel niedriger. Zwischenstaatliche Kriege liegen noch niedriger. Sie hatten ihren Spitzenwert 1967, fielen dann ab, nahmen nochmal in den Jahren 1985 bis 1988 zu, danach nahmen sie kontinuierlich ab und liegen auf der Skala fast bei 0. Sieht man sich die Kriege im Jahr 2008 auf der Karte an, so konzentrieren sie sich auf einen Konfliktherd in Nordafrika, 10 Konfliktherde in Ländern des mittleren Afrika, 10 Konfliktherde im Nahen und Mittleren Osten, acht in Asien und zwei im nordöstlichen Südamerika. Was die Finanzierung von Kriegen angeht, kann es durchaus sein, dass die Banken mitmachen. Aber dass sie die Rückzahlung der Kredite jemals erleben werden, kann ich mir nicht vorstellen, schon gar nicht bei den Banken der Kriegsverlierer. Das war schon bei den Fuggern so, deren Bankgeschäft an den Kriegen, die sie finanzieren mussten - sie konnten die Kredite nicht verweigern -, zugrunde ging. |
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14.03.2017, 10:32 | #19 |
Gast
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Re: Sonntagsgebet
Liebe Ilka-Maria,
danke für Deinen hilfreichen und ausgezeichneten Kommentar! Herzliche Grüße H. H. Karg |
14.03.2017, 17:30 | #20 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Hallo Ilka-Maria,
"Der Zweite Weltkrieg war von Deutschland aus nicht aus einem kapitalistischen Wohlstand heraus entstanden, sondern hatte zunächst Wohlstand gebracht: Arbeit, Brot und Butter für alle. Dieser Krieg basierte vielmehr auf Ideologien." Wohl wahr - aber nicht auf sozialistischen/kommunistischen! Heinz |
14.03.2017, 18:00 | #21 | |
Zitat:
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14.03.2017, 18:18 | #22 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Lieber Walther,
lass mich bitte ergänzen: Pflaumenmus, Orgasmus sind auch absolut unkriegerische Gründe. Wenn ich einen Teil der Kommentare hier lese, bleibt auch noch so etwas wie historischer Dilettantismus zu bemerken. Liebe Grüße, Heinz |
14.03.2017, 20:37 | #23 |
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Hallo Ilka-Maria,
Es geht doch primär um die Kriege der westlichen Welt. Und bei einem ‚ Verteidigungs‘-etat von 700 Milliarden USD der USA lässt sich wohl schwer von Kriegsverlierern sprechen. Und das verheerende daran ist, dass es ja nur äußerst wenige Geldhäusersind, die daran verdienen. Der Krieg im Irak alleine hat schon mehrere Billionen Dollar verschlungen. Außerdem ist doch längst nicht mehr von der Hand zu weisen, dass sich die USA, wenn ich auch nicht behaupten kann, in alle, aber doch in sehr viele Kriege durch die Darlegung falscher Fakten hinein katapultiert hat. Und ich spreche hier nicht von irgendwelchen Verschwörungstheorien, wie sie beispielsweise hundertfach um den Anschlag vom 11. September grassieren. Und es mag ja sein, dass sich die Anzahl der offiziellen Kriege im Gegensatz zu früher minimiert hat, doch im Endeffekt ist ein Krieg schon ein Krieg zu viel. Das Gesicht des Krieges hat sich verändert. Als ich 1999 den Grundwehrdienst gemacht habe (und hier möchte ich erwähnen: nicht aus Überzeugung sondern rein aus Ahnungslosigkeit), da hieß es, Kriege werden wegen Land geführt. Das mag vielleicht an einigen Stellen in Afrika der Fall sein, wo man gegen mit dem Lineal gezogene Grenzen angeht, um sie zu erweitern oder zu ändern. Für Amerika hingegen, oder besser gesagt für seine Finanzhierarchie ist es eben sehr lukrativ, Kriege einfach des Geldes wegen zu führen. |
15.03.2017, 12:23 | #24 |
Gast
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Re: Sonntagsgebet
Sinclair II.,
es geht immer um alle Kriege! Jeder Krieg ist so überflüssig wie ein Kropf! Jeder Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit! H. H. Karg |
15.03.2017, 12:26 | #25 |
R.I.P.
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Die einzigen, die von Kriegen profitieren, sind Waffenhersteller und -schieber.
Was die Herstellung betrifft, steht Deutschland an unrühmlicher dritter Stelle. |
15.03.2017, 15:41 | #26 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Thing,
das hier ist natürlich Quatsch: Die einzigen, die von Kriegen profitieren, sind Waffenhersteller und -schieber. Was die Herstellung betrifft, steht Deutschland an unrühmlicher dritter Stelle. Zweifellos gehören Waffenhersteller und -schieber zu den auffälligsten Kriegsgewinnlern, aber dass sie die einzigen sind, das glaubst Du doch selbst nicht. Und wenn Du das selbst nicht glaubst, weshalb schreibst Du dann so einen Schmarren? H. |
18.03.2017, 16:07 | #27 |
Gast
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Re: Sonntagsgebet
Liebe Dichterfreunde,
wer Brechts "Mutter Courage" kennt, der weiß, wer noch alles von Kriegen profitiert. LG HHK |