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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen. |
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02.09.2016, 22:17 | #1 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.492
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die Fremde Heimat
Der Geist meiner Vorväter ist es fremd zu sein... nach einem zu Hause zu suchen. Ich fühle es in mir. Diese Welt scheint mir so fremd, aber genauso fremd scheint mir auch die Natur. Die Erde scheint mir fremd. Ich sauge den weißen Rauch in meine Lunge.
Und puste in die Fremde Luft. Mir fremde Fliegen schwirren zum Licht im Auto und gegen mein Gesicht. Das kitzelt du sau. Oh jetz is sie weg. Ich versuche mit fremden Menschen vertraut zu werden und dann Sitz ich nach Jahren mit ihnen zusammen und sie wirken so fremd. Und doch kenne ich sie. Ich bin fremd hier, das Gefühl der Fremde ist in mir und ich suche nach meiner Heimat in einem Traum. Suchst du deine Heimat auch in der Zukunft? Ist sie dann nicht nur ein Traum? Willst du dir deine Heimat aufbauen? Sie aus dir heraus erschaffen? Tausende Möglichkeiten und Werbung prasselt auf mich ein, was eine Heimat sein könnte. Und dann sehe ich mich um, in der fremden Welt aus verwirklichten Traumheimaten. Sehe lachende bewunderte Menschen. Die sich im schweißen ihres Angesichts ihre Traumheimaten geschaffen haben. Ob sie sich jetzt nie mehr fremd fühlen. Ob sie es geschafft haben? Sich loszusagen von allem was fremd ist? |
03.09.2016, 22:05 | #2 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.492
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Das X markiert nur.
Zurück im philosophischen Auto. Ich merke das Gefühl fremd zu sein ja nur weil es gerade keine Ablenkung gibt. Keine verwirklichte Illusion, kein versuch diese fremdheit durch andere Fremde aufzuheben und mich in ihrer Fremdheit wieder zu erkennen.
Das X markiert nur. Und die Zielscheibe auf die ich schieße existiert erst in der 4. Dimension. Also in der Zukunft baut jemand dort eine Scheibe in die mein Pfeil trifft, den ich jetzt schieße. Versteinert erwarte ich diesen Tag, bis ich mich zurückverwandle in ein lebendes Wesen. |
03.09.2016, 22:17 | #3 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Beiträge: 5.492
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Nach all den Jahren die ich mit meinem Spiegelbild verbracht habe scheint mein Gesicht sich verändert zu haben. Auch das ist mir fremd geworden. Ich wöllte mich gern kennenlernen. Mit mir über eine Wiese spazieren, wissen wo vor ich Angst hab. Ich möchte wissen was ich mir wünsche, möchte wissen wovon ich Träume?
Verrätst du es mir spiegelgesicht? Irgendwie hab ich gehört das in unserer Zeit Schauspieler die großen Helden sind. Als Schauspieler wird man verehrt. Willst du ein Schauspieler sein? Du siehst gut aus in deiner individuellen Verkleidung. Du brauchst eine Identität, etwas festes, etwas das nicht fremd ist. Von dem du sagen kannst das bin ich. Komm wir sehen uns den Mond an... du Ich. |
03.09.2016, 22:38 | #4 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Beiträge: 5.492
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Weißt du ich? Ich glaubte irgendjemand müsse mir bestätigen das ich so gut bin wie ich bin. Ich glaubte irgendwann hört die fremdheit auf. Irgendwann fängt mich etwas auf... ein Zuhause oder irgendeine Idee.
Der Wille zur Macht über mein Leben hatte dich geblendet. Du bist ein Teil einer Gesellschaft die schon die ganze Welt abgesucht hat, nach Mitteln diese Fremdheit aufzuheben. Betonierte Wege bringen mich schnell voran. Um zu suchen und suchen. Die Wissenschaftler haben alles durchsucht, damit es nicht mehr fremd ist. Aber wenn ich die Erklärung höre wie mein Gehirn funktioniert bin ich mir gleich doppelt fremd. Ich glaube wir als Gesellschaft benutzen den Planeten um in einer Art Traumindividualität eine Heimat zu finden. Alles brauchbare wird umfunktioniert um alle Wünsche zu erfüllen. Sehe ich einen Vogel und wünsche mir zu fliegen. Dann buche ich einen Flug. Selbst die Sonne kann ich mit einer Atombombe imitieren, nichts ist mehr fremd. Und doch fühlt es sich immernoch so an. Weil ich nicht wirklich ein Vogel bin, nicht die Sonne. Ich bin fremd, ich gehöre nicht hier her. Ich versuche nichtmal mich wie jemand zu verhalten der hier her gehört. Eher versuche ich die Fremde wie alle andern zu überwinden, durch Ablenkung mit Illusionen. |
04.09.2016, 08:31 | #5 | |
abgemeldet
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Zitat:
Dabei muss ich an Nietzsches "Pfeil der Sehnsucht nach dem anderen Ufer" denken ... |
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04.09.2016, 15:44 | #6 |
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Beiträge: 5.492
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Heut zu Tage ist dieser Ausdruck ja mit anderen Assoziationen behaftet. Aber es spiegelt tatsächlich die Sehnsucht.
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26.11.2016, 23:22 | #7 |
Stimmt mich gerade sehr nachdenklich, dein Text.
Ich sehne mich oft zurück, in eine längst vergangene Zeit. Unar |
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27.11.2016, 00:09 | #8 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Beiträge: 5.492
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Die Zeit wird bestimmt schön gewesen sein.
Alles besteht ja aus vielen kleinen Einzelteilen, die immerwieder neu zusammen gepuzzelt werden wenn eine neue Primzahl aus der Welle der 7 geboren wird. Wahrscheinlich würde es helfen loszulassen, aber wer tut das schon gern eh die Aufgabe vollendet ist. Vielleicht spielst ja eine entscheidende Rolle vorm 3. Weltkrieg. |
12.12.2016, 15:11 | #9 |
abgemeldet
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Sehr konsularisch.
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