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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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27.11.2016, 01:29 | #1 |
Pantun zum Thema "Kunst"
Ist das Kunst, oder kann das weg?
Am Strand wird eine Burg gebaut aus Quallen. Auch Mozart wurde nach dem Tod zu Staub. An Techno finden manche wohl Gefallen. Von Techno werden manche recht schnell taub. Auch Mozart wurde nach dem Tod zu Staub. Den hübschen Krokus sollten Menschen meiden. Von Techno werden manche recht schnell Taub. Und Goethe schämte sich für Werthers Leiden. Den hübschen Krokus sollten Menschen meiden. In Spanien steht ein Gotteshaus aus Müll. Und Goethe schämte sich für Werthers Leiden. Das Kleinkind singt, doch klingt es wie Gebrüll. In Spanien steht ein Gotteshaus aus Müll. An Techno finden manche wohl Gefallen. Das Kleinkind singt, doch klingt es wie Gebrüll. Am Strand wird eine Burg gebaut aus Quallen. Copyright: Hannah May, November 2016 |
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27.11.2016, 11:52 | #2 |
Hallo Schreibfan,
das Pantun kreuzt sich mit der Rhapsodie. Die einzelnen Verse stehen weitgehend für sich und kaum in erkennbarem Zusammenhang. Durch die dem Pantun eigene Form werden die Themen (Musik, Strandidyll, Blume, Architektur, Literatur) neu gemischt und der Leser wird zur Knüpfung eigener Bedeutungsfäden gezwungen. Man muss sich darauf einlassen, aber das Konzept gefällt mir, denn es stellt etwas Neues dar, in dem ich noch viel Potenzial sehe. Es kommt meiner Leidenschaft entgegen, überraschende Wendungen in Texte einzubringen. Die Wortpaare der benachbarten Verse verbinden sich auf verblüffende Weise mit dem Titel "Ist das Kunst, oder kann das weg?", z.B.: Quallen-Staub gefallen taub. -> Da zermalt jemand Quallen zu Staub und "tauben" (abgestumpften) Leuten gefällt das Staub meiden, Taub leiden -> besser die Finger von moderner Kunst lassen? etc. Für mich ist das Gedicht Nonsens (ohne abwertende Konnotation!), der sich herrlich durch Interpretation mit Gehalt und Sinn aufladen lassen kann. Freundliche Grüße von Stachel |
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27.11.2016, 15:58 | #3 |
Hallo, Stachel!
Lieben Dank für deinen netten Kommentar. Ja, dass die Zeilen viel Interpretationsspielraum lassen, ist Absicht :-) Gruß, Schreibfan |
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28.11.2016, 15:31 | #4 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo Schreibfan,
in deinem Pantun geht quasi die Kunst in der Kunst auf. Es gibt keinen auf den ersten Blick deutlich werdenden roten Faden von Vers zu Vers. Und dann, nach mehrmaligen Lesen, wird plötzlich klar, die Kunst oder das was wir Kunst nennen, ist das Bindeglied. Das Pantun folgt nicht den klassischen Anforderungen an diese Gedichtform. "Na und, es ist eben Kunst", könnte man sagen. Vielleicht ist dieses Pantun so abstrus und surreal wie ein Gemälde von Picasso oder Hieronimus Bosch und provoziert. Dass du etwas Experimentelles mit viel Interpretationsspielraum vorstellen wolltest, war mir von Anfang an klar. Ich weiß, dass du auch "normale" Pantuns schreiben kannst. Mir gefällt es, du hast die Aufgabe gut gelöst. Liebe Grüße Nöck |
28.11.2016, 19:23 | #5 |
Hallo, Noeck.
Danke für das Kompliment. Tatsächlich hab ich mit der Pantun-Form mal experimentieren wollen. Mir ging es darum, darzustellen, dass Kunst im Auge des Betrachters liegt, Künstler letztendlich auch nur Menschen sind und ggf ihre eigenen Werke Garnicht so gut finden und dass auch ganz schnell aus "nichts" Kunst wird, wenn dieses nichts in die entsprechenden Hände gerät. Nun bin ich auf deinen Auftrag gespannt. Lg, Schreibfan |
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30.11.2016, 08:03 | #6 |
Hallo Schreibfan,
du und Nöck, ihr schafft es, dem Leser das Pantun näher zu bringen. Herzlichen Dank dafür. |
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Lesezeichen für Pantun zum Thema "Kunst" |
Stichworte |
geschmack, kreativität, kunst |
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