|
|
Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
16.07.2016, 22:53 | #1 |
Go!
Ich wollte heute wieder mal durch meine Stadt spazieren,
in Ruhe durch die Läden gehn und anschließend flanieren. Doch dann, an jeder Ecke, traf ich Menschen, die verzückt mit ihrem Smartphone Dinge jagten, das fand ich verrückt: Sie suchten kleine Pokémon und suchten immer mehr, und fanden sie dann keines vor, dann traf sie das recht schwer. Die Handys flogen wild durchs Land, es war doch recht bizarr, ich fragte mich letztendlich wo der Sinn des Ganzen war. Die Antwort fand ich schließlich, fand sie, wie es kommen muss, im bauernschlauen Internet, dort laß ich mit Verdruss, dass überall, in jeder Stadt, die Menschen sich jetzt treffen, um mit den Handys schließlich wahre Jäger nachzuäffen. Verzweifelt musste ich nach kurzer Zeit realisieren: Wir jagen nur noch Pokémon, wir gehn nicht mehr spazieren. |
|
17.07.2016, 11:33 | #2 |
Hallo Litteralia,
passend zum Thema wie ein Poetry-Slam geschrieben. Hab's gern gelesen und bin gleich selbst auf die Jagd gegangen. LG g Am Sonntag Auch ich bin mit dem Smartphone jetzt schon durch die Innenstadt gehetzt. Dann zeigte sein Vibrieren mir: Du musst durch diese große Tür - Pikatchu sang im Kirchenchor, die Orgel spielte Bisaflor. Vorn stand das Taubsi im Talar und predigte der Monsterschar. Ich fing sie alle, und die Show lief fort im Smartphone...go! gO! GO!, geriet sie plötzlich zum Duell - Nun bin ich gummbi: virtuell... |
|
20.07.2016, 11:48 | #3 |
Hallo gummibaum,
dein Gedicht gefällt mir ebenfalls sehr gut. Es freut mich, dass du am meinigen Gefallen findest. Liebe Grüße Jana |
|
20.07.2016, 13:26 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Am Sonntag
Hallo, Litteraia
wie wars doch schön in alten Zeiten, da konnte man sich Lust bereiten, in Parks und Citys ungestört flanieren, mit Mädchen ungeniert poussieren. Oh, alte Burschenherrlichkeit, wohin bist du entschwunden? Wir jagten früher Stöckelwild und hatten wir's gefunden, dann: Röcke hoch und Beine breit! Ist das dein Traum- und Wunschgebild? Dein Gedicht weist (im Gegensatz zur Gummibaum-Antwort) einige metrische Mängel auf und erinnert so ein bisschen an Knittelverse. Reim dich - oder ich fress dich, ist die Parole. Der Inhalt: Nostalgisches Erinnern eines älteren Menschen an die "schönen alten Zeiten". "Bizarr" und "war" zu reimen, das spricht von Mut. Insgesamt aber: Schon Aristoteles klagte herzzereißend über die Jugend - nichts Neues also unter der Sonne. Gruß, Heinz |
20.07.2016, 14:28 | #5 |
Hallo Heinz,
wie gummibaum bereits anmerkte, ist mein Gedicht eher als Poetryslam gedacht. Allerdings finde ich die metrischen Mängel nicht, es wäre nett, wenn du mir sagen könntest, was genau du beanstandest, dann könnte ich es verbessern. Und ja, Aristoteles hat über die Jugend geklagt, als er von oben drauf "herabblicken" konnte. Mein Gedicht hingegen ist aus der Perspektive einer Jugendlichen geschrieben, die die App ebenfalls auf ihrem Handy hat (zu meiner eigenen Schande) Liebe Grüße Jana |
|
20.07.2016, 14:50 | #6 |
abgemeldet
|
Seid ihr auch im Pokéwahn,
dann müsst ihr erst 'ne Nummer ziehn und stellt euch bitte hinten an, für diesen neuen Megaspleen. Ein jeder nun auf Jäger macht und für die diese Viecher spielt. Volksverdummung über Nacht, nur darauf ist es abgezielt. Liebe Litteralia, in Wirklichkeit kann ich diesen Quatsch nicht verstehen, aber das muss ich ja auch nicht. Das spricht aber nicht gegen deinen Text, der sehr humorvoll ist. Für einen Poetryslam ist er vielleicht ein bisschen kurz, da kannst du noch ein bisschen dazu dichten. Schmunzelnd gelesen und zum Glück Appfrei, Letreo PS: Ansonsten, ich find es toll, dass die Jugend schreibt! |
20.07.2016, 15:02 | #7 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Go!
Hallo, Jana
ausgehend von der Vrmutung, beim Autor handele es sich um einen verbitterten, alten Mann, fiel meine Kritik recht harsch aus. Bei Autorinnen gehe ich meistens etwas gefühlvoller zur Sache. Aber zu den metrischen Mängeln: Ich wollte heute wieder mal durch meine Stadt spazieren, xXxXxXxX/xXxXxXx - o.k. in Ruhe durch die Läden gehn und anschließend flanieren. xXxXxXxXxXxXxXx (da stolpert die Zunge) Doch dann, an jeder Ecke, traf ich Menschen, die verzückt xXxXxXx/XxXxXxX (nach der Zäsur geht es mit Trochäen weiter) mit ihrem Smartphone Dinge jagten, das fand ich verrückt: xXxXxXxXx/XXxxX (wirkt "geknittelt", es wäre besser, wenn die Hebungen auf den wichtigen Silben lägen) Sie suchten kleine Pokémon und suchten immer mehr, xXxXxXxXxXxXxX (7 Jamben - o.k.) und fanden sie dann keines vor, dann traf sie das recht schwer. xXxXxXxX/xXxXxX Die Handys flogen wild durchs Land, es war doch recht bizarr, xXxXxXxX/xXxXxX ich fragte mich letztendlich wo der Sinn des Ganzen war. xXxXxXxXxXxXxX (ein unreiner Reim: bizarr -schnelles Ende, war - langsam) Die Antwort fand ich schließlich, fand sie, wie es kommen muss, xXxXxXx/Xx/XxXxX im bauernschlauen Internet, dort laß ich mit Verdruss, xXxXxXxX/xXxXxX (las) dass überall, in jeder Stadt, die Menschen sich jetzt treffen, xXxXxXxX/xXxXxXx um mit den Handys schließlich wahre Jäger nachzuäffen. XxxXxXxXxXxXxXx Verzweifelt musste ich nach kurzer Zeit realisieren: xXxXxXxXxXXxxXx Wir jagen nur noch Pokémon, wir gehn nicht mehr spazieren. xXxXxXxX/xXxXxXx Vorletzter Vers: Wie betonst Du "realisieren"? re a lie sie ren - so würde die Metrik stimmen. Ich sage aber reali sie ren. Beste Grüße, Heinz |
20.07.2016, 15:17 | #8 |
Liebe Letreo,
ich danke dir für dein Lob. Ich habe nicht vor, den Text jemals vorzutragen, Slams sind nicht so meine Sache, aber ab und an mag ich den Stil von "Sprechgedichten". Ich glaube übrigens nicht, dass diese App vollkommen unsinnig ist. Dadurch bewegen sich sehr viele Jugendliche, die sich sonst kaum bewegen, viel, viel mehr. Anderenfalls ist diese App natürlich auch gefährlich. Wie immer also, positive und negative Seiten. Danke für deine Gedanken und auch für dein Gedicht. Hallo Heinz, ich danke dir für deine Mühe und deine offene Meinung, ich brauche weder Welpen- noch Mädchenschutz, also alles in Ordnung. Im Grunde hast du hier natürlich recht, wobei ich einige deiner Anmerkungen für etwas "kleinkariert" halte. Das ist nicht ansatzweise böse gemeint, nur die Zäsuren beispielsweise waren nicht gewollt, und somit ist z.B. Vers drei für mich ein durchgängiger Jambus. Dadurch, dass ich dieses Gedicht eher gesprochen gesehen hab, sind einige "unnatürliche" Betonungen vorhanden, was sich im Gelesenen in der Tat widerspiegelt. Ich bin aber sehr glücklich darüber, dass sich jemand hier eingehend mit derartigen Thematiken befasst, da ich persönlich so was für recht wichtig halte. Liebe Grüße Jana |
|
20.07.2016, 16:58 | #9 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Go!
und ich darf Dir versichern, dass ich das niemals mache, um jemanden, sei es Männlein oder Weiblein, altes Kampfross oder Youngster, nieder zu machen. "Kleinkariert" darf man das nennen, es soll aber der Optimierung eines Gedichts dienen (selbstverständlich immer nur aus meiner Sicht). Ich selbst erwarte bei meinen Werklein auch keinerlei Schonung.
Beste Grüße, Heinz |
21.07.2016, 16:39 | #10 |
Hallo Heinz,
ich nehme Kritik nie persönlich und freue mich sogar darüber, wenn sie, wie in diesem Fall, angebracht ist. Also noch mal ein Danke an dich und eine schöne Restwoche. Liebe Grüße Jana |
|