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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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14.07.2016, 14:09 | #1 |
Dabei seit: 07/2016
Beiträge: 1
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Kündigung
Meine liebe Krankheit,
Jahrelang hast du mich verfolgt, warst mir ein Wegbleiter, eine Behinderung, ein Tritt in den Allerwährtesten. Täglich von neu, hast du mich begrüßt und hast mir die Wahl gegeben, dich zu lieben oder dich zu hassen. Ich hab den Weg gewählt, der zwischendrinnen führt. Zwischen den Bäumen, das Gras unter dem nackten Fuß, den Wasserfall hinuter und der freie Fall ins kalte Wasser. Deine Stärke die mich umgeben hast, links, rechts , unter und über mir. Du warst das Wasser, dass mir die Luft genommen hat und die Sicht an die helle Oberfläche. Wo ich mit meinem Kopf auftauche, meine Augen öffne und die einzelnen Wassertropfen auf meiner Haut spüre. Das angeschlagene Weltbild, das du mir gegeben hast, verschwindet Sekunde für Sekunde. Aus eigener Kraft versuche ich nach Luft zu schnappen und fühle wie Sauerstoff meine Lungen erfüllt. Meine liebe Krankheit, nach unserem Weg, hab ich mich dazu entschieden, dich zu lieben und dich zu hassen. Ich hasse dich dafür, dass du mir die Luft genommen hast und mich auseinander geteilt. Ich liebe dich dafür, dass du mir gezeigst hast, das ich um mich kämpfen muss. Das ich täglich aufstehen muss und mich daran erinnern was ich bin, welchen Schmerz ich erlebe. ich hasse dich dafür, dass du mir meine Identität gestohlen und deinen Stempel aufgedrückt hast. Ich liebe dich dafür, dass du mir gezeigt hast, das ich stark sein kann und du mir die Chance gegeben hast, es zu zeigen, was in mir steckt. ich hasse dich dafür, dass du mich an den Schultern gefasst und immer weiter ins Wasser gezogen hast, du hast mich nicht Leben lassen und alles was ich zum Atmen gebraucht habe, hast du mir genommen. Ich liebe dich dafür, dass ich endlich spüren dürfte, welche Details in meinem Leben auf mich warten. Das der Blick in die Sterne, auch bedeutet der Blick in eine Zukunft, in meine Zukunft. Ich liebe dich dafür, dass ich nun endlich die Luft spüren kann, die ich verdient habe. Ich liebe dich dafür, dass du ein fast warst und kein für immer. Meine liebe Krankheit, wir beide zusammen haben einen Abschied verdient, ich von dir und du von mir. Nun ist es da, der Moment, wo du meine Hand los lässt und ich dich alleine im Untergrund lasse und mein Körper für cm für cm erstrahlt, mit Narben die du mir gegeben hast. Ohne den Blick zurück, kündige ich. Fristlos. |
15.07.2016, 21:19 | #2 |
Liebe freieluft,
ich hoffe die Kündigung hatte Erfolg. Das wünsche ich dem Lyrich jedenfalls. Mir gefällt dein Text! Liebe Grüße Gylon |
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Stichworte |
depressionen |
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