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Theorie und Dichterlatein Ratschläge und theoretisches Wissen rund um das Schreiben. |
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27.05.2016, 13:23 | #1 |
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Was inspiriert euch
Woher nehmt ihr eure Inspirationen?
So wie Goethe nur aus dem Leben (wie er meint) oder lest ihr einfach andere Werke? Macht ihr erst ein Brainstorming? Wartet ihr, bis es euch "zu schwebt"? (da kann man sicher lange warten) |
28.05.2016, 02:40 | #2 |
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Es ist wie ein artifizieller Onaniemandslandausflug.
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28.05.2016, 04:30 | #3 |
Erfahrungen aus dem Leben - Bücher lesen.
Einfach schreiben, schreiben, schreiben. Im Rausch geschrieben - Nüchtern gegenlesen. Scheisse schreiben ist momentan auch in. MfG Leandra mit Feuerzeug. |
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29.05.2016, 01:15 | #4 |
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Transzendenz.
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01.06.2016, 16:06 | #5 |
-Musik
-alltägliche Situationen -Menschen -Tiere -Politik -Bücker -Geschichten -das Wetter und vor allem das daraus entstehende Kopfkino LG |
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01.06.2016, 17:43 | #6 |
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Lügen.
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01.06.2016, 18:11 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Manchmal genügt ein Stichwort, und schon entsteht im Kopf ein Bild, an dem ich arbeiten kann. Interessant ist, dass ich mit dem Begriff oft auch schon eine Vorstellung vom Ende des Textes oder des Gedichts habe, sich aber im Verlauf des Schreibens neue Wendungen und ein ganz anderes Ende ergeben. Inspirierend ist auch, viel zu lesen. Besonders das Lesen von Texten und Gedichten, die man selbst nicht besonders gut findet, können dazu reizen, das Thema zu "adoptieren" und zu versuchen, es besser abzuhandeln als der Autor des Originals. Es gibt aber auch Techniken. Beim Brainstorming habe ich positive Erfahrungen mit dem "Clustering" gemacht. Dazu wird ein Begriff (= Thema) in die Mitte eines Blattes geschrieben und eingekringelt. Von dort gehen dann Verzweigungen aus mit anderen Kringeln, in die alles geschrieben wird, was einem zu dem zentralen Begriff einfällt. Natürlich gehen auch von den Sub-Kringeln wieder Verzweigungen aus, weil man auch zu den Sub-Begriffen Ideen hat. Wenn genügend Begriffe gesammelt sind, kann man überlegen, wie sich daraus ein sinnvoller und aussagekräftiger Text basteln lässt (ohne dass alle Begriffe genutzt werden müssen). Die Ergebnisse sind oft erstaunlich, weil die Sammlung der Begriffe - wie bei jedem Brainstorming - aus dem Unterbewusstsein kommt. Zu diesem Verfahren empfehle ich das Lehrbuch von Gabriele L. Rico "Garantiert schreiben lernen - Sprachliche Kreativität methodisch entwickeln", das ein Klassiker und Standardwerk ist, das sich ausschließlich mit dem Clustering befasst. Eine andere Möglichkeit ist, sich einen Prosatext vorzunehmen und zu verdichten. Dabei lernt man, sich wirklich nur auf das Wesentliche zu beschränken. Auch das Arbeiten mit Begriffen, die nach dem Zufallsprinzip ausgesucht werden, kann zu interessanten Ergebnissen führen. Diese Begriffe kann man sich z.B. mit geschlossenen Augen wahllos auf einer oder mehreren Zeitungsseiten markieren und dann damit zu komponieren versuchen. Wer Mut zu surrealistischen Texten hat, kann damit erstaunliche Erfahrungen machen. Dann gibt es noch die Möglichkeit, ein bestimmtes Umfeld zum Thema zu machen. So hatte ich mal die Aufgabe zu lösen, ein "Rummelplatz"-Gedicht zu schreiben. "Ach herrjeh!" dachte ich zuerst, weil mir zunächst gar nichts dazu einfiel. Aber dann merkte ich, dass ich mich nur im Geiste auf den Weg über solch einen Rummelplatz machen musste, und schon hatte ich Bilder in Hülle und Fülle vor mir, von der "dicksten Frau der Welt" über das Kettenkarussell bis hin zum Spiegelkabinett und dem "Hau-den-Lukas". Orte im Geiste zu besuchen ist eine sehr gute Methode, da steht einem Dichter die ganze Welt offen, vom eigenen Hinterhof bis zur noch nicht entdeckten Pazifikinsel. Viel Glück! |
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02.06.2016, 01:11 | #8 |
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Gehts echt nur noch so?
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02.06.2016, 02:03 | #9 |
Forumsleitung
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Nein, Robert, es gibt noch hundert andere Möglichkeiten - mindestens . Du kannst Dich z.B. auch von Deinen Träumen inspirieren lassen ... oder vom Plädoyer eines Verteidigers ... vom Betrachten des Fotos eines geliebten Menschen, von der Beobachtung der Natur, von Merkels Raute, dem Gebimmel einer Kuhlglocke, der aktuellen Aufstellung der deutschen Fußballnationalmannschaft, dem miesen Fernsehprogramm (eine unerschöpfliche Quelle!), Helene Fischers Atemlosigkeit, Donald Trumps Haarfarbe, von Woody Allens neuester Leinwandkreation, George Clooneys schönem Gesicht, der Klangfarbe der russischen Sprache, den Weinhängen des Rheins und der Mosel, vom Rubinrot des Burgunders und dem Prickeln des Sekts, von ersten Küssen und Abschiedsküssen, von Katzen, Hunden, Tigern, Löwen, Hyänen, Luchsen, Okapis, Giraffen, Mähnenwölfen, Erdferkeln, Ameisenbären, Känguruhs und Erdmännchen, von den freien Adlern der Lüfte und den aasfressenden Geiern, von sämtlichen naheliegenden Gestirnen vom Mond bis zum Pluto, vorzugsweise aber von der Venus, von Schlaflosigkeit und Schlafsucht, Verfressenheit und Magersucht, Magenkrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs und alles, was sonst noch krebst, von Haarausfall und Zahnimplantaten, der dritten Scheidung, steigenen Mieten, Nachbarkrieg, stinkenden Mülltonnen usw. usf.
Das sind jetzt bestimmt schon mehr als fünfzig Felder, die man bedichten könnte, und bedichten kann man so ziemlich alles, sogar Senkfüße. Und dabei habe ich noch keine Naturkatastrophen aufgezählt. Robert, mach einfach eine Liste, aber pass auf, dass sie nicht zur Sucht wird. Sonst hast Du am Ende ungefähr eine Million Themen zur freien Verfügung, für deren Abarbeitung kein Menschenleben ausreicht. Gute Nacht und lieben Gruß Ilka |
02.06.2016, 02:16 | #10 |
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Wenn es nicht von Herzen kommt schon. Ansonsten ist ehrlich gemeinte Dummheit mein Geheimfavorit.
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02.06.2016, 02:33 | #11 |
Forumsleitung
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Damit liegst Du gewiss nicht falsch. Aber ich nenne es nicht "ehrlich gemeinte Dummheit", sondern Sensibilität für das Unterbewusste. Das Loslassen von allen Bindungen, Verpflchtungen, Verantwortungen, Kultur usw. kann die Dichtung wahrhaft machen und bereichern. Nicht ohne Grund nannte ich in meinem letzten Kommentar an erster Stelle Träume als Inspiration. Im Traum darf ein Mensch alles sein, im Traum gibt keine Regeln, keine Grenzen und keine Moral - und natürlich keine Richter. Aber oft genug die besseren Erkenntnisse, an die wir uns leider beim Aufwachen meistens nicht mehr erinnern.
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02.06.2016, 17:20 | #12 |
02.06.2016, 17:29 | #13 |
Forumsleitung
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Okay. Natürlich gibt es auch "echte" Dummheit, aber ich glaube nicht, dass Poesieger das gemeint hat. Er sagte "ehrlich gemeinte" Dummheit. Vieles, was wir für dumm erachten - nämlich weil wir es als irrational ansehen - hat aber oft doch einen Sinn, kommt jedoch verschlüsselt daher, wie z.B. unsere Träume, die aus dem Unterbewusstsein zu uns sprechen. Dann denken wir: "Mensch, was war das denn für ein doofer Traum!" Aber jeder Traum hat einen Sinn und ist nicht so dumm, wie wir meinen.
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02.06.2016, 18:26 | #14 |
Was inspiriert euch
... auf den Bus warten (da habe ich meistens spontane Einfälle).
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02.06.2016, 20:20 | #15 | |
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Zitat:
Wenn mir, was ab und zu vorkommt, nichts einfällt, verfahre ich so ähnlich wie Ilka das vorschlägt. Ich suche mir eine Geschichte aus, die ich spannend finde und mache ein Gedicht daraus. Hier bei Poetry ist das z.B. Letzter Wunsch Eine Zeitlang hat mir ein Mitautor und Freund dann auch Stichworte gegeben, nach denen ich ein Gedicht entwarf. Manchmal fällt mir ein schöner Abschlussvers ein und ich schreibe ein Gedicht, auf das er passt. In der Regel ist es aber so, dass ich etwas, das mich bewegt, sei es durch eigene Erfahrung, Beobachtung oder Erzählung, so lange durchdenke, bis ich eine Idee habe, um ein Gedicht zu kreieren. Bei manchen Themen geht das schnell, andere brauchen lange. Die Idee mit den Kringeln werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. |
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02.06.2016, 21:06 | #16 |
R.I.P.
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02.06.2016, 21:39 | #17 |
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Bestimmt aus keinem Steinkreis.
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02.06.2016, 21:44 | #18 |
R.I.P.
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Da sei Thor vor!
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02.06.2016, 23:10 | #19 | ||
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Zitat:
Zitat:
um 3 Punkte aufzuzählen. Aus obigem Text kann ich mir gut vorstellen, wie ein Mann über seine 50 Yams-Felder stapft und seine Senkfüße indirekt und ungewollt eine Naturkatastrophe auslösen. Das wäre herrlich skurril. Wenn ich die Verknüpfung nicht gut hinbekomme, wird aus den Senkfüßen etwas anderes, etc. Träume haben mich auch schon inspiriert, aber zu selten weiß ich, was ich träume. Das Clustering klingt nach einer hervorragenden Idee. Ansonsten habe ich Methoden, die sehr aufwendig sind: Erst ein Gedicht schreiben mit hohen "Regelauflagen", z.B. jede Zeile nur 1x aeiou als Vokal oder generell nur e als Vokal, etc. pp. Danach entsteht dadurch eine Geschichte. Generell ist sie nicht super logisch, was schade ist. Aber das Gerüst steht und ich entdecke Neues. Jetzt kann man alles neu schreiben, wenn man mag. Ansonsten habe ich schon Gedichte mit Google Translator als Inspirations- Hilfe geschrieben. |
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02.06.2016, 23:59 | #20 | |
R.I.P.
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Zitat:
Derlei Dinge tauchen täglich im Forum auf. Nicht nur unter Deinem Avatar. |
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03.06.2016, 01:26 | #21 |
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Man kann auch schreiben was Geister denken.
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14.06.2016, 00:29 | #22 | |
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583
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Zitat:
Die Bilder locken sich bei mir durch Gefühle - Naturerlebnisse - Bilder - oft auf Autofahrten/ Fahrradfahrten. Ich schreibe die ersten Wörter/Sätze auf und stelle sie im Laufe einer kleinen "Reifezeit" neu / anders zusammen, bis sich die Bilder mit den Gefühlen dazu stimmig anfühlen. Wenn ich "locker" bin und in einer Traumstimmung ( was oft der Fall ist) schweben die Bilder mir tatsächlich zu … L.G. Zaubersee |
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14.06.2016, 14:08 | #23 |
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Ich bin mittlerweile echt inspiriert, wenn ich eure Gedichte lese!
Herrliche Traumwelten. Aber selbst Belangloses - Und dann... warum werde ich nicht besser? Mittlerweile kommt mir meine Inspiration sogar schon als kleinstes Übel vor. |
16.06.2016, 15:51 | #24 |
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Eigentlich reden wir uns Inspiration wie so vieles nur ein.
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16.06.2016, 15:54 | #25 |
Manches Weltbild redet man sich auch ein. Hail Satan.
Leandra mit Hasskappe. |
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17.06.2016, 00:37 | #26 |
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Sirius nicht mehr. Der hat seinen Blues verloren.
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18.06.2016, 13:56 | #27 | |
Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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18.06.2016, 19:32 | #28 |
19.06.2016, 00:15 | #29 |
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Letzter Moment
Bis zum letzten Augenblick will ich es spüren, glücklich wie im furiosen Applaus des Publikums, noch während ich zum letzen Mal falle, weil alles Leben mir aus den Adern rinnt, ist mir bewusst, dass ich liebe. Aber noch ist Atem in mir, du küsst ihn mir in die Seele. Und diesmal will ich glücklich sein im letzten Mal, und mit dem Mond lass ich dich erst alleine, wenn ich oben bin. Und schenk mir am Ende noch ein Lächeln. Denn die Zeit schwimmt schneller, und die Asche von der Zigarette fällt schneller als man denkt. Und es wird sein wie im Song: Am Ende denk ich immer nur an dich. Sirius |
23.07.2016, 00:08 | #30 | |
Zitat:
Es ist unterschiedlich bei mir. Bei jedem bestimmt Mal fliegt es mir einfach zu und ein andern mal bekomme ich Lust zu schreiben, denke mir ein Thema aus oder es kommt mir ein Thema über das ich schreiben möchte. Sehr oft sind es auch nur Gefühle, die ich dann probiere in Worte zu fassen. Am meisten inspiriert mich , für meinen Geschmack, gute Musik. |
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23.07.2016, 00:48 | #31 |
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Ey Knorks die Liebe keimt
nach langer Zeit mitten dann im unterleib gespannt nehm ich einen platz ein |
02.11.2016, 17:37 | #32 |
Hallo,
bei mir sind es Momente. Sie lassen mich einfach nicht mehr los. Das kann eine Frau in einer Bushaltestelle sein, die ich für einen Moment sehe, etwas, dass ich gehört habe, ein belangloser Satz, eine Emotion, die ich gefühlt habe, ein Wort, dass ich gelesen habe... Besonders ist an ihnen, dass sie hängen bleiben. Manchmal "echoen" sie einfach in meinem Kopf, manchmal spinnt sich gleich eine Assoziation, ein imaginäres Bild oder eine ganze Geschichte... Dann muss ich es niederschreiben. Ohne Pause und ohne Störung einfach assoziieren und niederschreiben... Da ich viel beruflich unterwegs bin, ist es da notfallweise erstmal mein Smartphone, in das ich meine Gedanken eintippe. Oder eben das, was ich finden kann... Taschenkalender, dienstlicher Schreibblock... Ich vergesse grundsätzlich mir ein Schreibbüchlein einzustecken. Und dann stehts da irgendwo so rum das Roh-Gedicht im "Kreativen Schreibprozess" und ich muss es meist irgendwann noch nacharbeiten. Das läuft dann so: Zettel / PC-Dokument nehmen, drauflosschreiben, verwerfen, neuen Zettel / neues Dokument nehmen, den alten Erguss umschreiben, wieder verwerfen, ein drittes Mal niederschreiben... dann ist mein Kopf meist leer und ich lasse das Ergebnis so. Wichtig ist es mir geworden, keinen Text mehr wegzuwerfen. Man kann immer nochmal was daraus machen! Das klingt anstrengend? Ja. Ist es auch. In diesem Umsetzungsschritt hilft mir eine sehr energetische Wut. Auf was bin ich wütend? Es ist eine drängelnde Unzufriedenheit, die mich in Bewegung setzt. Sie gibt mir viel Energie und Muße. Es ist eine Schreibwut. Wenn mein Liebster mich da stört, bekommt er von mir verbal eins auf den Deckel!... Wenn diese Schreibwut verpufft ist, ist der Kopf einfach leer. Dann ists wieder gut und das Gedicht einfach fertig. Schreiben ist für mich somit eine Art Therapie. |
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05.11.2016, 00:20 | #33 |
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mich - ich mich selbst, weil mein kopf rundumdiezeit mit bildern und worten bummvoll ist. künstlerschiggsaal
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