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25.03.2016, 16:40 | #1 |
Dabei seit: 03/2016
Ort: Meck.-Pomm
Alter: 62
Beiträge: 2
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Kriegslyrik 1914-1918
Hallo,
ich bin neu hier und hoffe, hier richtig zu sein. Ich bin auf der Suche nach einem konkreten Gedicht von Kurt von Oerthel, welches ich in einem Kriegstagebuch gefunden habe. Ich suche sowohl die genaue Quelle als auch den dort wiedergegebenen Wortlaut, weil in der Handschrift es einige Unklarheiten gibt. Ich geben hier einmal den Transkriptions-Wortlaut aus der Handschrift wieder inkl. der fraglichen Stellen: Der letzte Brief! Lies dieses Brieflein, Mutter, lies es gut. Es ist das Letzte u.[nd] mit Herzensblut. Und tausend from̅en Wünschen Dir geschrieben Auf kühler Aue lieg‘ ich, wund und rot, Sei stille Mutter! Stärker als der Tod Ist unser heißes, heißes, letztes Lieben Drei Tage ging die Schlacht mit mächt’gem Stoß, Da warf es mich vom Sattel – Reiterlos! Im Frühjahr ist es, u.[nd] im schönen Flandern Warum gerade mich die Kugel traf? Vier Brüder schlafen schon den ew’gen Schlaf Und träf’ sie mich nicht, träf‘ sie einen andern. Ja kurz u.[nd] gut: Wie ich, im Mark verschellt, So liege, geht es leise übers Feld Die Rauschen, weiß[t] Du, vor dem Sturmbegin̄ Es ist so seltsam, Mutter frag nicht - ! Mir war, als glitte Christi Angesicht Ganz licht u.[nd] | hell[?] | hell[?] | langsam übers Schlachtfeld hin Als rühre[?] | sanft | er mit sanftem Lilienschaft Die Brüder, die in ihrer Jugendkraft Gesunken, treu erfüllter Pflicht zum Lohne Hier bleiben bei uns, sagt ich, den̄ es will Jetzt Abend werden - ! Feierlich u.[nd] still Hob er vom Haupte da die Dornenkrone Und drückt in meine wunde Fieberhand Ein Reislein, - Dornen für das Vaterland! Das tät mir alle, alle Schmerzen nehmen. Und sacht versiegt der Strom, der mich durchbebt Sieh, Mutter, ja – das das habe ich erlebt! Willst Du Dich noch um Deinen Jungen grämen? Kurt von Oerthel Es wäre schön, wenn man mir helfen könnte, d.h. im Idealfall sowohl Quelle als auch Wortlaut oder wenigstens Quelle oder Hinweis gibt, wo man noch anfragen könnte. Vielen Dank schonmal im voraus! Geändert von mulan (25.03.2016 um 20:21 Uhr) |
26.03.2016, 12:52 | #2 |
Kann ich dir leider nicht helfen, mulan, aber immerhin kam mir dadurch wieder Lili Marleen in den Sinn, das berühmteste Kriegsgedicht überhaupt.
Berühmt wurde es ja erst durch seine Vertonung. Alle Armeen dieser Erde haben es schon gesungen, insgsamt in 40 verschiedenen Sprachen. Hans Leip, 1915 Vor der Kaserne Bei dem großen Tor Stand eine Lanterne Und steht sie noch davor So wollen wir uns wieder seh'n Bei der Lanterne wollen wir steh'n |: Wie einst Lili Marleen'. :| Unsere beide Schatten Sah'n wie einer aus Daß wir so lieb uns hatten Daß sah gleich man daraus Und alle Leute soll'n es seh'n Wenn wir bei der Laterne steh'n |: Wie einst Lili Marleen. :| Schon rief der Posten, Sie blasen Zapfenstreich Es kann drei Tage kosten Kam'rad, ich komm so gleich Da sagten wir auf Wiedersehen Wie gerne wollt ich mit dir geh'n |: Mit dir Lili Marleen'. :| Deine Schritte kennt sie, Deine Zierengang Alle abend brennt sie, Doch mich vergaß sie lang Und sollten mir ein Leids gescheh'n Wer wird bei der Lanterne stehen |: Mit dir Lili Marleen'? :| Aus dem stillen Raume, Aus der Erden Grund Küßt mich wie im Traume Dein verliebter Mund Wenn sich die späten Nebel drehn Werd' ich bei der Lanterne steh'n |: Wie einst Lili Marlen'. :| |
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26.03.2016, 13:11 | #3 |
Dabei seit: 03/2016
Ort: Meck.-Pomm
Alter: 62
Beiträge: 2
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Hab vielen Dank!
Inzwischen habe ich einen Buchtitel erfahren, in dem es evtl. stehen könnte: "Und lasst die lieben Toten sprechen !: Gedichte aus schwerer Zeit" (1916) Ob von Oerthel weitere Bücher geschrieben hat, konnte ich erstmal nicht feststellen. Er ist nur noch in einer Anthologie mit einem einzelnen Gedicht zu finden: "Die stillen Mütter". Das ist es aber nicht. Im WWW habe ich keinerlei Zitate zum gesuchten Gedicht gefunden. Ich muss genanntes Buch wohl von einer Bibliothek ausleihen. Danke nochmals! |
Lesezeichen für Kriegslyrik 1914-1918 |
Stichworte |
1. weltrkrieg, kriegslyrik, oerthel |
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