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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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14.10.2015, 22:54 | #1 |
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Nachtfreundin
Da steht die Nacht in ihrem schwarzen Kleid
und streichelt mich mit ihrer Zärtlichkeit, der gebe ich mich hin. So still bist du und stellst mir keine Fragen, so liebevoll vermagst nur du es mir zu sagen, dass ich so einsam bin. Behutsam weichst du ganz diskret zurück, erlaubst die Schweigemale mir ein Stück im Licht der Kerze anzusehn. Du flüsterst tröstend, was der Tag nicht kann und fällt die dumme Traurigkeit mich an, lässt du mich schlafen gehn. Und kommt der Mond hinzu, so groß und weiß, und brennt die Sehnsucht in mir wieder heiß, dann hör ich dich: gib Ruh. Wenn ich dann zitternd friere, schwarze Nacht, und ich erkenne, was mich traurig macht, deckst du mich zärtlich zu. Jeronimo |
15.10.2015, 07:15 | #2 |
R.I.P.
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Hallo, Jeronimo -
ohne großes Brimborium: Das ist wunderschön! Und wie auf mich gemünzt. Thing |
15.10.2015, 07:25 | #3 |
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Lieber Jeronimo,
das ist ein sehr bewegendes Gedicht, welches unter die Haut geht. Ich wünsche Dir einen schönen, hell leuchtenden Tag voller Fröhlichkeit. Lieben Gruß Letreo |
15.10.2015, 11:02 | #4 |
Lieber Jeronimo
ein schönes, stimmungsvolles, bewegendes Gedicht, wobei folgende Stelle für mich persönlich herausragend ist: "Behutsam weichst du ganz diskret zurück, erlaubst die Schweigemale mir ein Stück im Licht der Kerze anzusehn." Die Schweigemale finde ich phantastisch. Manchmal inspiriert uns Einsamkeit zu den größten Sachen, lässt uns Dinge in unserem Kopf ordnen, lässt uns uns selbst erkennen und wird zu unserem Freund. Bloß müssen wir schauen, dass die Einsamkeit nicht zu unserem "zweiten Ich" wird. Sehr gerne gelesen... wenn Einsamkeit dich zu derart Schönem inspiriert, das Du mit uns teilst, kann sie nicht verkehrt sein.. liebe Grüße Anouk |
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15.10.2015, 11:56 | #5 |
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Hallo Thing,
dankeschön für dein großes Lob! Liebe Letreo, danke für deinen Wunsch. Es ist so dunkel, ich muss den ganzen Tag das Licht anhaben, passt ja. Und danke für deinen lieben Kommentar! Liebe Anouk, ich selber bin nicht einsam. Im Gegenteil, ich würde mich auf auf der Crusoe-Insel wunderbar wohlfühlen, nur für den Freitag hätte ich lieber etwas weibliches. Ich danke dir herzlich für deinen lieben Worte! Jeronimo |
15.10.2015, 20:17 | #6 |
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Ich danke dir,lieber Jonny, dass dir das Gedicht wieder gefallen hat!
Und sonst glaube ich dir jedes Wort. Es gibt so wenig Orte, wo man wirklich richtig alleine ist. Wenn ich groß bin, kaufe ich mir eine eigene Insel, da muss sich denn die Liebste unter einer Stranddecke verstecken, und ich muss sie finden. Aber das dauert.. Jeronimo |
15.10.2015, 20:36 | #7 |
R.I.P.
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Falls Du Dich fragst, wer Dein Gedicht auf seine Favoritenliste gesetzt hat ....
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15.10.2015, 20:42 | #8 |
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Hallo Jeronimo,
ich finde Dein Gedicht auch wunderschön und melancholisch. Auch wenn Du mich immer wieder mal ein bisschen ärgerst – aber das muss ich trennen. Mir gefällt das Reimschema AABCCB auch sehr gut. Diesen Schweifreim (ich hab mich schlau gemacht) muss ich auch mal probieren. Naja das WE steht ja quasi schon vor der Tür. Danke für Deine Inspiration. Liebe Grüße Dabschi |
15.10.2015, 21:23 | #9 | |
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Hallo Dabschi,
ich danke dir herzlich für deinen wunderbaren Kommentar . und auch dafür, dass du mein gelegentliches Stänkern (das eher ein Foppen ist) hier in deiner Beurteilung außenvor lässt. Den Schweifreim finde ich auch schön, vor allem bei sechs Zeilen, sonst liebe ich den umarmenden Reim. Oder bei sechs Zeilen ABCCBA in Varianten. Dankeschön noch einmal! Zitat:
leider kann ich als Autor ja nicht sehen, ob jemand ein Gedicht zum Favoriten wählt, aber es ist schön, wenn es jemand macht. Das finde ich schon sehr beeindruckend, dass just du es zum Favoriten kürst. Ich danke dir herzlich dafür. Jeronimo |
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15.10.2015, 21:26 | #10 |
R.I.P.
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Ach, Jeronimo, in Hinsicht auf gute Gedichte bin ich eigentlich objektiv - d.h. natürlich subjektiv.
Ich werde nie ein gutes Gedicht aus "Antipathie" mißachten. |
15.10.2015, 21:48 | #11 | |
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Zitat:
Als Rentnerin in ein paar Jahren werde ich hoffentlich die nötige Zeit dafür finden. |
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15.10.2015, 23:03 | #12 |
Lieber Jeronimo,
Ich bin still ob der Worte und das Reimschema inspiriert! Ännchen |
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15.10.2015, 23:19 | #13 |
R.I.P.
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hallo jeronimo
dein text hätte nun aber auch den titel "konfuses gedicht" verdient. wie sich deine wörter mithilfe einer wirren syntax durch das labyrinth des reimkonstruktes kämpfen, das lässt schon an schiere absicht denken... zurück auf feld 1? oder zur (hohen) sketch- und dialogkunst? gute nacht url |
15.10.2015, 23:38 | #14 |
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Liebe Anna,
Du bist jetzt schon die vierte Frau, die ich heute inspirieren konnte. Hab lieben Dank für deinen bewegenden Kommentar! Lieber Url, Du meinst sicher „Konfuzius Gedicht“. Und Syntax ist was für Leute, die mit ihrem Griechisch angeben wollen. Ich schreibe ja keine Aufsätze, ich inspiriere! Aber ich danke dir, dass du dir das angetan hast. Jeronimo |
15.10.2015, 23:58 | #15 | |
R.I.P.
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Zitat:
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16.10.2015, 00:05 | #16 |
Am Inhalt könnte ich etwas bemängeln. Denn ich glaube nicht, dass die Nacht wirklich tröstet, sehr wohl aber die Verbindung in sich zu anderen, die man aktivieren kann und welche durch Ruhe in nächtlicher Stunde wieder bewußter und stärker wird.
Die Reimform, die Stimmung und die Worte wurden gut gewählt und daher gefällt mir dein Gedicht schon sehr. |
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16.10.2015, 00:06 | #17 |
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Sie hat ja einen Namen. liebe Merith, und ich bin doch gar nicht einsam. Das jubelt mir doch nur das LI unter.
Jeronimo |
16.10.2015, 00:15 | #18 |
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Lieber Fremder,
die Nacht kann ganz ungemein trösten. So wie sie Angst und traurig machen kann, so bringt sie auch Ruhe in einen Menschen (in mir jedenfalls). Ich schreibe z.B. am Tag nicht gern, und ich liebe es, wenn die schwarze Stille kommt. Aber das gilt natürlich nicht für jeden Menschen. Ich danke dir für dein Lesen und dein Lob! Jeronimo |
16.10.2015, 08:49 | #19 |
R.I.P.
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hallo jeronimo
gedichte tun "es" mir immer an. "erlaubst die Schweigemale mir ein Stück im Licht der Kerze anzusehn." ... klingt tatsächlich irgendwie sehr griechisch, nicht? aber entschuldige die unqualifizierte kommentierung. nur: warum soll man sich mit kritik arbeit machen? unqualifiziertes lob/unqualifizierter verriss - ist doch beides die gleiche währung, oder? naja, und schönen tag url |
16.10.2015, 19:32 | #20 |
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Hallo Url,
ich bin auch auch Romantiker, und in der Lyrik ist doch jede Sprache erlaubt, sofern sie einen Sinn ergibt. „Schweigemale“ stehen für eine Situation, für eine Stimmung, ein Erlebnis, hauptsächlich aber für ein Gefühl, das auch der Leser erlebt, der etwas damit anfangen kann. In SF-Filmen beklagt sich keiner über achtfache Lichtgeschwindigkeit oder übers „beamen“ in Nullkommanix, was ja physikalisch kompletter Blödsinn ist. Beim Schreiben kommt es doch immer darauf an, dass man etwas beim Leser bewegt, Lachen, Weinen, Ärger, Wut oder irgendein Gefühl der Reaktion für ihn. Dich bewegt die Syntax, die Anzahl der Silben, Betonung, die Logik. Ein grüner Himmel muss ja nicht Blödsinn sein, wenn der Autor farbenblind ist, und man kann mit Dingen reden, die gar nicht existieren oder nur aus toter Materie bestehen. Ich schimpfe z.B. ganz dumm über einen Besen, wenn er umfällt. Und sprachlich kann ich sogar alles umarmen, was nicht mal stofflich ist, Hauptsache, jemand versteht es und weiß, was ich meine. Und so ist „qualifiziert“ aufs Inhaltliche, auf die Sprache bezogen, immer ein subjektives Ding, und qualifiziert ist jeder, der es versteht. Du kannst das Handwerkliche kritisieren, es inhaltlich nicht mögen oder als irreal abtun, aber was wollst du gegen Emotionen machen? Wie erklärst du jemanden, der ein Gedicht schön findet, dass es Mist ist? Kannst du ihm sein Gefühl wegdiskutieren, indem du ihm Regeln anbietest? Schreiben oder Basteln wir? Liebe Grüße zu dir Jeronimo |
17.10.2015, 15:38 | #21 |
Ich finde dein Gedicht sehr schön.
Hm, das muss ich noch lernen - das LI vom "Silbermöwen-Ich" zu trennen. Ich kann momentan noch keine Gedichte schreiben, die meiner eigenen Wahrheit nicht entsprechen - aber das würde viel mehr Möglichkeiten eröffnen. |
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17.10.2015, 22:15 | #22 |
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Liebe Silbermöwe,
ganz lieben Dank für deinen Kommentar! Ich schreibe nur meine Gedanken, wenn ich in dieser jeweiligen Situation wäre. Ich habe ja nicht unentwegt Abschiede hinter und Winter vor mir oder fühle mich nur nachts wohl, aber ich leihe dem LI meine Seele aus. Jeronimo |
18.10.2015, 13:58 | #23 | |
Zitat:
das muss ich mir merken. Vielen Dank für diese Erklärung! |
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20.11.2015, 14:32 | #24 |
Ich bin auch inspiriert. Das ist ein wunderschönes Gedicht!
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21.11.2015, 23:13 | #25 |
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Na klar der Mann ist ein Meister Dichter. Einer der größten in diesem Forum
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21.11.2015, 23:26 | #26 | ||
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Zitat:
Zitat:
Liebe Grüße Rosenblüte |
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