|
|
Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
16.11.2015, 16:20 | #1 |
Schweigeminute
wenn schweigen mehr sagt
als tausend worte und tausend worte tausend zu viel sind und zu viel immer noch zu wenig ist bleibt nur noch hoffen - hoffen, dass hoffen bleibt |
|
16.11.2015, 17:03 | #2 |
abgemeldet
|
Wie treffend, liebe Litteralia...
Lieben Gruß Letreo |
16.11.2015, 21:31 | #3 |
Liebe Letreo,
die Idee kam mir heute spontan, anlässlich jüngster Ereignisse. Danke. Liebe Grüße Jana 😊 |
|
17.11.2015, 00:06 | #4 |
abgemeldet
|
Liebe Jana,
die jüngsten Ereignisse machen einfach wütend und sprachlos. Sind es überhaupt Menschen, die so viel Elend über unschuldige Menschen schütten. Man kann es nicht begreifen. Ich hatte mir heute fest vorgenommen die Schweigeminute zu nutzen, um an die Opfer zu denken. Leider habe ich den Moment des Gedenkens aus beruflichen Gründen verpasst. Aber meine Gedanken sind die ganze Zeit über von diesem furchtbaren Ereignis überschattet. Ich habe Angst, vor allem um das zukünftige Wohlergehen meiner Kinder und Enkelkinder. Liebe Grüße Dabschi |
17.11.2015, 00:48 | #5 |
Diplomaten müssen wohl Milliarden Worte sagen
Fanatikern reicht meist ein Satz Bestens dazwischen Orakel |
|
17.11.2015, 02:48 | #6 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
|
Diplonatiker
umzwischen innerer Weltfrieden Festlos Zu- Ab- fall beschlangsam Wortvoll stratschen Urknallruhe Evolotionscreme im Uhrteil Zahndreieck Pi Zahl dreh Viereckig Putze dich dreckig und dann wasch dich im Feuer und verbrenn dich am Wasser und halt dich am Wind fest fall durch den Boden und Atme die Lunge Deniere Beleber dich Verherz es dir nicht wir müssen uns davon Abhirnen das kann ja nichts Augen ich wurde ge Ohren und es hörte mich nicht Mein Name ist Nase ich riech mich in mich in eingeviereckt Grenzenmittel |
17.11.2015, 08:17 | #7 |
Danke für das Gedicht, Latteralia.
Ich habe gestern die Schweigeminute genutzt, auch wenn ich gerade allein im Büro war (dadurch konnte mich aber auch nichts ablenken). |
|
17.11.2015, 11:37 | #8 |
abgemeldet
|
Wir hatten gestern vor der Behörde auch eine Schweigeminute zum Gedenken an die Toten in Paris. Gegenüber, vom Turm des Rathauses Schöneberg, erklang, wie immer mittags um Zwölf, die Freiheitsglocke.
Lieben Gruß Rosenblüte |
17.11.2015, 20:01 | #9 |
Schweigeminute
Hall Litteralia,
gefällt mir sehr gut, dein Gedicht, erinnert mich in seiner Kürze (und Würze) an Erich Fried, der auch mit sehr wenig Worten sehr viel ausdrücken konnte. Toll! Liebe Grüße aus der Wüste, wüstenvogel |
|
17.11.2015, 20:51 | #10 |
abgemeldet
|
Ja, ein wirklich gutes Gedicht.
Ein kleiner Vorschlag. Am Schluss würde ich schreiben: bleibt nur noch hoffen - hoffen, dass hoffnung bleibt Lieben Gruß Rosenblüte |
18.11.2015, 10:13 | #11 |
Würden diejenigen schweigen...die das Sagen haben - und dafür jenen reden dürfen...die man zum Schweigen verdammt, dann wäre es vielleicht gar nicht zu dieser Situation gekommen...derer man schweigend gedenkt....weil sie sprachlos macht.
|
|
18.11.2015, 11:17 | #12 |
R.I.P.
|
hallo litteralia
ein gedicht ist dann eines, wenn es über den tag und das jahr hinaus bedeutung hat. dein text hier hat das. (deshalb mag ich auch den titel nicht so...) rhythmus und satzmelodie schlagen einen bogen vom ersten wenn bis zum letzten punkt. hoffen möge hoffen bleiben, das passt in diesen bogen, und es beduetet viel mehr, als wenn "hoffnung bleibt". ausserdem ist es klanglich und stilistisch (vermeiden deutscher substantivierungsendungen wie -ung und -keit usw.) eine ausgezeichnete wahl. dichten heisst, aus schlechtem schönes machen. das ist dir gelungen. hut ab. urluberlu |
18.11.2015, 11:50 | #13 |
abgemeldet
|
Mir erschien es redundant, nach mehrmaligem Durchlesen jedoch stimmig, da es durchgehend als Stilmittel verwendet wurde.
Lieben Gruß Rosenblüte |
18.11.2015, 12:28 | #14 |
R.I.P.
|
danke, rosenblüte, dass du auf diesen ounkt hinweist, den ich leider unbeachtet liess. das rundet die sicht auf diese zeilen noch mehr und besser ab.
u. |
18.11.2015, 14:40 | #15 |
@Litteralia: Bei solch einem Anlass einen würdigen Ton zu treffen ist schwer. Dir ist es gelungen.
@dr Frankenstein: Dein Neologismen-Bombardement war ein Genuss, danke. Grüße Caliban |
|
18.11.2015, 20:41 | #16 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
|
Danke freut mich. Mister Caliban
|
23.11.2015, 16:37 | #17 |
Dieses Thema, ihr Lieben,
ist wohl ein ziemlich sensibles. Für mich ist vor allem diese Ironie bemerkenswert, im negativen Sinne. Jeder ist auf einmal so dermaßen betroffen, obwohl solche Dinge oft passieren - nur nicht in Europa. Liebe Grüße Jana |
|
23.11.2015, 21:46 | #18 |
abgemeldet
|
Das stimmt. Und man muss nicht nur nach Beirut und Bamako gucken, wo sich jüngst große Attentate ereigneten. Terror ist inzwischen Alltag im Nahen Osten und in großen Teilen Afrikas.
Ich glaube, dieser Terror hat soziale Ursachen, und die müssen schleunigst behoben werden. Lieben Gruß Rosenblüte |
24.11.2015, 07:50 | #19 |
Es ist normal, dass jeder von genau den schlimmen Ereignissen am meisten betroffen ist, die in seiner nächsten Nähe passieren und das darüber am meisten geredet wird. Das heißt mE nicht, dass der Rest der Welt egal ist. Nur kann man sich in ferne fremde Länder kaum einmischen, um etwas zu verhindern. Im eigenen Land und Nachbarländern besteht eher die Möglichkeit.
|
|
24.11.2015, 11:20 | #20 |
abgemeldet
|
Jedoch beklagte eine libanesische Journalistin, dass sich ihre eigenen Landsleute von dem schrecklichen Attentat in Beirut weniger betroffen fühlten als von den Attentaten in Paris. Es liegt vielleicht auch an den Möglichkeiten, die ein Staat wie Frankreich hat, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.
|
24.11.2015, 18:59 | #21 |
R.I.P.
|
jana, du hast nicht nur formal alles richtig gemacht, sondern auch inhaltlich mit einer offenen anlage, was zeit, ort und handlung betrifft.
deine bemerkung über das sensible thema holt dem segler beinah den wind aus dem stolzen segel. hier ein (junger, hoffnungsfroher) mensch - da die wenig erfreuliche geschichte der menschen und ihre aktuellsten phänomene (oder auch sonst was schreckliches, es gibt genug davon...) das ist das thema, welches du hier behandelst. sensibel behandelst, wohlgemerkt! wer ein gedicht schreibt mit gewissen dingen im kopf und nachher merkt, dass dabei etwas entstand, das auch bei übertragungen in andere szenarien seine gültigkeit bewahrt, der darf sich still freuen und hoffen, dass ihm noch vieles in der art gelingt. (Was ich von dir ja eigentlich erwarte.) ich musste hier nochmals die schnüss aufreissen, weil es mir vorkam, als würde deine leistung in diesem text von der politischen schwätzerei an den rand geschoben. url |