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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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04.10.2015, 10:14 | #1 |
Gast
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Der Judenfriedhof in Ansbach
Der Judenfriedhof in Ansbach ©Hans Hartmut Karg 2015 Sechs Steinwürfe lag er einst fern Von Ansbach, der Markgrafenstadt. Heut' haben ihn Besucher gern, Weil er im Orte nun Platz hat. Man kann ihn auch leicht überwachen, Wenn Vorgestrige schaden wollen. Lasst andre Religionen machen – Humanität bleibt aller Menschen Sollen!!! Die Grabmale sind oft verschwunden Und weg ist auch das Totenhaus. Die Juden hat man schlimm geschunden, Warf sogar Totensteine 'raus. Missbrauchte die zum Straßenbau, Schlug sie wild klopfend ganz entzwei, Denn jener braune Mob war rau – Glaube an Gott war einerlei. Nach dem Krieg baute man auf, Was noch nicht verschwunden war, Legte manches Steinschen 'drauf, Weil Besucher kamen gar. Zwar hatte man sie aufgestellt, Die Grabsteine so nach Vermutung, Die Bauarbeiter herbestellt – Was manchen eine Zumutung. So fegten sie die Steinchen 'runter, Welche Besucher aufgelegt, Und manche hetzten weiter munter, Weil braundenkend sie unterlegt. Erst als der Friedhof abgesperrt Und man das Areal bewacht', Wird nichts beschmiert und nichts verheert, Sonst Razzia das Stadthaus macht. Die Schüler können nun einsehen, Wo Juden gar kriegsmitgekämpft, Für Deutschland mussten sterbend gehen – Das hat die Braunwut nicht gedämpft! Heut' kommt so mancher Amerikaner Zum Grabstein seiner Vorfahren Und wird zum steten, stillen Mahner Für jene, die doch Opfer waren. Das Auge Gottes auf den Steinen Gibt Auskunft von dem tiefen Glauben, Mit dem sich Juden so gern einen, Weil sie an Auferstehung glauben. * |
04.10.2015, 16:06 | #2 |
R.I.P.
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Lieber Dr. Karg -
ich schäme mich für alle Menschen, die jüdische Friedhöfe schänden! Aber wie sagte B.B. so treffend: Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch. Bedrückten Gruß von Thing |
06.10.2015, 10:30 | #3 |
Gast
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Re: Der Judenfriedhof in Ansbach
Lieber Thing,
was da geschehen ist und wie man mit jüdischen Menschen umgesprungen ist, ist furchtbar gewesen. Das hat Tradition - und Methode gehabt. Bereits im Mittelalter mussten Juden Sondersteuern bezahlen, andere nicht. So musste in vielen Landesteilen ein "Fußjud" ebenso Steuern bezahlen, wie ein "berittener Jud", wenn sie in ein anderes Territorium gelangen wollten. Der Umgang mit den Grabmalen ist ein ganz besonders düsteres und totenverachtendes Kapitel gewesen... Herzliche Grüße H. H. Karg |
06.10.2015, 10:35 | #4 |
R.I.P.
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Lieber Dr. Karg,
wer, wie ich in Jugendjahren, das Buch von Werner Keller "Und wurden zerstreut unter alle Völker" gelesen hat, wird dieses Schicksal nicht mehr los. Herzlichen Gruß v. Thing |
07.10.2015, 09:27 | #5 |
Gast
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Re: Der Judenfriedhof in Ansbach
Lieber Thing,
überhaupt die Literatur der Opfer, der Gemarterten und Gepeinigten, wäre lesens- und beachtenswert. Doch in Zeiten der Telenovelas scheint der moderne Mensch eher harmoniesüchtig zu sein, als sich noch mit den Verbrechen der Vergangenheit auseinandersetzen zu wollen.... Liebe Grüße! H. H. Karg |
07.10.2015, 09:47 | #6 |
R.I.P.
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Ja, nicht nur die der Überlebenden.
Welch aufrüttelnde Literatur, Lyrik, Tagebücher ist von den Ermordeten auf uns überkommen! Aber das ist nichts für die, die schon in den 50er Jahren forderten, daß endlich mal ein Strich drunter gemacht werden müsse. Erst recht nicht für die, die sich auf die "Gnade der späten Geburt" beriefen. |
07.10.2015, 15:24 | #7 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Und? In Deutschland müssen christlich Getaufte Kirchensteuer bezahlen, andere nicht.
Was hat sich da geändert? Die Juden zahlen auch immer noch "Kultussteuer“. Moslems und Hindus zahlen nichts. Weil sie nicht blöd sind. Corazon |
07.10.2015, 15:36 | #8 | |
R.I.P.
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Zitat:
Was die Moslems betrifft: die gesetzliche Regelung besagt, daß sich der Staat lediglich bei Protestanten/Evangelischen und Katholiken zum Steuereintreiber macht. Vielleicht ändert sich das noch, wenn entsprechend viele Moslems bei uns seßhaft werden. |
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07.10.2015, 15:45 | #9 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Gottseidank habe ich keine christliche Religion und erspare mir somit ein Opfer der ewigen Verdammnis zu werden. Corazon |
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07.10.2015, 15:58 | #10 | |
R.I.P.
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Zitat:
Überdies: Die Protestanten fahren nach dem Tod schnurstracks in den Himmel auf. Protestanten glauben andererseits, dass wir durch unseren Glauben an Christus allein gerechtfertigt sind, und dass die Rechtschaffenheit Christi auf uns uebertragen wird - wenn wir sterben, dann werden wir schnurstracks in den Himmel gehen, um in der Gegenwart unseres Herrn zu sein (Korinther 5:6-10 und Phlilipper 1:23). (Zitat) |
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07.10.2015, 18:35 | #11 |
Dabei seit: 07/2006
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Beiträge: 4.889
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07.10.2015, 18:40 | #12 | |
R.I.P.
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Zitat:
Und ich glaube nicht, daß Deine Familiengeschichte hier interessiert. |
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07.10.2015, 18:44 | #13 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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07.10.2015, 18:55 | #14 |
R.I.P.
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Du widersprichst Dir immer und immer wieder.
Was Persönliches angeht. Wahrscheinlich sowieso alles frei erfunden. [QUOTE=Corazon De Piedra;328574]Hallo urluberlu, Bedenke bitte: Ich bin katholisch! |
08.10.2015, 08:27 | #15 |
Gast
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Re: Der Judenfriedhof in Ansbach
Liebe Dichterfreunde,
auf noch einen Gesichtspunkt möchte ich in diesem Zusammenhang hinweisen, der in der Forschung bis auf den heutigen Tag weitgehend übersehen wurde: Wenn beispielsweise im Mittelalter ein toter Jude zur Beerdigung auf einen außerhalb seines Territoriums gelegenen Judenfriedhof zur Ruhe gebettet werden wollte, dann musste für den "toten Jud" von den Angehörigen eine Sondersteuer bezahlt werden, damit sie durch ein anderes Gebiet und zum Judenfriedhof gelangen konnten. So etwas ist haarsträubend und bis auf den heutigen Tag als absolut diskriminierend einzustufen! Das waren frühe Schikanen! Beste Grüße H. H. Karg |
08.10.2015, 08:41 | #16 |
R.I.P.
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Und die zählen noch zu den geringeren....
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08.10.2015, 14:01 | #17 | |
Dabei seit: 07/2006
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Zitat:
Selbst eine Beerdigung ist heuzutage kaum unter 10.000 € zu bekommen. Corazon |
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08.10.2015, 21:17 | #18 |
R.I.P.
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09.10.2015, 11:34 | #19 | |
Dabei seit: 07/2006
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Beiträge: 4.889
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Zitat:
Corazon |
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09.10.2015, 13:32 | #20 | |
R.I.P.
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Zitat:
Und worum, denkst Du, geht es hier bei uns in Deutschland? Es geht um Würde, Achtung, Gedenken, Ehrung und Respekt. Dafür bedarf es keines 10.000 € - Mausoleums. (Mein Grab incl. der ersten Bestattung kostete Anno 2004 rund 1.700 €, und da ist die 25-jährige Pacht inbegriffen, auch inbegriffen der von einem Bildhauer geformte Sandstein. Aber das ist lediglich im Kontext von Interesse). À propos Südamerika: Wie sehen denn die Gräber der in den Favelas und Barriadas verhungerten, erstochenen, totgekifften oder vergifteten Toten aus? Alles in 43.000-Reales-Gräbern? Schreib doch keinen solchen Unsinn! |
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09.10.2015, 13:40 | #21 |
Dabei seit: 07/2006
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Beiträge: 4.889
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Unsinn? Fakt ist doch, dass sich bei 28% aller Gräber auf deutschen Friedhöfen eine Bodenerwärmung messen lässt. Untersuchungen haben ergeben, dass diese davon rührt, dass sich die Toten im Grab so oft umdrehen, wenn sie an ihre Beerdigung denken, dass sich durch die Rotation extreme Reibungshitze bildet.
Darüber solltest du mal nachdenken! Corazon |
09.10.2015, 13:45 | #22 | |
R.I.P.
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Zitat:
nein, ich schreibe das Wort nicht hin. Aber Deine Worte zeugen einmal mehr von Deiner unsäglichen Menschenverachtung. |
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09.10.2015, 14:04 | #23 |
Dabei seit: 07/2006
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Beiträge: 4.889
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09.10.2015, 14:08 | #24 |
R.I.P.
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Ja, stell Dich dumm. Oder ist's Realität?
Sinnfrei ist es so oder so - wie nicht anders zu erwarten. Ich habe von meinem Grab gesprochen, nicht von meiner Bestattung. Was ist mit den Favela-Gräbern? Und den Barriada-Gräbern? Alles teure Mausoleen aus Carrara-Marmor? |
09.10.2015, 14:11 | #25 | |
R.I.P.
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Zitat:
Es ist s e i n Thread, den Du hier vollmüllst. Aber so, wie ich ihn kenne, geht er auf solchen Müll nicht ein. Leider bin ich selbst zu allergisch gegendiese Art verbalen Müll, um ihn nicht entsorgen zu wollen. |
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09.10.2015, 16:14 | #26 | |
Dabei seit: 07/2006
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Zitat:
Den sinnlosen Vandalismus Einzelner kann man aber auch dadurch leider nicht verhindern. Corazon |
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10.10.2015, 18:19 | #27 |
abgemeldet
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Dr. Karg,
mich macht seit geraumer Zeit nachdenklich, dass sich vermehrt, Menschen, derzeit wieder mit der Judenverfolgung beschäftigen. Hierbei werden die historischen Ereignisse mit einem feinen Zucker-Schmelz rational gewobener Empathie kandiert, mit Empörung und Entrüstung über das ehemals Geschehene, das vor der endgültigen Entgleisung der Vergasungen, doch so "harmlos" mit Stammtisch-Häme und Spott begann, den man über die Opfer ausgegossen hat. Der Autor mag sich eventuell erinnern. All dies geschieht zu einer Zeit, in der exakt 1:1 und aktuell - lediglich mit veränderten Protagonisten - sich Ähnliches abspielt, genau die gleichen Anfänge, ob nun bei Demonstrationen, in Foren, wo Spott sogar noch mit zustimmenden Mitläufer-Kommentaren bedacht wird. Was bedeutet das, was wird daraus, frage ich mich. Wird die Empathie in siebzig Jahren aus Foren-Gedichten zu lesen sein? Nur so ein Gedanke... finde |
10.10.2015, 20:51 | #28 | |
R.I.P.
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Zitat:
In Deutschland werden weder Konzentrationslager noch Folterkeller errichtet werden. Die Grenzen werden wder mit Stacheldraht, Reizgas, Knüppel oder Pistolen/Gewehren "dichtgemacht". Was soll der Vergleich? Damals wollten die Verfolgten aus Deutschland r a u s, heut wollen Verfolgte reinkommen. Der erste Absatz des "Kommentars" ist keiner Antwort wert. |
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10.10.2015, 21:21 | #29 |
abgemeldet
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Es geht um die Anfänge, aus denen wieder etwas entstehen könnte, was hoffentlich niemand will.
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10.10.2015, 21:30 | #30 |
R.I.P.
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Du scheinst die Prämissen zu verwechseln.
Deutschland ist keine faschistische Diktatur. Und wird es nicht mehr werden. Wer vor Deutschland oder aus Deutschland fliehen will, dem sind keine Grenzen gesetzt. Daß Deutschland seit nach dem Krieg von Ausländern so gesucht und begehrt ist (sogar von Südamerikanern), liegt gewiß nicht an seiner Ausländerfeindlichkeit. Es liegt am großzügigen sozialen Netzgefüge. |
10.10.2015, 22:00 | #31 |
abgemeldet
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Bitte lies doch genau, thing, bevor du dich aufregst. Ich schrieb von Stammtisch-Hetzerei und Spott, wie sie auch hier in etlichen Fäden in letzter Zeit auftauchen. Das kannst du nicht leugnen. Den Staat habe ich mit keinem Wort erwähnt, dessen Organe derzeit mit aller Kraft solchen Entgleisungen entgegenzuwirken versuchen. Geh, sei so gut und brich meine Argumente nicht auf solche Abwegigkeiten runter, wie du es versuchst. Das ist deiner unwürdig und letztlich hast du doch gesunden Menschenverstand. Man kann sich auch einfach mal ohne Krampf unterhalten über brisante Themen, oder?
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10.10.2015, 22:07 | #32 |
R.I.P.
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Der Judenfriedhof...
Pardon, findefuchs -
wenn ich mich vertan habe, dann liegt es daran, daß ich hier nicht alle Fäden aufmerksam verfolge. Sollte ich Dir einen Tort angetan haben - das geschah garantiert nicht mit böser Absicht. LG Th. |
10.10.2015, 23:54 | #33 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Man könnte dann doch "die Grenzen wieder mit Stacheldraht, Reizgas, Knüppel oder Pistolen/Gewehren dichtmachen", was man den Deutschen nun zutrauen kann oder auch nicht. Oder man fügt sich als Deutscher dem Unvermeidlichen und wandert selbst aus. Das Wort "flüchten" möchte ich hier nicht benutzen. Da bietet sich vor allem Südamerika an. Dort hat man schon öfter vielen Deutschen, die sich in "ihrem Deutschland" nicht mehr sicher fühlten eine neue Heimat gegeben. Wo sie sich integrieren und wohlfühlen konnten. Bis heute. Corazon |
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