|
|
Literatur und Autoren Literatur allgemein sowie Rezensionen von Büchern, Stücken und Autoren. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
16.04.2015, 11:56 | #67 |
gesperrt
|
Ich mochte die Amis noch nie.
|
16.04.2015, 12:06 | #68 |
abgemeldet
|
Jochen Bittner ist ein redakteur der tageszeitung DIE ZEIT...
hier ein interessanter ausschnitt aus dem artikel in den OPINION PAGES: Dressed in a red wool sweater and a thick tweed jacket and sipping white wine, Mr. Grass spent most of the time talking about himself, and how much his work as a public intellectual had influenced our paper, Die Zeit. The longer he spoke, the more clearly I felt what had always made me uneasy about him. And not just him, but the entire class of older left-wing German intellectuals that he represented. Your generation has had it pretty easy, I wanted to blurt out. You grew big in times when strong ideology and determined judgment counted more than the hard work of examining what is actually going on around us. The way you saw the world counted more than the way it actually was. And there was always a lot of self in your righteousness. Today we know that ideologies aren’t realities. Writers and intellectuals don’t have that crutch; what is demanded of them, in the first place, is not moral judgment, but clearheaded analysis of our ever-accelerating world. Only in your time, Günter Grass, could you become a moral authority. Today, you would never make it. I wanted to say all of this, in front of my enraptured colleagues. But I didn’t dare. |
16.04.2015, 12:14 | #69 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273
|
Einen Schriftsteller auf seine "Moralische Autorität" zu reduzieren, ist eine dem eigenen Selbst dienende Verblendung.
u. |
16.04.2015, 12:36 | #70 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
@ Ralfchen Klasse Artikel. Der Autor ist übrigens ein gebürtiger Hesse. |
|
16.04.2015, 12:41 | #71 |
abgemeldet
|
|
16.04.2015, 13:25 | #72 | |
Zitat:
In einem Thread, der ursprünglich dem Gedenken an einen gerade verstorbenen grossen Deutschen Dichter gewidmet war, wird Freundschaft zu Feindschaft, wird in grossem Stil Leichenfledderei betrieben, werden persönliche Animositäten exzessiv ausgetragen, wird gelogen, dass sich die Balken biegen, wird dem unbeteiligten Leser klargemacht, dass man Taktgefühl und Pietät bei poetry.de vergeblich sucht. Nach dem Motto, wenn ein Leitartikler einer Zeitung das kann, dann setze ich als renommierter Hobby- und Freizeitdichter noch eins drauf. Taktgefühl, Pietät, Wahrheit, Respekt - das geht hier manchem am Arsch vorbei. Es wird geschrieben, als hätte man Günter Grass persönlich gekannt. Ich bitte die Administration um Erbarmen mit den Toten und darum, diesen ganzen Thread zu löschen. Er widert uns unbeteilgte Leser an. Corazon De Piedra |
||
16.04.2015, 13:54 | #73 |
abgemeldet
|
erspar uns deinen sermon.du kannst ja jederzeit von hier verschwinden. deine pädophilien interessieren ohnehin kaum jemand. welcher tote braucht erbarmen? das sollte man sich für die lebenden aufheben.
|
16.04.2015, 14:21 | #74 | |
R.I.P.
|
Zitat:
Unbeteiligte haben/hatten derweil genug damit zu tun, angeblich Gestorbene vom eigenen Geriß zu reinigen. Es ist nämlich hochinteressant, die User mit ihren Meinungen zu lesen. Es treffen Fronten aufeinander. Ich bin überzeugt davon, daß der Thread-Löschen-Wünscher nicht e i n einziges Buch von G.G, gelesen hat. Oder daß er "ich kniete kurz und klein auf der Schwelle zum Schlafzimmer" oder "ich raffte mich zum hohen Bett" oder "Kaschubisch wurd ich rausgestoßen" oder "ein kleiner Herr in Krieg und Frieden.." einem Roman von GG zuordnen kann. Leichenfledderei? Subjektive Meinungen. Verboten???? Ich hoffe: Nein. |
|
16.04.2015, 14:22 | #75 | ||
Zitat:
Zitat:
|
|||
16.04.2015, 14:37 | #76 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273
|
wenn grassophobe und nekrophile sich am totenbett mit klarsfeldunterstützern, krankgeschriebenen und wohlfühllyrikern eine heisse schlacht liefern, dann spricht das dafür, dass der verstorbene doch eine grosse lücke hinterlässt.
eben hat die leiche gelächelt. weiter so! url |
16.04.2015, 14:43 | #77 | |
R.I.P.
|
Zitat:
Da wird mal wieder ein bischen mißgetönt, und schon ist wieder , huch! Bewegung und Erregung. Hauptsache: In e i n e m Mittelpunkt! Für mich steht G.G. moralisch und schriftstellerisch weit über dem geliebten, bewunderten, verehrten und ins Höchste gelobte Kriegsverherrlicher Ernst Jünger. |
|
16.04.2015, 14:52 | #78 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273
|
hallo thing
sind dir im krankenhaus deine kabel oder die accounts durcheinandergeraten? du zitiertest gerade dich selbst! aber schön, dass du wieder dabei bist. gute genesung! url |
16.04.2015, 14:54 | #79 | |
R.I.P.
|
Zitat:
In der Klinik keine überflüssigen Kabel. Danke. Eine Wiederholung kann hin und wieder von Nutzen sein. |
|
16.04.2015, 14:58 | #80 |
Forumsleitung
|
|
16.04.2015, 22:46 | #81 | |
R.I.P.
|
Zitat:
Liebe Dabschi - das ist für mich ein sehr harter Brocken. Über den ich immer noch grüble. Darf ich Freundschaften davon abhängig machen, daß ein Freund nicht immer meiner Meinung ist? Ich sage: Nein. Ich habe in diesem Forum Ernst Jünger und Stefan George vehement angegriffen. Niemand hat mir das persönlich übelgenommen. Niemand hat mir die Freundschaft aufgekündigt. Sollte ich wieder einmal gemeinsam mit Ilka-Maria beim Stammtisch sein, wäre ich froh, wenn auch Du dabei wärest. Herzlichen Gruß! Thing, einst Romulus |
|
22.04.2015, 14:20 | #82 | |
abgemeldet
|
Ein Facebook-Freund schrieb über Günter Grass:
Wenn einer, der mit Worten spielt, sich demokratisch sauber fühlt, emphatisch für die Sozis glüht, die Welt mit Moralin besprüht, wenn jener sich dann überhebt und geistig über allem schwebt, sich gerne als Gewissen sieht, den Bogen dabei überzieht, und dann, so plötzlich über Nacht, schriftlich ein Geständnis macht, dass er, und das ist sonderbar, damals ein SS-Mann war und als Nobelpreis-Literat das jahrelang verschwiegen hat. Der bleibt von Häme nicht verschont, auch wenn der auf dem Gipfel thront. (H.H.) So sehe ich das auch! Zitat:
Ebenso klar ist für mich, dass Kulturstaatsministerin Grütters mit ihrer Äußerung, Grass' literarisches Vermächtnis werde neben dem von Goethe stehen, ein wenig übertrieben hat. Sicher, er war ein großer Künstler, aber doch nicht einer der größten deutschsprachigen Literaten?! Möge er dennoch in Frieden ruhen, der große Moralist. |
|
22.04.2015, 16:29 | #83 | |
R.I.P.
|
Zitat:
Einer der Herausragenden der Nachkriegsliteratur. Und ein Multitalent obendrein. |
|
22.04.2015, 16:52 | #84 | |
abgemeldet
|
Zitat:
Aber es ist gut und richtig, die toten Dichter zu ehren. Und er war ja auch ein großer Künstler, wenngleich er ein SS-Mann und Antisemit war. Gott, der ihm offensichtlich gewogen war, da er ihn mit Talenten segnete, möge ihm vergeben. In diesem Sinne: Mach's gut, Günter Grass! Liebe Grüße Rosenblüte Geändert von Rosenblüte (22.04.2015 um 21:09 Uhr) |
|
24.04.2015, 14:44 | #85 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
http://www.jura.uni-konstanz.de/prof-ruethers/ Geändert von Ilka-Maria (24.04.2015 um 18:57 Uhr) Grund: Konvertierungsfehler bei der Zeichensetzung. |
|
24.04.2015, 15:34 | #86 |
R.I.P.
|
Ich finde den SPIEGEL-Artikel interessanter, weil er in meinen Augen ungefärbter ist.
Geschmacksache. |
24.04.2015, 16:10 | #87 |
Forumsleitung
|
Das ist kein Zeitungsartikel, sondern ein Leserbrief (steht unten drunter), quasi ein Nachzügler. Die Tageszeitungen sind mit dem Thema längst durch.
LG Ilka |
24.04.2015, 16:33 | #88 |
Ganz genau, hier, lesen und die Klappe halten, der Mann ist schließlich ein Professor und der muß es ja wissen. Dumm nur, dass auch hier völlig außer acht gelassen wird, welchen nationalsozialistischen Hintergrund der spätere Wirtschaftsminister Karl Schiller hatte und wie alt er in der betreffenden Zeit war. Grass war 1944 17 Jahre alt. Aber egal, wir bauen mal eben eine Brücke zu seinen späteren pol. Aktionen und lassen wichtige Faktoren einfach mal raus, weil es ja so herrlich passt, nicht wahr? Man kann sich sehr viel ersparen, wenn man einfach mal nachrechnet und die Relationen sieht. Aber diese ganzen spuckenden und nachtretenden Foren- und Facebookspinner, entschuldigung, ich meinte die Internetmoralisten und die ausgewiesenen Nichthistoriker, die Aversionisten und letzten Polemiker, ja die hätten sich selbstverständlich ganz anders verhalten aber tausendprozentig!
|
|
24.04.2015, 17:15 | #89 | ||
Forumsleitung
|
Zitat:
Zitat:
Du bist wirklich zu beneiden, dass Dein Kommentar so völlig frei von Polemik und kein bisschen aufgeregt ist. Glückwunsch! |
||
24.04.2015, 17:49 | #90 |
Wie, das wars? Eine kleine Aufklärung, wie Quellenangaben zu schreiben sind, ein kleiner Seitenhieb, weil Du Sarkasmus mit Polemik verwechselst?
Ach, ich könnte dich knuddeln, Tante Ilka!! |
|
24.04.2015, 18:33 | #91 | |
abgemeldet
|
Zitat:
Der Tagesspiegel: Günter Grass – ein Kreis schließt sich |
|
24.04.2015, 19:12 | #92 | ||
Forumsleitung
|
Zitat:
Es ist ein ziemlich starkes Stück, einem Gedicht solch einen Titel zu geben, aber gerichtlich die Veröffentlichung von Briefen zu verhindern, die abgesandt und somit im Besitz der Adressaten waren. Offensichtlich durfte nach Meinung von Herrn Grass nur das gesagt werden, was er für richtig und notwendig hielt. Es musste ihm doch vorher klar sein, dass ein Brief, erst einmal abgeschickt, nicht mehr in seiner Verfügungsgewalt steht. Egal: Mir ging es bei der Veröffentlichung des Leserbriefs von Prof. Rüthers nicht um die Auseinandersetzung in der Presse, sondern ich sah darin eine gute Zusammenfassung dessen, in was sich Grass immer weiter hineingeritten hat. Die breite Öffentlichkeit vergißt so manches nämlich schnell wieder. Zitat:
|
||
24.04.2015, 19:31 | #93 |
Ich bin die Ruhe selbst, da kannst Du sicher sein. Wenn jemand Spaß mit Deinen Ausführungen bzgl. G. Grass hat, dann bin ich das. Mein Gott, wie übelst gesäuert Du hier in einen toten Nacken trittst. Dafür sage ich: Glückwunsch!
P.S: Das ist Polemik in Reinform: |
|
24.04.2015, 20:01 | #94 |
Forumsleitung
|
Die übliche Argumentationskeule: Über Tote darf niemand schlecht sprechen, jedenfalls nicht, wenn Du anderer Meinung bist. Wenn der Sargdeckel zugeklappt ist, wird die Lebensgeschichte umgeschrieben und die Leiche zu einem Heiligen gemacht. Früher hatte man Keilschriftzeichen aus den Stelen meißeln lassen, um das Gedächtnis der Menschheit zu leeren. Im Zeitalter der Medien und Datenspeicher ist es aber nicht mehr so einfach, alte Sünden wie einen Stein im Ozean zu versenken. Das hätte Herr Grass wissen und seine Handlungen vor ihrer Durchführung gründlicher überdenken müssen. Dazu war er aber zu eitel, er konnte nicht widerstehen, sich auf den Sockel des Moralisten zu stellen, vor allem, wenn es darum ging, sich damit seiner Partei anzudienen (... ich weiß, ich weiß, aus der er wieder ausgetreten ist - wie gesagt, der Mann war von einer unübertrefflichen Eitelkeit).
Mit der Masche "Tote sind unangreifbar" brauchst Du mir nicht zu kommen. Grass war und ist ein Mensch der Öffentlichkeit, hat sich als solcher bewusst präsentiert und wird deshalb immer in der Kritik stehen. Insofern ist er unsterblich. Dafür hat er schon mit der sehr inividuellen Vergabe seines Nachlasses beizeiten gesorgt. Grass hatte weder sein Auftreten in der Öffentlichkeit, noch hat er die Verwaltung seines Erbes dem Zufall überlassen. Er hat sich selbst zu Lebzeiten bereits musealisiert aus nackter Angst, in Vergessenheit zu geraten. Er wusste nämlich eins: Er war ein Epochen-Literat in einer sehr speziellen Zeit, deren Nerv in den Nachfolgegenerationen schon bald nicht mehr spürbar sein wird. Für die Jugend sind die Werke des Herrn Grass mindestens so ätzend wie Döblins "Berlin, Alexanderplatz", die preußische Gesellschaft in Fontanes "Effi Briest" oder Storms Novelle von dem Deichgrafen. Klassiker - das ist richtig, aber für die heutige Generationen Werke aus der Steinzeit. |
24.04.2015, 20:06 | #95 |
Zitiertes ist kein Argument, sondern eine reine Feststellung. Ich sag doch, ich bin die Ruhe selbst. Du machst hier den Wind.
|
|
24.04.2015, 20:08 | #96 |
Forumsleitung
|
|
24.04.2015, 20:14 | #97 |
Und jetzt raus in den Hof zum Seilchenspringen. Zieh ne Jacke an, wird kalt..
|
|
24.04.2015, 20:15 | #98 |
R.I.P.
|
|
24.04.2015, 21:04 | #99 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Vor dem Leistungssport ist es ratsam und auch üblich, die Jacke auszuziehen. Altehrwürdige Literaten frommt das natürlich nicht, die schwören auf Großmutters Strickmuster und Warmhalteparolen. Mit so 'ner Pipe im Schnabbel sieht Seilhüpfen gar nicht mal so langweilig aus. |
|
Lesezeichen für Günther Grass |
Stichworte |
günter grass |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Ach, Herr Grass, glaubt man das? | nimmilonely | Zeitgeschehen und Gesellschaft | 11 | 06.04.2012 10:33 |
Das Grass | Bluff | Geschichten, Märchen und Legenden | 2 | 17.03.2006 06:31 |