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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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01.04.2015, 22:08 | #1 |
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Sternenstaub
Schon lang verglüht ist jener Stern, der nun in deinem Wesen wohnt. Doch wenn du in klaren Nächten versunken auf zum Himmel blickst und staunend fernes Glitzern auf dunkler Seide siehst - fehlt dir etwas. Was ist es, das dir fortgenommen? Was wehrt dir solche klare Schönheit? Ich trete leise näher. Du atmest traulich meine Wärme, streichst lächelnd weg die wirre Strähne und kehrst zu mir zurück - mit leeren Händen. Doch in deinen dunklen Augen sprüht ein glitzernd zarter Regen. *) für Jeronimo |
02.04.2015, 00:23 | #2 |
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Das ist wirklich gut und treffend beschrieben, macht mich direkt etwas verlegen.
Den Nick habe ich übrigens von den Dogon übernommen, deren Kultur ich sehr schätze. Die Augen sind einen Tick heller und einen Tick blauer. Und manchmal regnet es unter blauem Himmel. Das hast du gut erkannt. Ich danke dir. Ein wundervolles Sternengedicht. Jeronimo |
02.04.2015, 07:34 | #3 |
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Lieber Jeronimo,
Es freut mich sehr, dass du diese Zeilen entdeckt und so schön kommentiert hast. Dein Gedicht "Bettelkinder" und die Verse aus Rilkes Vor dem Sommerregen: "Auf einmal ist aus allem Grün im Park/man weiß nicht was, ein Etwas, fortgenommen.." haben mich irgendwie zu dieser Sternenschau geführt. Das macht gar nichts, lieber Jeronimo, die Protagonisten sind eigentlich beliebig austauschbar, denn wir alle sind aus Sternenstaub - aber vielleicht nicht alle so nachdenklich wie du manchmal... Und außerdem: In der Nacht sind bekanntlich alle Katzen grau Lieben Gruß und einen schönen Tag unter hoffentlich blauem Himmel! shoshin |
02.04.2015, 10:42 | #4 |
R.I.P.
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Liebe shoshin,
der Bewidmete kann sich glücklich schätzen über diesen schönen Text (wie ich sehe, macht er das auch). Gern gelesen, dieses glitzernde Gedicht. Ja, die Verse von Rilke schimmern auf. Lieben Gruß vom Thing |
02.04.2015, 13:33 | #5 |
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Liebe shoshin,
da ist dir eine schöne Verknüpfung gelungen, du schaust gern hinter die Zeilen. Was mich allerdings etwas wundert ist, dass offensichtlich alle Rilkes "Bettelkinder" kennen, die nicht mal in seinem Gesamtwerk enthalten sind, denn die sind mein eigentlicher Bezug gewesen. Und nachts sind vor allem die Panther grau. Liebe Grüße Jeronimo |
02.04.2015, 14:40 | #6 |
R.I.P.
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Ich habe so gut wie a l l e s von Rilke!
Der Panther ist ja sozusagen "Allgemeingut". |
03.04.2015, 08:28 | #7 |
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Danke Dir nochmals, lieber Jeronimo!
Ich kenne Rilkes "Bettelkinder" auch nicht; der Auslöse waren wie gesagt, deine "Bettelkinder" und "Vor dem Sommerregen", das ich grandiös finde: Diese beklemmende Spannung, die Rilke da aufbaut, ohne dass sie sich befreiend entlädt, wonach man sich so sehr sehnt. Das Gedicht nennt er ganz harmlos "Vor dem Sommerregen", aber wenn man dann die Verse liest, ist dann es alles andere als harmlos. Er beschreibt für mein Gefühl vor allem die Angst vor dem Ungewissen. Eine Zukunftangst, die sich aus alten Erfahrungen nährt und eigentlich nicht notwendig ist, denn es kommt anders als man denkt - nur ein harmloser Sommerregen. So lese ich es halt... Mein Gedicht zäumt das gleiche Pferd anders herum auf. Es geht um eine (unnötige) Fragen: Wer bin ich? Wo komm ich her? Wo gehe ich hin? Was will ich hier überhaupt? Warum fehlt mir die Fähigkeit wirklich (dauerhaft einen anderen Menschen) zu lieben? Warum habe ich immer das Gefühl, es fehlt mir etwas? Aber ich habe versucht, einen tröstlichen Abschluss zu finden - die Antworten sind so klar, wie der Nachthimmel Lieben Gruß shoshin |
03.04.2015, 12:33 | #8 | |
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Liebe shoshin,
hier die „Bettelkinder“ von Rilke: Herbst Warum zwei Bettelkinder gehn immer die blassen Pappelalleen, die sich bange im Winde biegen? Dort wo die kranken Pappeln stehn kann nicht ihre Heimat liegen. Der Regen weht ihnen ins Gesicht. Und das hilflose Mädchen wärmt sich dicht an dem hilflosen Knaben. Sie gehn durch die Pappeln und ahnen nicht, daß die kein Ende haben. Zitat:
Jeronimo |
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04.04.2015, 12:19 | #9 | |
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Lieber Jeronimo,
Danke für den Rilke. Es ist schon faszinierend, wie er mit so schlichten Worten und Versen, so viel ausdrücken und berühren kann. Zitat:
..der Irrtum ist dem Versuch immanent. Lieben Gruß shoshin |
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04.04.2015, 21:29 | #10 |
Sternenstaub
Hallo shoshin,
hier habe ich doch noch ein paar Zeilen gefunden, in denen sogar das Ophelia-Motiv ein wenig anklingt; vielleicht passt es in den Dialog etwas hinein: Nichts lebt länger Ein Stern verglüht. Die Liebe bleibt. Sie weiß nicht recht, obgleich... Von fern verblüht und fiebernd treibt im Mondschein sie so bleich. Kein Laut ertönt. Ein Hauch vergeht. Sanft fährt ihr Boot, obzwar... Dem Sein versöhnt, vom Hier verweht, im Abschied wunderbar. Gruß Lewin. |
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05.04.2015, 10:52 | #11 | |||||||
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Lieber Lewin,
Ja, ich denke das passt gut zum Faden, der schon mehr als ein Dialog ist. Du solltest diese fein gesponnen Verse unbedingt in einen eigenen Faden stellen, damit auch andere kommentieren können. Ich beschäftige mich gleich einmal hier damit: Mir gefällt zunächst einmal das interessante Reimschema und der schöne Klang. Zitat:
Zitat:
Von fern verblüht? und trotzdem "fiebernd"? und plötzlich doch bereits (toten)bleich? Ich hab hier das Gefühl, es könnte sein, dass dir die Alliterationen wichtiger waren als die Logik oder du spielst mit der Widersprüchlichkeit der Liebe an sich. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Sie ist dem Sein versöhnt, weil dem Hier (dem Leben) bereits entrückt? Zitat:
Zitat:
Soweit meine spontanen, ziemlich unstruktierten Überlegungen, die ich aber jetzt einfach so stehen lasse Ich bin gespannt auf deine Antwort!? Lieben Gruß shoshin |
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05.04.2015, 11:19 | #12 |
R.I.P.
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Darf ich mich einmischen, liebe shoshin?
Ja, Lewin: Bitte stell das Gedicht gesondert ein! Sonnengrüße in den Tag v. Thing |
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