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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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22.03.2015, 21:20 | #1 |
Ein Lied für Poeten
Ein Lied für Poeten
Die Sonne hatte sich versteckt, versteckt im Wolkenschleier. Hab die Romantik neu entdeckt mit Rotwein, Kerzen, Leier ... Ich zündete die Kerzen an, die Sonne zu vertreten und sang zu meiner Lyra dann das Lied für die Poeten. Die Liebste hatte mich versetzt. Wir wollten heute freien. Das hat mich abgrundtief verletzt. Ich suchte nach ’ner Neuen. Gar zahlreich eilten sie heran, sie schmachteten und flehten, ich sang zu meiner Lyra dann das Lied für die Poeten. Die Jugend hauchte eben Tschüs. Das war mir nicht geheuer. Da sagte ich der Zeit: Wie süß, doch du wirst auch nicht neuer. Nun kam ich still zu Hause an, nur nicht, um gleich zu beten: ich sang zu meiner Lyra dann, das Lied für die Poeten. Das Sterben, sprach man, sei alsbald mit Umsicht zu bereiten. Was war zu tun? Ich sagte: Halt, ihr könnt mich mal … begleiten. Dann holte ich die Lyra raus und sang für die Poeten das alte Spiel von Katz und Maus und pfiff auf die Propheten. |
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22.03.2015, 21:35 | #2 |
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sag mal L. wie alt bissu?
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22.03.2015, 21:51 | #3 |
Ein Lied für Poeten
Respekt einflößend alt, konkret:
jünger als du aussiehst aber älter als du bist reicht das für das Lied? |
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22.03.2015, 21:59 | #4 |
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nur wenn du mir die melodie ins mein einziges ohr plärrst du wirrling..hm?
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22.03.2015, 22:59 | #5 |
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Ein echter Barde
Lieber Lewin,
zwar minnt Dein Barde nicht die Frauen demütiglich und vergeblich, aber trotz dieser Despektierlichkeit würde ich gern sein Lied der Poeten hören. Sehr gut gemalt die Stimmung und glaubhaft gezeichnet der Freigeist mit der Leier. Einziges Verbesserungspotential sehe ich in der Vermeidung des doppelten "versteckt". |
22.03.2015, 23:11 | #6 |
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Hallo Lewin,
ich habe gern gelauscht, ein wenig hat es mich auch amüsiert. Ich würde "abgrundtief", weil es so neu klingt gegen ein "zutiefst" tauschen. Dorotheas Vorschlag wäre auch zu überdenken. Liebe Grüße, Letreo |
23.03.2015, 16:03 | #7 |
Ein Lied für Poeten
Liebe Dorothea,
doppelt versteckt hält auch nicht besser. Ich glaube, es war Absicht, aber macht so recht keinen Sinn, würde es machen, wenn es sich in den anderen Strophen ähnlich wiederholte. Nun ist die Zeit zum Ändern ja abgelaufen und ich werde überlegen. Erlaubst du mir das? Liebe Grüße Lewin. |
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23.03.2015, 16:18 | #8 |
Ein Lied für Poeten
Hallo Letreo,
danke zunächst dafür, dass du dich so intensiv mit dem Lied befasst hast. Übrigens, eine Melodie habe ich dafür noch nicht, hatte ich bisher vergessen zu erwähnen. Zu dem …versteckt, versteckt… wirst du ja den Teil bei Dorothea lesen und nun zu deinem Vorschlag, das schöne alte Wort „abgrundtief“ zu ersetzen. In meinem Brockhaus von 1936 steht der Ausdruck schon so drin und obwohl ich auch in einer Gegend lebe, die relativ flach ist, also keine Abgründe hat, ist mir dieser Begriff schon seit Kindesbeinen geläufig (siehe Altersbefragung von Ralfchen). Außerdem müsste ich, um die Metrik zu erhalten, noch ein Wort vor das "zutiefst" setzen und da fällt mir nichts Rechtes ein. Also, sei so lieb, und nimm es einfach hin. Herzliche Grüße Lewin. |
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23.03.2015, 16:29 | #9 |
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Hallo Lewin,
mich stört nichts an Deinem Gedicht! ..."abgrundtief" fällt hier (für mich) aus dem Rahmen. ..."das hatte mich zutiefst verletzt" - kam mir da in den Sinn. Selbstverständlich, bin ich lieb und nehme es so hin. LG Letreo PS: Ich hörte eine Melodie... |
23.03.2015, 18:52 | #10 |
R.I.P.
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Hallo Lewin,
bereits der erste Blick lässt stutzen, denn der Titel wird nicht angetastet, lediglich -das Lied auf die Poeten- wird mehrfach erwähnt, doch vom Text dieses Liedes kein einziges Wort. Das ganze Drumherum liest sich zwar nett, doch das Fehlen des Liedes führt unweigerlich zu der Frage: Was soll denn dieses Gedicht eigentlich ausdrücken? Was bleibt vom Inhalt übrig? Ironie über Ironisches? Wo liegt denn hier der Reiz? HG Kurier |
23.03.2015, 20:19 | #11 |
Ein Lied für Poeten
Hallo Kurier,
danke, dass du dir schon vom Titel her Gedanken zum Fortgang des Gedichtes gemacht hast. Was will ich als Autor mit dem „Lied“ sagen? Zunächst lasse ich für jeden erkennbar Lebensabschnitte chronologisch ablaufen, nach denen jeweils der Bedarf besteht (oder sich andeutet), ein Lied zu singen auf das, was dem Protagonisten, sei er nun gut oder schlecht, verblieben ist: auf die Poeten: im übertragenen Sinn, auf die Poesie. Und dort in der Folge auf das verloren gegangene Liebes- oder Lebensglück, die verlorene Jugend (bzw. das unvermeidliche Älterwerden) und dann auf den bevorstehenden Tod. Wenn du natürlich erwartet hast, ein Loblied auf Poeten an sich zu lesen, dann wirst du genauso enttäuscht sein wie ich, der (schnell noch) dein Gedicht „Tränen“ gelesen hat, in dem nicht eine einzige Träne vorkommt, wo die Phantasie jedoch wenig Spielraum braucht, sich welche vorzustellen. In meinem „Lied“ ist der Spielraum sicher je nach persönlichem Schicksal breiter gefächert, aber ohne diesen Freiraum für eigene Vorstellungen kommt wohl kein Gedicht aus, selbst eines für Kinder nicht. Wahrscheinlich werde ich dich nicht überzeugen können, sicher nicht, wenn deine Meinung sich manifestiert hat. Aber ich wollte es versuchen und stehe dir weiter zur Verfügung. Es grüßt dich Lewin. |
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23.03.2015, 21:18 | #12 | |
R.I.P.
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Zitat:
Und langanhaltenden Applaus (standing Ovation, gröhl) für das hübsche Lebenslied! Gekonnt komponiert findet Thing mit besten Grüßen |
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23.03.2015, 22:33 | #13 |
Metrisch, wortgewandt, schön verdichtet, was will man mehr.
Selten hier. Sehr schön geschrieben! L. |
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23.03.2015, 23:05 | #14 |
Das Lied für Poeten ist, wie die Poesie selbst, eine Achse im Leben, um die man sich freier drehen kann, als um vieles, das sonst so winkt.
Gern gelesen LG gummibaum |
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24.03.2015, 16:28 | #15 |
Ein Lied für Poeten
Hallo Letreo,
nochmals ganz kurz: dein „hatte mich zutiefst verletzt“ wäre ohne weiteres gegangen, dann hätte ich dreimal „hatte“ V1, V3Z1 und V3Z3 und ob das dann nicht zuviel wäre? Gruß Lewin. |
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24.03.2015, 16:34 | #16 |
Ein Lied für Poeten
Hallo Thing,
danke für deinen sehr guten Kommentar (fast euphorisch) für dieses Lied, das ich fast in der Versenkung hätte verschwinden lassen. Herzliche Grüße Lewin. |
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24.03.2015, 16:57 | #17 |
Ein Lied für Poeten
Hallo Litteralia,
danke für deinen Beitrag. Bei deiner Altersangabe fällt mir sofort Sibylla Schwarz (1621-1638) ein. Ich hoffe, dass du der Dichtkunst treu bleibst, leider konnte ich gestern nur etwas von dir überfliegen. Jedenfalls bin ich froh, dass du dich richtig gut eingelesen hast. Hier ein Sonett von Sibylla Schwarz: Ist Lieb ein Feur/ und kann das Eisen schmiegen/ Bin ich voll Feur/ und voller Liebes Pein/ Wohrvohn mag doch der Liebsten Hertze seyn? Wans eisern war/ so würd eß mir erliegen/ Wans gülden war/ so würd ichs können biegen Durch meine Gluht; solls aber fleischern seyn/ So schließ ich fort: Eß ist ein fleischern Stein: Doch kann mich nicht ein Stein/ wie sie/ betriegen. Ists dan wie Frost/ wie kalter Schnee und Eiß/ Wie presst sie dann auß mir den Liebesschweiß? Mich deucht: Ihr Herz ist wie die Loorberblätter/ Die nicht berührt ein starcker Donnerkeil/ Sie/ sie verlacht/ Cupido/ deine Pfeil; Und ist befreyt für deinem Donnerwetter. Herzliche Grüße von Lewin. |
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24.03.2015, 17:02 | #18 |
Ein Lied für Poeten
Hallo gummibaum,
danke für deinen sehr individuellen Kommentar. Da hast du aber eine schöne Aussage gefunden. Herzliche Grüße von Lewin. |
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24.03.2015, 17:47 | #19 |
abgemeldet
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Hallo Lewin,
stimmt, dass wäre zu viel, hatte ich auch schon überlegt. LG Letreo |
25.03.2015, 17:35 | #20 |
R.I.P.
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Hallo Lewin,
ich danke für deine Antwort, bin aber mit deiner Darstellung (um es mal ganz vorsichtig auszudrücken) nicht einverstanden. Deine Antwort ist eigentlich, da du auf meine klare unmissverständliche und auch logische Kritik nicht eingehst, nur ein, deine Meinung betätigender Rundumschlag, ohne den Kern zu treffen. Natürlich ist klar zu erkennen, was du eigentlich sagen (ausdrücken) willst, NUR; DAS DAS HAST DU NICHT GESCHRIEBEN: Du schreibst von R O M A N T I K, ohne näher darauf einzugehen; was du dazu geschrieben hast, ist etwas zu dünn. L I E B E, oder was du hier als Liebe anführst. Gar zahlreicht eilten sie heran, sie schmachteten und flehten. Warum, was war der Grund? Dein Charme, die Persönlichkeit, oder Reichtum? Ich finde diese beiden Zeilen einfach hässlich; sie sind zu stark narzisstisch geprägt. J U G E N D, vorbei, und dann deine Worte an die Zeit. S T E R B E N, hier etwas eigenartig verpackt. All diese vier Themen werden im zweizeiligen Refrain von der Lyra und dem Lied des Poeten abgeschlossen. Doch was ist das Lied des Poeten? Du gibst dazu eine etwas sehr eigenwillige Erklärung ab, und zitierst hier ein Gedicht von mir, o h n e dass du es im Forum überhaupt kommentiert hast, als Beispiel für deine Gedanken. Letztendlich ist das Lied des Poeten ohne jegliche Aussage. Statt …DAS LIED DES POETEN … könnte auch … TRALLALA; TRALLALA; TRALLALA … dort stehen – es hätte den gleichen Effekt. Was bleibt dann übrig? Ein nicht gründlich genug durchdachtes, einfach geschriebenes gereimtes schlichtes Kurzgedicht. HG Kurier |
25.03.2015, 22:12 | #21 |
Ein Lied für Poeten
Hallo Kurier,
eigentlich ist mir meine Zeit zu schade, auf deine Zeilen einzugehen. Ich tue es dennoch. Zunächst unterscheidest du in keiner Weise innerhalb meines Textes, was ist Ernst, was Ironie und was ist schicksalhaft und unabänderlich. Wenn du z.B. die Zeilen nach der offenbar geplatzten Verehelichung so auffasst, wie sie geschrieben sind, ja, was soll ich dir von dem Rest des Liedes noch erklären? Was verlangst du denn? Soll ich dir den Übergang von der Jugend in die sogenannten mittleren Jahre auch erläutern, Midlife Crisis noch mit einbauen, feststellen, dass die Zeit nicht stillsteht, das Sterben so verpacken, dass jeder begreift, dass es zum Leben dazugehört? Nein, Kurier, solch ein Lied werde ich dir nicht schreiben. Und wenn du es oder einen Teil davon hässlich findest, ist es nicht unangemessen, es auch für dich zu behalten. Da richtet es keinen Schaden an, weder an unverbildeten Poeten noch an Propheten oder Kurieren. Wenn ich nach deiner mit dem Skalpell behafteten Herangehensweise z.B. ein Lied wie das folgende zerlegen würde, Am Brunnen vor dem Tore Da steht ein Lindenbaum Ich träumt in seinem Schatten So manchen süßen Traum Ich schnitt in seine Rinde so manches liebes Wort, und würde meine Fragen derart unerbittlich ansetzen, dass ich mich darum bemühte herauszufinden, um welche Träume es denn gegangen sei, waren sie erotischer Natur, sind sie in Erfüllung gegangen, welche Worte hat denn das Schnitzmesser geformt oder war es ein einfaches Taschenmesser oder aus Obsidian oder Feuerstein, dann wäre die Romantik, die man mit ein paar Worten erwähnen kann, zunichte. Man kann ein Lied schreiben oder weglassen. Ebenso eine Kritik oder einen Kommentar. Ich habe ein Lied geschrieben. OK. Dir gefällt es nicht. Auch OK. Ein TRALLALA daraus zu machen, gefällt mir nicht. Über den Rest kann man streiten, bis der eigenartig verpackte Fall eintritt. Auch OK. Mein vom Charme geprägter Reichtum verbietet es mir, mich noch länger damit zu beschäftigen. Sollte eines das andere verdrängen, lasse ich es dich wissen. Freundliche Grüße Lewin. |
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25.03.2015, 23:45 | #22 |
R.I.P.
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Das Lied f ü r, nicht des Poeten.
Dann holte ich die Lyra raus und sang für die Poeten das alte Spiel von Katz und Maus und pfiff auf die Propheten. Da steht es klar und deutlich: Das Lied vom alten Katz-und-Maus-Spiel. Noch Fragen? Oder wird weiter skelettiert? Thing |
25.03.2015, 23:59 | #23 |
Ein Lied für Poeten
Danke Thing, das tut richtig gut.
Gruß Lewin. |
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26.03.2015, 02:47 | #24 |
abgemeldet
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ist es nicht schön wie du hier auf händen getragen wirst bezaubernder luin? ich dagegen frette mich weiter asl atheistische....
http://up.picr.de/21394951hg.jpg |
26.03.2015, 15:55 | #25 |
Ein Lied für Poeten
dabei siehst du so bezaubernd aus...
übrigens hoffe ich doch, dass du mir das gönnst und wenn ja, dann weißt du auch warum. Gruß Lewin. |
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26.03.2015, 16:18 | #26 |
R.I.P.
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Hallo Lewin,
eine sachliche Auseinandersetzung zwischen zwei Meinungen muss doch möglich sein, ohne dass ein Diskussionspartner verletzt wird; wir sollten den Ball flach halten. Ich habe nur meine Meinung vertreten, und abgewertet habe ich dich nicht – ich sah (und sehe) dein Gedicht nur aus einem anderen Blickwinkel; eigentlich nur viel Lärm um nichts. Auch das Verhältnis zwischen lobenden und kritischeren Kommentaren spricht für dich! Das war`s! HG Kurier |
26.03.2015, 16:53 | #27 |
Ein Lied für Poeten
Hallo Kurier,
Ball flach halten, viel Lärm um nichts. Ich glaube, so lassen wir es. Ich hoffe, dass wir mit dem neuen Lied - "Noch ein Lied für Poeten" - eine Linie finden. Gruß Lewin. |
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