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Theorie und Dichterlatein Ratschläge und theoretisches Wissen rund um das Schreiben. |
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13.03.2015, 21:53 | #1 |
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538
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Frei oder formgebunden?
Hallo ihr Lieben,
mich würde eure Meinung dazu interessieren. Immer mehr Lyriker - gerade auch in meiner Generation - wenden sich von den klassischen Formen ab und schreiben frei, ohne Metrik, ohne Reim, alternativ, kleingeschrieben oder sonstiges. Was denkt ihr? Was bevorzugt ihr? L. |
13.03.2015, 22:07 | #2 |
R.I.P.
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Reimgebunden!
Reimgebunden! Reimgebunden! |
13.03.2015, 22:17 | #3 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273
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Wie im Morgenglanze Du rings mich anglühst, Frühling, Geliebter! Mit tausendfacher Liebeswonne Sich an mein Herz drängt Deiner ewigen Wärme Heilig Gefühl, Unendliche Schöne! (J.W.Goethe) Gefällt mir eigentlich ganz gut. Dir? |
13.03.2015, 22:33 | #4 |
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538
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Ja, liebe Thing, das teile ich auch.
Nein, url (sorry, dein Nick ist so kompliziert), dieses Gedicht mag ich nicht. Wohlgewählte Sprache, das stimmt, aber mir fehlt die Form drumrum. |
13.03.2015, 22:59 | #5 |
gesperrt
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Ich mag Lyrik, aber auch Prosa.
Ich finde es schade, wenn ein Inhalt, eine Aussage formgebunden in ein Korsett gepresst wird. Auf die Schreibe kommt es an, dann darf man auch flexibel sein. Ich halte es wie Ulla Hahn: Zwei Seelen Da gibt´s eine in meiner Brust: hübsches Gesicht, helles Haar blauäugig freundlich gewandet und sanft. So sanft und sauber zufrieden und fein. Und da gibt´s die andere: mondbesessen verdreckt strähnige Haare Chifffon zerfetzt die Lippen zerbissen die Füße zertanzt. Sie kennt die Lieder. |
13.03.2015, 23:17 | #6 |
Schnuppsiwuppsi Eiersalattoastbrot, Haizombie, frittierte Toblerone.
Mal ganz ehrlich: Die Hälfte der Zeit weiß ich wenn die Leute etwas unter meine Gedichte schreiben garnicht was sie möchten. Meine Gedichte funktionieren nach 2 Schemata. Die können sich reimen oder eben nicht. Wenn ich hier Dinge lese wie die Farbhaikus von Ilka Maria dann finde ich das total interessant, aber auf der anderen Seite sitzt in meinem Kopf der Schimpanse der die beiden Becken zusammenhaut Es gibt einige, die schreiben auch in diesem Korsett sehr gut und es ist total lesenswert, es gibt aber auch viele Gedichte die mir von der Wortwahl und vom Stil her zu altbacken sind. Letztendlich muss jeder seinen Weg finden, die Hauptsache ist das es gut geschrieben ist und Anklang findet. |
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13.03.2015, 23:20 | #7 |
Ich bin so frei und kopiere hier mal einen kurzen Text rein, den ich erst vorhin in einer Diskussion auf Facebook geschrieben habe
Ich bevorzuge den Reim, aber inzwischen steht das Ungereimte bei mir fast auf gleicher Stufe. So wie es Bilder gibt, die ohne einen bewusst gesetzten Pinselstrich entstehen oder Musik, die sich nicht mehr an alte Rhythmusmuster hält, gibt es eben Gedichte (Lyrik viel mehr), die ohne Reime daherkommen. Für mich ist es nicht, bzw. nicht vor allem, die äußere Form des Werkes, die den Unterschied zwischen Lyrik und Prosa ausmacht. Es ist eher die "innere Form". Ein Thema zu verdichten heißt eben auch es "dichter" zu machen. Wo ein prosaischer Text einen Roman füllen kann, hat ein lyrisches Werk nur wenige Zeilen. Dennoch können beide das gleiche Thema behandeln und auch beide vollkommen gute Werke sein. Die Ebene der Interpretation sollte in der Lyrik, meiner Meinung nach, ein sehr viel größere Rolle spielen, als bei der Prosa. Das ist jetzt natürlich eher grob, denn die allermeisten prosaischen Texte lassen bewusst viel Interpretationsraum, doch die Art und Weise ist eine andere. Und dann schaut man sich bspw. Goethes Faust an und kann überlegen, ob das nun mehr Prosa oder Lyrik ist und vllt zu dem Schluss kommen, dass es in dem Ausmaß vielleicht lyrische Prosa oder prosaische Lyrik ist? Wer weiß... Es kommt eben stark darauf an, ob man sich bei solchen Einteilungen an den althergebrachten Definitionen orientiert (die es ja durchaus gibt) oder eben seine eigene Sichtweise entwickelt (was nicht zwingend notwendig sein muss und was ich auch keinem vorschreiben will ). Ich denke, dass gerade die Kunst der Bereich sein sollte, der einem die meiste Freiheit bietet. Natürlich ist nicht jedes Werk sofort ein Gedicht, nur weil der Künstler es sagt. Wenn mir der Künstler aber seine Gedanken zur Formwahl darlegen kann, so seltsam diese Form auch sein mag, dann bin ich bereit das Werk als Gedicht oder was auch immer der Künstler möchte, zu akzeptieren. Soweit von mir^^ (und wahrschreinlich nicht mal ausführlich genug. Eigentlich Stoff für ein ganzes Büchlein ) Freut mich hier so viele interessante Gedanken lesen zu könne. Zusätzlich: Der Endreim ist ja nicht das einzige lyrische Mittel. Ich finde es in Ordnung, wenn man sein Augenmerk auch auf andere lyrische Mittel legt LG, Meishere |
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13.03.2015, 23:21 | #8 |
Im Prinzip bevorzuge ich die klassische Variante, allerdings gibt es Texte, die sich einem Schema entziehen. Es wäre schade, wenn sie nicht geschrieben würden, nur weil sie der klassischen Form nicht Genüge tun.
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13.03.2015, 23:21 | #9 |
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538
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Also, ich stehe dazu in etwa so:
Ich mag freie Lyrik ab und an gerne lesen, aber auch nur, wenn sie wirklich gut ist. Ich kann diejenigen, die die Freiheit als Ausrede nutzen, gar nicht leiden. Ich glaube, um freie Lyrik zu beherrschen, muss man sich mit Metrik und Formen auseinandersetzen. Danke für eure Meinungen. |
13.03.2015, 23:22 | #10 |
Ich bin ein großer Fan von klarem Rhythmus und reinen Reimen.
Aber ich mag auch Experimente. Nur gelingen Sie halt nicht immer, sonst wären es ja keine. |
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13.03.2015, 23:25 | #11 |
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538
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Wir verstehen uns
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13.03.2015, 23:59 | #12 | |
R.I.P.
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Zitat:
Es gibt freie Lyrik, die mir gefällt. Aber sehr, sehr selten. |
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14.03.2015, 03:59 | #13 | |
Zitat:
Bzw. finde ich, dass man weniger die Form beherrschen muss (denn davon möchte man sich ja eh befreien), sondern eben lyrische Mittel, die es schaffen ein Thema auf lyrische Art zu verarbeiten. Würde man sich in der Kunst immer zu sehr an festen Formen festhalten, dann wären wohl einige der größten Musikstücke und Malereien nicht entstanden. Ich finde nicht, dass die Lyrik hier eine Ausnahme machen muss Ich persönlich denke, dass ein Werk mithilfe der gewählten Formen und lyrischen Mittel den Inhalt bewusst unterstützen sollte. Prinzipiell sollte sich ein Dichter schon mit den Grundlagen der Metrik beschäftigt haben, so wie ein Musiker Noten lesen können sollte und ein Maler sich zumindest mal Gedanken über Kunstwerke außerhalb seines Stils machen sollte. Das sind wohl die technischen Grundlagen um Kunst tatsächlich zu "perfektionieren". Ich denke aber nicht, dass man diese Grundlagen bis ins Detail verinnerlicht haben muss, wenn man vorher seinen eigenen Stil entwickelt. Wichtig ist allerdings kritikfähig zu bleiben und nicht blind gegen alle Kritik die Linie weiterzuverfolgen. Das führt wohl in den wenigsten Fällen zum Ziel. Nur weil man bspw. in freien Versen schreibt muss das Gedicht ja nicht automatisch gut sein, nur weil es aus den "alten Formen" ausbricht. Und genauso ist sicherlich nicht jedes gereimte Werk ein wunderbares Kunstwerk, selbst wenn die Endreime noch so perfekt sind! Wenn ein Dichter wählen kann, ob nun ein Gedicht mit Strophen in vierversigen Paarreimen, ein Sonett, eine Elegie oder was auch immer seine Aussage am besten unterstreicht, warum sollte er dann nicht auch den freien Vers als Form wählen. Das noch von mir dazu Am Ende ist es natürlich wie so oft eine subjektive Sache. Auch eine Sache der Gewöhnung, würde ich sagen. Ich mag die Musik des Orients (einfach jetzt der Einfachheit halber mal "über einen Kamm geschoren") auch nicht wirklich. Trotzdem kann es natürlich gute Musik sein. Und das ist es, glaube ich, was Kunst so schön macht. Sie darf auch mal nicht gefallen und muss es nicht jedem recht machen. LG, Meishere P.S.: Über alldem sollte man übrigens nicht vergessen, dass der "Vers Libre" auch durchaus eine Form ist! Nur eben keine fest vorgegebene. Wer sich des freien Verses bedient, der sollte keineswegs willkürliche Zeilenumbrüche setzen, um die Form eines Gedichtes "vorzutäuschen". Das Einteilen in sinngebende Verse ist nämlich die Eigenschaft, die dann alle Gedichte gemeinsam habe. Prosa mit willkürlichen Zeilenumbrüchen bleibt Prosa, nur in seltsamer Form Um Litteralias Satz am Ende noch aufzugreifen: Wer die "Freiheit" als Ausrede nutzt um etwas als Gedicht zu verkaufen, der belügt natürlich andere und sich selbst. Doch genauso kann das jemand tun, der ein paar Reime aufschreibt, die inhaltlich zusammenpassen mögen, aber insgesamt doch kein Gedicht ergeben. Es ist mehr als die Form! |
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14.03.2015, 11:27 | #14 |
Ich persönlich bevorzuge die freie Lyrik beim schreiben, denn anders scheint es mir unmöglich die wirren Gedanken die mich belasten zu Papier oder Monitor zu bringen. Aber dafür verkaufe ich meine Texte auch nicht als Gedichte, sondern als das was es ist: Experimentelle Aufarbeitung von erlebten Gräueltaten mit leider persönlichem Bezug...
Andererseits lese ich gerne die Dinge auch gerne in der klassischen Form, wobei mir das Gefühl immer verloren geht. Heckmeck Scheckheft, es kommt doch immer darauf an als was man es verkaufen will. Desorganisierte Grüße BJ |
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14.03.2015, 11:39 | #15 |
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538
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Danke für eure Meinungen
Ich persönlich finde, die Kunst des Dichtens besteht darin, die Aussage in Formen zu bringen, ohne dass es dadurch schwerfällig oder gezwungen wirkt. Wahrscheinlich sollte ich 100 Jahre eher geboren worden sein, da fände mein Ideal sicherlich mehr Anklang |
14.03.2015, 13:53 | #16 |
Lauthals? Nein, das bist du hier nicht, Thing. Bewundernswert, wie brav und konform du hier, bei Poetry.de, agierst. Aber, zwischen den Zeilen, ja, da schäumt sie immer noch hervor, deine wahre Meinung über die moderne Lyrik. Warum bist du hier so zurückhaltend? Deine Sprache im Ordner „Moderne Lyrik“ auf der Lyrik-Wiese, gefällt mir da schon wesentlich besser. Sie geifert förmlich, sie ist authentisch, da verurteilst du gnadenlos die heutigen Schreiberlinge, aber wie!! Warum dann nicht auch hier, es ist doch genau dein Thema, deine heißbrünstige Umsorge? Hier spielst du das kleine unschuldige Mädchen, das mit den Armen wild in der Luft herumfuchtelnd ruft: „Ja, ich auch, ich auch, ich auch!!“ Hast du zwei Gesichter? Bemerkenswert finde ich das, wirklich. Schade, daß du hier nicht so sprichst, ups, schreibst, wie drüben, das wäre doch mal etwas, das würde wirklich Pfeffer in diese immer wiederkehrenden superarschlangweiligen Formdiskussionen bringen, die ich seit 15 Jahren im Internet lese, bei denen nichts rumkommt außer altbekannten halbintellektuellen Spaltereien zwischen den „ordentlichen Dichtern“ und „denen da“.
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14.03.2015, 16:29 | #17 | |
R.I.P.
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Zitat:
Da ich mich auch auf der Wiese keiner Vulgär- oder Gossensprache befleißige, kann ich hier auf Poetry keinen Pfeffer streuen. Aber Du hast Litteralias Frage nicht beantwortet. Das ist nämlich Sinn und Zweck dieses Threads. |
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14.03.2015, 16:46 | #18 |
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538
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Lieber Farrell,
ich weiß, dass Thing auch freie Lyrik anerkennt und schätzt, auf der Wiese sind Dichter, die sich der freien Lyrik teilweise widmen, das aber in gehobenem Rahmen. Naja, um zum Thema zurückzukommen: Was denkst du? Frei oder formgebunden? |
14.03.2015, 18:03 | #19 |
Liebe J,
schleppt man das Holz in den Wald, fragt man den Milchbauern ob er auch Cola im Angebot hat? Wir haben uns unterhalten und Du kennst meine Texte. Ich bin ein experimentell schreibender Mensch und liebe nonkonforme Texte. Als „Suchender“ kann ich es nur so ausdrücken: „Lyrik ist für mich das zwischen den Zeilen Ungeschriebene, Unsagbare. Das Geschriebene bettet diese Magie, sie ent- oder verzaubert“. Oder: „Lyrik, das ist das dunkle Kind in mir, es möchte deine Scheiben einschlagen. Es steht da und schaut dich fragend an. Kannst du mir die Welt erklären?“ In meinem Forum zum Beispiel, gibt es einen Ordner, der sich explizit mit solchen Gedanken befasst, sprich, wir haben dort eine völlig andere Herangehensweise und blenden Macharten, Formen, Regeln usw. völlig aus. Das ist sehr interessant und inspirierend. So weit nun, ich hoffe, ich habe deine Frage beantworten können. P.S: Das mit den gehobenen Standards, ja, das ist nun wirklich Ansichtssache. Lit. Hardliner, Traditionalisten, haben da eine sehr spezielle Meinung bezüglich der (lyrischen) Qualität von Texten. Ich respektiere sie -nur, geholfen hat sie mir bei meiner sprachlichen (künstlerischen) Entwicklung nicht. Liebe Grüße, Farrell |
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14.03.2015, 18:19 | #20 |
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538
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Danke für eure interessanten Meinungen!
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14.03.2015, 18:38 | #21 |
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269
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Liebe Litteralia,
ich liebe Buchstabensuppe mit viel buntem Gemüse. Ob die Buchstaben nun wild herumschwimmen oder in Reihe und Glied geordnet sind ist mir einerlei solange die Suppe gut gewürzt ist. Ich werde mir keine Gourmetnudel vom Tisch gehen lassen nur weil sie aus der Form gerutscht ist. Ich habe schon von soviel leckeren Tellern genascht die nicht von ausgebildeten Köchen stammten, dass ich mich zu der Aussage verleiten lasse, dass der Amateur zuweilen der bessere Profi ist. Guten Hunger und liebe Grüße Gylon |
14.03.2015, 19:25 | #22 | |
gesperrt
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Zitat:
Es geht immer mehr die Tendenz dahin, dass sich einige für besonders und elitär halten und schnell die lyrische Bodenhaftung verlieren. Wer maßt sich an, sich selbst für elitär zu halten und andere einstufen zu wollen in seine vordefinierten Schubladen, in denen nur die Angepassten Platz finden? Und wo ist denn deren Kunst zu finden, außer in belächelten Gedichteforen, wo sich diese „Elite“ lyrisch beweihräuchert lässt? Liegt sie schon in den Buchläden aus, stolziert sie durch Verlagsprogramme, wie vielleicht jene weniger geschätzte, über die man sich naserümpfend mokiert? Vielleicht zählen in der realen Welt ganz andere Dinge als Arroganz und Selbstüberschätzung, vielleicht schätzt man das geschriebene Wort in seiner Vielfalt mehr als in Reimen, vielleicht wird das Menschen gar nicht als Makel ausgelegt und Autoren deswegen gar nicht geschasst, sondern gefördert, die man doch mit seinem elitärem Gehabe so gerne durch den Kakao zieht? Aber natürlich gehört das nicht hierher, wo jeder schreiben darf, was er mag. D a s ist nämlich wirklich elitär. Jeronimo |
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14.03.2015, 20:04 | #23 |
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538
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Ja, lieber Jeronimo,
ich verstehe deine Ansicht und ich teile sie sogar. Gehobener Rahmen war eine sehr drastische Formulierung. Damit meinte ich die oben schon angesprochenen: Jene, die die freie Lyrik nicht als Ausrede nutzen, sondern als gezielte Form, um mit ihr zu spielen. Das ist dann nämlich Kunst. Anderenfalls wirkt es wie "dahingeklatscht" und das ist für mich keine Lyrik. Liebe Grüße L. |
14.03.2015, 20:08 | #24 | |
R.I.P.
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Zitat:
Auf der Wiese wird lediglich Wert auf den Umgangston gelegt. Er hat zumindest höflich zu sein. Die Wiese ist nicht elitär. Aber zum Glück auch keine Jauchegrube, wie es z.B. Dotcom ist. Eine anamolie wäre nach dem ersten ihrer "berühmten" Kommentare oder Gedichte, die nur aus Fäkalsprache bestehen, verbannt worden. Und das ist richtig so. Die Wiese hat auch keinen Meldeknopf, via dessen hinterfotzig gestänkert wird. So, daß Texte gelöscht werden. Auf der Wiese wird alles offen besprochen. Auch die Meckererei über nicht-anmelden-können war reine Mache. Seit das Impressum zu sehen ist, hat niemand versucht, sich anzumelden. Veröffentlich haben (von denen ich es weiß): Gun Knacki Fridolin Galapapa gummibaum und Erich Kykal Überall im Buchhandel erhältlich. |
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14.03.2015, 20:35 | #25 | |
gesperrt
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Zitat:
Diese von dir so treffend bezeichnete „Ausrede“ wird hier auch ständig benutzt und muss für jeden „Mist“ herhalten, der zuweilen auch noch als „Kunst“ hochgejubelt wird. Dazu der penetrante Hinweis, dass ja die Rechtschreibung nicht so wichtig sei. Aber die Autoren dann halt auch nicht. Zitat Thing: Niemand. Hallo Thing, doch. Lehnst du selbst denn nicht Autoren ab, die hauptsächlich „frei“ schreiben? Und es sind gute Autoren, auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Elitäres Gehabe ist, wenn Autoren einen Fürsprecher brauchen oder eine „Empfehlung“ gar, um sich der Blümchensprache widmen zu können. Elitär ist auch, wenn Autoren hier großkotzig erwähnen, sie würden ihre tollen Werke ohnehin nicht bei Poetry reinstellen, sondern nur ihre großzügige Mittelklasse für das ungebildete Proletenvolk. Aber es sind nur Foren. Dumme, nichtssagende, für keine Realität wichtige Instanz, in der diese Wichtigkeit stattfindet. Jeronimo |
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14.03.2015, 20:49 | #26 | |
R.I.P.
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Zitat:
Ich mag aus den von Litteralia genannten Gründen viele der freien Lyrikwerke nicht, das hat aber nichts mit den Autoren zu tun. Perry, z.B. schreibt fast nur "frei". Dennoch gefallen mir manche seiner Gedichte gut, weil ich sehe, was dahintersteckt. Das mit der Anmeldung wurde jetzt vielmals erklärt: Es funktionierte eine Zeitlang nicht und irgendwann werde ich auch einen Programmierer bekommen, der alles überholt. Das hat mit "Empfehlungen" nichts zu tun. Seit vielen Wochen kann man sich problemlos registrieren lassen. Daß sie nicht Schlange stehen, mag so manchen Poetryaner freuen. Es wollte sich jemand registrieren lassen, den ich aus Poetry kenne. Vornherum katzenfreundlich, hintenherum die Wiese in den Schmutz ziehend. Daß ich ablehne - wen wundert es? Ja. Ich hatte auch Ralfchen seines Wortschatzes wegen gesperrt. Und nein, er hat es mir nicht übel genommen. |
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21.03.2015, 20:04 | #27 |
abgemeldet
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 43
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Meine Versuch zur Antwort
Wann bilden Worte ein Gedicht?
Wenn ihre reiche Bildungskraft, statt schöpferisch und frei zu sein, sich einem starren Schema fügt? Wenn alle Silben monoton im Stechschritt paradieren, oder im leichten Walzerschritt zu trunk'nem Tanz verführen? Wenn ein paar Verse elegant sich um ein Witzwort scharen, oder ein neues Wort sich fand für altbekannte Klagen? Soll provokante Ehrlichkeit, ästhetisch nicht gebändigt, über ein sattes Spießertum in Versen sich erbrechen? Oder soll der Sinn sich neu dem Schlichten anvertrauen, missbrauchtem Wort ein Heiler sein durch leise, feine Klänge? Ob rhythmisch kunstvoll komponiert, ob widerborstig springend, ob Sonnengesang oder Racheschwur - wenn nur ein Lächeln, ein Seufzen mir, ein Atem Holen, ein Staunen das Wort aus der Tiefe befreit, bevor noch Vernunft die Silben seziert und nach ihrem Rotstift greift. |
21.03.2015, 22:29 | #28 |
gesperrt
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Das ist ein schönes und kluges und passendes Gedicht, so abseits und ungelesen von der Lyrikecke.
Da hätt es die anderen Kommentare gar nicht mehr gebraucht.. Jeronimo |
Lesezeichen für Frei oder formgebunden? |
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