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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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19.08.2014, 08:57 | #1 |
Gast
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Inklusionsleistung
Inklusionsleistung ©Hans Hartmut Karg 2014 Zu meinem Lehreranbeginn Stand da ein kleines, stilles Glück: Kinder zu fördern war mein Sinn – Manchmal sogar mit Silberblick. So auch mein Rollstuhlmädchen, Das fördern ich nun sollte, Dass es noch heut´ im Lädchen Erfolgreich wirkt – weil ich es wollte. Da bin ich mächtig stolz bis heute, Man gab ihr keine zwanzig Jahre. Heut´ lebt es noch, bedient die Leute, Und grau sind ihr die ersten Haare. * |
19.08.2014, 20:15 | #2 |
abgemeldet
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Sympathischer Rückblick, Hans! *
* Und haben wir nicht ALLE unseren "Buckel"? Das Schöne und das Hässliche Jeder Mensch, er mag das Schöne, wie er selber sich gern liebt. Doch das Bild ist meist die Maske, die nur er im Spiegel sieht! Hässlich, das sind anderer Warzen, nie die eignen, das sei Tort. Zeigt wer ihm dann seinen Buckel, lügt er ihn sich selber fort! Drum die Wahrheit wird zum Truge, falscher Schein, zur Illusion. Wem das Lügen wird Gewohnheit: Tot ist der im Leben schon! von Pedroburla – psychologisierend. Video Frank Zappa "I'm the Walrus" > http://www.youtube.com/watch?v=pZDR1ALvkVQ < |
20.08.2014, 07:05 | #3 |
Gast
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Re: Inklusionsleistung
Lieber Pedroburla,
schönes Anschlussgedicht! Mir ging es bei meinem Gedicht auch darum, zu zeigen, dass es Inklusion eigentlich immer schon gegeben hat, selbst wenn man das damals nicht so nannte. Herzliche Grüße H. H. Karg |
20.08.2014, 14:13 | #4 | |
abgemeldet
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Zitat:
(...) Aus dem Hain duftete es nach dem Zedernharz, das aus den kleinen Wunden rann, die der oft stürmische Wind vom Atlantik in die ausgetrocknete Rindenhaut der robusten Bäume gerissen hatte. Der Geruch und der damit verbundene Geschmack auf der Zunge erinnerten mich an die Schreibstifte der ersten Jahre meiner Schulzeit. Als uns Nachkriegskindern – sehr viele hatten ihre Eltern in den Bombennächten oder an den Fronten des Irrsinns verloren, waren Halb- oder Vollwaisen – eine tapfere junge Frau das Abc der Worte beibrachte. Sie war für mich wichtig, weil sie dies mit Liebe tat. Noch während der letzten Monate des Weltkriegs diente Fräulein Herzog beim Sanitätsdienst an der Heimatfront; sie kannte den Schrecken, die Schmerzen des Opfers - das meist nur die Unschuldigen in die eitle Waagschale der Selbstgerechten und Machtbesessenen zu legen haben. Nach dem Ende der grausamen Kämpfe auf den Schlachtfeldern Europas war meine erste Deutschlehrerin sehr streng geworden, vor allem zu sich selber. Und sie tat alles nur Mögliche dafür, die ihr anvertraute nächste Generation für ein Leben im Frieden zu erziehen - in dem Besseres als falscher Gehorsam und andere der Sekundärtugenden von dogmatischen Ideologen gültig sein sollten. (...) Beim Lesen des Neuen Testaments fand sie irgendwann die Substanz, die ursprüngliche Botschaft der Liebe, wie sie Jesus Christus mit seiner Bergpredigt den Menschen geschenkt hat - auch wenn diese nur selten Handlungsanleitung und Maßstab für das Wirken der Kirchen in die Welt hinein war. Aber das wusste sie, eine aufgeklärte Protestantin – und hinderte sie nicht daran, an das Gute zu glauben. Fräulein Herzog war eine Lehrerin, wie sie nicht besser hätte sein können. Ich habe ihr viel zu verdanken. (Ende Auszug) Alles Liebe Dir, Hans! Pedro |
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21.08.2014, 07:44 | #5 |
Gast
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Re: Inklusionsleistung
Lieber Pedroburla,
wunderbar! Ich freue mich immer, wenn Lehrer nicht verteufelt, sondern aufgebaut und ihre positiven Leistungen herausgestellt werden. Wo nur Defizitfahndung betrieben wird, geht die Schatzsuche verloren! Herzliche Grüße H. H. Karg |