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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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01.08.2014, 17:30 | #1 |
Dialog zwischen Liebeskummer und Hoffnung
Dialog:
Liebeskummer: Leise gen' der Sehnsucht sanft sich die Welt verengt wenn sich Trauer in mir krampft die, o Herz, mich lenkt. Möcht' ich spalten von mir fort mich entzweien wider Sinnen mich dem Liebesort dem Herze über Kopf entrinnen. Schlägt´ s sacht in seiner Hülle wieder liegt es dort in Stein wie so oft in ganzer Fülle mein gebrochn´Herzilein. Und es schließet sich der Kreis der ab nunmehr innehält was im Herze in sich leis' durch ein Tränchen niederfällt. Hoffnung: Sich der Hoffnung nie entziehen wo das Schwert des Schicksals wacht auch entgegen allem Fliehen liegt's doch auch in deiner Macht. Wo sich Fesseln sanft entzwein' sich des Glücks zu Harmonien in der eigenen Faust gedeihn', fesseln sie wie Symphonien. Späht h'nein zur bittr'n Stund' wieget sich in voller Pracht und auch noch bei tiefster Nacht hat ihr Antlitz Gold im Mund. Liebeskummer: Mich die Hoffnung längst entmannt taumelnd,mich bewegt durch Gassen dieser Schmerz in mir entbrannt kein' klar'n Gedanken kann ich fassen. Fühl' mich wie fremd geführt Menschen drängen an mir fort Fremde an dem heimisch' Ort im Herze der Triumph der Kühle kürt. Will entreißen, mich befrein' Laute verlassen kaum die Wände, will' der Welt entgegen schrein': "Trug' mein Herz in meinen Händen." |
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02.08.2014, 19:50 | #2 |
Hallo Meeresbucht,
Dein gedicht hat mich wirklich sehr beeindruckt. Ich finde es ist eine sehr interessante idee einen dialog zu formulieren. Auch deine Sprache gefällt mir. An diesen Stellen bin ich ein bisschen gestolpert: "Sich der Hoffnung nie entziehen wo das Schwert des Schicksals wacht auch entgegen allem Fliehen" Fliehen muss hier im genitiv stehen. "Wo sich Fesseln sanft entzwein' sich des Glücks zu Harmonien in der eigenen Faust gedeihn', fesseln sie wie Symphonien." Hier verstehe ich nicht ganz was du damit ausdrücken möchtest. Außerdem kann ich nicht ganz nachvollziehen warum du in der vorletzten strophe das reimschema änderst. und dann in der letzten wieder zumkreuzreim übergehst. ich finde das stört die harmonie des gedichts. Dennoch alles in allem ein sehr gelungenes und sehr schönes Gedicht das mich wirklich berührt hat. Und freue mich mehr von dir zu lesen. |
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03.08.2014, 17:04 | #3 |
Liebe/ r devils.darling.,
vielen lieben Dank für deine Rückmeldung. Ich freue mich sehr, dass es dir gefallen hat. "Sich der Hoffnung nie entziehen wo das Schwert des Schicksals wacht auch entgegen allem Fliehen." An dieser Stelle wollte ich den Zwiespalt zwischen Hoffnung und der Verzweiflung des Kummers möglichst getreu gegenüberstellen: Emotion und Kognition gehen oft sehr weit auseinander, so dass ich mir einerseits förmlich einrede, dass alles besser wird- mich aber emotional dem "Ganzen" ausgeliefert fühle. Daher habe ich versucht, auszudrücken, dass das Schwert des Schicksals, wie in meinem Fall eine Trennung, für mich als sehr belastend empfunden wird- und gleichzeitig wollte ich die Passivität meines Handelns widerspiegeln. Sozusagen die Ist-Situation als gegeben anzunehmen, ohne wirklich etwas an dieser verändern zu können/ dürfen. Um die negativen Empfindungen durch etwas Positives zu ersetzen/ zu relativieren, habe ich versucht, positive Gedanken der Negativspirale entgegen zu setzen:" Sich der Hoffnung nie entziehen" Also wieder nach dem Prinzip: Emotion gegen Ration: Gemäß: Ich fühle, was ich denke. Wo sich Fesseln sanft entzwein' sich des Glücks zu Harmonien in der eigenen Faust gedeihn', fesseln sie wie Symphonien. In dieser Strophe wollte ich das Hoffnungsvolle meiner Gedanken, die derzeit alles andere als klar sind, zu Worte bringen. Fesseln stehen in dieser Strophe für zwei Gefühlswelten: Fesseln aus Angst, etwas loslassen zu müssen/ Fesseln die einen halten, sanft umschließen, mich nicht alleine mit dem Schmerz hinterlassen. Die Fesseln der Liebe/ der Symbiose der Liebe werden gefühlsmäßig entzweit, dennoch gibt es einen sehr hoffnungsvollen Tei/ Anteil in mir, der, wenn auch derzeit noch sehr verkrampft, daher "in der eigenen Faust", dem Ganzen etwas Positives abgewinnen möchte: Ein Loslassen ist immer auch ein Prozess in Richtung Gesundung. Erst der, der losgelassen hat, steht sich in seiner Entwicklung nicht im Wege. Ich wollte mir vor Augen führen, meinem Herzen nahe tragen, dass das Glück/ die Zufriedenheit ganz allein in meinen Händen liegt- niemand anderes als ich allein, ist für mein eigenes Glück verantwortlich. Erst, wenn ich diese Ebene nicht nur kognitiv, sondern auch emotional erreicht habe, werde ich inneren Frieden mit mir schließen- und dieser Frieden wird mich in den schönsten Klängen an das Leben fesseln ( ganz positiv konnotiert). Das veränderte Reimschema in der vorletzten Strophe sollte noch einmal ganz deutlich spiegeln, wie eingeengt und abgekapselt sich der Schmerz für mich anfühlt. Hier befinde ich mich auf der reinen Gefühlsebene, die mein Empfinden punktuell beschreibt. Im Endeffekt wollte ich die tiefe Isolation des Schmerzes spiegeln, für den es rein gefühlsmäßig kein Verlassen gibt. Auch, habe ich dadurch ausdrücken wollen, dass ich innerlich offensichtlich noch nicht in der Lage bin,mein gewohntes Umfeld (konstantes Reimschema) zuzulassen. Das Wechseln zum gewohnten Kreuzreim in der letzten Strophe spiegelt hingegen Anteile von etwas Kognitivem wider:Ich will meinen Schmerz der Welt entgegen schreien, aber es funktioniert nicht. Hier liegt der Fokus weniger auf dem Gefühl des Verzweifeltseins, sondern viel mehr auf der Tatsache, dass ich niemals äußern würde, was ich denn äußern wollte, da die Verletzung hinter diesen Worten derzeit zu groß ist, als dass ich sie verbalisieren könnte bzw.wollte. Liebe Grüße Meeresbucht |
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04.08.2014, 00:46 | #4 |
Hallo Meeresbucht.
Deine Antwort zeigt mir, dass du dein Gedicht gut überdacht hast und dich wirklich damit auseinander gesetzte hast. Deine Erklärungen lassen nachvollziehen was das Gedicht mitteilen soll. Wo sich Fesseln sanft entzwein' sich des Glücks zu Harmonien in der eigenen Faust gedeihn', fesseln sie wie Symphonien. An dieser Stelle habe ich nun verstanden was du versucht hast zu sagen, aber dennoch finde ich diese stelle noch etwas schwierig. obwohl ich sie nun häufiger gelesen habe, stört mich immernoch irgendwas.. Es fühlt sich so an als wäre der 2. Vers eher mittel zum Zweck für den reim, weil ich da die kausalität nicht ganz sehe. Die fesseln hast du ja erklärt.. also die fesseln entzweien sich und wie dann Sich des glücks zu harmonien da rein passt weiß ich nicht... ich finde dieser vers ergibt irgendwie keinen sinn. vielleicht hat es mich deshalb so gestört beim lesen und ich habe deshalb nicht verstanden was du mit der strophe sagen wolltest. also du möchtest die fesseln die sich entzweien und sich dann in deiner faust vom glück zu harmonien gedeihen? tut mir leid... aber die stelle würde ich nochmal überdnken an deiner stelle. Nimms mir nicht übel.. das ist wirklich ein wundervolles gedicht und das ist ja nur eine "kleinigkeit." Liebe Grüße D.D |
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