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15.07.2014, 11:12 | #1 |
Unsere Wahrheit [Arbeitstitel]
Dieses Gedicht ist bisher noch ein etwas ungeschlachtes, halbgeformtes Etwas aus Gedanken, die mich drängen gedichtet zu werden
Unsere Wahrheit [Arbeitstitel] Lächeln Lachen Todesqualen Jeden Abend um Punkt acht Taa Taa Tatatataaa Guten Abend meine Damen und Herren Die Welt Geht unter Nicht mit einem Knall Nicht mit einem Wimmern Einfach so Wie jeden Tag Und wir Weinen Schreien Kreischen Sehen es Jeden Abend um Punkt acht Und Führen Krieg Finanziell Heilig Territorial Jeden Abend um Punkt acht Taa Taa Tatatataaa Guten Abend meine Damen und Herren Krieg Alle anderen Nur wir nicht Wir holen nur Fisch Barsch Mit Zwischenstopp Kein Gang mit leeren Händen Jeden Abend um Punkt acht Ta Ta Tatatataaa Guten Abend meine Damen und Herren Tutsi, Israel, Iran Achse des Bösen Aber wir Sind nicht dabei Nur unser Stahl Aber Da können wir doch nichts für Wir sind Papst Weltmeister Unschuldig Jeden Abend um Punkt acht Ta Ta Tatatataaa Guten Abend meine Damen und Herren Wir sind unschuldig Alle anderen sind schuld Drum schaut doch alle in den Spiegel Jeden Morgen und in der Mittagspause Und sonnt euch In eurer Unschuld Und wer noch immer Querulant Sein Und Selbst Denken Muss Der komme ins Verhör Hochnotpeinlich Schwöre seiner Wahrheit ab Sonne sich Und Wenn ihm danach ist Sei ihm erlaubt Zu bringen Ein Opfer An den Porzellangott Halbverdaut Wie unsere Wahrheit Aus der Gesichtsöffnung Herauskatapultiert Und dann Finde er sich ab Und Verhaltet Euch Ruhig Alles in Fraktur Fraktur Ist Unsere Wahrheit ----------------.--------------------.---------------- Wie interpretiert ihr das in der jetztigen Form, hbt ihr Vorschläge, wie man das verbessern kann, was sagt ihr generell dazu? BITTE HELFT! Die Gedanken brauchen eine Form. Danke Azzy |
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17.07.2014, 17:51 | #2 |
Okay, da bin ich wieder
Für mich ist das eindeutige Gesellschaftskritik. Man könnte es bestimmt auch anders interpretieren, aber ich halte mich jetzt mal an diesen vordergründigen Aspekt. Das "Taa Taa Tatatataaa" ist eine sehr gute Idee. Man weiß sofort was gemeint ist. "Lächeln, Lachen, Todesqualen" Das sind für mich die Nachrichtensprecher, die dauer-lächelnd über die schlimmsten Dinge berichten. Oder auch der teilweise sehr seltsame Mix der Nachrichten: 'Wir sind Weltmeister, weitere Tote in Gaza und das Wetter morgen heiter bis wolkig.' "Die Welt geht unter, einfach so, wie jeden Tag" Das ist so schön (formuliert), dass ich dazu nicht viel mehr sagen kann. Alle haben Angst vor dem Weltuntergang, dabei stirbt sie doch jeden Tag ein bisschen mehr und vor allem aufs Neue. Und jedes mal sind die Leute erschüttert, nur um dann wieder ihrem normalen Alltag nachzugehen (bis Punkt Acht des nächsten Tages). Wobei man heutzutage ja aufgrund von Smartphone und co dauerinformiert ist. So spart man sich den Schreckmoment am Abend. "Krieg alle anderen, nur wir nicht" Auch sehr treffend! "Wir holen nur Fisch" Genial! Eventuell interpretierbar, aber auf jeden Fall wirkt diese Aussage sehr absurd im Kontext des Gedichtes und zeigt damit im Grunde perfekt die Einstellung der Gesellshaft. Für mich einer der wichtigsten Sätze im Gedicht (oder sogar der wichtigste!). Dass es "Barsch" ist, daraus werde ich nicht ganz schlau. Eine Art Wortspiel mit dem Adjektiv (im Sinne von barsch wir hart/unhöflich sein) vielleicht? Das würde passen. "Kein Gang mit leeren Händen" ist dann der zweite wichtige Satz, wie ich finde. Wir haben so viel, dass wir nie leere Hände haben. Oder wir haben immer etwas zu tun, wir können uns nicht mit Problemen beschäftigen. Oder wir haben immer die Hände voll, wie soll man sie da waschen? Ich muss gestehen, jetzt das "mit Zwischenstopp" ignoriert zu haben. Es könnte sein, dass dadurch die Bedeutung der Sätze geändert wird, aber leider kann ich es noch nicht richtig einordnen. Ansonsten gefallen mir auch die weiteren Wortspiele sehr gut. Besonders: "Wie sind nicht dabei, nur unser Stahl". Was den letzten Teil angeht, da muss ich noch einmal genauer drüber Nachdenken. "Porzellangott" und "Fraktur". Es hört sich für mich interessant und srimmig an, aber mir ist nich nicht das nötige Lichtlein aufgegangen. Also, soweit von mir, LG, Meishere |
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17.07.2014, 20:50 | #3 |
Hallo Meishere,
Danke für deine Interpretation. Der Fisch bzw. Barsch ist der, in Deutschland sehr populäre Viktoriabarsch, der mit Flugzeugen geholt wird, die auf dem Hinweg im Congo großes Bumbum abladen (kein Gang mit leeren Händen). Das Opfer an den Porzellangott bedeutet einfach sich zu übergeben (aus Selbstekel?) Die Fraktur ist gleich zweifach verbraten: Einmal ist überall um den düsseldorfer Hauptbahnhof auf Brücken und Wänden ein Graffito, das in Frakturschrift wiedergibt "Verhaltet euch ruhig", welches ich immer irgendwie gruselig rechtsradikal in seiner Wirkung finde. Und andererseits geht es um die Titel vieler, als seriös empfundener Zeitungen, die in Fraktur geschrieben sind. Sowas à la "Die mediale Meinungsmaschine bestimmt unsere 'Wahrheit'" Wie gesagt, es ist bisher noch ein weitgehend ungeordnetes Gedanken-Mumbo-Jumbo, das noch in Form gebracht werden muss. Vielen Dank, Azzy |
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17.07.2014, 21:01 | #4 |
Ah so erklärt es sich.
Der "Porzellangott"! Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Den Bahnhof kenne ich nicht und auch die Zeitungen sind mir nicht bekannt Aber es handelt sich auf jeden Fall um Gedanken, die es sich zu ordnen und anzuordnen lohnt Ich bin gespannt! LG, Meishere |
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17.07.2014, 21:17 | #5 |
Hallo ATO
ich würde jedes Wort so lassen wie es ist. Denn so ist es gut und authentisch! Nicht jeder Gedankengang muss auf Hochglanz poliert werden. Titelvorschlag: Tagesschau MFG Gylon |
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18.07.2014, 07:32 | #6 |
Hi Gylon,
Dankesehr, das wäre auch noch eine Überlegung wert. Danke auch für deinen Titelvorschlag, obwohl ich ihn, glaub ich, zu konkret finde. Grüße und so, Azzy |
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18.07.2014, 17:27 | #7 |
Hallo ATO,
unter Tagesschau kan ich mir sehr viel Themn vorstellen, aber gut, dann würde ich Tatatataaa als Titel vorschlagen. Unser Wahrheit erscheint mir jedenfalls ungeeignet. MFG Gylon |
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19.07.2014, 08:49 | #8 |
OK,
Das ist ein Gedanke... Der Titel "Unsere Wahrheit" war vor Allem aus dem Gedanken geboren, dass jede Wahrheit medial vorgeformt wird. Muss ich mal drüber nachdenken. Dankesehr. Azzy |
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19.07.2014, 09:59 | #9 |
Das ist lustig, da ich wiederum den Titel als seht stimmig empfand
Manchmal ist es wohl Geschmackssache? LG, Meishere |
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19.07.2014, 10:18 | #10 |
Im Endeffekt ist doch jedes Urteil individuelle Auslegungssache.
-- Oha, müssen wir damit jetzt in die Philosophen-Lounge wechseln? |
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19.07.2014, 10:27 | #11 |
Haha, so schnell kanns gehen!
Da birgt das Gedicht noch unentdeckte Qualitäten |
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19.07.2014, 10:33 | #12 |
Verformte Wahrheit
wäre vielleicht nicht schlecht, würde mir zumindest gefallen. Gruß Gylon |
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20.07.2014, 22:58 | #13 |
"Verformte Wahrheit" würde mir gefallen, aber ich finde es etwas sehr direkt, oder?
Vielkeicht "Ihre Wahrheit"? Obwohl "Unsere Wahrheit" dann doch irgendwie passender ist. Schön, wie viele Gedanken man sich alleine wegen des Titels machen kann LG, Meishere |
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22.07.2014, 11:51 | #14 |
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