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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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13.06.2014, 13:40 | #1 |
Kostbarkeit des Augenblicks
Verweile doch, du Augenblick!
Du bist so schön! Mein Wunsch heißt Frieden, Freude, Glück und heiteres Verstehn. Doch tickt die Zeit. Sie flüstert still, was Kostbarkeit mich lehren will. Genieße jede Stunde dein. Sie bringt Gewinn. Du suchst nach Freude, leichtem Sein? Auch Schmerz macht Sinn. Es tickt die Zeit, ermahnt mich still, dass ich auch Leid erfahren will. Nun weile ich im Augenblick - im Sein vernetzt. Und kommt ein Glück auch nicht zurück, ich lebe jetzt! 13.6.14 |
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13.06.2014, 15:00 | #2 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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Liebe Rosmarie,
Das ist: „Einfach“ nur schön, sinnlich und bedarf eines Tieferen Verständnis zum Leben. So viele Verse die zum Nachdenken anregen. Nichts ist Selbst-Verständlich und ob ich Leid Erfahren will, lassen wir mal außen vor Oder? Ganz lieben Gruß Vom Phönix |
13.06.2014, 15:56 | #3 |
Lieber Phönix,
deine positive Rückmeldung freut mich über die Maßen! Ich hatte nämlich schon Zweifel, ob überhaupt noch ein roter Faden erkennbar wäre. Was das Leben in seinen Realitäten, meine Wünsche daran und die Schlüsse, die ich aus den Diskrepanzen zwischen beiden ziehe, betrifft, komme ich ständig von "Hölzken auf Stöckchen". Für mich war es schwer, noch einen einigermaßen verstehbaren Bogen zu schaffen. Zuviel wollte ich gern andeuten... Dass du nun kommst und dir das Gedicht auch noch gefällt, ist für mich geradezu ein Glücksfall! Zum Leid: Erst hatte ich geschrieben: Es tickt die Zeit, ermahnt mich still, dass ich auch Leid ertragen will. Also "ertragen" statt "erfahren". Ich habe es geändert, weil ich mir sicher bin, dass ich erst durch die leidvollen oder unangenehmen Erfahrungen meines Lebens die größten Fortschritte gemacht habe. Wenn mich jemand vor dem Leben vor die Wahl stellen würde, ob ich ein Leben nur in Freude, Vergnügen und ohne Leid leben wollte und dies dann auch eintreffen würde, würde meine Emotion natürlich sofort laut JA! schreien. Aber mein Verstand würde mir vermutlich doch raten, dass ich so etwas schön lassen sollte. Mit einem reinen Luxusleben würde ich bestimmt ein egoistischer Sozialkrüppel, der sich nicht in andere hineinversetzen könnte. Nein, ich bin überzeugt, dass es für die eigene Vollständigkeit besser ist, auch Leid zu erfahren. Für deine tolle und anregende Rückmeldung bedanke ich mich sehr! Liebe Grüße Rosmarie |
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13.06.2014, 16:08 | #4 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
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Beiträge: 1.722
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Liebe Rosmarie,
Meine Gedanken zu deinem Gedankengang Es tickt die Zeit! Ermahnt das Leid? Bedachte Stille- dass ich auch Leid ertragen will. Sehr gerne und noch viel Kraft wünscht der Phönix |
13.06.2014, 16:20 | #5 | |
Zitat:
Ob man deine Gedanken auch wie folgt formulieren könnte - damit sie süffiger werden? Allerdings tut dem Inhalt das Sperrigere vielleicht gerade gut... Es tickt die Zeit. Ermahnt das Leid? Ich werde still. Ob ich auch Leid ertragen will? Danke für deine Super-Antwort! Dir noch einen genüsslichen und leidfreien Nachmittag - und mir auch... Rosmarie |
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13.06.2014, 16:23 | #6 | |
gesperrt
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Zitat:
es ist für mich ein sehr verworrenes, suchendes gedicht und dieses "nun verweile ich im augenblick" bot keine erlösung, nach der ich mich am ende des gedichtes so richtig gesehnt habe. das li möchte zwar gerne aufgehen im augenblick, im sein, in der leichtigkeit und freude, die zeit vergessen, aber es pendelt in wahrheit irgendwie verloren und haltlos zwischen vergangenheit "das glück kommt nicht zurück" und zukunft "die zeit tickt". es will der zeit abschwören, aber es sagt dem widersprechend: "die stunde bringt gewinn", das geht nicht zusammen, philosophisch betrachtet. "auch der schmerz macht sinn", scheint sich das li nur als beruhigung einzureden, aber auch das mag mich nicht zu überzeugen. ich nehme an, du meinst auch nicht, dass das li leid erleben "will", sondern, dass das denken an zeit, diesen nichtverweilen im augenblick, leid bringt. glück und leid sind gegensatzpaare...ohne leid kein glück....ich nenne daher den erstrebenswerten zustand dieses verweilen im augenblicks für mich "freude"...zwei schöne silben wie handke sagt, und es gibt keine "unfreude". ja, es ist ein sehr beunruhigendes gedicht und gerade deshalb gefällt es mir, es fordert heraus. ich habe aber das gefühl, du hattest beim schreiben das gegenteil im sinn und ich vermute, das gedicht spricht jetzt bestimmt zu dir. falls ich mich irre, dann spricht es zumindest zu mir und genau das sollen gedicht tun - zum leser sprechen. es hat mich wieder einmal wach gemacht . danke! entschuldige meine verworrenen zeilen, aber so gings mir einfach nach dem lesen. lieben gruß! shoshin |
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13.06.2014, 16:30 | #7 |
gesperrt
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liebe rosemarie,
jetzt war ich solange mit lesen und schreiben beschäftigt, dass ich deinen kommentar gar nicht gelesen habe, bevor ich meinen einstellte...ja, ich hatte wohl recht...ES spricht zu dir! lieben gruß nochmals! shoshin |
13.06.2014, 17:17 | #8 | |
R.I.P.
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Liebe Rosmarie -
ich schließe mich Phönix an!
Lediglich hieran Zitat:
Das übertragene "to make sense" find ich sehr unschön. Entweder hat etwas Sinn oder es ist sinnvoll. Das mit dem "machen" will mir auch nach Jahren noch nicht einleuchten. wie wäre es mit Auch Schmerz birgt Sinn ? Ansonsten: Ganz in meinem Sinn! Carpe diem! Herzlichen Gruß von Thing] |
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13.06.2014, 17:25 | #9 |
Dabei seit: 06/2012
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Liebe Rosmarie,
das wünschen wir doch allen - oder "Dir noch einen genüsslichen und leidfreien Nachmittag - und mir auch" Ha, ist das schön! Phönix |
13.06.2014, 17:30 | #10 | |||||||
Liebe Shoshin,
genau das hatte ich befürchtet. Nämlich dass mein Gedicht beim Leser einfach nur einen verworrenen Eindruck hinterlässt. Umso dankbarer bin ich dir für deine ehrliche Rückmeldung und für deine anregenden Gedanken und Fragen. Deine Einwände sind aus deiner Interpretation heraus sicher richtig. Ich habe das, was ich ausdrücken wollte, halt nicht klarer und einleuchtender rüberbringen können. Zitat:
Ich bin mir bewusst, dass meine Zeit tickt und ich die glücklichen Augenblicke nicht festhalten kann. Ich könnte also in Depressionen versinken, tue dies aber nicht, weil ich überzeugt bin - und auch so fühle -, dass das Leben zutiefst sinnvoll ist. Also freunde ich mich mit dem Gedanken an, dass ich a) nichts Positives festhalten kann und b) auch das gespürte Negative seine positiven Auswirkungen auf mich selbst hat. Wenn ich mitten in einer schweren Situation stecke, hilft es mir durchaus, wenn ich sie als letztlich sinnvoll erkennen und akzeptieren kann. Natürlich ist mir klar, dass dieser mein Weg nicht für andere gelten muss. Für mich ist der Weg, um zufrieden zu sein, der, zu lernen, alles anzunehmen (was ich nicht ändern kann) und das für mich herauszuziehen, was mich entweder glücklich macht oder wachsen lässt (durch Herausforderungen). Zitat:
Für mich geht es zusammen. Und zwar schlüssig. Ich möchte einerseits dauerhaft aufgehen im Glück, erkenne aber, dass dies nicht möglich ist, weil das Glück immer nur augenblickhaft auftritt. Aber ich realisiere, dass die Zeit tickt und der Wandel immer wieder kommt, ein Wandel, der auch Schmerz und Leid mitbringt und natürlich immer wieder Glück. "Ein Glück kommt nicht zurück." ist also keine Aussage, die den Blick in der Vergangenheit belässt, sondern nur die Erkenntnis einer Tatsache. Sie zielt also nicht auf ein Verharren in der Vergangenheit, genauso wenig wie die Tatsache, dass die Zeit tickt, in meiner Denkwelt in die Zukunft zielt. Beides sind schlichte Tatsachen, die meine Gegenwart bestimmen und mit denen ich jetzt klar kommen muss. Ich kann die realen Tatsachen nicht ändern. Also passe ich mein Weltbild der Realität an. Für mich ist sowieso mein Weltbild nur dann stimmig, wenn ich ohne Brüche meine Erfahrungen darin integrieren kann. Was ich mir aus meinen Emotionen heraus wünsche, ist das eine. Was aber ist, (was ich erkenne) ist das andere. Nur das zählt für mein Weltbild. Und nur das kann mich letztlich befriedigen. Zwar spreche ich in dem Gedicht meine Sehnsucht und Wünsche aus. Aber letztlich werte ich nach dem, was ich als tiefere Erkenntnis ansehe. Zitat:
Ich glaube nicht, dass es diesbezüglich eine objektive Wahrheit gibt. Ich denke, jede Einstellung zu Schmerz oder schweren Herausforderungen des Lebens ist subjektiv. Ich selbst bin zutiefst vom Sinn des Schmerzerleidens überzeugt. Ich wäre sicher heute nicht der Mensch, der ich bin, wenn ich nicht so einiges mitgemacht hätte. Rückblickend gesehen möchte ich nicht auf die Schmerzen meines Lebens verzichten. Das allerdings nur mit dem Kopf. Mein Herz hätte nie die Kraft, sich Schmerzen zu wünschen. Zitat:
Zitat:
Ich habe mich halt so ausgedrückt, wie ich glaubte, dass ich der Vermittlung meiner persönlichen Gefühls- und Gedankenwelt am nächsten käme. Verständlicher - für anders Empfindende und Denkende - habe ich es nicht vermocht. Zitat:
Das Fazit in meinem Gedicht ist insofern für mich wirklich der Punkt, auf den es ankommt. Ich lebe jetzt. Bewusst, akzeptierend, auskostend, wahrnehmend, in Frieden. Zitat:
Im Gegenteil, ich fühle mich sehr bereichert durch deine ausführlichen Gedanken und Fragestellungen! Wer macht sich schon so viel Mühe mit einem fremden Gedicht? Ich fühle mich geehrt! Vielen lieben Dank und liebe Grüße Rosmarie |
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13.06.2014, 17:38 | #11 | |
Zitat:
Liebe Shoshin, so geht es mir am laufenden Meter... Ich hoffe, meine Antwort unten an dich erschlägt dich nicht! Dir einen schönen Abend und liebe Grüße nochmals Rosmarie |
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13.06.2014, 17:48 | #12 | |
Lieber Thing,
eins vorneweg. Du hast mich nämlich mit deinem bewegenden Gedicht "Dank" zu diesem hier inspiriert. Deine Überlegungen und deine Gefühle, waren für mich derartig tiefgründig und bedenkenswert, dass ich es nicht lassen konnte, in mich hineinzutauchen und mich zu fragen, wo ich denn stehe... Zitat:
Das Blöde ist nur, dass der Ausdruck "etwas macht Sinn" bereits fest in meinem Denken verwurzelt ist. Ich drücke mich also oft so aus und habe auch das Gefühl, dass ich damit nicht aus dem Rahmen falle. Möglicherweise falle ich ja bloß mir selbst nicht auf... Trotzdem werde ich über eine Änderung nachdenken! Ha! Carpe diem habe ich in dem Zusammenhang heute auch schon mehrfach gedacht. (Carpe diem ist nämlich einer meiner Wahlsprüche.) Dir auch sehr lieben Dank und lass uns den Abend zu etwas Schönem und Bereicherndem nutzen! Rosmarie |
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13.06.2014, 17:50 | #13 |
gesperrt
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danke, liebe rosemarie!
es ist für mich kein "fremdes gedicht" und schon gar keine "mühe". ich freue mich sehr über diesen für mich wertvollen dialog und deine offenheit. schade, dass wir an diesem lauen sommerabend nicht laaange zusammensitzen und über gott und die welt reden können... lieben herzensgruß! shoshin |
13.06.2014, 17:54 | #14 | |
Zitat:
für mich ist das Gespräch mit dir auch eine große Bereicherung! Aber jetzt bin ich platt und strecke alle Viere von mir... Dir einen ebenso befriedigenden und beglückenden Sommerabend! Rosmarie |
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13.06.2014, 22:31 | #15 |
abgemeldet
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Liebe Rosmarie,
Dein Gedicht ist so feinfühlig und wunderbar. Den Wunsch, die glücklichen Momente des Augenblickes festhalten zu wollen, kann wohl jeder Mensch nachvollziehen. Es geht aber in Deinem Gedicht auch darum, schmerzliche Momente als Bereicherung zu empfinden. Die Lebenserfahrung ist ein kostbarer Schatz. Mit zunehmendem Alter verändert sich die Einstellung und man sieht die Welt oft mit anderen Augen. Man kann die Höhen und Tiefen, die das Leben bietet, besser einordnen. Man ist in der Lage, die schönen Augenblicke zu schätzen und zu genießen. Wie sollte man auch beurteilen können, ob der Augenblick gerade schön ist, wenn man das ganze Leben über nur „vermeintlich“ schöne Augenblicke hatte. Ich denke gerade an die prominenten Menschen, die oft an ihren vielen schönen Augenblicken zerbrechen und mit dem Ruhm nicht umgehen können, was man besonders bei jungen prominenten Menschen immer wieder feststellt. Selbst die „Rolling Stones“ scheinen jetzt im Alter irgendwie angekommen zu sein, die nach dem Konzert keine wilden Partys mehr steigen lassen, wie ich gelesen habe … Ich denke aber auch an die ganz armen Länder dieser Welt, wo viele Menschen im Alltagsleben trotzdem glücklicher erscheinen, als wir Menschen hier in Deutschland … Dein Gedicht finde ich super! Liebe Gutenachtgrüße Dabschi |
17.06.2014, 20:58 | #16 |
Liebe Rosmarie,
in deinem Gedicht, das mir gar nicht verworren vorkommt , sprichst du ganz deutlich aus, was du erfahren hast: dass Leid und Schmerzerfahrungen Menschen bereichern (wenn sie nicht daran zerbrechen). Ich hab mal irgendwo gelesen: Alles, was dir begegnet, sieh als eine Möglichkeit, zu lernen und zu wachsen. (oder so ähnlich) sehr gern gelesen, lg, simba |
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19.06.2014, 15:18 | #17 |
Liebe Simba,
für mich ist es sehr schön, dass du meine Gedanken so mühelos verstanden hast! Entsprechend gefällt mir dein Spruch sehr: "Alles, was dir begegnet, sieh als eine Möglichkeit, zu lernen und zu wachsen." Ich hatte als Schülerin eine Freundin, die sagte immer: "Hinein und hindurch! Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." Ich habe das auch gern für mein persönliches Mutmachen benutzt. Aber irgendwann kam mir die Idee, dies könnte ein Sprüche-Überbleibsel aus dem 3.Reich sein. Also lasse ich den Spruch öffentlich lieber. Aber für mich benutze ich ihn immer noch... Herzlichen Dank und liebe Grüße Rosmarie |
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