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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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09.04.2014, 23:45 | #1 |
Der Arbeiter
Das Licht brennt, die Musik läuft.
Draussen ist's Nacht, drinnen wird gearbeitet. Der Stapel Papier der sich andauernd häuft, durchnässt den Arbeiter, der still hinnimmt, nicht streitet. Der Alltag zieht sich durch die halbe Nacht. Das verrichtete Werk, das wird nicht verstanden. Doch 's ist nicht schlimm, da man schläft und nicht erwacht, dabei ist kein Geist gefragt, keine Seele vorhanden. Das Leben ist der Funktion endlich Untertan, die Natur längst aus den Gedanken verdrängt. Dunkelheit wird in Gebäuden durch Lampen ersetzt, dagegen tauscht sich das innere Licht in dunkle Leere um. Das Geld spricht seine Untertanen stumm, die Hunde werden auf die Justitia gehetzt, die Maschinen die dem Druck nicht standhalten, gehängt, die Macht steigt aus Gier und Grössenwahn. Dumpfe Dämlichkeit dirigiert die demissionierten Denker. Donnernde Tätigkeit durchdringt die Hände der Henker. Doch gehängt wird nur der Geist allein, der Körper arbeitet nun ohne störende Nebenfunktion. Von einschläferndem Trott unterdrückte Pein frisst sich in die Seelen und wandelt eig'nen Atem um in Hohn. |
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Stichworte |
arbeit, sonett, trist |
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