|
|
Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
23.12.2013, 12:47 | #1 |
Ich liebe ES
Wach auf du Schläfer! Wisch die Augen rein
Und trinke dich in alle Farben ein Bis in den zarten Blütengrund der Tage Bis in den Feuerquell den alten Wein .. Und stell dich mir entgegen daß ich sage Ein Rätselwort. Bist du bereit? Ich frage: Wo warst du als die Weisheit dein Gehirn Gefurcht hat den gebirgigen Altar Den Gabentisch des Himmels still gedeckt Mit hellem Firn? Wie hat sie dich erweckt? Wie rief sie dich? Von wo kamst du geweht Gedankensturm? Woher nahmst du die Stirn Dich zu behaupten fremd und frei fürwahr Wie's noch auf deine Stirn geschrieben steht? Zu bloßem Stoff zerschlagen und verschlingen Will dein Verstand die Sonne selbst? – Zu klein Ist dein Bemühn. Dring tiefer in sie ein Und offenbare dich wenn je dein Streben So hingegeben strenggefügt und fein So selbstlos sein kann wie ihr Strahlgestein Zerbrochen hast du ihren Leib zu "Dingen" Vergessen wie sie atmen, fließen, schwingen. Verhülle dich! Ich rede unverhüllt - Und schweige! Denn ich treibe ungestillt - Ich bin dein Schmerz Du meines Herzens Bild Das ganze blind dahingewischte Jetzt Den vagen Glanz der Tage letztes Glück Füllt längst schon eines alten Meisters Blick Der alle Arbeit ins Genaue setzt Du liegst wie hingegossen staunend da Vor Schönheit nüchtern wie vor Weisheit trunken In filigrane Symmetrie versunken Und zeichnest ihre Sorgfalt in dein Ja Jedoch wo sie der Sonne Glanzgewirr Wie Lippen weitergeben wo der Kuß Der Himmelfliegenden die Lüfte schmelzt Da beißen sie sich rasend vor Genuß Und übergleißen Helios' Geschirr Mit einem Schmerz der alles überschießt: Der blinde Schnee der alle Glut erschließt. Die Augen im harten, im sanften Gesicht Die Weisheit voll Ausdruck – naive Gewalt Die karge, die seltene – jede Gestalt Verschwendung und Jubel und kluger Verzicht! Sie schwingen von ganz von allein zum Gedicht Und tauschen die Gesten, die Mienen, den Klang Und branden die weiten Akkorde entlang Hält nur deine Waage ihr Gleichgewicht. Nur wer das eigne Ziel verfehlt mag ihre Spur erwischen Die in die Ufer steigt um sich vom Jagen zu erfrischen Die sich in Tränen spiegeln will in deinen Augenteichen Wird stets vor deinen schwarzen Sternen in die Winkel weichen. Wie willst du Mensch mit Willen deinen Willen überwinden? Ich muß sie sehn! Und müßte ich in ihrem Blick erblinden!!! Wer kennt ES? Mein kleines Geschenk für den heiligen Abend morgen ... Aber nicht vorher aufmachen!!!!!!! :> www.youtube.com/watch?v=cU3N1WZyOig LG Birdy |
|
04.01.2014, 17:37 | #2 |
Hallo Rebird,
also dieses Monumentalwerk hat geniale Ausmaße wie Poesie vom seligen Hölderlin. Da zeigt sich ein wahrlich großer Dichter! Viel poetische Eingebung fürs neue Jahr wünscht wolfmozart |
|
04.01.2014, 20:11 | #3 |
R.I.P.
|
Hallo Rebird,
Dein ziemlich umfangreiches, gewichtiges Gedicht zwingt zur Konzentration, und damit zum mehrmaligen Lesen. Da Du Dich sehr lebhaft gegeben hast, kommt bei mir Deine Freude beim Schreiben rüber. Mir hat es -wie schon erwähnt- gefallen; ich sehe insgesamt zwei Dinge, die noch mehr aus Deinem schönen Gedicht machen könnten. Interpunktion wäre bestimmt aufwertend; daraus ergibt sich zwangsläufig; fortlaufende Großschreibung des ersten Wortes einer jeden Zeile ist nicht möglich. Das zum Teil wechselnde Metrum frischt hier –vielleicht wegen der Länge- auf; ohne dies wäre es vielleicht auch zu schwer (zu lesen). Als absoluten Höhepunkt sehe ich die 4 Anapäste im Vers 8, sowie die 3 Anapäste in Vers 9. Deine Mühe hat sich gelohnt. Herzlich Grüße Kurier |
05.01.2014, 13:21 | #4 |
Hallo Rebird,
dein Gedicht beeindruckt mich auch. Den Vorschlag Kuriers, es noch zu optimieren, möchte ich unterstützen. Z. B. wirkt die dynamische erste Strophe, ergänzt durch Satzzeichen, die das Lesetempo steuern und das Verständnis erleichtern, richtig perfekt. Wach auf, du Schläfer! Wisch die Augen rein Und trinke dich in alle Farben ein Bis in den zarten Blütengrund der Tage, Bis in den Feuerquell, den alten Wein, Und stell dich mir entgegen, daß ich sage Ein Rätselwort: Bist du bereit? Ich frage: Ich werde später evtl. noch andere Aspekte aufgreifen. Sehr gern gelesen gummibaum |
|
05.01.2014, 14:39 | #5 |
R.I.P.
|
Mir leuchtet nicht ein, daß bei diesem großartigen Text durch eine wohlgesetzte Interpunktion die Majuskeln wegfallen müssen/sollen.
Meinen Kommentar habe ich per PN übermittelt. Thing |
05.01.2014, 19:06 | #6 | |
R.I.P.
|
Thing, Du enttäuscht mich nicht.
Dein Beitrag geht (wieder einmal) am Thema vorbei. Zitat:
Ich habe geschrieben: „… Interpunktion wäre bestimmt aufwertend; daraus ergibt sich zwangsläufig; FORTLAUFENDE Großschreibung des ersten Wortes einer JEDEN Zeile ist nicht möglich….“ Kurier |
|
05.01.2014, 19:16 | #7 | |
R.I.P.
|
Du gestattest, daß ich dich zitiere:
Zitat:
Oder hätte ich die ersten Worte einer jeden Zeile wiederholen müssen? Welche Leser hältst Du denn für so beschränkt, daß sie dessen bedürfen? Und Thema? Welches Thema? Deine Anmerkungen sind kein Thema. Aber ich bin zu gut erzogen, um zu sagen, was sie sind. |
|
07.01.2014, 12:23 | #8 |
gesperrt
|
Birdy, da ist Dir wieder ein High-Light gelungen. Was soll ich sagen: ICH LIEBE ES !!!
Babsi |
07.01.2014, 13:54 | #9 |
abgemeldet
|
Boah sehr schön..
Aber auch sehr mächtig im Geschmack^^ Brauch erstmal ne kleine Lesepause zur Verdauung |
07.01.2014, 15:51 | #10 |
Hallo Rebird,
Der Anruf "Schläfer!" gilt ja wohl dem Menschen, der sich vermisst, die Sonne und Schöpfung kleinzureden und mit "schweige!" in die Grenzen verwiesen wird und zwar vom "Schmerz" darüber. S2/V7 könnte evtl. "fremd" gegen "frech" und in S5/V2 "letztes" gegen "armes" getauscht werden. Sonst gefallen mir die Formulierungen bis zum Wechsel des Metrums nach S7 sehr gut, manche sind hervorragend. LG gummibaum |
|
10.01.2014, 10:30 | #11 | |
ups :D
Hallo Ihr Lieben, alle miteinander,
natürlich kann ich eure Aufregung verstehen :> Es ist um genau zu sein mein erstes Lieblingsgedicht, also wo ich mich richtig rein verliebt hatte Zitat:
Na ja, jedenfalls habe ich 1-2 kleine Veränderungen mich nur gewagt am Text durchzuführen und einfach nur meine Lieblingstellen zusammengefügt. Aber nur, weil es ebend soooo schön ist und als ein "Geschenk " für Poetryfreunde gut geeignet war Das war es, was ich sagen wollte :> hier der Link zum Text: http://12koerbe.de/hansz/6neun.htm LG Rebird |
||
Lesezeichen für Ich liebe ES |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Die Liebe kommt, die Liebe geht | AndereDimension | Lebensalltag, Natur und Universum | 5 | 15.11.2013 16:32 |
Die Liebe,Maria,die Liebe II. Teil | Ex-Erman | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 2 | 06.12.2011 08:10 |
denn wenn ich je Liebe, Liebe ich dich | Sean NorthOzean | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 0 | 07.03.2008 12:49 |
Liebe geben und Liebe schenken! | Sonnenschein | Liebe, Romantik und Leidenschaft | 1 | 21.04.2005 18:56 |