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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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16.11.2013, 14:21 | #1 |
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Identifikation
Damals war es sonnenklar,
dass ich Papas Wunschkind war. Nach drei Söhnen (vielleicht mehr?) sollte eine Tochter her. Ich war Papas kleiner Schatz, ging mit ihm zum Fußballplatz. Mama raufte sich das Haar, wenn mein Kleid ganz schmutzig war. Und mit Dreizehn fand ich’s schön, wie ein Junge auszusehn, trug ne blaue Levis-Kluft, roch die frische Bikerluft. Bis ich mit nem Kerl rumhing, der mir an die Wäsche ging. Machte für ihn jederzeit nunmehr meine Beine breit. Fand nen Job dann im Büro, doch ich war nicht richtig froh, denn gering war mein Gehalt. Bin ne Frau, so ist das halt. Aber meinen Intellekt hab ich trotzdem nicht versteckt. Ja, ich denk, ich weiß Bescheid, trag ich auch ein Minikleid. Klagen will ich heut nicht mehr, denn genießen tu ich’s sehr, wenn die Männerwelt mich liebt und mir ein paar Drinks ausgibt. Kann alleine rumspaziern, ganze Nächte diskutiern. Freiheit ist der süße Lohn unsrer Emanzipation. Bin kein King, bin keine Queen, auch nicht wirklich in between, don’t identify at all. Ich bin ich. Ist das nicht toll? |
16.11.2013, 22:32 | #2 | |
R.I.P.
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Doch, Rosenblüte, das ist toll!
So toll wie Dein typisches Rosenblüten-Gedicht. Zitat:
Lieben Gruß von Thing |
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17.11.2013, 05:53 | #3 |
Forumsleitung
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Ohne Bitterkeit geschrieben - und den richtigen Schluss gezogen.
Streckenweise konnte ich den Text begleiten und mich mit ihm identifizieren. Du hast Stil. LG Ilka |
17.11.2013, 13:46 | #4 |
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Danke!
Freut mich, liebe Ilka, dass dir mein Stil gefällt. Einige kritisieren das Schlichte und die Verwendung des Paarreims. Aber das ist halt mein Stil, und für mich ist es OK. "Ich bin ich!" Ja, lieber Thing, darauf kommt es an! Ich denke, man kann gut zu sich selber finden, ohne gleich zum Egoisten zu werden. Liebe Grüße Rosenblüte |
17.11.2013, 14:15 | #5 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem ... Sohn ... Nein: Mit seinem Infint ... so ein Blödsinn! Das heißt "Infant" - ist aber schiefe Grammatik. Jetzt hab' ich's: ... mit seinem Kind ... Aber das ist ja total blöd: Ein Paarreim? Bei Goethe? Da muss er mal wieder bei der fünften Flasche gewesen sein! Oder? |
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17.11.2013, 14:37 | #6 |
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Liebe Ilka,
http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Heine/ratten.htm Was ließe sich an Heinrich Heines Wanderraten nicht alles bemängeln - der Paarreim, die unreinen Reime, die Missachtung des Versmaßes. Auf die Form allein kommt es nicht an. Lieben Gruß Rosenblüte |
17.11.2013, 14:41 | #7 | |
R.I.P.
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Zitat:
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17.11.2013, 14:57 | #8 |
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Einige fühlen sich halt als Oberlehrer. Die Gedichte dieser Formfanatiker wirken auf mich oft blutarm.
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