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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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12.08.2013, 22:31 | #1 |
Der Traum von Sonne, Mond und Sternen
Einst saß ein junges Kind am Fenster
Es war schon Nacht, es sah Gespenster Und so fragt‘ es einen Geist: „Bist du je zu den Sternen gereist?“ Der Geist sagt von dem Kind verwirrt: „Dorthin hab ich mich nie verirrt! Der Wind hat mich nie zu den Sternen getragen. Da musst du jemand anders fragen.“ Das Kind sprach Dank und zog von dannen Zog durch Wald, durch finst’re Tannen Wo es einen Wolf sah stehen: „Hast du den Mond je von Nahem gesehen?“ Der Wolf, der machte große Augen: „Hab keine Flügel, die dazu taugen! Was, denkst du, wollt‘ ich näher daran? Das brauche ich nicht, ich heul‘ ihn nur an.“ Das Kind zog weiter in den Morgen Bis es müd‘ wurde und geborgen Sich niederlegte im Sonnenblumenfeld: „Ich frag‘ mich, ob euch die Sonne gefällt.“ Da lachten die Blumen und sprachen: „Was redest du, Kind, denn für Sachen?“ Die Sonne, sie gibt uns ans Leben. Unsere Liebe ist, was wir ihr geben.“ Das Kind zog seine Stirn in Falten: „Es sind ihre Strahlen, die euch erhalten. Doch kämet ihr zu nahe, würdet ihr’s spüren Eure Liebe in ihrer Hitze verlieren.“ „Du dummes Kind, was redest du bloß. Du redest, Kind, als wärst du schon groß. Groß genug, um der Sonne nahe zu sein. Aber das bist du nicht, nein, du bist klein.“ Da schlug das Kind die Augen nieder Und es schluchzte immer wieder. „Ich weiß, ich weiß, ihr habt ja recht. Doch darum geht es mir nicht schlecht. Ich such‘ den Weg zurück zur Sonne, Zu Mond, den Sternen, zurück zur Wonne Die ich zurückgelassen habe Verspielt hab ich sie, meine Gabe. Einst lebte ich im Sternenzelt Wunderbar war sie, meine Welt Teilte sie mit Sternen, Sonne und Mond Hab lange schon nicht mehr mit ihnen gewohnt. Hab sie verlassen für dumme Ideen. Nun könnt ihr sehen, was geschehen. Hab meine Freunde aufgegeben. Und wofür? Für Erdenleben.“ Und es weinte, das Kind im Blumenfeld Im Herzen den Schmerz der Erdenwelt Heut‘ sitzt es noch da, man hört es weinen von Ferne Hat nie vergessen, was es verlor – Sonne, Mond und Sterne |
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14.08.2013, 15:23 | #2 |
Also ich finds richtig schön
Anders als ich, der selten über 4 Zeilen kommt, kannst du eine richtige Geschichte in deinem Gedicht erzählen. |
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14.08.2013, 20:33 | #3 |
Dankeschön! Freut mich, dass es dir gefällt.
Mir geht es da ganz anders als dir, ich habe oft Probleme, in einem gewissen Rahmen zu schreiben, es geht oft einfach zügellos dahin. Außerdem gefällt es mir sehr, wenn Gedichte auch Geschichten erzählen. Die Reimform ist einfach super. Ich bin auch ein großer Balladenfan. |
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14.08.2013, 23:16 | #4 |
Ich hab eher oft das Problem das ich das was ich sagen will einfach in 4 Zeilen gesagt ist. Es steckt aber irgendwie halt mehr dahinter als es zunächst vermuten lässt. Meine Gedichte handeln eben eher nur um einzelne Gedankengänge von mir als um größere Geschichten.
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15.08.2013, 16:08 | #5 |
abgemeldet
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Tut mir leid wenn ich jetzt nicht so viel sage, aber ich find die Geschichte/das Gedicht klasse
Nur in der Strophe find ich das "Die Sonne, sie gibt uns ans Leben nicht so schön. Fände "[...] sie gibt uns das Leben" oder noch besser "[...]sie gibt uns ihr Leben" schöner, aber naja, ist ja dein Gedicht und du solltest es so halten wie du es am besten findest |
15.08.2013, 17:15 | #6 |
Oh, danke für den Hinweis! Das ist tatsächlich ein Tippfehler, es muss heißen "Die Sonne, sie gibt uns das Leben". Da habe ich doch tatsächlich drübergelesen.
Danke, Chip, dafür und auch für die gute Kritik |
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15.08.2013, 21:14 | #7 |
Du erzählst ein schönes Märchen. Gefällt mir. Die am Ende betonten Verse 8silbig, die dort unbetonten 9silbig und Betonungen, beginnend mit der zweiten Silbe auf jeder übernächsten: dann liest es sich glatter, z.B:
Der Traum von Sonne, Mond und Sternen Einst saß ein junges Kind am Fenster Es war schon Nacht, es sah Gespenster. Und fragte deshalb einen Geist: „Bist du zu Sternen je gereist?“ Der Geist erwiderte verwirrt: „Dorthin hab ich mich nie verirrt! So weit hat mich kein Wind getragen. Da musst du jemand anders fragen.“ Das Kind sprach Dank und zog von dannen, Zog durch den Wald, durch finst’re Tannen, sprach an den Wolf im Weitergehen: „Hast du den Mond je nah gesehen?“ Der Wolf, der machte große Augen: „Hab keine Flügel, die mir taugen! Und denk nur nicht, ich wollt nah dran. Das brauch ich nicht, ich heul‘ ihn an.“ Da schied das Kind, es wurde Morgen, und fiel, in Müdigkeit geborgen, erstaunt ins Sonnenblumenfeld: „Mir scheint, dass euch die Sonn' gefällt.“ Die Blumen lachten alle, sprachen: „Was redest du nur, Kind, für Sachen?“ Die Sonne schenkt uns doch das Leben. Gern wollen wir ihr Liebe geben.“ Das Kind zog seine Stirn in Falten: „Die Strahlen sind's, die euch erhalten. Doch nah, da ist nur Glut zu spüren, Die Liebe würdet ihr verlieren.“ „Du dummes Kind, was sagst du bloß. Du redest fast, als wärst du groß. So groß, um sonnennah zu sein. Doch das ist falsch, du bist noch klein.“ Da schlug das Kind die Augen nieder Und schluchzte laut und immer wieder. „Ich weiß, ich weiß, ihr habt ja recht. Doch geht`s aus anderm Grund mir schlecht: Ich such‘ den Weg zurück zur Sonne, Zu Mond und Sternen, meiner Wonne, Die ich zurückgelassen habe, Verspielt hab ich sie, meine Gabe. Einst lebte ich im Sternenzelt, Wie wunderbar war meine Welt, Ich war bei Sternen, Sonne, Mond. Hab lange nicht mehr dort gewohnt. Hab sie verlassen für Ideen. Nichts Dümmeres konnt mir geschehen. Hab meine Freunde aufgegeben. Und das wofür? Fürs Erdenleben.“ Da weinte es im Blumenfeld, Im Herz den Schmerz der Erdenwelt. Weint heute noch. Du hörst von Ferne: "Ach, ich verlor' Sonn, Mond und Sterne." |
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16.08.2013, 11:16 | #8 |
Danke, gummibaum
Deine Bearbeitung gefällt mir, aber ich glaube, ich bevorzuge trotzdem meine Version. Gerade weil sie nicht so "glatt" ist. |
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16.08.2013, 17:24 | #9 |
Gut so. Kann ich verstehen. Glättung nimmt ja etwas vom Spontanen, Persönlichen weg.
LG g |
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16.08.2013, 18:20 | #10 |
moin, moin
Gummibaum, für deine Glättung gebe ich dir 99 Punkte. Das spontane des Originals nimmt viel von der sonst märchenhaften Stimmung. Trotzdem bewerte ich das Poetische des Gedankens, der dich, JohaDoom, zu deinen Versen veranlasste, sehr hoch. Sie sollten allerdings vielleicht doch überarbeitet werden um eine breitere Leserschicht anzusprechen, glaube ich. Aber wie das so mit dem Glauben ist.........
Zag |
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16.08.2013, 18:52 | #11 |
Danke für die Kritk, curd belesos.
Und du hast schon recht mit der Überarbeitung. Allerdings hat für mich persönlich auch das Spontane einen besonderen Zauber. gummibaums überarbeitete Version ist zwar sehr ansprechend (Ich habe sie auch auf meinem Computer abgespeichert, vielleicht kommt der Tag, an dem ich meine Meinung ändere ), aber mir selbst "fehlt" da eben etwas. Deswegen wird es wohl in dieser Form bleiben. Sicher werde ich hier und da mal ein Wort austauschen, aber im Grunde steht das Gedicht so, wie es ist. |
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16.08.2013, 19:06 | #12 |
moin, moin,
.....es ist eine Kritik des Geschmacks für mich. Wie ich lese, ist dein LyrI aber stark genug, um sich nicht verbiegen zu lassen. Ich hoffe, ich kann dich in ein paar Jahren erneut darauf ansprechen. Habe in meinem Kalender eine entsprechende Eintragung gemacht.
LG. Zag. |
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sehnsucht, sterne |
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